Der Babadook [Kritik]

A

Alec

Guest
Extrem gruselig fand ich ihn auch nicht, aber ich sehe The Babadook auch nicht als reinen Horror Film an, der etwa Poltergeist nacheifert. Der psychologische Aspekt gepaart mit dem Horror und der sehr subtilen Herangehensweise macht für mich den Reiz aus. Ich fand den Film nicht übermäßig gruselig, aber trotzdem sehr dramatisch und intensiv.
Das Ende habe ich als nicht besonders nennenswert in Erinnerung, aber auch nicht als besonders schlecht. Zumindest schadet es dem Film nicht, wie es etwas bei The Conjuring der Fall ist, wo ich heute noch die Augen verdrehe.
 

Shins

Well-Known Member
Schöne Kritik, Joel. Habe ihn gesten abend auch gesichtet und hat auch mir sehr gut gefallen.

Was meint ihr: Funktioniert der auch für Leute, die die Bedeutungsebene des Ganzen nicht erfassen können / wollen und einfach nur einen Hirn-Aus-Gruselstreifen erwarten?
 
A

Alec

Guest
Shins schrieb:
Was meint ihr: Funktioniert der auch für Leute, die die Bedeutungsebene des Ganzen nicht erfassen können / wollen und einfach nur einen Hirn-Aus-Gruselstreifen erwarten?
Ich finde die Mutter-Kind Beziehungsebene sollte man schon durchblicken und nachempfinden können, bildet es doch den Mittelpunkt des Ganzen und zudem den größten Filmanteil.
Babadook ist ja eigentlich eher ein Nebendarsteller.
 

semperfi

Well-Known Member
Also hab ihn auf englisch gesehen,

fand ihn gut und hatte solche Gänsehaut seit Sinister nicht mehr.......

aber:

das Ende hat mich an Shawn of the Dead erinnert......die halten sich den Babadook jetzt ganz einfach im Keller als Haustier.....XDDDDD......was geht bitte bei den beiden ab.....XD

ja, ich weiß: you cant get rid of the babadook........ trotzdem crazy, immerhin mal was anderes.....xD

und dieser Bengel, eine perfekt gespielte richtige kleine Rotzgöhre........Gott ging der mir auf den Zeiger.....

trotzdem 8/10 Mister Babadook Gute-Nacht-Geschichten-Bücher:squint:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Hab ich den selben Film gesehen?

Mich hat der auch nicht so wirklich gepackt und hebt sich kaum von anderen Genre-Vertretern ab. FÜr mich eher auf einem Level von SINISTER. INSIDIOUS ist da für mich klar stärker (über Teil 2 legen wir mal den Mantel des Schweigens).
Die psychologische Komponente finde ich da nicht feiner ausgearbeitet, als bei anderen Filmen. Teilweise sogar sehr Holzhammerartig präsentiert, ist und will der Film auch eigentlich mehr Drama sein, aber dafür ist der Teil viel zu einfach gemacht.
Ich verstehe nicht ganz, wieso man sich an diesem psychologischen Faktor so ergötzt, denn neu ist das auch nicht, gerade in Bezug auf Horror. Und gruselig ist bei dem Film leider auch wenn dann nur der Trailer.

5/10
 
A

Alec

Guest
TheRealNeo schrieb:
Die psychologische Komponente finde ich da nicht feiner ausgearbeitet, als bei anderen Filmen. Teilweise sogar sehr Holzhammerartig präsentiert, ist und will der Film auch eigentlich mehr Drama sein, aber dafür ist der Teil viel zu einfach gemacht.
Das Verhältnis zwischen Mutter und Kind und vor allem die schauspielerische Leistung fand ich sehr subtil, intensiv und authentisch umgesetzt. Auch die Erscheinung von Babadook, welche sehr gezielt eingesetzt wird, hat mich überzeugt. Normlerweise wird der ganze pychologische Schrecken durch die Horror-Figur ausgelöst, hier ist es anders herum, haben die Darsteller bereits zu Beginn extrem mit Ihren Problemen zu kämpfen und der Babadook setzt dann quasi noch eins drauf.
Für mich ist das ein richtiges, feinfühliges Drama, welches später mit dem Horror Aspekt verschmilzt. Bei den meisten Grusel-Filmen dominiert der Horro, der Grusel und das Drama wirkt nur als Mittel zum Zweck. The Babadook hätte dagegen auch ohne Babadook sehr gut funktioniert.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Das ist mir durchaus bewusst. Für mich hat das eben nur bedingt funktioniert bzw. nicht so gut funktioniert, dass der Film sich eine Sonderstellung verdient.
Ja er ist mehr Drama und Horror, aber dafür ist er auf beiden Ebenen nur Durchschnitt.
 

Joel.Barish

dank AF
Die Frage ist ja, was "simpel" und "offensichtlich" ist. Erkennen wir relativ früh und leicht, wie wir die Figur des Babadook einzusortieren haben? Ja, kann schon sein. Aber damit ist die Arbeit ja nicht getan. Damit fängt sie erst an. Unsere Aufgabe ist es nun jede Interaktion zwischen Mutter und Sohn unter diesem neuen Kontext zu sehen, zu abstrahieren, diese Welten aus Schuld, Trauer und Schuldverteilung zu erkennen. Das ist keineswegs simpel und "Standard" schon mal gar nicht. Das geht teilweise auch über "Poltergeist" Niveau, der auch wesentlich mehr über seine Figuren, das menschliche Drama und die thematischen Zwischenräume zu sagen hat, als der obligatorische Gruselhaus-Horrorfilm der Zeit. Und "Insidious" ist schon dreimal simpler als "Poltergeist", wie soll er da besser sein als "Der Babadook", der zudem auch kreativer und origineller inszeniert ist, so ganz losgelöst von Drama und Metaphern.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Das liegt ja alles rein an der persönlichen Rezeption und da zieht eben Babadook für mich (!) klar den kürzeren. Für mich war es trotz allem zu sehr Baukasten und auch wenn das Drama über dem Horror steht, muss der Film auch zwangsweise Genrevergleichen standhalten und da macht er auf beiden Seiten höchstens eine solide Figur. Meiner Meinung nach.
 

Agent Craft

New Member
Babadook war Film Nr. 1 in meiner Kinowoche und hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Der Film war extrem Creepy und hervorragend gespielt. Drama-Anteil hat funktioniert. Sowohl Mutter als auch Kind konnten einem schon richtig leid tun. Zwei Aussenseiter die nur sich haben und alleine durchschlagen müssen ( z.B. sehr schön illustriert in den Szenen im Baumhaus und in der Küche während des Kindergeburtstages ).
Daneben gleichgestellt der Horror-Anteil. Schon lange nicht mehr so ein dermaßen unheimlich inszeniertes Wesen in einem Film gesehen. Da wäre auch schon die einzige, kleine Kritik die ich hätte: ich hätte von der Titelfigur gerne noch ein klein bissel mehr Szenen im film gehabt.
Sonst kann man als Horrorgucker nur zufrieden sein. Farbgebung, Setting ( das Haus mit seiner grau-blauen Tristesse, Dr. Caligari-Schatten inklusive ), der Wahnsinn der sich von Minute zu Minute mehr Bahn bricht und eine Atmosphäre zwischen den Protagonisten schafft die von angespannt bis schneidbar alle Stufen unangenehmer Stimmung durchläuft...
von der Tonspur ganz zu schweigen.
Die ganze Story lässt sich außerdem drei-verschiedentlich interpretieren. Schöne Sache.
...und wie geil bitte war denn der Katapult-Tornister?
The Babadook ist ein exzellenter Horrorfilm. Wandert auf jeden Fall in mein Regal.
9/10
 

Kanodreamer

New Member
Habe den Film Gestern Abend auch gesehen. Ich hatte mich nach den ganzen Reaktionen hier im Forum und auch allgemein sehr auf den Film gefreut. Er hatte so seine Momente und ich war auch etwas vorbereitet, dass es sich nicht um einen reinen Gruselfilm handelt. Ansonsten wäre ich sicher eher enttäuscht gewesen da ich finde, dass man aus dieser Figur und dem drum herum mehr hätte rausholen können.

In diesem Film allerdings war das "nach meiner Interpretation" aber natürlich nur Beiwerk. Der Hauptfokus lag woanders. Für einen doch recht kleinen Film fand ich ihn aber sehenswert. Mehrmals sehen muss ich den allerdings nicht. Dafür war er einfach nicht besonders genug.

Zu dem Babadook als "Haustier" im Keller am Ende: Für mich schlummerte das Wesen in Form von Schuldzuweisungen und daraus resultierendem Hass schon seit dem Tod ihres Mannes, in der Mutter. Sie hat es zum Ende hin nur geschafft das zu erkennen und in Ihrem Inneren einzusperren. Schön in diesem Bezug auch die Frage des Jungen: "Wann darf ich ihn mal sehen?" und die Mutter darauf: "Vielleicht wenn du Älter bist". Könnte bedeuten, dass sie dann bereit ist mit ihrem Sohn über ihre innere Wut zu reden. Lieg ich da ganz falsch oder sieht jemand anderes das ähnlich?

Das dieser Film jedoch auch für jemanden funktioniert der sich einfach schön gruseln will, ohne viel darüber nachzudenken (und das ist zugegebenermaßen oft meine Einstellung) bezweifle ich jedoch stark. Denn dann ist das Ende eher nicht zufrieden stellend, oder schon fast lächerlich. Von Erklärungen zu dem ganzen Spuk ganz zu Schweigen.
 

<Rorschach>

Well-Known Member
oder die Mutter meint das er wenn er Erwachsen ist selbst diese innere Wut besitzen kann weil ihm irgendetwas tragisches passiert und der Babadook dann auf ihn überspringt. Nur so eine Idee.
 

Member_2.0

New Member
Grad gesehen. Klasse Film wie ich finde. Nicht wirklich Horror sondern eher Psychothriller.
Imo wird dort eine ziemlich klassische Psychose der Mutter verarbeitet. Der Babadook könnte etwas sein, was sie selbst erfunden hat um ihrem
Sohn zu erklären was in vorgeht wenn sie sich im Wesen verändert. Am Ende hat sie gelernt mit ihm zu leben und ihn sozusagen eingesperrt, weil sie
ihn eben nicht los wird. Über die hier im Thread schon erwähnten Schuldgefühle geht es glaube ich etwas hinaus. Ob so etwas jedes Jahr an seinem Geburtstag
passiert wird ja nicht erwähnt, aber die Nachbarin macht sich ja bezügliche der Jahreszeit ja schon sorgen. Diesmal war es vielleicht besonders schlimm.

Hat mir wirklich gut gefallen.

8/10 Punkten :thumbsup:
 

Deathrider

The Dude
War nicht schlecht. Interessant inszeniert, interessant ausgedacht, von der Mutter gut und vom Sohn unglaublich gespielt. Hinterher ließ sich auch noch schön drüber diskutieren. Man stieg mit ein bisschen Aufmerksamkeit halt schon relativ schnell hinter die ganze Sache, aber das war ja bei Moon auch nicht viel anders und tat auch diesem Film keinen Abbruch. Eigentlich eine runde Sache, aber der mega-Ausnahmefilm war es m.E. jetzt auch nicht.

Gute...
7,5 / 10 Belagerungsrucksäcke.
 

Danny O

Well-Known Member
Hab ihn Letztens auch gesehen und hat mir gefallen, schön gespielter Gruselfilm =D


7/10 Wurmpasten " hmmm Jammy "
 

Carlito

Well-Known Member
Bin ziemlich enttäuscht von dem Film hab mich 0 gegruselt scheiße ist der nicht aber auch nicht wirklich gut, meine Vorfreude war so groß als ich las das der FIlm der beste Horrorfilm dieses Jahres wäre und dann das.

5,5/10 Punkten
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Mich hat er auch nicht so ganz erreichen können, aber ich muss ganz klar sagen, dass es zum Teil an meinen Erwartungen liegt. Es ist ohne Frage so, dass die Hauptdarstellerin Essie Davis eine grandiose Leistung zeigt. Das hätte Oscar nominiert werden müssen, so gut ist sie. Die ganze Thematik ist effektiv umgesetzt und die Regie bietet viele beeindruckende Momente. Im ersten Drittel gibt es so starke Gänsehautmomente, dass ich für einen Moment echt überlegt hab, ob ich da gerade einen neuen Klassiker sehe. :bibber: Momentan gibts ja echt viele mistige Horrorfilme, aber der sticht zunächst mal richtig positiv hervor.

Gegen Mitte des Films kam mir dann aber ein Befürchtung auf, die sich dann immer weiter festigte und schließlich erfüllen sollte. Das hat mir den Film sehr viel uninteressanter gemacht, und für mich war dann auch offen gesagt die Spannung raus.

Natürlich spreche ich von der Tatsache, dass der Babadook nicht existiert und bloß ein Konstrukt ihrer unverarbeiteten Wut-, Schuldzuweisungs- und Einsamkeitsgefühle ist. Ich hab nichts gegen metaphorische Monster, wenn sie gleichzeitig weiterhin reelle Bedrohung sind. Im Film kam es mir schließlich so vor, als sei alles was wir sehen bloß irre Erinnerung bzw. ihre verrückte Sicht der Dinge. Das Ende, indem sie ihr eigenes Monster quasi in den Keller einsperrt, besiegelt das dann auch noch. Ich hätte es viel spannender gefunden wäre der Babadook ein lebendes Wesen, das auch andere heimsuchen kann, das aber halt AUCH symbolisch zu ihren unverarbeiteten Gefühlen passt. Halt nicht nur das.

Ich werde den irgendwann noch mal sehen, und dann mit dem Wissen ein klares Drama statt eines Horrorfilms mit einem Monster zu sehen.

Ich gebe mal 7/10, aber empfehle jedem, kein gewöhnliches Geister-/Monsterszenario zu erwarten.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich weiß gar nicht genau warum aber mich hat er nicht wirklich gepackt.
Der psychologische Unterbau ist im ganzen Horror-Einerlei eine schöne Abwechslung und die Darsteller waren weltklasse.
Dennoch hat mir gerade diese Komponente (um jetzt nicht zu spoilern) welche den Film sicherlich vom Einheitsbrei abhebt, jede Angst genommen.
Das ist wohl eher ein persönliches Ding was einem Angst macht in Filmen.
Jedenfalls ist es ein top gespielter Psychothriller der mich aber einfach nicht vollends gepackt hat.

6/10
 
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