@ Shins
Du hast es so gewollt!
Review:
Ice Cube, Gründungsmitglied der Gangster-Rap-Combo "NWA" und nach deren Auflösung auch Solo sehr erfolgreich, gibt sich auch hin und wieder in diversen Spielfilmen die Ehre. Anfänglich bevorzugt in harten Gangster-Thrillern wie z.B. 'Boyz'n'The Hood' unterwegs, verlagerte er Mitte der 90er den Schwerpunkt auf Komödien und feierte mit seinem wohl bekanntesten Output 'Friday' seinen bis dato größten kommerziellen und populären Erfolg, welcher noch zwei weitere Fortsetzungen nach sich zog.
Allerdings wurde ihm das mit der Zeit offenbar zu langweilig und so versuchte er sich mit Filmen wie 'All About The Money' oder 'XXX 2' im Actionfach, was mal mehr, mal weniger von Erfolg gekrönt war, unanbhängig von der Qualität der Streifen.
Ein paar belanglose Komödien und Kurzauftritte in Cop-Thriller-Produktionen später, wurde es ruhig um Ice Cube den Schauspieler und so widmete er sich wieder seinem eigentlichen Steckenpferd, der Musik. Heute, im Jahr 2014, schwingt er sich mit der Buddy-Action-Komödie 'Ride Along' von Regisseur Tim Story ('Fantastic Four', 'New York Taxi') erneut zurück ins Darstellerfach und wird dabei tatkräftig von seinem Co-Star und Stand-Up-Comedian Kevin Hart unterstützt, der bisher eher als Nebendarsteller gebucht wurde und hier eine seiner ersten Hauptrollen zum Besten geben darf.
Wie nicht anders zu erwarten, liegt der Fokus der Geschichte auf dem ungleichen Duo Cube/Hart, wie es sich nunmal für Buddy-Action gehört, jedoch wurde diese Art der unfreiwilligen Partnerschaft schon x-mal zuvor und auch wesentlich stimmiger portraitiert.
Zwar stimmt die Chemie der beiden Protagonisten, doch das hilft nicht viel, wenn die um sie gesponnene Story wenig mitreissend und auch alles andere als durchdacht daher kommt. Zuviel liegt hier im Argen. Ob es nun das miese Timing der Comedy ist, denn nur die seltensten Lacher sind auch tatsächlich welche, oder die unterschwellige "from zero to hero" - Botschaft, die in ihrer Präsentation zu unausgegoren und auch nicht nachvollziehbar aufgrund der schlecht gezeichneten Charaktere wirkt.
Darüber könnte man vielleicht noch großzügig hinweg sehen, würde wenigstens die Action überzeugen, doch auch hier wurde einfach viel zu beliebig und vollkommen austauschbar gekleckert statt geklotzt. Hier und da eine Explosion und Schiessereien in Zeitlupe machen eben noch keinen guten Actionfilm, wenn weder Dynamik noch Druck oder nachvollziehbare Härte eine Rolle spielen.
Der Score, der sich prinzipiell aus wenig treibenden Hip-Hop-Samples oder Songs aus der Retorte definiert, macht ebenso wenig her wie die tempolosen und uninspirierten Kamerafahrten. Wenigstens hat man mit Kevin Hart einen quirrligen Wirbelwind enagiert, der durch seine Gestik, Mimik und durchaus vorhandener Lust an Leistung das Eisen zumindest teilweise aus dem Feuer holt und den Film damit vor dem vielzitierten Totalausfall retten kann.
Ice Cubes durchweg unsympathische Verkörperung eines bärbeissigen und rücksichtslosen Einzelgängers spielt ihm da zugegebenermaßen auch vorzüglich in die Karten. Dass Cube es besser kann, hat er z.B. mit dem bereits erwähnten 'All About the Money' bewiesen.
Fazit:
'Ride Along' ist eine in weiten Teilen unlustige und leidlich unterhaltsame Buddy-Action-Komödie ohne Höhepunkte, die einzig und allein durch Comedian Kevin Hart vor dem Sturz in die absolute Belanglosigkeit gerettet wird. Schade!
4/10
Aber freut mich für jeden, der drüber lachen kann. Walter, berichtest du uns, falls du ins Kino gehst? Morgen geht es ja rund 