Nerdkultur-Debatte um Simon Pegg

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Jap, nicht nur die Mad Max Sache sorgt aktuell für hitzige Diskussionen, da gibts noch eine andere Brandstelle.

Simon Pegg (Cornetto-Trilogie, Star Trek 11-13, Mission Impossible 4-5) hat ein wenig Kritik an der Geek-Kultur verübt und damit jede Menge Aufruhr geschaffen. Dabei wurde er bereits unter anderem als Verräter beschimpft (nicht meine Worte). Nach einem scheinbar langen, anstrengenden Interview-Tag hat er in einem Radio-Gespräch folgendes gesagt:

- Nerdkultur sei kindisch; wir befassen uns aktuell zuviel mit Superhelden, Sci-Fi Action und anderen thematisch kindischen, simplen Themen
- früher seien moralisch komplizierte, schwierige Filme wie Der Pate Box Office Knaller gewesen, heute seien es nur noch stumpfe Unterhaltungsfilme, die letzten Endes verdummen
- am besten sei es, wenn Filme zum Denken anregen und das könnten Spektakelfilme nicht
- das sei eventuell Absicht der großen Konzerne, um uns davon abzulenken, uns mit tatsächlich relevanten Themen zu beschäftigen
- er wäre gern nicht ganz so beliebtes Nerdkulturgut

Peggs Zitat im Spoiler:

Before Star Wars, the films that were box-office hits were The Godfather, Taxi Driver, Bonnie and Clyde and The French Connection – gritty, amoral art movies. Then suddenly the onus switched over to spectacle and everything changed. Now, I don't know if that is a good thing. Obviously I'm very much a self-confessed fan of science-fiction and genre cinema. But part of me looks at society as it is now and just thinks we've been infantilised by our own taste.Now we're essentially all consuming very childish things – comic books, superheroes... Adults are watching this stuff, and taking it seriously.

It is a kind of dumbing down in a way. Because it's taking our focus away from real-world issues. Films used to be about challenging, emotional journeys or moral questions that might make you walk away and re-evaluate how you felt about... whatever. Now we're walking out of the cinema really not thinking about anything, other than the fact that the Hulk just had a fight with a robot. But I sometimes feel like I miss grown-up things. And I honestly thought the other day that I'm gonna retire from geekdom. I've become the poster child for that generation, and it's not necessarily something I particularly want to be. I'd quite like to go off and do some serious acting. q: http://www.radiotimes.com/

Das hat für endlos viele Meinungen gesorgt, und dann hat Pegg das ganze nochmal in einem Blogpost aufgegriffen: http://simonpegg.net/2015/05/19/big-mouth-strikes-again/
Darin schreibt er, dass

- es so nicht meinte und er ein Asshorn gewesen sei
- er definitiv gern Nerd sei
- er Sci-Fi und Fantasy keineswegs generell für dumm oder kindisch halte; zuletzt habe er mit Ex Machina und Fury Road zwei sehr gute erwachsene Filme gesehen
- die Tatsache, dass es damals beliebtere härtere, moralisch schwierigere Stoffe gab eventuell daran lag, dass die Welt (für Amerikaner) damals eine schwierigere war (u.a. wegen Vietnamkrieg) und man sich zur Verarbeitung eher mit Sachen wie Taxi Driver auseinandersetzte.
- Konzerne den kommerziellen Wert unserer Nostalgie erst später entdeckt haben und deswegen heute soviel Geld wie möglich damit verdienen
- wir uns vielleicht einfach hin und wieder mal fragen sollten, wieso wir Dinge mögen
 

<Rorschach>

Well-Known Member
Sagte der Typ der selber bei 2 der größten Unterhaltungsfilmfranchises unter Vertrag steht :ugly:

ja ne wird einen schlechten Tag gehabt haben der gute... ich halts ihm nicht vor. Man muss nicht immer sofort einen jeden an den Pranger stellen nur weil er einmal was gesagt hat was vl anders rüberkommen hätte sollen.
 

Member_2.0

New Member
Jay schrieb:
- früher seien moralisch komplizierte, schwierige Filme wie Der Pate Box Office Knaller gewesen, heute seien es nur noch stumpfe Unterhaltungsfilme, die letzten Endes verdummen

Den Paten hab ich nicht gesehen aber dem Satz stimme ich generell zu. Ich guck auch gern die stumpfen Unterhaltungsfilme, aber es ist schon auffällig, dass schon vorher klar ist, dass die
lauten, bunten Popcornfilme die Leute ins Kino ziehen, in denen man nicht wirklich nachdenken will. (gibt natürlich auch Ausnahmen)
Ich denke aber das liegt eher an den Preisen der Filme. Da überlegt man sich vorher x mal ob dieser oder jener Film wichtig ist im Kino zu sehen und am Ende entscheidet man sich doch für den
mit viel Action, weil man das auf der großen Leinwand sehen will. Und natürlich rühren die Studios für diese Filme die Werbetrommel...von anderen Filmen bekommt man dann nur was mit, wenn man wirklich will.

Was die Nerd Debatte angeht. Ich mag Nerds. Bin ich vielleicht selbst ein klein wenig.
Imo gibt es aber auch zwei Arten von Nerds. Die die es sein wollen und gut damit leben und die die irgendwann mal zu spät ihren PC ausgemacht haben und das RL verpasst haben. Die tun mir eher ein wenig leid.

Simon Pegg zählt für mich aber schon länger nicht mehr so ganz zur Nerdkultur...
 

McKenzie

Unchained
Finde durchaus dass er (zu einem gewissen Grad) recht hat. Er ist ja selbst mit"schuld" und einer der größten Geeks, von daher finde ich es okay wenn er da mal reflektiert und hinterfragt. Ist ja nicht so als würde er es als Außenstehender verteufeln oder drauf hinabsehen.
Vor allem was dumbed-down Blockbuster betrifft stimme ich zu. Wer weiß warum er das sagte. Vielleicht wollte er ja gerade deshalb das Star Trek 3 - Drehbuch schreiben um da ein bisschen gegenzuwirken, und das Studio gibt ihm zu viele Auflagen was ihn momentan frustriert - Eine Theorie, aber möglich wär's.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Als Denkanstoß und als Aufruf auch mal schwierigere Stoffe zu honorieren, finde ich seine Aussage absolut berechtigt. Alles andere war glaube ich ein Schnellschuss. Ich wollte erst noch schreiben das er seine Aussagen sicherlich schnell relativieren wird und dann steht's sogar noch im selben Post. Denn die weniger konventionellen, schwierigeren, erwachseneren Filme gibt's ja immer noch. Er nennt dann auch direkt 2 aktuelle. Zudem hat heute auch das Fernsehen einen anderen Stellenwert bekommen und erreicht Millionen von Menschen mit ernsten Themen die in ihrer Komplexität auch ein 3 stündiger "Pate" nicht erreichen könnte. Große Spektakel kommen gerade einfach im Kino gut an. Kann ich mit Leben. :squint:
 

Dr.Faustus

Well-Known Member
Zumal ich auch finde das es im Superheldenstoff gute und ernstzunehmende und komlpexe Geschichten gibt. Dabei denke ich an V wie Vendetta und Watchman, deren Verfilmungen leider nicht gerade Kassenschlager waren.
Aber auch zukünftig kann man sich glaube ich auch auf etwas intelligenteres Kino in diesem Genre freuen, hier zu nennen sind Civil War und Winter Soldier als Beispiele aus dem Hause Marvel
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Ja, Mr. Pegg hat auch in großen Franchises mitgemacht, aber wenn man ihm daraus einen Strick drehen will, möchte ich mal an die Sachen erinnern, die er selbst geschrieben hat. So Filme wie "Shaun of the Dead" oder "The World's End", sowie die leider etwas vergessene Serie "Spaced" zeigen, dass er sich schon seit einigen Jahren kritisch mit der Nerd-Kultur und auch anderen schweren Themen auseinandersetzen kann.

Viele seiner Punkte klingen für mich aber doch sehr wahr. Mir geht die Natur der Nerd-Kultur in den letzten Jahren auch etwas auf den Senkel. Angefangen von so Sachen wie #GamerGate, der massiven Kritik am Ende von "Mass Effect 3", Debatten über BatFleck oder ähnlich kindische Schein-Diskussionen sind für mich einfach weder tragbar, wenn man sich selbst als Fan bezeichnet, noch sorgen sie dafür, dass man mal irgendwann auf einen grünen Zweig kommt.

Ganz davon abgesehen, dass ich auch langsam die Nase voll habe von Filmen, die man im großen und Ganzen als Fanservice in Spielfilmlänge bezeichnen kann. "Age of Ultron" beispielsweise, unterhält, aber ist mit wenig Materie unterfüttert, die zum längeren Nachdenken anregt. Klar, KI und sowas. Aber wenn ich ehrlich bin, sehe ich in Ultron keinen großen Gefahr der technischen Zukunft, sondern nur einen Metall-Loki, der dafür da ist, dass man im dritten Akt etwas zum Verdreschen hat. :wacko:

Natürlich möchte ich auch noch das Ende des MCU sehen, also zumindest den Infinity War, aber wenn ich dann wieder drüber nachdenke, bin ich es auch langsam leid, immer wieder in der Vergangenheit rumsuchen zu müssen, um einen ordentlichen, "schweren" Film zu schauen. So Hits wie "Ex Machina" und "Fury Road" machen Hoffnung, aber sind, wenn man sich mal die Release-Listen für die kommenden Monate anschaut, nur Tropfen auf einem heißen Stein. :unsure:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Es ist gut, dass Simon Pegg dieses Thema angesprochen hat. Aber wenn ich so überlege, liegt diese Entwicklung wahrscheinlich zum Teil am Internet und dem illegalen Streaming/Download. Aber es gibt auch andere Gründe.
Früher musste nun mal jeder ins Kino, um sich einen Film anzusehen. Sogar später, als die Videorekorder kamen und es auch Raubkopien gab, konnte man sie nicht so ohne Weiteres "an jeder Ecke" auftreiben, und die Qualität war oft so miserabel, dass die Menschen doch lieber ein paar Mark ausgaben, um den Film vernünftig sehen zu können.
Das heißt, die Kinobesucher waren buntgemischt und mit allen möglichen Geschmäckern, wodurch sowohl die anspruchsvolleren als auch die oberflächlichen Filme finanziell unterstützt wurden (machen wir uns nichts vor, es gab auch früher sehr viele simple oder "dumme" Unterhaltungsfilme).
Heute machen wohl die Durchschnittszuschauer den Großteil der Kinobesucher aus (würde ich schätzen), also Popcorn-Unterhaltung. Viele Studenten z.B. (am besten noch Anhänger der Piraten-Partei) bleiben lieber zu Hause und sehen es sich am Computer an, oft auf illegale Weise. Natürlich schimpfen sie auch über die Verdummung, sind aber nicht bereit, die "Gegenseite" mit Geld zu unterstützen. Das ist übrigens auch einer der Gründe, weshalb auch das Fernsehprogramm immer dümmer wird. Wenn jeder (grob gesagt) Intellektuelle das Fernsehen boykottiert, bekommen die dümmeren Sendungen umso mehr Einschaltquoten. Und weil die Sender nun mal von Geschäftsleuten geleitet werden, wollen sie in erster Linie möglich viel Kohle scheffeln und orientieren sich an der Nachfrage. Unsere Lebenseinstellung und politischen Ansichten sind ihnen herzlich egal, sie wollen uns nicht bekehren und belehren, sondern nur Geld verdienen. Wenn z.B. eine Sendung wie "Druckfrisch" größere Einschaltquoten als "Bauer sucht Frau" bekommen würde, dann würde man sie auch zur Prime Time ausstrahlen und es gäbe mehr davon. Das sind keine Idealisten, die sich mit kleineren Einnahmen begnügen würden, nur um den Zuschauern eine bestimmte Meinung aufzuzwingen. Wie gesagt, unsere Meinung und Einstellung sind denen egal.
Und auch die Filmproduzenten sind in erster Linie Geschäftsleute. Wenn sie in einen Film 200 Millionen stecken, dann geben sie auch dementsprechend viel Geld für die PR aus, um dafür zu sorgen, dass genug Leute auf den Film aufmerksam werden und reingehen.
Deshalb halte ich diese Aussage:
das sei eventuell Absicht der großen Konzerne, um uns davon abzulenken, uns mit tatsächlich relevanten Themen zu beschäftigen
für naiven Quatsch. Die Großkonzerne wollen unser Geld, da sollten wir uns nicht einbilden, dass sie sich für unsere Lebenseinstellung oder Meinung interessieren.

Ein weiterer Punkt ist vielleicht die Entwicklung der Medien. Heutzutage wird man in den Nachrichten, den Enthüllungs-Reportagen, dem Internet, den Zeitungen so mit diesen Weltthemen bombardiert, dass viele einfach nur abschalten wollen. Will sich der Otto-Normalverbraucher danach auch noch im Kino mit Terrorismus, Korruption, Welthunger etc. beschäftigen? Ich glaube nicht.

Aber eigentlich glaube ich nicht, dass es jetzt weniger anspruchsvolle Filme gibt. Eher mehr, nur kriegt man von den meisten leider wenig oder nichts mit, weil sie wenig Geld gekostet haben und keine große PR bekommen. Selbst wenn wir die Inflation bedenken, gab es früher keine Budget-Giganten, in die jemand 300 Millionen Dollar investierte. Es werden einfach deutlich mehr Filme produziert als früher, und durch diese Giganten geraten die kleineren in den Hintergrund, werden kaum wahrgenommen. Aber es gibt davon nicht weniger als früher.
Dr.Faustus schrieb:
Zumal ich auch finde das es im Superheldenstoff gute und ernstzunehmende und komlpexe Geschichten gibt. Dabei denke ich an V wie Vendetta und Watchman, deren Verfilmungen leider nicht gerade Kassenschlager waren.
Aber auch zukünftig kann man sich glaube ich auch auf etwas intelligenteres Kino in diesem Genre freuen, hier zu nennen sind Civil War und Winter Soldier als Beispiele aus dem Hause Marvel
Ich denke, diese Art von Superheldenfilmen hat er nicht gemeint, sondern eher die Popcorn-Unterhaltung. Soweit ich weiß, waren weder Watchmen noch V wie Vendetta besonders erfolgreich.
 

dmkoo

New Member
Hehe. Klassisches "Damage-Control" der Rückzug im Blog. Schon ein wenig extrem plump, aber den Nerds wird gefallen. :wink:
Da werden ihm seine Agenten/Manager aber mächtig Druck gemacht haben. :biggrin:
 

Shins

Well-Known Member
dmkoo schrieb:
Da werden ihm seine Agenten/Manager aber mächtig Druck gemacht haben. :biggrin:
Glaube ich gar nicht mal. Er selbst sagt ja auch immer wieder gerne, dass er Nerd sei. Ich denke auch: Er hatte nicht die beste Laune, ihn hat was geärgert und er ist dann im Interview über das Ziel hinaus geschossen. Ist dann eben so. So und so keine große Sache wie ich finde.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
dmkoo schrieb:
Hehe. Klassisches "Damage-Control" der Rückzug im Blog. Schon ein wenig extrem plump, aber den Nerds wird gefallen. :wink:
Da werden ihm seine Agenten/Manager aber mächtig Druck gemacht haben. :biggrin:
Traust du ihm keinen eigenen Willen und keine eigene Meinung zu? Oder hast du geheime Informationen darüber, dass sie ihn unter Druck gesetzt haben, damit er zurückrudert?

EDIT: Shins, du sagst es.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ja es wäre schon interessant zu wissen warum gerade er darauf kam sowas zu sagen. An der Sache ansich ist ja auch nichts falsch. Da muss er sich dann auch nicht nochmal extra entschuldigen.

Klar könnten Blockbuster mehr, aber tun sie ja nicht. Und daran wird sich auch vorerst leider nichts ändern. CAPTAIN AMERICA sehe ich da auch nicht als Vorreiter von irgendwas. Viel anders oder richtiger hat der auch nicht gemacht.

EDIT: Und wo genau ist die Schnittmenge bei FURY ROAD und EX MACHINA? Weder das Genre, noch Budget....
 

Shins

Well-Known Member
TheRealNeo schrieb:
Und wo genau ist die Schnittmenge bei FURY ROAD und EX MACHINA?
Beides aber Genre-Beiträge ohne große Kompromisse und durchaus für ein Liebhaber-Publikum, nicht unbedingt für die breite Masse.
 

dmkoo

New Member
Shins schrieb:
Glaube ich gar nicht mal. Er selbst sagt ja auch immer wieder gerne, dass er Nerd sei. Ich denke auch: Er hatte nicht die beste Laune, ihn hat was geärgert und er ist dann im Interview über das Ziel hinaus geschossen. Ist dann eben so. So und so keine große Sache wie ich finde.
Tyler Durden schrieb:
Traust du ihm keinen eigenen Willen und keine eigene Meinung zu? Oder hast du geheime Informationen darüber, dass sie ihn unter Druck gesetzt haben, damit er zurückrudert?

EDIT: Shins, du sagst es.

Ihr seid süß. Die Manager/Agenten/Berater/Whatever machen ihm ja nicht Druck, weil er so ein Schwächlich ist und sie ihn ausnutzen oder weil sie ihn in der Tasche haben. Da gehts schlicht und ergreifend um Geld. Die sagen ihm, hey, begrenz den Schaden den du angestellt hast, oder es gibt weniger $$$/Filmangebote/Fans etc.
Wenn ihr das nicht glaubt/versteht seid ihr wirklich naiv und wie bereits gesagt auch irgendwie süß :biggrin:
 

Revolvermann

Well-Known Member
TheRealNeo schrieb:
Und wo genau ist die Schnittmenge bei FURY ROAD und EX MACHINA? Weder das Genre, noch Budget....
Es sind beides in seinen Augen gute Filme für Erwachsene. Genre oder Budget ist dort erstmal egal.

Tyler Durden schrieb:
Früher musste nun mal jeder ins Kino, um sich einen Film anzusehen.
Tyler Durden schrieb:
Viele Studenten z.B. (am besten noch Anhänger der Piraten-Partei) bleiben lieber zu Hause und sehen es sich am Computer an, oft auf illegale Weise.
Das ist sicherlich auch ein Punkt. Vor Star Wars (und diese Zeit spricht er ja ausdrücklich an) musste man für einen Film eben ins Kino.
Ich würde da auch noch die meisten Leute über 50 zuzählen. Nicht das es keine Leute über 50 gibt die ins Kino gehen aber wenn man sich mal im Saal umsieht ist der Altersdurchschnitt meistens deutlich niedriger. Unabhängig vom Kino oder Genre.Auch im persönlichen Umfeld kann ich das wahrnehmen. Meine Eltern z.B. schauen pro Woche sicherlich 2 Spielfilme. Aber auf DVD oder im TV. Ins Kino gehts vielleicht einmal im Jahr.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Zusätzlich auch noch sehr lesenswert: Die Reaktion in Artikelform von Devin Faraci

Ich denke Pegg (und Faraci) hat mit allem was er sagt recht, es spricht an sich nichts gegen eskapistisches Unterhaltungskino, aber die Form die die Verehrung der Franchises angenommen hat, wo das Streiten und Diskutieren von erwachsene Menschen darüber, wie ein als Fledermaus verkleideter Typ und sein Clowngegenspieler auszusehen haben noch das Harmlseste ist, ist nicht mehr schön. Der Konsum ist in Ordnung, aber man sollte das alles auch nicht ernster nehmen als es eigentlich ist. Pegg hat auch sicher keine "Damage Control" betrieben, sondern einfach ein im Radio getätigte, recht polemische Aussage nochmal eloquent weitergedacht und ausformuliert, wenn das mehr so machen würden, wäre die Diskussionskultur im Internet ein Traum. Ich finde es auch interessant im Hinblick auf Peggs Filmografie: Spaced, Shaun of the Dead, Paul, The World's End befassen sich, wenn auch auf unterschiedliche Weise, mit Nerds und Schluffis, die Erwachsen werden müssen, um sich selbst nicht mehr im Weg zu stehen und durch persönliche Wandlung zum Held der Geschichte werden. Hoffentlich wird Pegg seine eigenen Ansprüche umzusetzen wissen und nach Verschwörungstheoretikerquatsch Star Trek Into Darkness einen gelungen themenmotivierten Star Trek schreiben.
 

Revolvermann

Well-Known Member
TheGreatGonzo schrieb:
Zusätzlich auch noch sehr lesenswert: Die Reaktion in Artikelform von Devin Faraci
Sehr lesenswert. Danke für den Link.
Beschreibt unter anderem ganz gut was ich an der Internet-Geek-Subkultur so gar nicht mag. Das hat auch nichts damit zu tun das ich auch große, dumme Blockbuster zuweilen liebe. Tut Peck ja auch.
Allerdings lassen sie, wie ich schonmal schrieb, die TV Serien etwas unter den Tisch fallen. Denn die waren noch nie gut und gleichzeitig so populär wie heute und das durch fast alle Altersgruppen.
Denn wenn ich lese:
We are made passionate about the things that occupied us as children as a means of drawing our attentions away from the things we really should be invested in, inequality, corruption, economic injustice etc.
dann habe ich genau über solche Themen komplexe, tiefgehende Geschichten, welche mindestens ebensoviel Einfluss auf die Kultur hatten wie Kinofilme, in den letzten Jahren gesehen. Nur eben im Fernsehen. Und die waren nicht "fürs Fernsehen ganz gut". Nein, "Boardwalk Empire", "Mad Men", "Breaking Bad" oder auch "Game of Thrones" zählen zu den besten Sachen die ich überhaupt je gesehen habe.
Natürlich kann man sagen, er beziehe sich halt nur auf Kinofilme. Aber es geht ihm ja auch um den Einfluss und die Veränderungen in der Gesellschaft und da spielen diese Serien ebenfalls eine mindestens ebenso große Rolle.
 
Oben