NVA - Nationale Volksarmee

Daywalker

New Member
Da es das noch nicht gibt, mache ich es mal auf.

http://img333.imageshack.us/img333/9639/860911tl.jpg

Originaltitel: NVA
Herstellungsland: D
Erscheinungsjahr: 2005
Freigabe: FSK 6
Regie: Leander Haußmann
Darsteller: Oliver Bröcker, Detlev Buck, Ralf Dittrich, Kim Frank, Philippe Graber, Maxim Mehmet
Genre: Komödie


Story (ofdb):
Irgendwo in der DDR, anno 1988: der junge Soldat Hendrik Heidler (Kim Frank) tritt seinen Dienst in der Nationalen Volksarmee an, eine ganz neue Welt. Zusammen mit dem gewichtigen Unruhestifter Krüger (Oliver Bröcker) versuchen Heidler und seine Mitgenossen zwischen alten Hasen und Bürokraten ihre Zeit irgendwie abzusitzen. Das ist nicht immer lustig, denn die Vorgesetzten nerven mit sozialistischer Propaganda von Vorvorgestern, das Material und die Ausrüstung ist knapp und nicht gerade neu, die Moral dagegen ist ganz am Boden. Auch die Beziehung zu seiner Freundin hält nicht. Doch dann trifft Heidler Marie (Jasmin Schwiers), ausgerechnet die Tochter des Kommandeurs Kalt (Detlev Buck) und verliebt sich. Und dann ist da irgendwann der Mauerfall und alles verändert sich...für jeden in der NVA!

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Meine Meinung:

Das ist der erste Film, der mich seit langem wieder mal enttäuscht hat. Hatte eigentlich zu diesem Thema was Besseres erwartet und den Eindruck gewonnen, dass es irgendwie kritisch zu gehen sollte. Eigentlich wurde alles so ins lächerlich gezerrt, dass ich mich gefragt habe, ob ein Monty Python Remake angekündigt war. Ich weiß jetzt nicht ob ich mich freuen soll, oder es nur belächeln kann, weil es so ins absurdum geführt wurde.

Es wäre einfach zu penibel sich über alles aufzuregen, weil ziemlich schnell klar war, dass alles nur peinlich wirken soll. In Erwartung, dass dieser Film überhaupt einen Anspruch erhebt, konnte ich nur über die žbesondere Blödheit lachen. Ich kann überhaupt keine richtige Meinung abgeben, da alles gekünstelt und überdreht wirkte, dass ich nur noch über die platten Witze lachen konnte, die man auch in andere Filme hätte einbauen können.

Die Personen wirkten auch blos schrill: der Träumer, der Linientreue, der Aufsässige, der Christliche und ein Oberbekloppter. Keiner der wirklich eine spitze Klinge führte. Selbst die Führungstruppe bestand aus einer hoffnungslosen roten Socke, einem uralten Knispel, der angeblich noch über 2000 Tage zu dienen hätte und zwei schwulen Trantassen, die immer mit den gleichen Witzen aufwarteten. Einzig allein der Kommandeur wurde mit ein wenig Raffinesse ausgestattet, da mit es nicht ganz zur Klamotte zerfällt. Selbst der Unteroffizier konnte nicht richtig beißen und ebenso sich einschleimen, bis er aus einer wahnwitzigen Situation heraus degradiert wurde.

Zudem besitzt der Film keine richtige Handlung und vieles was erzählt wird, wirkt an den Haaren herbeigezogen. Die Geschichte mit der Frisur beim ersten Appell. Niemand hätte es mir so einer Matte bis zum ersten Appell geschafft. Der Umgang mit den Granaten, was schon wie Slapstick nach Laurel und Hardy wirkte, wenn da was schief gelaufen wäre, der wäre nach Schwedt gegangen. Dieses gekünstelte Beisammensitzen zum Weihnachtsfest, wenn schon, hätte es was Ähnliches wie der 1.Mai sein müssen. Sowie das Rausrücken zum Nachtalarm, als hätte es jeden überraschend getroffen und anschließend die Fahrzeuge ganze Tore zu Schrott gefahren werden. Last but not Least, Besuchsempfang in Kampfuniform, wo gab es denn so was. Dafür gab es Ausgehuniformen und die wurden wirklich aufs Peinliche begutachtet. Auch die Inhaftierung nach Schwedt war nicht so das Ding.

Die eigentliche Kritik fand im Unterton statt und wurde unterschwellig in Szenenüberblendungen eingeflochten. Das Gangputzen, Betten richten und die Uniformkontrolle und die Frage ob das Ganze einen Sinn hat (die kann man immer stellen und auch diesem Film). Damit dies alles wenigstens noch einen Sinn hatte, wurde der Schluss des Filmes auch auf den Untergang der DDR verlegt.

Im ganzen 3 von 10 Punkten, weil die Leute recht gut besetzt waren und die Witze nur aus Situationskomik bestanden und kaum einen tieferen Sinn hatten. Ansonsten nur schrill, platt und blöd, so kann man alles zur Schnecke machen. Wer es wirklich bescheuert mag, sollte lieber žDie Nacht der lebenden Loser anschauen.

So leid es mir tut: NVA = Nicht Viel Anspruch

EDIT by jacK: BITTE MEHR INFOS IN DIE NEUE THREADS ZU FILMEN!!
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Spielte da nicht der Sänger von "echt" mit, Kim Frank? Falls ja, wie war er? Und der Film ist doch vom Buck oder net?
 

Daywalker

New Member
Ja, er spielt die Hauptrolle, den Träumertyp. Es war noch einer, der nicht zu übertrieben wirkte. An die Frauen unteruns wäre zu erwähnen, dass man ihm gut 15 sec. beim Duschen zu schauen kann. Er sieht schon ok aus.
 

Mr.Anderson

Kleriker
Hat da wirklich jemand nen kritischen Film erwartet, wenn da schon "Sonnenallee" auf dem Plakat steht...? Wobei der wirklich nicht schlecht war!
 

Daywalker

New Member
In einem Interview wurde der Regisseur gefragt, ob er den Film so sehe, um dieses Thema noch einmal aufzuarbeiten. Da klang es schon, das er noch etwas Kritik üben wollte.

Goodbye Lenin, ist da um Wellen besser. Weil man lacht drüber und man sagt es war so. Und dieser Film ist einfach nur lächerlich.

Grad bei der Bemalung dieser Wand... Wenn früher ein hohes Tier kam, wurde der Rasen grün angemalt, nur das er grün ist und die Bordstein weiss und die Wege grau.

Ich weiß auch nicht, wer überhaupt nichts von der NVA wüßte, würde ich sagen, da wäre es drunter und drüber gegangen. Aber sie war eine Angriffsarmee und straff organisiert, wer da aus der Reihe tanzte, der hat sein blaues Wunder erlebt. Das wird hier garnicht rüber gebracht. Da hätte es mal fix Bau gegeben, oder diese Putzstrafen und Extrawache. Wird nur in einer Blende dargestellt, ohne ersichtlichen Grund und nicht weiter aufgegriffen. Bei Krüger hätte es solche Strafen gehagelt, bevor der nach Schwedt gekommen wäre.

Ansonsten hat man auch grundlegene Regeln falsch dargestellt. Zuerst wird immer !! die Gasmaske aufgesetzt, erst dann der Rest. Weiß jeder, und wenn noch nicht mal das stimmt.

@Sonnenallee war da um weiten besser, da mußten ja blos ein paar blöde Vopos herhalten und Waren die man sonst nicht bekam.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Der Film ist ziemlich dröge. So schwer ist das eigentlich nicht, aus dem Thema Wehrdienst kritisches und gleichzeitig lustiges zu machen, aber NVA hat weder das eine noch das andere. Frank spielt einen heillos kitschigen Träumer, der auf softeste Art überhaupt eher Wendy- als Bravoleserinnen anspricht, und sein engster Kumpan sieht nicht nur aus wie ein witzloser Axel Stein, er spielt auch genau so.

Der Buck, eigentlich immer gern gesehen, legt die Füße ziemlich hoch, sprich, er macht kaum was. Der Rest der Figuren, inklusive und vor allem die Mädchen, sind oberflächlicher als so manche Michael Bay Figur.

Nene, von Filmen wie Sonnenallee oder Goodbye Lenin ist der meilenweit entfernt.

2 / 10
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Nun auch gesehen.
Es scheint es gäbe Filme zur NVA wie Sand am Meer, doch keine ist zufriedenstellend. Kürzlich hab ich "An die Grenze" gesehen, der das Ganze ein wenig kritischer angeht sich aber dann in einer Liebesgeschichte verliert, doch er ist zumindest besser als dieser Film hier.

NVA merkt man von Anfang an an, dass es sich um einen eher nostalgischen Blick auf das Ganze handelt, doch das funktioniert nicht lange. Hier und da ein paar Schmunzler das wars. Der Einbau des verstörten Soldaten gegen Ende passt dann gar nicht und am Ende fragt man sich auch was genau einem der Regisseur da eigentlich erzählen wollte.

4/10
 
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