Beasts of no Nation ~ Idris Elba

Revolvermann

Well-Known Member
Das brutale Leben afrikanscher Kindersoldaten wird hier anhand des Schicksals eines kleinen Jungen namens Agu (Abraham Attah) beleuchtet.
Mit Idris Elba, vom Regisseur von "True Detective".

Der Film kommt am 16.Oktober. Allerdings nicht (nur) ins Kino, sondern direkt auf Netflix, als Netflix-Original.

Trailer


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Also das Thema wird augenscheinlich mit der nötigen Ernsthaftigkeit angegangen. Regisseur ist auch kein Schlechter. Also ich werde den sichten.


Übrigens meiner Meinung nach ein sehr guter Trailer. Er zeigt anhand einer einzigen Sequenz den Ton des Films, worum es geht und lässt alles weitere im dunkeln.
Sollte öfter so gemacht werden. :top:
 

Primetime

Well-Known Member
Hoffentlich wird es nicht zum Trend, dass fähige Regisseure wie Fukunaga mit ihren kleineren Produktionen auf Netflix übersiedeln und im Kino kaum stattfinden. Die große Leinwand darf nicht nur den Blockbustern überlassen werden.

Der Trailer an sich ist sehr atmosphärisch und schon in den nicht mal 100 Sekunden wirken sowohl Idris Elba (krasser Akzent) als auch der kleine Junge, der wohl der Hauptcharakter ist, äußerst überzeugend.
 

Joel.Barish

dank AF
Im Prinzip teile ich deine Sorge, Primetime, aber Netflix hat die Rechte zu diesem Film teuer gekauft und plant sowohl eine VOD Start, wie auch einen Kino Start. U.a. feiert der Film ja auf dem Filmfestival von Venedig Premiere. Wie das mit internationalen Kinostarts aussieht, weiß ich nicht, aber noch bin ich zuversichtlich. Und die Grenzen zwischen Film und TV verschwimmen ja zusehends, siehe z.B. "Behind the Candelabra".

@Trailer
Ist zwar eher ein Clip als ein Trailer, aber der hat es in sich. Gefällt.
 

Woodstock

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Wozu ein Trailer wenn ein Clip schon alles zeigt. War so schon zwar in "Blood Diamond" zu sehen aber das Ganze aus der Sicht eines Kindersoldaten macht es ernst interessant.


Ja, das die großen langsam alle auf Netflix und Co. umsteigen ist schade aber hier dürfen sie machen was sie wollen. Wird also schon einen Grund einen haben. Vielleicht werden es die Studios irgendwann mal merken, dass ihnen gerade ein Geschäft entgeht oder sie verdienen an beidem. Ich finde es nicht so schlimm, für mich wird es nur erreichbarer und es zählt tatsächlich das Rating und nicht nur die Zuschauerzahlen. Auch der Aufwand des Projekts und das Budget wird mit der Zeit besser werden, da es eindeutig funktioniert.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Das Hauptproblem mit Netflix und speziell diesem Film ist ja auch, dass sich die großen US-Kinoketten in ihrem Exklusivrecht verletzt fühlen, weshalb die den auch nicht zeigen wollen. Ihre Forderung von mindestens 90 Tagen Exklusivität wird halt bei der Netflix-Politik erfüllt. Alles schon etwas ärgerlich, wenn die "Großen" ihre Muskeln flexen... :clap:

Beim Trailer hatte ich schon ein wenig Gänsehaut. Idris Elba hat sogar noch ein wenig mehr Präsenz als Forest Whittaker's Idi Amin; zumindest meiner Meinung nach. Könnte noch ein richtiger Kracher werden. :thumbsup:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ja, der Trailer hat was, und Fukunagas Arbeit bei TD war ja schon stark. Sollte man sich gut vormerken, denk ich. :smile: Der könnte gut zwischen Tsotsi und City of God passen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Puh, das war harter Tobak.
Ein erschütternder Film. Trotzdem weit weg von falschem Betroffenheitskino.
Jeder der schonmal etwas gesehen oder gelesen hat über die Kindersoldaten Afrikas, kann sich vorstellen das dies kein angenehmer Film ist.
Dennoch hab ich noch nie in filmischer Form eine derartige Aufbereitung dieses Themas gesehen.
Begleitet wird der kleine Agu, von seinem Elternhaus, über das bald der Krieg hereinbricht, bis zu den Fängen einer kleinen Armee, die auf einer Seite, der in diesen Konflikten als Außenstehenden immer recht unübersichtlichen Kriegsparteien, steht.
Der Kommandant dieser Armee (oder vielmehr dieses Bataillons), ist ein skrupelloser Krieger und Menschenfänger, gespielt von Idris Elba. Bei seinem ersten Auftritt denkt man noch "klar, der typische Warlord" aber Elba und seine Rolle sind mehr. Langsam wird geschildert wie der kleine Agu und auch die anderen Kämpfer zu willigen Mördern gemacht werden. Durch die gängigen Tricks solcher Bruderschaften, wie es sie auch hierzulande bei radikalen Gruppen gibt. Nämlich anfänglichem Drill, Abweisung und z.B. Nahrungsentzug. Danach langsame Aufnahme. Gemeinschaftsgefühl, Verantwortung und das Gefühl von Stärke. Bestrafung von Schwächen und Belohnung für Loyalität. Hinzu kommen spirituelle Gesten und Zeremonien die dem ganzen einen schicksalhaften Anstrich geben. Elba fungiert als Anführer, Bruder und Gott in einer Person. Beängstigend zu sehen wie er sie pusht und ins Vertrauen zieht. So das jeder sich für den Einen, besonderen hält. Ein bisschen wie Perlman in "Sons of Anarchy" aber doch ganz anders.
Regisseur Cary Joji Fukunaga (True Detective) findet dabei immer wieder tolle Einstellungen. Wunderschöne Aufnahmen des Dschungels und schnelle, eng an die Figuren gehaltene Kameraeinstellungen in den Gefechten.
Im letzten Drittel verliert sich die Kamera in apokalyptisch anmutenden Bildern, die gleichzeitig schön und schrecklich sind. Die Stimme der Hauptfigur aus dem Off und die tolle (meist recht zurückhaltende) Musik erzeugen eine ganz eigene, bedrückende Atmosphäre.
Die wahre Entdeckung des Films ist aber Abraham Attah als Agu. Seine Angst und Verstörtheit wirkt nie aufgesetzt. Von der anfänglichen, kindlichen Verspieltheit, bis zum für alle Zeiten veränderten Wesen, das einem am Ende gegenübersitzt, ist das die beste Leistung eines jungen Schauspielers seit sehr langer Zeit.
Besonders sein kurzer Monolog, ganz am Ende, hallt trotz aller Simplizität noch lange nach.

Kein Film zum zwischendurch mal reinschieben. Ganz groß.

9/10
 

Presko

Don Quijote des Forums
Ich bin sehr gespannt, so wie du den Film beschreibst, ist er nicht einfach plump schwarz/weiss, sondern bietet einen sehr viel anspruchsvolleren, realistischeren Blick auf die Thematik
 

Clive77

Serial Watcher
Das war wirklich harter Tobak.
Kann Revolvermanns Kritik da Wort für Wort unterschreiben. Der Film geht ganz gewaltig unter die Haut und hinterlässt einen mit einem sehr flauen Gefühl im Magen.
 

Envincar

der mecKercheF
Guter Film mit einem sehr starken jung Schauspieler Abraham Attah. Mein Sympathieträger war aber irgendwo Strika. Der leicht zurückgebliebene, nicht sprechende Kindersoldat. Jedoch muss man dazu sagen, dass die Schwäche des Films meiner Ansicht nach die Gefechte zum Ende hin sind (wirkte aber auch so, als würde der Film darauf gar nicht wirklich den Fokus legen wollen) und das zum Ende hin wirkte es, als hätte man zu wenig Zeit gehabt die Geschichte in Ruhe zu ende zu erzählen. Was mit Elba passiert bleibt auch offen...bisschen ärgerlich wo er eigtl. die zweite Hauptfigur war.

Würde dem Film 7.5/10 geben ... vllt. auch 8.
 

Schneebauer

Targaryen
Der OTon-Trailer machte einen schwer verständlichen Eindruck. Habt ihr den in dt. Synchro gesehen? Kann die was, oder geht da ein Stück weit Atmosphäre verloren?
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Schneebauer schrieb:
Der OTon-Trailer machte einen schwer verständlichen Eindruck. Habt ihr den in dt. Synchro gesehen? Kann die was, oder geht da ein Stück weit Atmosphäre verloren?

Deutsche Synchro ist gelungen, aber es fehlen natürlich die eigenheiten des Slangs. Würd dir empfehlen es auf englisch zu versuchen, kannst ja immer noch umstellen.
 

Member_2.0

New Member
Wir haben den Film gestern bis zur Hälfte geschaut.

Bei der Szene wo die Kinder das Mädchen ins Gesicht treten und gleichzeitig die Mutter vergewaltigt und dann erschossen wird
, war für uns dann aber
Schluss.
Ich bin eigentlich nicht so zimperlich, aber der Film war mir zu viel. Meine Stimmung hatte da echt einen absoluten Tiefpunkt erreicht. Hat auch mit Augen verschließen nichts zu tun.
Dass das alles Realität ist, ist mir bewusst, aber ansehen muss ich es mir trotzdem nicht.

Sicher ein guter Film, aber da konnte ich/wir nicht mehr :crying:
 
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