Nächster Halt: Fruitvale Station

Revolvermann

Well-Known Member
Ich denke viele Leute kennen die Geschichte weswegen ich nun nicht alles in Spoiler setze. Auch ist es nicht schlimm wenn man den Ausgang der Geschichte bereits kennt. Wer dennoch nichts wissen will liest ab hier ganz einfach nicht weiter.

Oscar Grant wurde am Neujahrsmorgen des Jahres 2009 wahrscheinlich ausversehen von einem Polizisten an einer Haltestation der U-Bahn erschossen.
Der Vorfall wurde von mehreren Passanten und Bahn-Passagieren mit dem Handy gefilmt. Der Film beginnt dann auch gleich mit Originalaufnahmen dieser Nacht.
Ab dann verfolgt man Oscar durch seinen letzten Tag. An diesem Tag trifft er nochmal ihm wichtige Personen und stellt sich seinen Zukunftsängsten. Ein Stück Leben auf Film gebannt. So unspektakulär und doch in seiner Form so einzigartig wie all die großen und kleinen Abenteuer des Alltags.
Michael B. Jordan spielt Oscar dabei als durchaus liebenswürdigen, sensiblen jungen Mann der aber auch sehr aufbrausend und aggressiv sein kann.
Das ist auch eine der großen Stärken des Films. Sie zeigen das die Hauptperson kein Heiliger war, sondern jemand mit Schwächen und Fehlern der es aber trotz all dieser Sachen sicher nicht verdient hatte so zu sterben.
Er war ein Produkt seiner Umgebung. Genau wie auch die Polizisten. Sie werden als harte, gewaltätige Personen dargestellt. Aber selbst mit sehr kurzer Screentime wirken sie nicht wie seelenlose Rassisten. Sie sind ebenso ein Produkt ihrer Umgebung. Immer auf der Hut. Überfordert. Dann, ob absichtlich oder nicht, falsch handelnd.
Gerade diese Szenen an eben der titelgebenden Fruitival Station lassen einen an den Rand des Sofas kriechen. Gerade die Tatsache das man diese Szenen schonmal aus einer anderen Perpektive gesehen hat, lassen den Zuschauer unruhig werden. Man möchte die Beteiligten am liebsten zur Vorsicht mahnen.
Ein Vorfall der für Zündstoff in den USA gesorgt hat und gerade heute, fast 6 Jahre später, aktueller ist denn je.

8/10

Trivia: Die finalen Szenen wurden an Originalschauplätzen gedreht. An der Stelle, an der Michael B. Jordan im Film liegt, befindet sich noch immer das Einschussloch der tödlichen Kugel.
 
Ich fand den Film ehrlich gesagt relativ entäuschent. Bis auf das Ende gar langweilig :blink:

Nichts was man schon unzählige male gesehen hat... Ein junger Mann der einen schweren Stand im Leben hat, versucht Fuß zu fassen und ein gutes Herz hat...

Kann die Lohrbeeren die er bekommen hat leider nicht nachvollziehen. :sad:

Für Michael B Jordan halt ich aber den Daumen hoch. Der junge Mann gefällt mir :thumbsup:
 
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