Am Wochenende dann auch mal gesehen und doch dezent enttäuscht zurückgeblieben.
Das Warum ist dabei gar nicht so einfach, denn die Voraussetzung, ausgehend von der Besetzung des Films, sind nahezu famos. Das Ensemble das Steve McQueen hier vor der Kamera versammeln darf, dürfte wohl zum Besten dieses Kinojahres gezählt werden. Aber womöglich mag darin auch das Problem des Films, für mich, liegen. Der Film will viel, vor allen Dingen viel erzählen. Jede Figur scheint ihre Leichen oder zumindest Probleme im Keller zu haben. Um Motivationen für seine Figuren zu finden scheint dies auch kein schlechter Ansatz zu sein, aber gleichzeitig wird man so auch an Gedanken, Ideen und Konflikten überflutet, die einen am Ende emotional nicht wirklich berühren. Dazu bleibt auch Chicago als Ort und Gesellschaftsbild relativ unscheinbar.
Ich vergleiche den Film gerne mit THE TOWN von Ben Affleck, wenn auch das Heist-Element in WIDOWS gar nicht soo präsent ist, aber der Vergleich zeigt irgendwie sehr gut, wie es ersterer Film besser schafft, seine Stadt und die Figuren mit ihren Konflikten zu inszenieren, und dabei auch den Zuschauer emotional mitzuinvovlieren.
Das ist bei WIDOWS ein Jammern auf hohen Niveau, denn es bleibt der einzige Kritikpunkt, wenn auch ein gewichtiger. Und wenn die US-Kritik sich begeistert zeigt, scheint das wohl, wie immer, nur ein subjektiver Eindruck zu sein.