The Revenant: Der Rückkehrer ~ Leonardo DiCaprio [Kritik]

<Rorschach>

Well-Known Member
Optisch ok aber sonst würd ich das Teil jz auch nicht so hypen. Und da mir Birdman nicht wirklich gefallen hat bin ich momentan schon mal sehr skeptisch.
Und das man DiCaprio jz wegen dem Trailer im Internet gleich wieder den Oscar an den Kopf werfen will versteh ich auch nicht. Viel oscarreifes hat der Trailer jz nicht gezeigt. Abwarten was das wird...
 
B

Bader

Guest
Wieso reduziert ihr Iñárritu auf Birdman?! Mir selber gefiel Birdman auch nicht so wirklich, aber der Gute hat auch 21 Gramm, Babel & Biutiful realisiert, welche ich alle Drei für sehr gute Filme beachte.
 

<Rorschach>

Well-Known Member
Hab nur Babel noch gesehen und fand den auch nicht berauschend... Weiß nicht woran es liegt aber irgendwie treffen diese 2 Filme keinen Nerv bei mir. Aber ich werde mich auch gern nochmal davon überzeugen lassen is ja nicht so :wink:
 

Envincar

der mecKercheF
21 Gramm und Babel gesehen und wirklich in Erinnerung sind die auch nicht geblieben bei mir. Und wenn dann eher als langweilig.
 

Joel.Barish

dank AF
Argento schrieb:
Ich mag das Geschriebene zu eng auslegen, aber mir scheint es so, als wäre für euch das Offensichtliche qua seiner Natur schon etwas, dass minderwärtiger anzusehen sei als eine Form von Subtilität.
Auch hier kommt es (ist es nicht eigentlich müßig, das zu betonen? Ich dachte, darüber wären wir hinweg?) auf die Umsetzung an. Aber du schreibst doch wie jemand, der eigentlich weiß, wie so was funktioniert, wie Menschen auf Informationen reagieren und damit umgehen. Komplexere Themen lassen sich durch Abstraktion viel besser vermitteln. Einerseits, weil sie nicht mal eben so auf eine banale Grundaussage runtergebrochen werden können, andererseits, weil wir so als Zuschauer selbst etwas zu leisten haben. Wir müssen mit Abstraktion arbeiten, müssen mit den uns gegebenen Informationen umgehen, diese verarbeiten und mit unseren individuellen Persönlichkeitsmustern zu einer für uns gültigen Wahrheit verbinden. So kann ein anspruchsvoller Film wesentlich effektiver einen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen.

Wenn Geschichten mit banalen Pseudo-Weisheiten und Platitüden um sich werfen, wenn sich der Film wie ein oberlehrerhafte Mister Mackey von South Park Belehrung anfühlt ("Drogen sind schlecht, mkay"), dann haben wir vielleicht schneller verstanden, was man uns sagen will, haben aber keine Motivation den Gedanken zu verinnerlichen. Daher Dramatisierung, daher Emotionalisierung, daher Abstraktion, um wirklich zu verstehen, warum Drogen schlecht sind. Deswegen - und das habe ich vor ein paar Jahren noch anders gesehen - ist z.B. ein "Requiem for a Dream" trotz seiner inszenatorischen und darstellerischen Klasse etwas zu plump und einseitig (wenn auch visuell deutlich) in seiner Botschaft.
Inarritu und DiCaprio sind nicht wie Mr. Mackey, aber je nach Tagesform auch nicht sonderlich weit weg. Sie schaden sich auch häufig selbst damit, da beide fraglos gewaltiges Talent haben, aber manchmal zu viel wollen. Inarritu ist mit seinen Metapher, seiner brutalen und direkten Bildsprache, seiner aggressiven Emotionalisierung (siehe Biutiful) häufig selbst sein größtes Hindernis beim Versuch, den besten und emphatischsten Film abzuliefern. Währenddessen enttarnt sich DiCaprio hin und wieder selbst als guter Schauspieler, was ein Problem ist, wenn wir einer von ihm interpretierten Figur folgen sollen.
 

Constance

Well-Known Member
Joel.Barish schrieb:
Argento schrieb:
Ich mag das Geschriebene zu eng auslegen, aber mir scheint es so, als wäre für euch das Offensichtliche qua seiner Natur schon etwas, dass minderwärtiger anzusehen sei als eine Form von Subtilität.
.... Deswegen - und das habe ich vor ein paar Jahren noch anders gesehen - ist z.B. ein "Requiem for a Dream" trotz seiner inszenatorischen und darstellerischen Klasse etwas zu plump und einseitig (wenn auch visuell deutlich) in seiner Botschaft.
Inarritu und DiCaprio sind nicht wie Mr. Mackey, aber je nach Tagesform auch nicht sonderlich weit weg. Sie schaden sich auch häufig selbst damit, da beide fraglos gewaltiges Talent haben, aber manchmal zu viel wollen. Inarritu ist mit seinen Metapher, seiner brutalen und direkten Bildsprache, seiner aggressiven Emotionalisierung (siehe Biutiful) häufig selbst sein größtes Hindernis beim Versuch, den besten und emphatischsten Film abzuliefern. Währenddessen enttarnt sich DiCaprio hin und wieder selbst als guter Schauspieler, was ein Problem ist, wenn wir einer von ihm interpretierten Figur folgen sollen.
Inwiefern findest du ihn jetzt zu "plump"? Was du mit inszenatorischen und darstellerischen Klasse meinst ist mir klar, aber inwiefern er plump mit seiner "Einseitigkeit" umgeht, dass würde ich gern genauer wissen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Mal J Edgar gesehen? DiCaprio kann nicht nur die Pacino Schreischule.

Zum Trailer - wow, sieht hervorragend aus. Ich war ja auch nicht der größte Fan von Birdman, wobei mir der seit Kinobesuch langsam durchaus positiver wird, aber The Revenant spricht mich von allen Inarritus auf jeden Fall inhaltlich schon mal sehr viel mehr an als 21 Gramm, Babel oder Biutiful.

Die ich bis auf markante schauspielerische Stärken doch eher als dröge und sehr schleppend erzählt in Erinnerung habe. Zudem alles sehr deprimierende Filme. Gut, Bärenangriff und Verhungern ist jetzt auch keine Grillparty, aber wenigstens mal mit etwas mehr Tempo.
 

McKenzie

Unchained
Jay schrieb:
Gut, Bärenangriff und Verhungern ist jetzt auch keine Grillparty, aber wenigstens mal mit etwas mehr Tempo.
Verhungern schlägt sich mit der Grillparty etwas, aber den Bärenangriff könnte man damit eigentlich ganz gut kombinieren :hae:
 

Joel.Barish

dank AF
@Constance
Angefangen bei der Jahreszeitenstruktur, die überdeutlich auf einen unvermeidlichen Niedergang ausgelegt ist, wird Aronofsky Bildsprache eben zunehmend deutlicher und irgendwann plump. Das Finale mit Gefängnis, abgetrenntem Arm, "Arsch an Arsch" und Elektroschocks ist super effektiv, aber eben so einseitig finster, negativ und mit der Energie einer planetaren Dampframme unterwegs, dass man das eben nicht mehr subtil nennen kann. Ich jedenfalls nicht. Das soll nicht heißen, dass am Ende erneut glaubwürdige "pro Drogen" Statements eingebaut werden sollen. Auf keinen Fall. Aber das gesamte Konstrukt, wie es der Titel schon vorgibt, läuft auf diese einseitig finstere Grundaussage hinaus, was Drogen mit einem anrichten.
(Und nicht falsch verstehen, ich finde den Film grundsätzlich immer noch gut. :smile:)

@Jay
Erstens weißt du doch, dass ich DiCaprio durchaus gerne sehe und zweitens sind die mal kleineren, mal größeren Mängel seiner Spielweise nicht einfach nur abhängig von laut und leise. Selbst wenn er grübelt oder Angst hat, ist DiCaprio manchmal etwas zu stark in seinen Gesten. Wir sehen, was er bezwecken will, aber nicht immer kommt die Emotion auch glaubwürdig bei uns an. Daher der Unterschied zwischen klarer Grundaussage und Dramatisierung.
 

NewLex

Well-Known Member
Laut Hollywood Reporter gabs große Probleme beim Dreh

http://www.filmstarts.de/nachrichten/18494843.html

-Budget von 90 auf 135 Millionen gestiegen
-Produzent vom Drehort verwiesen
-Film wurde in chronologischer Reihenfolge gedreht (mehr Kosten)
-Für manche Beteiligten die schlimmste Dreh-Erfahrung die sie je hatten
-Kein künstliches Licht beim Dreh.


Das alles klingt in meinen Ohren aber noch sehr gut. Wird wohl trotzdem ein sehr außergewöhnlicher Film werden.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Ach was. Produzenten mischen sich eh zuviel ein. Die sollten viel öfter nach Hause geschickt werden.
Wenn der Regisseur vom Drehort verwiesen wird, dann kann man sich Sorgen machen.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
NewLex schrieb:
-Kein künstliches Licht beim Dreh.
Das verstehe ich als "großes Problem" nicht so ganz. Das war dochs chon lange bekannt und sicher auch so geplant, und es ist auch bei weitem nicht der erste Film, der nur mit natürlichem Licht dreht.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
135 Millionen für einen Film mit, abgesehen von wenigen Massenszenen, 3 Schauspielern, maximal mal 20 rum, die im Wald herumlaufen, ist schon arg viel.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
TheGreatGonzo schrieb:
NewLex schrieb:
-Kein künstliches Licht beim Dreh.
Das verstehe ich als "großes Problem" nicht so ganz. Das war dochs chon lange bekannt und sicher auch so geplant, und es ist auch bei weitem nicht der erste Film, der nur mit natürlichem Licht dreht.
Naja, aber ohne künstliches Licht musst du halt eine Menge Dinge in den Zeitplan einarbeiten. Dann versaut ein Extra seinen Einsatz, ein Boom-mic kommt ins Bild oder Ähnliches und schon darf man die gesamte Szene zurücksetzen, was speziell bei den Plansequenzen für super viel Probleme sorgen kann. Speziell bei Szenen im Morgengrauen oder in der Abenddämmerung darfst du dann einen ganzen Drehtag neu schedulen, was unglaublich teuer ist! Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, dass das ein Teil der Probleme mit dem Licht gewesen sein könnte...​
 

Constance

Well-Known Member
Oh man. Was weitreichendes dazu geschrieben aber dann irgendwie ausgeloggt.

@ Joel: Der Film ist wenig subtil in seiner Visualität, da hast du Recht, was mich persönlich aber stärker anhaut, ist die Tatsache, dass alle Charakter im Grunde genommen komplett allein sind: Der Arzt würdigt nicht eines Blickes, die Damenreihe beflügelt die Tablettensucht, der Briefträger zieht auch nur so vorbei und auf was am Ende Verlass ist, das ist offensichtlich. Diese Kombination aus "Sucht" und dem "ohne Hilfe sein" empfinde ich als abartiger. Subtile Gesellschaftskritik, weniger subtile Drogenkritik.

Warum denkst du hat Aronofsky die Jahreszeiten so gewählt? Wie empfindest du das Sounddesign zu den redundanten Visuellen?

@ Topic: Will ich nach wie vor sehen! DiCaprio!
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
NEWS

In Deutschland heißt der Film The Revenant - Der Rückkehrer.
 
Oben