45 Years ~ Berlinale Gewinner

Joel.Barish

dank AF
45 Years
(UK 2015)

Regie: Andrew Haigh (Weekend)
Darsteller: Charlotte Rampling, Tom Courtenay

Handlung:
Kate und Geoff sind in Vorbereitungen für die Feier zu ihren 45. Hochzeitstag, als Geoff einen Brief erhält. Die Leiche seiner vor über 50 Jahre bei einer Alpenwanderung verunglückten damaligen Freundin wurde in einem Gletscher gefunden. Plötzlich ist die vergangene Liebe, die eigentlich längst vergessene Person zurück in Geoffs Kopf und steht damit zunehmend deutlich zwischen ihm und Kate, in der sich Eifersucht und Zweifel über die vergangenen 45 Jahre regen.

Gewann beide Hauptdarstellerpreise im Frühjahr auf der Berlinale.

Trailer @YouTube

Seit Donnerstag in den deutschen Kinos.

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Habe den Film am Wochenende bereits gesehen und muss sagen, ich bin absolut begeistert. Selbst in der Synchro ein extrem bewegender und mitreißender Film, nicht zuletzt weil sich in Charlotte Ramplings Gesicht mal wieder Welten abspielen. Es ist ein extrem spannendes Szenario und diese unsichtbare Präsenz einer verstorbenen Ex-Freundin nimmt diverse Formen an. Zeit heilt alle Wunden, heißt es ja, aber in diesem Fall sind Wunden selbst nach 50 Jahren nicht vernarbt und reißen plötzlich wieder groß und weit auf. Wir sind überwiegend bei Ramplings Kate, die merkt, wie Geoff verändert ist, wie er nachts auf dem Dachboden herumgeistert und nach alten Fotos oder Erinnerungen sucht. Und dann ist da natürlich diese Quasi-Deadline des Hochzeitstag. Erzählt in der Spanne einer Woche steht dieser Tag zur Feier dieser eigentlich liebevollen Ehe schnell unter einem schlechten Stern. "Was wäre wenn" Fragen schwirren beiden im Kopf herum und gemeinsame Entscheidungen zur gemeinsamen Lebensgestaltung erscheinen plötzlich in einem anderen Licht.
Und dann ist da die finale Szene bzw. generell der Schlussakt. Schlicht und ergreifend großartig. Man könnte ganze Kapitel in Schauspiel-Büchern darüber schreiben, was Rampling nur mit Blicken und ihrer Hand in den letzten zehn Minuten macht. Ich habe schon lange keine so fantastische Schlussszene gesehen.

Da zeitlich eingeschränkt und der Film klein, spare ich mir eine ausführliche Kritik. Aber 8,5/10 ist schon angebracht.
 
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