Ich würde nicht sagen, dass SW keine Experimente zulässt. Es wäre möglich gewesen, als die Prequel-Trilogie kam. Da hatte man die Chance, das Universum zu erweitern. Doch man hat das Universum verkleinert, indem man immer mehr Dinge die man aus der Original-Trilogie kennt und die nichts mit einander zu tun hatten, plötzlich miteinander verknüpft hat. So schrumpfte der Kosmos dessen was SW ausmachte in Relation zu seiner Laufzeit.
Aber halt... wurden durch die PT nicht doch neue Elemente hinzugefügt? Ja, natürlich. Doch leider wurden die meisten kaum angenommen, weil einfach die Qualität nicht stimmte. Entweder waren die vordergründig komplexen und anspruchsvollen politischen Verwicklungen in Wahrheit einfach nur konfus und unsinnig, oder Designs und Benennungen waren zu kalkuliert (eine Handelsförderation handelt nicht, sondern führt Krieg, weil Finanzmarktbashing grade in war / die Bösen bestehen zu 90% aus Droiden, damit man mehr pseudocoole Gliedmaßenabhack-Jedimoves machen kann, ohne dass die MPAA einen Hirnschlag bekommt / Podrace als Abklatsch der Speederbike-Verfolgungsjagd... usw) oder man hatte sich einfach komplett in der Publikums Wirksamkeit verkalkuliert (Gungans). Was hat denn an Neuerungen funktioniert? Hmmm Darth Maul, okay... Absolut langweiliger Charakter, aber Ray Park kann beeindruckend kämpfen und das Design funktioniert gut. Okay... was noch? Jedi-Rat? Inkompetent. Midichlorianer? Scherzfrage.
Gut, aber worauf will ich hinaus? Ganz einfach: Nimm ein Franchise und verkleinere es, wie oben beschrieben durch immer höhere Selbstreferentialität. Dann "beweise", dass Neuerungen im Franchise nichts zu suchen haben, indem diese nur halbherzig durchgezogen werden. Am Ende bekommen wir nicht nur eine Fanbase die einen immer kleineren Nenner hat was "Star Wars Feeling" ausmacht, sondern auch einen Teufelskreis aus kreativer Selbstreferentialität.
Insofern erweißt Rian Johnson dem Franchise teilweise einen Bärendienst. Er bringt auf der einen Seite mehr frischen Wind in SW als die komplette PT, versaut es aber mit der positiven Rezeption dieses frischen Windes, indem er übertreibt und zu viele Dinge tut die nicht funktionieren. Genau wie die PT damals, nur eben komprimiert auf einen Film. Ergebnis? Wir bekommen wieder mehr vom gleichen, anstatt dass die kommenden Filme immer mehr den Mut aufbringen Neues zu bringen, das das Universum erfolgreich erweitert. Sprich: Wir bekommen mehr Rogue Ones, mehr Solos und mehr TFAs. Filme die Bekanntes zeigen, vielleicht bisschen abändern und einen anderen Spin haben und mehr oder weniger okay bis passabel sind, aber nicht unbedingt herrausragende Machwerke.