@Gonzo
Klar, vielleicht ist Refn einfach nur konsequent, aber so eine Fixierung auf Stil und Stilisierung kann auch schnell gezwungen und selbstverliebt wirken. Über den Mainstream-Faktor von "Drive" wäre ich mir jetzt auch nicht so sicher. Schon ein bisschen, aber irgendwie auch nicht. Aber auch nicht direkt Arthouse. Das Entscheidende ist aber, dass er - Refn - bei "Drive" eine funktionierende Grundfläche hatte, auf der er sich austoben kann. Das wollten viele nicht wahrhaben, aber "Drive" hatte eine klare Geschichte, lebendige Figuren, einen Entwicklungsbogen und sogar behandelte Themen. Das war nichts Tiefschürfendes, aber es war da und konnte die Stilisierung mit einer funktionierenden Narrative und trotz Sparmimik lebendigen Figuren verbinden. Wenn der Tenor jetzt ist, dass sich Refn und Gosling bei OGF zu sehr auf langes, wortloses Starren versteigen, kann ich mir schon vorstellen, dass da was dran ist. Vor allem kommen negative oder mittelmäßige Reaktionen ja auch von Leuten, die "Drive" sehr gut fanden und die als international erprobte Festival-Kritiker ne Menge unterschiedliche Filme sehen, also mit einem Refn Stil-Exzess eigentlich nicht überfordert sein dürften.
Aber na ja, wir werden sehen. Ist ja nicht mehr lang.