Genug gesagt - Enough said (James Gandolfinis letzte Rolle)

Presko

Don Quijote des Forums
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Trailer

Enough Said
Regie: Nicole Holofcener
Darsteller:
Julia Louis-Dreyfus: Eva
James Gandolfini: Albert
Catherine Keener: Marianne
Tracey Fairaway: Ellen
Toni Collette: Sarah
Ben Falcone: Will
Michaela Watkins: Hilary
Phillip Brock: Jason

Story:
Eva ist geschieden und lernt nach dem Auszug ihrer Tochter die attraktive Marianne kennen. Daraufhin beginnt Eva eine Beziehung mit dem ebenfalls geschiedenen Albert, dessen Tochter auch demnächst auszieht. Eva erkennt schließlich, dass Albert der Ex-Mann von Marianne ist, sagt aber nichts. Marianne hatte eher schlecht über Albert geredet, und Eva nimmt ihn fortan kritisch unter die Lupe.

Kritik:
Gandolfinis letzte Rolle und vielleicht der liebenswürdigste Auftritt seiner Karriere. Mann, ist der Kerl in dem Film einem sympathisch. Wahnsinnig warmherzig, charmant, witzig - einfach ein toller Kerl, mit dem man gerne als Kumpel hätte.
Die Story konzentriert sich ganz auf das Problem von geschiedenen MItvierzigern und ihre Unsicherheit eine neue Beziehung zu beginnen. Dieses Thema wird einigermassen simpel aber durch die Prämisse clever und charmant erzählt. Das grosse Plus sind aber die Schauspieler. Gandolfini habe ich schon erwähnt, aber auch Dreyfuss (auf deren Figur eigentlich der Fokus des Films liegt) macht ihre Sache durchaus gut. Dabei ist es amüsant zwei so unterschiedliche Schauspieler so gut miteinander harmonieren zu sehen. Dreyfuss ist eher eine, die mit ganzem Körper-, und MImikansatz spielt. Jede Emotion ist ihr an Körperhaltung und Mimik genau abzulesen. Ganz anders Gandolfini, der fast ausschliesslich mit seiner physischen Präsenz und kleinen Nuancen arbeitet. Dabei funktionieren beide wunderbar miteinander und man glaubt gerne, dass sie sich in der Realität super ergänzen würden. Bei den Nebendarstellern bzw. Nebenfiguren würde ich hingegen etwas Kritik anbringen. Dreyfuss Tochter, deren beste Freundin und ihre Charaktere sind zwar ebenfalls sympathisch geschrieben und gespielt, das gilt aber nicht für den restlichen Nebencast. Dreyfuss beste Freundin (Toni Collette) und deren neuer Mann, die sich beide gegenseitig immer anzicken und zudem eine leicht verrückte Haushälterin haben, nervten mich ein wenig. Die beiden sind unsympathisch und zu klischeehaft. Auch Catherine Keener als Alberts Ex kann wenig aus ihrer Figur machen, was auch ander eindimensionalen Charakterisierung durchs Drehbuch liegt. Wieso Eva so begeistert von ihr ist, bleibt dem Zuschauer ein Rätsel.
Die Inszenierung ist ganz schlicht und konzentriert sich ganz auf die Schauspieler. Es gibt ein einziges Mal, wo Musikeinsatz stärker zum Tragen kommt und auch optisch wird kaum experimentiert. Das ist aber keineswegs störend. Die Dialoge sind gut geschrieben und teilweise echt witzig. Die Highlights finden sich definitiv in den Szenen zwischen Gandolfini und Dreyfuss.
Insgesamt war Enough Said ein charmantes, kurzweiliges und sehr warmherziges Vergnügen. Das sich ein nachvollziehbares und interessantes Thema zum Ausgangspunkt genommen hat. Wirklich toll wird der Film vor allem durch die Gandolfini und Dreyfuss.
Von mir gibts. 7.5 (inkl. Gandolfini-Bonus) Punkte.
 
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