American Graffiti ~ George Lucas

Revolvermann

Well-Known Member
"American Graffiti"
USA 1973
Komödie,Drama
Mit Richard Dreyfuss, Ron Howard, Paul Le Mat und Charles Martin Smith.
Von George Lucas

Inhalt:
Terry Fields, genannt Froschauge, Steve Bolander, Curt Henderson und John Milner treffen sich auf dem Parkplatz vor dem Restaurant. Steve und Curt sind im Begriff, die Stadt zu verlassen, um auf ein College an der Ostküste zu gehen. Dies ist die letzte Nacht mit ihren Freunden.(wiki)

HIER gibts eine schöne Kritik von Joel
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Mache ich doch noch eben einen eigenen Thread auf.

Zunächst ist Joels Kritik wenig hinzuzufügen. Sehe ich genauso. Abgesehen vielleicht davon das ich die Dialoge in den alten Star Wars Filmen auch nicht gerade für wertvolle Kunst halte. :squint:
Aber ansonsten ist es echt kaum zu glauben das der Film von George Lucas ist. Grandios wie er von mit der Kamera von Auto zu Auto und durch die Nacht gleitet.
Die ganze Stimmung des Films erinnerten mich ein wenig an "Superbad". Ehrlich. Das hört sich jetzt abwegig an aber die Filme sind gar nicht soweit voneinader entfernt. Auch wenn "Superbad" wesentlich zotiger daherkommt.
Lucas nostalgisch-melacholischer Blick zurück auf seine Jungend ist ein dichtes Portrait eines vergangenen Amerikas. Voll bezaubernder Musik, anständiger Menschen und wunderschönen Straßenkreuzern. Wie eine vergangene Utopie in der Mädchen einfach bei fremden Männern ins Auto steigen, mit ihnen in den Wald fahren oder zu verlassenen Schrottplätzen.
In der alle so wohlhabend sind das man sich schon sehr jung die tollsten Autos leisten kann und die besten Jobs in Aussicht hat. Das diese Seifenblase im 62er Amerika kurz davor steht zu platzen und auch sonst eher Schein als Sein ist, lässt Lucas immer wieder durchblitzen. Sei es durch die gruselige Geschichte eines Ziegen-Mörders oder die Tatsache das der jugendlich-leichsinnige Diebstahl von Alkohol aus einem Schnapsladen vom Besitzer direkt mit ein paar Schüssen aus der Pistole quittiert wird.
Somit wirkt Lucas Vergangenheits-Utopie wie das genaue Gegenteil seines Erstlings, den ich auch erst vor wenigen Tagen gesehen habe. Der Zukunfts Dystopie "THX 1138".
Ein unangenehmer, angsteinflößender Blick in dei Zukunft, gefolgt von einem angenehmen, nostalgischen Blick in die Vergangenheit.
Wärend die letzte Szene in "American Graffiti" eher ernüchternd und pessimistisch ist, ist die letzte Szene in "THX" eher hoffnungsvoll.
Als wollte Lucas eben noch die Vergangenheit und die Zukunft auf der Erde behandeln um dann mit Full Speed in den Weltraum zu schießen.
Beide Filme sind so unterschiedlich und auch nochmal so ganz anders als Star Wars. Man könnte meinen das einzige was George aus diesem Film in seine Weltraumsaga mitgenommen hat wäre Harrison Ford.

kleiner Spoiler:

Übrigens erinnerte mich die letzte Szene, also die Texttafeln mit dem zukünftigen Werdegang der Hauptfiguren, sehr an das Ende von "Stand by me". Was lustig ist weil Richard Dreyfuss im Film den "Curt" spielt und laut Textafel Schriftsteller wurde. In "Stand by me" spielt er ebenfalls mit. Jahre später im erwachsenen Alter und ist dort ebenfalls Schriftsteller.

8/10
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
:top:

Wenn du jetzt noch Joels Kritik über "Joels Kritik" verlinken würdest, wäre das das i-Tüpfelchen.

American Graffiti ragt aus Lucas sonst schon sehr einseitigem Schaffen heraus. Ich hatte definitiv Spaß an dem Film. Und Dreyfuss sehe ich sowieso gern.
Schade, dass er nicht mehr in der Richtung gemacht hat.
 

Puni

Well-Known Member
Fand den, selbst als Fan von Coming-of-Age-Filmen höchst durchschnittlich. Weiß leider gar nicht mehr, wieso der mich damals nicht packen konnte, aber vielleicht war ich zu dem Zeitpunkt auch einfach zu verwöhnt von neueren, deutlich besseren Vertretern des Genre.
 
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