Like Father, Like Son

Joel.Barish

dank AF
Like Father, Like Son ("Soshite chichi ni naru") ist ein Film des Japaners Hirokazu Koreeda, dessen Filme wie "After Life", über die Erinnerungsbehörde im Jenseits, oder das Familiendrama "Still Walking" ("Gelbe Schmetterlinge") zunehmend häufiger auch im Westen Aufmerksamkeit erregen. Zu "Like Father, Like Son" ist bereits ein US-Remake in Planung. Steven Spielberg zeigte sich tendenziell interessiert, was angesichts der Thematik kaum überrascht.

"Like Father, Like Son" handelt zunächst von der Familie Nonomiya, mit dem erfolgreichen Geschäftsmann Ryota als Familienoberhaupt. Eines Tages meldet sich das Krankenhaus und teilt der Familie mit, dass ihr Sohn Keita, inzwischen sechs Jahre alt, bei der Geburt mit einem anderen Jungen vertauscht wurde. Die Familien der vertauschten Söhne lernen sich kennen und versuchen einen Weg zu finden, die Situation zu klären. Wollen sie die Söhne austauschen? Wollen sie geregelte Besuchszeiten, vielleicht gar keinen Kontakt?

Trailer(der viel, viel, viel kitschiger und soapiger wirkt, als der Film tatsächlich ist)

Läuft seit ein paar Wochen im Kino.

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Ich habe den Film bereits vor einigen Tagen im Kino gesehen, war jedoch zu faul (und zeitlich verhindert), um eine wirkliche Kritik zu schreiben. Ich kann aber jetzt bereits sagen, dass es einer der besten Filme des Jahres ist. Wer auf menschliche Sozialdramen steht, die ruhig erzählt, aber effektiv emotional sind, darf sich den Film eigentlich nicht entgehen lassen. Daher dachte ich mir, sollte zumindest ein Thread aufgemacht werden.
Betrachtet dies als Vorwarnung diesen Film ziemlich weit oben auf meiner Jahresabschlussliste zu finden. :smile:
 
A

AlecEmpire

Guest
Kleine gemütliche Kinos die trotzdem nur zu 30% belegt sind, im Hintergrund eine Bar, freundliche Kinobetreiber und eine tolle Atmosphäre - also das Gegenteil von jedem Multiplex Kino. Und dort findet man dann solche kleine Perlen, Geschichten die das Leben schreibt.
So träge der Plot auf den ersten Blick wirkt, zwei Elternpaare müssen 6 Jahre später mit den Schicksal umgehen, dass ihre Kinder bei der Geburt vertauscht wurden, so gefühlvoll und trotzdem sehr munter kommt das Ganze dann jedoch daher. Wer glaubt das Leiden der Eltern wird hier in elend langen Sequenzen geradezu zelebriert und die Tränendüsen immens strapaziert, der irrt. In erster Linie wird der Umgang mit diesem Schicksal thematisiert, nicht das Leid als solches, aber auch hierfür wird natürlich genügend Raum geboten. Der Film bietet auch die eine oder andere unerwartete Wendung und zeigt sehr unterschiedliche Ehepaare, aus unterschiedlichen sozialen Schichten, was der ganzen Geschichte noch einen zusätzlichen Reiz offenbart. Wie gehen die Kinder, die eine komplett andere Umgebung und einen anderen Umgang gewohnt sind, mit der Situation um?
Und so vergehen zwei Stunden wie im Fluge und lassen einen äußerst nachdenklichen Zuschauer zurück, der einen tollen und von meinen Sehgewohnheiten ausgehend etwas anderen Film erleben durfte. 7/10
 
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