Vor 100 Jahren - Der erste Weltkrieg

Woodstock

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Vor hundert Jahren startete der erste Weltkrieg.

Wer von euch war dabei hatte einen Verwandten, welcher dabei war. Wie war eure Familie involviert? Wer von euch weiß überhaupt was mit eurer Familie zu der Zeit war?


Der Vater meiner Großmutter väterlicherseits, war im ersten Weltkrieg aber keiner weiß genaues. Meine Gromutter hat auch nie darüber gesprochen. Der Vater meines Großvaters war anscheinend ebenfalls, allerdings ist sonst nichts über ihn bekannt. Das ist ein wohlgehütetes Geheimnis... :huh:

Leider hört es da auch schon auf. Mütterlicherseits war der Opa im Bahnverkehr tätig. War also kein Soldat soweit ich weiß.


Nebenbei:
Der englische Historiker Niall Ferguson hat für eine kontroverse Diskussion unter seinen Kollegen gesorgt. Er ist der Meinung das England sich verkalkuliert hat. Großbritannien hätte sich nicht am ersten Weltkrieg beteiligen sollen. Ein deutscher Sieg hätte Großbritannien egal sein können. Nicht zu kämpfen, wäre weniger verlustreich gewesen. Das Argument, dass mein keine Hegemonialmacht auf dem europäischen Kontinent hätte dulden können, hätte nicht ausgereicht. Schließlich hat man sich bei Napoleon auch erst rausgehalten. Auch die Unterstützung Belgiens schien eher ein Ehrenfall gewesen zu sein und ein Vorwand, anstelle eines tatsächlichen Grund für einen Krieg.
Das Deutsche Reich ist durch das damals neutrale Belgien marschiert, um Frankreich schneller erreichen zu können und gleichzetig, starke Befestigungen der Franzosen zu umgehen. Auch wollte man verhindern, das Frankreich in Ruhe seine Truppen binden konnte. Belgien hatte jedoch Großbritannien als Schutzmacht, womit man damals dessen Kriegseintritt provozierte.

Quelle: Faz

Gedanken? Meinungen? Will jemand was richtigstellen? Seht ihr das genauso? Wie wäre der erste Weltkrieg verlaufen ohne den Kriegseintritts Großbritanniens? Hätte es einen zweiten trotzdem gegeben? Was meint ihr?
 

Dr. Serizawa

Oxygen Destroyer
Bis auf den groben Verlauf des Kriegs, muss ich leider zugeben, dass ich fast nichts über die Forschung bezüglich zum Thema kenne. Hab mir vor einigen Wochen noch Christopher Clarke's "The Sleepwalkers" gekauft, welches derzeit sehr gut bei Historikern ankommt. Hier in Luxemburg gibt es seit Wochen auch eine größere Polemik, weil die neue Regierung eine geplante Ausstellung, an der die Universität seit langem arbeitet, kurzerhand abgesagt hat. Wir wissen nämlich fast nichts über die Lage Luxemburgs während des Kriegs und die Forschung hat bis vor kurzem auch kein Interesse daran gehabt.
 

Woodstock

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Die Hauptdiskussion ist ja noch immer die Schuldfrage. Historikern aus allen Ländern sind sich mehr als uneins.
 

Woodstock

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Habe die Mini-Serie/Dokumentation "14 - Tagebücher des Ersten Weltkriegs" soeben beendet und kann eigentlich nur gutes davon berichten.

Gezeigt wird der erste Weltkrieg anhand von 14, tatsächlichen Berichten, die von beinahe allen Fronten und Heimatfronten stammen und stellenweise nicht unterschiedlicher sein könnten. Dabei sind manche Schicksale packender als andere aber insgesamt funktioniert das Gesamtwerk sehr gut. Schauspielerisch stechen manche Kinderdarsteller sehr gut hervor aber andere stinken mit der Zeit wirklich ab. Die Musik war angemessen und nicht zu sehr aufgesetzt. Die Mischung aus Originalaufnahmen und nachgedrehten Szenen funktioniert, zudem hält die Serie eine funktionierende Balance mit dem Dokumentar- und dem Spielfilmanteil aufrecht. Das ist komischerweise die Stärke der deutschen Dokumentarfilmszene. Währende Channel 4 und die BBC sich gänzlich auf nachgedrehte Momente verlässt, mischen die Deutschen ihr Material gut durch und untermalt die Tragik dahinter. Es macht es in meinen Augen realer.

Damit will ich nicht sagen, dass die BBC und Channel 4 schlechte Dokumentationen machen. Gerade "The Somme" von Channel 4 ist eine der besten Spielfilmdokumentationen die ich je gesehen habe. Sie hinterlässt, wie jetzt auch 14 Tagebücher des Ersten Weltkriegs eine ermüdendes Gefühl, welches durchaus gewollt ist.

Einen Kritikpunkt habe ich jedoch. 14 Tagebücher des Ersten Weltkriegs springt oft, was verständlich ist, da es anhand von Briefen und Biogrpahien erzählt aber manche Aspekte werden mir zu sehr vernachlässigt. Die Seeschlachten wurden, bis auf den uneingeschränkten U-Bootkrieg, gänzlich ignoriert und diese waren sicher nur drin, um zu erklären warum plötzlich Amerikaner auf den Schlachtfeld waren. Auch der aufkommende Antisemitismus, wurde ignoriert. Was mir gefallen hatte, war jedoch die Geschichte der Kosakin Marina Yurlova, großartig gespielt und gut erzählt. Ihre Figur war das gänzliche Highlight der gesamten Reihe.

Ich vergebe 7,5/10.

EDIT: Schade das dieses Thema fast gänzlich igonoriert wird. Schließlich ist es der Urauslöser für den ganzen Mist, welcher bis heute noch greift. :unsure:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Oh, ich interessiere mich durchaus für den Ersten Weltkrieg und habe auch schon das eine oder andere Buch darüber gelesen (am besten finde ich "Im Westen nichts Neues"), aber ich weiß nicht, was man dazu noch sagen soll. Kriege sind immer übel (besonders wenn sie solche Ausmaße haben), und das wird hier wohl kaum jemand anders sehen. Deshalb wundert es mich nicht, dass hier keine Diskussionen entstehen - sind doch alle derselben Meinung.
Spekulationen wie "Was wäre passiert, wenn Land X anders reagiert hätte" finde ich etwas sinnlos.
 

Rebell

Well-Known Member
Das schlimmste was der erste Weltkrieg hervorgebracht hat war "Traumatisierte" Idioten wie Adolf Hitler mit seinen Wahnvorstellungen der edlen Deutschen Rasse.... :thumbdown:

Aber ich muss zugeben: Ich weiß sehr wenig über den ersten WK. Auch über den 2 WK. In meiner Familie wurde nie groß darüber gesprochen. Das einzige was ich hier weiß ist von meiner Uroma. Ihr Mann, seinerzeit Polizist, starb beim letzten Bombenwurf auf Köln als er Menschen in den Bunker brachte. Aber über den ersten? Mir ist ehrlich gesagt auch noch nie in den Sinn gekommen da mal zu Fragen.

Ich weiß lediglich das viele Deutschland als Verursacher sehen, dies aber eig. gar nicht so korrekt ist. (Auch die Rep. Zahlungen vom 1 WK. sind ja zu einen Teil mit am 2 WK. Schuld soweit ich weiß).
 

Woodstock

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Wäre es nicht so spät, würde ich mir darauf jetzt stürzen. :biggrin:

Aber das würde mich interessieren. Wir haben viele neue User. Was haben eure Familien im ersten oder zweiten Weltkrieg erlebt? Hat man darüber je gesprochen? Wir hatten schon mal einen Thread darüber aber ob er noch zu finden ist...
 

Rebell

Well-Known Member
Woodstock schrieb:
Rebell schrieb:
Ich sehe gerade das der Thread 2 Jahre alt ist... Ups. :biggrin:
Das Thema ist sogar über 100 Jahre alt, was ist dabei? Ich freue mich über Aktivität hier.
Ach der Beitrag von Jay ist 3 Tage alt. Ich dachte ich hätte da nen altes Thema rausgekramt oder so.
(Ja wäre nix dabei, weiß ich :wink: deine Antwort hatte mich nur iwie verunsichert.)
 

Danny O

Well-Known Member
Hab keine Verwandten die den 1 Weltkrieg mit Erlebt haben oder den 2ten , da wahr mein/e Oma und Opa noch zu Jung um sich an viel zu Erinnern .


Über den 1ten oder 2ten Weltkrieg weiß ich glaube ich zuviel, damals als ich noch Tv schaute ( zum glück nicht mehr) kam mir das wie eine Hypnose vor echt unheimlich überall dieser kram :mellow:


Die Glocke - das Nazi OFU

Hitlers Tonband

Die Schlacht in Stalingrad

Hitlers Blitzkrieg

und und und ............


Echt das ist Gehirnwäsche , und die Melken das sowas von selbstverständlich dabei wie ich und mein Bruder meinen :

"Echt überall wo man sieht Hitler 1ter/2ter Weltkrieg ,nicht auszuhalten dabei wahr das sowas von Schlimm und es reicht es schon zu Wissen das es Passiert ist, in Deutschland. Aber wir sind drauf aus das auf einem Level zu halten das wir diese Schuld nicht vergessen sollen"

"Diese Schwarze Wolke werden wir niemals los über Deutschland, da kann man noch so viele Denkmäler Bauen ( Ja und ich musste auch viele in meiner Ausbildung mit Bauen), ehrlich deutscher hin oder her wir sind eine andere Generation Schlimm ja keine Frage aber sich schuldig Fühlen müssen auf Ewig gebrannt markt ?"

Ein Heini mit Sprach Problemen ( ok er soll Krasse Zahnschmerzen Gehabt haben und hat Stake Schmerzmittel genommen ) der diese "Wolke" zu uns Gebracht die wir nicht mehr Loswerden , und deswegen werden viele Deutsche zu unrecht abgestempelt.

Und wovon ich auch noch berichten kann , bin ja in den Osten meine Heimat zurückgezogen aus Hamburg. Ein Ort weiter durfte ich sogar einen Kennenlernen also einen "Rechten" , der wohl auch in einen Club ist und sowas. Er an sich ist ganz Korrekt aber eben diese Ansichten von Hass vernebelt , ich habe ihm aber vieles gesagt das sowas zu nix führt und er hat mir zu gehört und er hat auch argumentiert. Aber rein vom Sinn den ich anstrebte hat er mich verstanden und mir sogar recht gegeben.

"Hass führt zu nichts außer das du dich selbst Verlierst und dir Schadest, viel mehr ist es wichtig dir Treu zu bleiben und selbst in dieser Kaputten Welt dein Glück zu finden ......und das mit Respekt und Gerechtigkeit im Herzen"
 

Puni

Well-Known Member
Guter Thread, über den ich heute erst gestolpert bin.

Über den ersten Weltkrieg weiß ich gar nicht genau, wo meine Vorfahren da waren. Meine Oma hat holländische Vorfahren, die Eltern väterlicherseits kamen beide aus Ostpreußen und mussten dann fliehen. Die Schwester meiner Oma hat ihre Erinnerungen über die Flucht mal komplett aufgeschrieben so Zeitzeugen-mäßig (war damals natürlich noch ein Kind) und erzählt an Geburtstagen wahnsinnig detailiert davon - beispielsweise wollten sie eigentlich mit einem Schiff aus Königsberg / Kaliningrad fliehen; da meine Oma und ihre andere Schwester, die auf sie aufpassen sollte, im Gewusel verschwunden waren, weigerte sich ihre Mutter, ohne zwei ihrer Töchter das Schiff zu besteigen - so nahmen sie später ein anderes, und das Schiff, das erst bestiegen werden sollte, kenterte und viele, wenn nicht alle, starben. (mir fällt der Name davon gerade leider nicht ein) Auch die Zugfahrt forderte zig Leben, insbesondere von Kleinkindern, die an Hunger starben, und viele meiner Vorfahren haben dabei ihre Geschwister verloren.
Ebenfalls interessant, auch im Bezug auf heute, ist auch, wie die "Flüchtlinge" damals hier aufgenommen wurden, nämlich überhaupt nicht gut, obwohl sie ja sogar zum gleichen Volk zählten. Viele wurden notgedrungen auf Bauernhöfen aufgenommen, wo sie arbeiten mussten. Fand eine der Schwestern meiner Oma einen Mann, so hat bei Festen etc. niemand am Frauentisch mit ihr gesprochen, und eine Hochzeit hing einzig und allein davon ab, wie sehr der Mann zum "Flüchtlingskind" stand und sich durchbeißen konnte. Die Verachtung war also überall zu spüren. Wahnsinnig interessante Geschichten gibt es dazu, muss mich beim nächsten Mal mal nach den Rollen ihrer Eltern und Großeltern im ersten Weltkrieg informieren, der steht ja immer sehr im Schatten des Zweiten. Die Blanko-Unterschrift, die Deutschland damals Österreich-Ungarn im Falle eines Krieges gegeben hat, ist ja auch wieder so ein historisches Ding, ohne das vieles wohl anders gelaufen wäre - aber das sind alles natürlich nur Spekulationen und meistens recht sinnlos. Dass Deutschland aber die alleinige Kriegsschuld hat, ist doch mittlerweile vom Tisch oder nicht, da es einfach eine Menge Faktoren gab, die das ausgelöst haben, insbesondere die diplomatischen Verflechtungen. So war es jedenfalls bei zig Geschichtslehrern Konsens, die das Thema der Schuld aber natürlich auch meistens mit Samthandschuhen angefasst haben.

Was ich übrigens immer bemerkenswert finde ist, dass wir Deutschen immer so tun, als wenn das Hitlerdeutschland damals andere Deutsche waren, sowas wie Außerirdische oder so, und nach dem Krieg alles wieder "normal" wurde. Dass sich fast ein ganzes Volk, Leute wie du und ich, damals zu so etwas so Grausamen haben hinreißen ließen, ist das, was einem immer noch Gänsehaut beschert, wenn ich daran denke-
 
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