3096 Tage: Der Natascha Kampusch Film [Kritik]

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Sesqua schrieb:
Aber zum Thema Film.
Bei der prämiere des Films war sie da. Hat einige Minuten für die fotographen posiert und verschwand dann in den Saal.

Alter?! Wenn ich das alles erlebt hät dann wär das letzte was ich wollte. Mir mein leben im Kino bei einer prämieren Feier anzusehen. Da stimmt doch was nicht mit der Frau
Vielleicht weil sie als Kind entführt wurde und 8 Jahre in der Gefangenschaft bei einem psychisch kranken Mann leben musste? Sorry, aber ich verstehe beim besten Willen nicht, wie man ihr vorwerfen kann, sich "seltsam" und unangemessen zu verhalten. Weil die Menschen die Opfer lieber geknickt und nicht so selbstbewusst sehen wollen?

Und du sagst ja selbst "wenn ich es erlebt hätte..." Unterschiedliche Menschen gehen vielleicht unterschiedlich mit ihren Traumata um? Oder muss sie sich genauso verhalten, wie du dir vorstellst, wie du dich an ihrer Stelle verhalten hättest? Die einen wollen es vergessen und verdrängen, die anderen wollen darüber reden. Einem Opfer vorzuwerfen, dass es sich zu selbstbewusst verhält und sich nicht schämt, finde ich schon ein bisschen seltsam.

Werde mir den Film aber wahrscheinlich auch nicht ansehen.
 

Rebell

Well-Known Member
@ Woodstock

meiner Information nach hat die Kampusch eine, ziemliche Erfolgreiche, Agentur (oder sowas in der Art). (Jahresumsatz ne halbe Million €uro)

(Allerdings zweifel ich pers. das ein wenig an.)
 

James

New Member
Woodstock schrieb:
Abgesehen davon das es Meinungen gibt die behaupten das sie lügt und das ganze nicht stimmen kann...

Sie hat nichts anderes als das. Womit soll sie den Geld verdienen? Einen normalen Beruf oder ein richtiges Leben wird sie nie haben. Den Film hat sie sicherlich nicht angesehen und wenn doch stimmt wirklich was nicht.
Scho krass sich das dann als Film noch mal anzusehen. Hab mich auch immer gefragt wie das wohl für Kriegsveteranen war, Soldat James Ryan oder Band of Brothers zu schauen. Oder die anderen Kriegsfilme.

Ich wünsch der Kleinen, dass sie das irgendwie verarbeiten kann und irgendwann ein normales Leben führen kann.
 

Puni

Well-Known Member
Ich hoffe wirklich, dass der Film floppen wird und wir in Zukunft von so einem Müll erspart bleiben. Als hätte die Dauer-Berichterstattung nicht ausgereicht, jetzt muss man sich auch noch angucken, wie die Entführung denn wirklich ganz genau ablief. Mediale Ausschlachtung extrem, Hauptsache die Kasse klingelt und in der Öffentlich wird der ganze Quatsch dann auch noch gerechtfertigt.
Eichingers letzte Produktion neben Resident Evil Afterlife, dem Bushidofilm und Die Superbullen.. hat er sich ja wirklich ein Vermächtnis am Ende seines Lebens geschaffen.
 

McKenzie

Unchained
Das ist für mich auch das Problem - Kampusch braucht den Film anscheinend irgendwie als Selbsttherapie. Aber wie Jay sagt, wer sonst noch?

Edit: Ich muss sagen, ich verstehe ja zu einem gewissen Grad Kampuschs "in den Mittelpunkt drängen"...sie war 8 Jahre in einem Keller eingesperrt und will sich offensichtlich nicht damit abfinden, dass ihr diese Opferrolle nun das restliche Leben auch noch versaut, sie sich zurückziehen muss und mit der Scham leben muss o.ä. Stattdessen hat sie den Angriff nach vorne gewagt. Das war zu Beginn auch sehr gut, als sie eben ein paar Fernsehinterviews gegeben hat und überraschendes Selbstbewusstsein gezeigt hat. Dann hat sie ja irgendwelche Hilfsprojekte ins Leben gerufen, eigentlich auch kein schlechter Schritt. Aber jetzt mit dem Film extra wieder darauf aufmerksam machen, dass sie ein Opfer war, ist da eigentlich ziemlich kontraproduktiv in meinen Augen, wenn sie dieses Image doch eigentlich abschütteln will. Klar, wenn der Film anderen in schlimmen Situationen helfen sollte...aber das scheint er nicht zu tun, es geht nur um "Kampusch war gefangen", das kommt dann doch eher egozentrisch rüber, wie auch immer es von ihr gemeint sein mag.
 

Mrs. Rotwang

New Member
Ich finde, Jays Stichwort 'sensibel' sollte auch in der allgemeinen Diskussion und Kritik zu dem Thema immer wieder aufgefasst werden. Ich gehe da ganz mit Tyler d'accord, dass die Kampusch selbst entscheiden sollte, wie sie auftritt, was sie sich antut oder ob sie sich in den Mittelpunkt stellen möchte. Dadurch bleibt aber immer der Ursprung des medialen Interesses um die Kampusch: ihre Entführung. Und die ist widerrum der Grund für die geforderte Sensibilität. Immer kann sich keiner (auch nicht Sesqua) vorstellen was das bedeutet.
Kritikpunkte könnte man also nur an anderen Punkten ansetzen, die auch schon genannt wurden, wie zB die Notwendigkeit des Kinofilms für den Rest oder

Punisher schrieb:
Mediale Ausschlachtung extrem, Hauptsache die Kasse klingelt und in der Öffentlich wird der ganze Quatsch dann auch noch gerechtfertigt.

Falls die Kritik aber persönlich wird, finde ich dass keiner von uns hier urteilen darf und da geht mir die internetsche Empathielosigkeit gehörig auf den Sack. Wie ich gestern noch lesen musste bei FB "Wieso muss sich unbedingt heute einer von der A1-Brücke werfen?". Was ist denn los? Müssen wir hier einen auf respektlos-Günther-Jauch machen, der in seiner Liveshow Shitstormkommentare neben der Kampusch vorliest?

Ich bin kein Verfechter der ewigen political corectness, aber reicht ein Nicht-Kinobesuch nicht als Kritik aus bei einem solchen Thema?
 

blacksun

Keyser Soze
aus Jay's Kritik:
"Ein extremer Downer, der erschüttert und nur bei passender Verfassung gesehen werden sollte."

Und dafür noch Geld ausgeben?
Das Leben ist schon deprimierend genug.
 
Punisher schrieb:
Ich hoffe wirklich, dass der Film floppen wird und wir in Zukunft von so einem Müll erspart bleiben. Als hätte die Dauer-Berichterstattung nicht ausgereicht, jetzt muss man sich auch noch angucken, wie die Entführung denn wirklich ganz genau ablief. Mediale Ausschlachtung extrem, Hauptsache die Kasse klingelt und in der Öffentlich wird der ganze Quatsch dann auch noch gerechtfertigt.
Eichingers letzte Produktion neben Resident Evil Afterlife, dem Bushidofilm und Die Superbullen.. hat er sich ja wirklich ein Vermächtnis am Ende seines Lebens geschaffen.

Raute!

Als nächstes kommt noch Natascha Kampusch The Game, was dann im Besonderen im Multiplayer kontrovers ausfällt.

:facepalm:
 

soserious

Well-Known Member
Falls ihr an solchen Fällen interessiert seit:
Lest das Buch, habt ihr genauso viel von, wenn nicht sogar mehr. Besonders das Ende, ihre Verzweiflung, dass keiner ihr hilft, wird im Film nicht einaml angerissen.

Dennnoch, diese Bilder werden mich so schnell nicht mehr loslassen.

4,5/10
 
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