Ich bin mit Jordan Belforts Biographie (erstes Buch, gibt zwei) jetzt durch. Das Buch behandelt seinen Aufstieg und Fall, bis er auf den letzten Seiten festgenommen wird.
Meine Güte, eine heftige Geschichte. Also der Slogan "Ich feierte wie ein Rockstar und lebte wie ein König" passt vollends zur Geschichte. Natürlich wird Belfort das wahre Geschehen im Buch etwas spektakulärer verkaufen als es wirklich war, er ist ein Meister im Reden halten und Leute motivieren, aber da der Film das sicher übernehmen wird, wirds wohl akkurat darauf vorbereiten. Belfort wird darin als grenzgenialer Broker beschrieben, der ein brillantes Auge für Börsengeschäfte hat und sich mit jeder noch so kleinen Lücke des komplexen Systems auskennt, dann mit vollem Risiko alles ausnutzt. Unter 30 ist er schon Multimillionär. Er treibt seine eigenen Aktien über 10 Umwege hoch, schafft sich ideale Ausgangslagen für neue Geschäfte und ruiniert andere große Gegner und schmuggelt Geld ins Ausland, während er Börsenaussicht und FBI im Dunklen lässt. Mich haben die Systembeschreibungen sehr an The Social Network erinnert, alles leicht verständlich und faszinierend vorgetragen. Besonders interessant ist, dass Belfort wie ein Verrückter malocht ohne je viel mit seinen Abermillionen zu machen, die er anhäuft. Er kauft sinnlos Sachen oder beschenkt seine Frau, aber Zeit zu leben hat er nicht, weil er immer nur neue Geschäfte macht und sich parallel dauerhigh hält.
Was Belfort dann zum Verhängnis wird, ist seine gewaltige Drogensucht. Anfangs nimmt er ein paar aus Spaß, aber dann hat er einen Unfall und bekommt dadurch extreme Rückenschmerzen, die er als Vorwand nimmt, um weiteres Zeug zu nehmen. Da erinnert sein Verlauf an den von Scarface, weil er nachher auch manisch Kokainberge wegschnupft, dazu 25 andere Sachen einwirft und im totalen Wahn durchdreht... und das schräge ist, trotzdem laufen die Geschäfte noch und er kriegts immer wieder hin, seine Familie irgendwie zu beruhigen. Bis es halt irgendwann eines Tages dann doch viel zu viel ist.
Seine Frau Nadine liebt sein Geld und führt eine extreme Hassliebenbeziehung mit ihm, mal will sie ihn umbringen, dann liegen sie sich wieder vergebend in den Armen. Und mit einem großen Jachtunglück während eines Sturms, sowie Hubschrauberflügen und Autofahrten auf Drogen dürfte sich auch etwas Dynamik im Film einfinden.
Das Buch kann ich also sehr empfehlen und freue mich sehr auf die Verfilmung. Ich frag mich nur, wie viel sie streichen werden, denn selbst wenn sie einen 180 Min Film draus machen, der nur Buch 1 umfasst, fallen immens viele interessante Szenen weg.