American Sniper: Der Scharfschütze ~ Bradley Cooper [Kritik]

Beckham23

Well-Known Member
Also mir hat der Film richtig gut gefallen - sprich die Kampfszenen, die "Geschichten" zu Hause haben mich weniger interessiert. Auch das Ende des Films fand ich sehr schön:

fand das gut, daß der Film mit dem Trauerzug geendet hat und man den Mord am Sniper nicht gezeigt hat. Ich denke, daß man dem Mörder keine "Plattform" geben wollte - richtig so!

Aber eine Sache fand ich dann doch etwas an den Haaren herbei gezogen:

Beim finalen Kampf, findet der Sniper ohne Probleme den gegnerischen Sniper - und das auf eine Länge von 2 Km... Das fand ich schon ein bißchen :facepalm: , aber das dann noch der Schuß perfekt auf so´nem wackligen Behälter gekappt hat, geht dann schon eher in Richtung :headbash:

Und hat ein Sniper nicht auch immer einen Spotter an seiner Seite?

Becks
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Der Film ist definitiv besser als sein Ruf. Glücklicherweise hat man sich dazu entschieden, Chris Kyle nicht so zu präsentieren wie er wirklich war. Coopers Version ist sehr viel freundlicher und kein rassistischer Prollarsch, der High Fives auf das Erschießen von Kindern sammelt und sich als den Coolen vom Dienst präsentiert.

Mutig und gelungen fand ich, dass Cooper Kyle schon gezielt als etwas dümmlich darstellt. Also er selbst als Schauspieler hat definitiv nicht versucht, ihn zu glorifizieren. Und auch Eastwood, dem man sonst immer nachsagt so pro NRA und patriotisch zu sein, feuert hier nicht aus allen Zylindern. Zwar ist der Film niemals so sensibel wie sein Iwo Jima, und die gegnerische Seite ist auffällig unterpräsent und wird fast ausschließlich mit feindlichen Absichten gezeigt, aber das hätte auch viel schlimmer sein können.

Die Familiengeschichte ist flach und Eastwood macht auch nichts draus, Kyles zwanghafte Rückkehr ins Kriegsgebiet anschaulich zu emotionalisieren, aber einige der Scharfschützenszenen sind durchaus spannend aufgezogen.

Im Vergleich zu Jarhead und Enemy at the Gates ein Nichts von Film, aber in Anbetracht der erwarteten Chris Kyle Götzenfeier ist das Endergebnis immerhin passabel.

5/10
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich fand den durchweg spannend.
Auch sehe ich zu keinem Zeitpunkt einen Hurra-Amerika Film. Kyle wird sogar recht deferenziert dargestellt. Sowohl was das Drebuch anbelangt als auch Coopers Darstellung.
So findet er es richtig all die Leute erschossen zu haben. Nennt seine Gegner "Wilde" und bezeichnet Amerika als das beste Land der Welt. Echte Briefe und Aufzeichnungen vom ihm legen die Vermutung nahe das der Mann ein verblendetes Arschloch war.Die Gedanken dazu, kann sich jeder selbst machen.
Heißt das aber das Chris Kyle nicht auch ein netter Kumpel sein konnte? Oder ein fürsorglicher Vater? Natürlich nicht. Das Leben ist nicht schwarz/weiß und der Film ist es auch nicht.
Lediglich die letzten Szenen sind mir zu sehr Heldenverehrung und persönlich zu patriotisch.
Wie man aber dazu steht, das ist jedem selbst überlassen. Es sind nämlich Originalaufnahmen und keine inszenierte Glorifizierung.

7,5/10
 
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