Kritikenreihen Treasure Tuesday & Treasure Monday (diese Woche: "Belladonna of Sadness")

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Dass man die Schlussfolgerungen ziehen kann, erschließt sich mir natürlich. Würde ja passen. Ich frag mich bei sowas nur immer, ob der Regisseur sich genau das dabei gedacht hat oder ob (um mal bei KdW zu bleiben)
der Junge am Ende einfach nur deshalb lebt, weil Spielberg Happy Ends so toll findet.
 

Joel.Barish

dank AF
Spielberg ist ein viel zu guter Regisseur, um irgendetwas "einfach nur deshalb" zu machen. (Auch wenn man seit "Crystal Skull" einwerfen muss, dass er zumindest den "einfach nur für George" gemacht hat.) :smile: Und wir haben doch in der Schule gelernt, dass wir den Autor nur in wenigen Fällen für eine Argumentation brauchen. Wichtig ist, dass die Idee passt, schlüssig ist und funktioniert. In diesem Fall muss man sich dafür nicht mal groß verbiegen.
 

Joel.Barish

dank AF
Kinder, wie doch die Zeit vergeht. Schon wieder ein neuer Montag. Diese Woche wird präsentiert...

Birth

Von "Sexy Beast" und "Under the Skin" Regisseur Jonathan Glazer, mit Nicole Kidman, der ein kleiner Junge begegnet, der behauptet, die Reinkarnation ihres verstorbenen Mannes zu sein.
Ganz ehrlich, dieser Film ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass es "Treasure Monday" überhaupt gibt. Durch "Under the Skin" wurde mir wieder in Erinnerung gerufen, wie toll dieser Film ist und wie wenige Leute das genau so sehen. Schon seit locker einem Jahr wollte ich zu "Birth" eine Kritik schreiben, aber so unangekündigt und aus dem Nichts heraus schien mir das immer sinnlos. Also nun diese Reihe genutzt, um noch mal zu betonen, Leute, "Birth" ist Spitzenfilm! U.a. darum.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich habe den Film vor ein paar Jahren gesehen und fand ihn mittelmäßig. Mir hat die Story nicht so recht zugesagt und ich empfand den Film stellenweise etwas gekünstelt.
Aber gut gespielt von der Besetzung.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Birth? Ernsthaft? Einmal und nie wieder. Das wirkte auf mich einfach zu pädophil, um den gut zu finden.
 

Joel.Barish

dank AF
Ach, komm schon, Manny. Dieser "pädophil" Vorwurf ist doch eigentlich kaum haltbar, wenn man den Film wirklich geschaut hat. Nicht nur sagt Kidmans Figur, als sie sich ein wenig mit der Idee anfreundet, der Junge könnte wirklich ihr reinkarnierter Mann sein, sie müssten warten, bis der Junge alt genug ist. Es geht auch gar nicht um Liebe zu oder gar mit dem Jungen, sondern um das, was der Junge verkörpert. Und er verkörpert nicht einen jungen Menschen, sondern die Erinnerung an und mögliche Rückkehr eines geliebten erwachsenen Menschen.
 

Joel.Barish

dank AF
Feiertagsmontag! Yay! Das heißt, ich habe ein wenig früher als sonst die Zeit zur Tat zu schreiten! :biggrin:

Diese Woche im Filmschatz-Angebot: Britisches Avantgarde Kino mit "Dumbledore" Michael Gambon und "Queen" Helen Mirren:
Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber

Trailer

Läuft erstaunlicherweise relativ regelmäßig im TV. Ist nicht ganz so abstrakt und "in your face" provokant wie Greenaways "Das Wunder von Macon", dafür ein idealer Einstieg in Greenaways einzigartiges Kino.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Das Kino des Briten Peter Greenaway ist im Kosmos des Inselkinos seine eigene kleine Insel. Der gelernte Maler sagte angeblich, wer Geschichten erzählen will, sollte Romane schreiben, aber bloß kein Filmemacher werden.
Dann hat der Mann keine bzw. nur teilweise Ahnung vom Filmemachen.
Dieser Film von ihnm klingt jedenfalls nicht uninteressant.
 

Puni

Well-Known Member
Ich kenn von Greenaway nur "Verschwörung der Frauen", der reichlich merkwürdig, aber irgendwie auch ziemlich gut ist, weswegen ich eigentlich schon recht neugierig auf seine anderen Filme bin. Komisch, dass ich den Regisseur nie auf dem Schirm hatte bzw. nach "Verschwörung der Frauen" mich nicht mehr seiner Filmographie gewidmet habe, eigentlich mach ich das sonst immer so. :confused:
 

Schneebauer

Targaryen
Manny schrieb:
Das Kino des Briten Peter Greenaway ist im Kosmos des Inselkinos seine eigene kleine Insel. Der gelernte Maler sagte angeblich, wer Geschichten erzählen will, sollte Romane schreiben, aber bloß kein Filmemacher werden.
Dann hat der Mann keine bzw. nur teilweise Ahnung vom Filmemachen.
Dieser Film von ihnm klingt jedenfalls nicht uninteressant.

Hm, das ist halt auch Auslegungssache. Wenn jemand wirklich eine Geschichte erzählen will, dann ist ein Roman die vermeintlich "bessere" Wahl, auch wenn eine filmische Umsetzung nicht unbedingt schlecht sein muss. Ist zwar überspitzt formuliert, aber irgendwo nicht falsch.
 

Joel.Barish

dank AF
Was ist wichtiger als ein Deutschland Spiel bei der fußball WM? Richtig, eine neue Treasure Monday Kritik! :biggrin: :clap:

You can count on me
Mark "Hulk" Ruffalo und Laura "tolle Schauspielerin" Linney als Geschwisterpaar in einem wunderbaren und sehenswerten Drama vom Regisseur des Matt Damon Klassikers "Margaret". Klar soweit? :squint:
Trailer
 

Joel.Barish

dank AF
Ist "neuer" vielleicht "interessanter"? Dieses Horrordrama von 2013 ist ein Remake eines mexikanischen Films, doch es gehört zu den besten Remakes der letzten Jahre, da es eine vollkommen eigene Geschichte mit dem geliehenen Grundplot erzählt.

We are what we are
Wer "Martha Marcy May Marlene" mochte, sollte definitiv mal einen Blick riskieren. Es geht um die Familie Parker, die nach dem unerwarteten Tod eines Familienmitglieds die Vorbereitungen lange gehegter Familientraditionen fortführen. Traditionen, die in der Öffentlichkeit als absonderlich und kriminell aufgefasst würden.
Trailer
 
Zuletzt bearbeitet:

Clive77

Serial Watcher
Ha, den Film habe ich vor nicht allzu langer Zeit sogar auch gesehen. Hatte eigentlich nicht großartig was erwartet und was die "Familientradition" anging, wusste ich vorher schon, worum es da gehen würde. War dann aber sehr positiv überrascht und würde mich auch der Kritik anschließen. Ein schöner kleiner Film, der als Charakter-Drama prima funktioniert. Ich wusste überhaupt nicht, dass es sich dabei um ein Remake handelt - jetzt muss ich nach dem Original wohl auch mal Ausschau halten...
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Höre zum ersten Mal von dem Film (wusste auch nichts von dem Original), aber es klingt sehr interessant. Muss ich mir bei Gelegenheit ansehen.
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Ja, den kenne ich auch. Vor einigen Monaten gesehen, und für gut empfunden. Hatte aber auch keine Ahnung, ein Remake vor mir zu haben. Gute Stimmung und Spiel, und auch mit angenehmem Spannungspunkt.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Was mach ich denn, wenn mir MMMM nicht gefallen hat? :ugly:

Edit: Oh halt....gleich beim ersten Bild in der Kritik merk ich, dass ich den ja gesehen habe. :biggrin:
Schließe mich den anderen hier an. Hat mir soweit auch ganz gut gefallen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
You can count on Ruffalo hab ich leider noch nicht gesehen, aber We are what we are. Der ist in der Tat sehr zu empfehlen. Ist weniger Horrorfilm und mehr Drama, aber sehr gelungen inszeniert. Das Ende dürfte eventuell absehbar, aber dennoch fraglos effektiv wirken.

Ich wünschte, mehr Horrorfilme hätten dieses Niveau.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
brawl 56 schrieb:
Jup, spricht mich doch ein wenig an. Vielleicht schau ich mal rein.

Gesagt getan. Ich sag mal bis zum Ende hin war das Ding ein poetisches Drama. Die Bilder waren mit der Musikuntermalung fast schon malerisch, und das obwohl sie grausames zeigten.
Und das Ende war einfach nur.... so hab ichs beschrieben gehabt:
OH MY FUCKING GOD -GOTTVERDAMMTE - WAS ZUR HÖLLE D: - Das..... war... HOLY MOTHER OF GOD
Ein brillanter Film! Angucken lohnt sich. Man hat definitiv ein flaues Gefühl im Magen, wenn der Abspann kommt.
 

Joel.Barish

dank AF
Sehr schön, freut mich, brawl. Mein Wortlaut zum Finale war sicherlich anders, aber... ja, ich kann deine Reaktion schon ganz gut nachvollziehen. :squint:

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Und es gibt direkt Nachschub. Dieses Mal nicht nach, sondern unmittelbar VOR einem Deutschlandspiel bei der WM. Yay! #timing

Die Teuflischen - Les Diaboliques
Passend zu Jays (dem ich den Film am WE gezeigt habe) 50er Jahre Horrorreihe nun ein Thrillerklassiker der 50er, weniger mit Monstern, Riesenameisen und Gehirnwesen, dafür mit einem problematischen Mord und den Folgen. Ein Film, den Hitchcock drehen wollte, den aber selbst er kaum hätte besser drehen können.
 
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