Boyhood ~ Richard Linklater [Kritik]

Diego de la Vega

Not Yet Rated
BG-Kritik: Boyhood (Joel)

Der nächste Film von Richard Linklater (u.a. "School of Rock ", "Before Sunrise", "Before Midnight") bei dem Linklater im Jahr 2002 mit dem Dreh begann und dann im Oktober 2013 die letzte Klappe viel. Mit Ethan Hawke und Patricia Arquette als geschiedenes Paar und Newcomer Ellar Salmon als deren Sohn. Der Film erzählt das Erwachsen werden des Jungen über einen Zeitraum von ca. zwölf Jahren, von der 1. bis zur 12. Klasse. Kommt irgendwann 2014.
 
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Joel.Barish

dank AF
Hatte den Film ja in meiner Top 14 Erwartungsliste für dieses Jahr und daher freut es mich enorm, dass er schon für Sundance fertig ist. Das erhöht die Chancen enorm, dass er es auch noch dieses Jahr zu uns schafft. Ich bin sehr gespannt. Einerseits, weil es kaum Filme gibt, die den Faktor Zeit so behandeln. Und Anderseits, weil es ein neues Drama von Richard Linklater ist.
 

Joel.Barish

dank AF
Auf Twitter gabs gestern mehrere Reaktionen dieser Art. Freut mich sehr, dass der gut ankommt. Macht die Wartezeit bis zur Filmsichtung aber auch nicht einfacher. Bin enorm gespannt drauf. :bibber:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Hört sich doch vielversprechend an. Hat jemand was dagegen, wenn Hawke und Linklater noch sehr viel öfter zusammenarbeiten? Müssen ja keine weiteren Befores werden.

Arquette hat man auch schon lang nicht mehr gesehen. Abseits von Medium war ihr prominentester letzter Little Nicky, 2000 mit Sandler?
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Über 12 Jahre dauerten die Dreharbeiten zum ambitionierten neuen Film von Richard Linklater (Dazed & Confused, Before-Trilogie, School of Rock), der das Coming-of-Age-Genre formal auf ein ganz neues Niveau hebt und die Geschichte über das Erwachsenwerden eines Jungen tatsächlich über 13 Jahre hinweg zeigt, mit gleichbleibendem Cast, darunter Ethan Hawke, Patricia Arquette und Ellar Coltrane, der am Anfang der Dreharbeiten 6 Jahre alt war.

Zum Trailer

Auf der Berlinale der große Publikums - und Kritikerliebling, sowie Gewinner des silbernen Bären für die beste Regie. Regulär in die deutschen Kinos kommt der 163 Minuten lange Film schon recht bald, nämlich am 05. Juni.
Finde ich so interessant, dass ich dem Trailer auch die Musikwahl verzeihe.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Der Blick von Hawke mit dem Strohhalm :ugly:

Sieht interessant aus... mal eine etwas andere Herangehensweise :biggrin:
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Wie jetzt? Die haben sich alle paar Monate/ Jahre getroffen, um ein paar Szenen zu drehen und bis zur nächsten Szene wiederum Monate/ Jahre zu warten, oder wie? Der Linklater hat ganz schön Geduld. Falls der mal jemanden umbringen will, will ich nicht derjenige sein. Da muss man ja 10, 20 Jahre später immer noch Angst haben, dass er plötzlich mit dem Hackebeil hinter einem steht. :ugly:
 

Der Pirat

New Member
ALso wär jetzt nicht der Hintergrund des FIlms, würde ich nach dem Trailer sagen "Sieht doch ein wenig langweilig, gut gefilmt, aber langweilig aus."
Aber der Hintergrund macht die ganze Sache dann doch etwas interessanter...
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ein Film von Linklater über die Kindheit und Jugendjahre lässt mich ja schon jubeln. Die erzählerische Kniff über Jahre macht es nur noch interessanter. Aber auch ohne dieses Detail würde das sicher großartig.
 

Herbst

Well-Known Member
Habe den Trailer eben entdeckt und stecke nun voller Vorfreude. Das schaut doch nach einem sehr angenehmen gut fühl Film aus, den man sich ruhig anschauen kann.
Ich frage mich allerdings auch, ob das Projekt, wenn dem Jungen etwas passiert wäre, der größte Flop der Filmgeschichte (übertrieben ausgedrückt) geworden wäre, oder ob man ihn ersetzt hätte.


ALso wär jetzt nicht der Hintergrund des FIlms, würde ich nach dem Trailer sagen "Sieht doch ein wenig langweilig, gut gefilmt, aber langweilig aus."
Da gebe ich dir recht, ich würde auch mal behaupten dass die Hintergrundgeschichte zu dem Projekt schon eine große Rolle spielt, warum mich der Film interessiert.
Andererseits mag ich kleine ruhige, auf dem ersten Blick langweilig erscheinende Filme.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Boyhood ist eigentlich einer dieser Filme, die fast nur verlieren können: Jubelnd aufgenommen von der Kritik und dem bisherigen Publikum (Favorit auf der Berlinale), Meisterwerkbekundungen wohin das Auge blickt, sowas kann die Erwartungshaltung schon sehr stark in Höhen bewegen, die ein Film nur selten auch wirklich treffen kann. Und das obwohl Boyhood auf den ersten Blick nach einem gewöhnlichen Coming-of-Age-Film aussieht, einem von vielen, sehr, sehr vielen Filmen aus einem Genre, dass eigentlich schon seit Salingers Fänger im Roggen kaum noch neues zu erzählen weiß. Richard Linklater jedoch nimmt sich dem Coming of Age seiner Hauptfigur sehr genau an und dreht über 12 Jahre hinweg mit gleichbleibenden Schauspielern die Geschichte eines auf- und heranwachsenden Jungen, die wundervoller kaum hätte ausfallen können. Größtenteils ohne forcierte Konflikte und übermäßige Dramatisierung (Schrammt im ca. ersten Drittel sehr souverän daran vorbei) erzählt Richard Linklater mit viel Gefühl und Realismus innerhalb bekannter Muster, weiß das jedoch durch seine emotionale und inhaltliche Komplexität und seiner filmischen Außergewöhnlichkeit vergessen zu machen. Dabei widmet sich der Film in voller Ausführlichkeit, bei fast 3 Stunden Lauflänge, allerdings ohne dabei besonders anstrengend oder langwierig zu sein, ganz im Gegenteil, einer Kindheit mit geschiedenen Eltern, geprägt von Umzügen, den Romanzen und existenzialistischen Fragen des Heranwachsens und als junger Erwachsener dem Platz in der Welt und dem eigenen Leben zu finden. Angereichert mit vielen nostalgischen (Harry Potter!) und humoristischen Anekdoten findet sich irgendwann wohl jeder im Film wieder. Eine faszinierende Idee, großartig umgesetzt; Alle Emotionen und Eindrücke, Situationen und Probleme des Erwachsenwerdens destiliert in einem wundervollen Film. Gefühlskino wie ich es mag und dazu eines der, wenn nicht das perfekteste Ende aus jüngerer Erinnerung, wo das Vergangenheit endet und die Zukunft beginnt, getaucht in das warme Licht des Sonnenuntergangs. Und dann Arcade Fire. Fazit: Wundertoll.

9/10
 
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