Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen ~ Johnny Depp [Kritik]

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
TheRealFlamel schrieb:
Bewertest du losgelöst von den Büchern?
Puh, ja, ich denke schon. Die habe ich nicht mehr so präzise in Erinnerung. Die Bewertung bezieht sich nicht darauf, wie akkurat oder wie gut die Bücher umgesetzt worden sind.

Da haben die ersten Verfilmungen definitiv Mäkel, sie können schon allein mit der Fülle mit mithalten. Das wird wahrscheinlich nie eine Spielfilmfassung schaffen (und irgendwann wirds einen zweiten Anlauf geben).

Ich mag die Filmversionen von Ron, Hermine und Voldemort mehr.
 

Dr.Faustus

Well-Known Member
Jay schrieb:
(und irgendwann wirds einen zweiten Anlauf geben)

Ich hoffe bei einem zweiten Anlauf auf eine Serie. Jede Staffel ein Buch und so viele Folgen wie sie braucht. Die ersten beiden Bücher lassen sich vielleicht sogar gut in einer Staffel unterbringen. Das Serienformat hat einfach den Vorteil, dass man auch mehr Alltag in Hogwarts mitbekommt (Quidditch, Unterricht ect.) und man nicht so viel aus den Büchern herauslassen muss. Zudem weiß man jetzt wo es mit den Figuren hingeht und kann dementsprechend planen.

Ein zweiter Anlauf kommt aber aller frühstens wenn fantastische Tierwesen durch ist und einige Jahre ins Land gezogen sind. Ich schätze mal 2030.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Dr.Faustus schrieb:
Zudem weiß man jetzt wo es mit den Figuren hingeht und kann dementsprechend planen.

Das wusste man/Rowling doch aber scheinbar auch schon immer oder entdeckst du da in den Filmen irgendwelche Probleme oder Unstimmigkeiten betreffend bestimmter Figurenentwicklungen?
 

Dr.Faustus

Well-Known Member
Ja. Ginny ist zum Beispiel vollkommen unterentwickelt in den Filmen und spielt in den Filmen 3-7 eigentlich keine Rolle im Gegensatz zum Buch. Und am Ende ist sie plötzlich Harrys Freundin/Frau. Ähnliches sieht man bei Hermine, deren Beschneidung im Film schon ein wenig die Figur eindimensionaler macht als sie ist. Zumal die Elfen dann im Endkampf auch keine Rolle spielen, weil man sie streichen musste, weil sie auch vorher keine Rolle gespielt haben.
Dann gibt es gefühlt noch eine Reihe Nebencharaktere, deren Entwicklung man rausgestrichen hat, weil man nicht wusste was mit ihnen passiert. prominentestes Beispiel ist Fleur Delacour. Spielt im 4 Film eine größere Nebenrolle, taucht dann eine ganze Zeit lang nicht auf und ist dann wieder dabei als Frau oder Freundin von einer der Weasleys. Dabei hätte man das sehr einfach lösen können in dem man sie immer mal wieder zwischendurch zeigt (Weihnachten, Semesteranfang o.ä.). So hatte man sich fast schon wieder gefragt woher man sie kannte oder wer es war.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ja gut, das sind dann wirklich Punkte, die dem zeitlichen Rahmen des Formats zu Schulden kommen.
Wobei einfach zu sagen das Ganze dann als Serie zu konzipieren auch nicht einfach ist. Jede Episode sollte dann ja auch in sich, ja Binge-Watching hebelt dies aus, was zu erzählen haben. Mal sehen wie sich BBC mit HIS DARK MATERIALS so schlägt. Wobei wie du ja erkannt hast, ein Reboot im Fernsehen noch zu früh ist.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Na weil dadurch die einzelne Episode an Wert verliert und man es dann auch nicht mehr so eng sieht, ob eine Episode für sich noch eine Dramaturgie aufweist, die irgendwie funktioniert.
 

TheRealFlamel

Well-Known Member
TheRealNeo schrieb:
Das wusste man/Rowling doch aber scheinbar auch schon immer oder entdeckst du da in den Filmen irgendwelche Probleme oder Unstimmigkeiten betreffend bestimmter Figurenentwicklungen?
Dobby z.B der in teil 7 auf einmal wieder auftaucht und einen auf Harrys bester Kumpel macht obwohl er das letzte mal vor 4 Filmen auftauchte wo er versucht hat Harry zu töten :ugly:
Dobbys Filmtod ist so dahergeheuchelt ey... Hab im Kino richtig wut bekommen als da Teenies saßen und da sagten "oh nein nicht dobby er war so süß" "er war so ein Held"
*kotzsmiley*
BUCH Dobby hat es sich hart erarbeitet von Hand begraben zu werden :crying:

Bin schon seit Jahren für eine Serienadaption von Potter. Vielleicht guck ich mir die ja irgendwann dann mit meinen enkelkindern an...
 

Revolvermann

Well-Known Member
TheRealNeo schrieb:
Na weil dadurch die einzelne Episode an Wert verliert und man es dann auch nicht mehr so eng sieht, ob eine Episode für sich noch eine Dramaturgie aufweist, die irgendwie funktioniert.

Warum verliert eine Episode dabei an Wert? Es ist weiterhin dieselbe Episode. Wenn ich also 3 oder 4 Filme an einem Tag gucke verlieren die auch an Wert? Ich kann da natürlich nur für mich sprechen aber ich bin mir sehr sicher, das meine Aufmerksamkeitsspanne groß genug ist und ich gut genug aufpasse, um die Filme oder Serienfolgen in Gänze in mich aufzunehmen und zu verarbeiten. Da ist im Berufsalltag doch manchmal über einen noch längeren Zeitraum noch mehr Aufmerksamkeit gefragt.
Wenn ich also Der Herr der Ringe schaue, verliert "Die Gefährten" nicht an Wert, weil ich alle drei hintereinander schaue. Eigentlich gewinnt der Film sogar, weil er neben einer in sich recht geschlossenen Dramaturgie noch eine Übergeordnete, die ganze Saga betreffende Narrative aufweist. Wie eben auch viele Serien. Da bekommt man in zweierlei Hinsicht eine Geschichte erzählt.
Aber auch Filme oder Serienfolgen die in sich geschlossen sind verlieren nicht an Wert. Da kann man doch erst recht schön abgrenzen. Oder meinst du, all die Serienjunkies, die 2,3 oder mehr Folgen am Tag schauen, nehmen die Hälfte gar nicht wahr?
Kann man also z.B. ein Buch auch nur richtig genießen, wenn man nicht mehr als 50 Seiten am Stück ließt? Meiner Erfahrung nach und natürlich auf mich bezogen, ist das genaue Gegenteil der Fall. Richtig eintauchen kann man erst nach einiger Zeitinvestition. Dann schaltet das Hirn erst richtig in den immersiven Modus.
Natürlich gibt es Serien, die weniger auf die Dramaturgie der Folge achten, da der ganze Aufbau auf die Staffel ausgerichtet ist. Eben mehr wie in einem Roman. Das kann man mögen oder nicht, aber selbst dort, oder vor allem dort, verliert die Folge doch höchstens an Wert, wenn man in dieser spezifischen Erzählstruktur nur eine einzige Folge, also nur ein Fragment schaut. Da würde bing watching erst recht Sinn machen.
Eigentlich schaue ich sehr selten viele Stunden einer Serie am Stück. Manchmal kommt es aber vor. Wie beispielsweise als ich in einer einzigen Nacht die erste Staffel Westworld geschaut habe. Ich war so da drin, das ich später davon geträumt habe. Zudem habe ich mit einem Freund über diverse Twists und Anspielungen gesprochen, die ihm, obwohl er die Show schon kannte, gar nicht aufgefallen waren. Kein Wunder, ich hatte die Anspielungen und Fäden sich in wenigen Stunden vertäuen sehen. Er wartete von Punkt A bis Punkt Z viele Wochen.
Also ganz egal ob eine Dramaturgie innerhalb der Folge, innerhalb der Staffel, innerhalb der Serie oder wie im klassischen Epos eine Mischung aus all diesen Sachen - ist Bing Watching irgendwie nicht hinderlich. Da wird gar nichts ausgehebelt. Eine Diskussion übrigens auch nicht. Sie wird nur umfangreicher und damit schwieriger. Klar fallen kurze Posts in der Form von "Cool, dass XY nicht gestorben ist" oder "War wieder ganz gut. Freue mich auf nächste Woche!" weg und deswegen ist ein Austausch vielleicht weniger lebhaft. Das ist wohl so aber damit kann ich leben.
Ich sehe die Qualität einer Show sehr eng.

Einzelne Folgen im Wochentakt oder sonstwie zu schauen hat auch seine Vorteile. Binge Watching aber eben auch. Man kann das ja durchaus auf sich selbst beziehen und den Aufbau einer Serie gemäß der eigenen Wünsche kritisieren. Aber doch nicht die Sehgewohnheiten Anderer, wenn das Medium unter anderem dafür ausgelegt ist.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Ich denke, ich verstehe, wie Neo das meint.
Guckt man nur eine Folge, denkt man über den Inhalt vielleicht intensiver nach und man entdeckt Schwächen. Guckt man mehrere Folgen, hat man nach der ersten Folge nicht richtig Zeit drüber nachzudenken, weil es ja direkt weitergeht und der Verstand mit dem beschäftigt ist, was nun neues passiert. Und ist man einige Folgen weiter, hat man das, was in Folge 1 passiert ist zum Teil nicht mehr so im Gedächtnis, so dass einem Fehler nicht mehr so auffallen. Die Staffel oder gar die Serie wird dann vielleicht als besser wahrgenommen als sie ist.

Keine Ahnung, ob das tatsächlich so wäre und ob dann bei Allen oder nur bei Einigen.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ja und Nein.
Es geht weniger um die Aufmerksamkeitsspanne als eben um die Dramaturgie einer Folge. Also am Beispiel HARRY POTTER, wobei das für meine These nicht das beste Beispiel ist, das gebe ich direkt zu...
Jede Folge sollte im Idealfall, ob nun horizontal erzählt oder nicht (dann ja umso mehr), eine Art Handlungsbogen haben bzw. war dem ja mal so. Ein übergeordnetes Thema. Das wird heute aber eben immer weniger. Ich hab das mal bei einer Hausarbeit beispielsweise an DARK ausgetestet, inwiefern dort der Modus der Veröffentlichung der ganzen Staffel das Konstrukt der einzelnen Folgen und deren Verbindungen verändert. Eine erste narratologische Analyse von DARK ergab damals, dass hier ähnlichen Kriterien der narrativen Komplexität wiedergefunden werden können, wie sie bereits zuvor für das Quality TV festgestellt wurden. Anders aber als dort konnte ich bei DARK keine übergeordneten Strukturelemente erkennen, die jeder Episode ihren eigenen Konflikt oder ihr eigenes Thema vorgeben.
Das muss ja nun nicht Schlechtes sein...ganz im Gegenteil. Ich wollte damit, um zurück zum Thema zu kommen, nur zum Ausdruck geben, dass die Adaption eines Buches in Serienform zum einem mehr Erzählzeit gibt, aber zum Anderen das Wie des Erzählens trotzdem noch mitreflektiert werden muss. Und nun komme ich dazu warum HARRY POTTER eben eher ein "schlechtes" Beispiel ist, denn J.K. Rowling schrieb ihre Kapitel schon so, dass sie auf Cliffhangern endeten. Nicht immer, aber doch öfters mal. Das könnte eben u.a. auch für die Folgen die Struktur vorgeben. Muss es nicht! Aber eben wenn man vom Idealfall ausgeht. :wink:
Aber wie gesagt habe ich es eben überspitzt formuliert, möglicherweise provokant, aber es hat ja zu einer lebhaften Diskussion geführt. :smile:
 

Revolvermann

Well-Known Member
Das sehe ich im Großen und Ganzen genauso. Natürlich kann das übertagen in eine andere Erzählform sich positiv oder negativ auswirken.
Ist aber nebenbei auch mal eine ganz andere Aussage als "ja Binge-Watching hebelt dies aus". :wink:
 

Rhodoss

Well-Known Member
Gestern habe ich nun auch grindelwald gesehen und war positiv überrascht. Hätte nicht gedacht, dass der so gut wird. Nicht mega gut, aber gut.
Positiv:
-Generell wie beim ersten Teil, dass nichts mehr in dieser Welt erklärt werden muss und alles so funktioniert
- Die Szenen mit den Tieren sind (ph)fantastisch
- die düsternis und der gesamte "aufstieg" grindelwalds auch wenn es sehr an die Machtergreifung der nazis erinnert
- Johnny Depp- Boah der kann ja echt böse abseits seiner kasperrollen. Hatte schon angst, der wird wieder so
- das 3d war echt gut

Negativ
- das 3d war wie immer überflüssig
- Jude law spielt toll, aber irgendwie ist das nicht mein dumbledore
- die offene Handlung/Ende..
hätte mir ein kleines Happy End gewünscht

- queeni :rolleyes:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Für das Heimkino wird es einen 7 Minuten längeren Extended Cut geben.
Wird wohl nicht viel am fertigen Film ändern, aber außer Teil 1 und 2 von HARRY POTTER gab es das ja noch nie in der Reihe.

Man vermutet das es eben nun die Fassung ist, die nur nicht in die Kinos kam, damit man unter 140 Minuten bleibt und nicht mehr.

Kurz gab es die Meldung, dass die Fassung nur digital erscheinen wird, aber wird Stand jetzt auch auf Disc erscheinen.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
So richtig Freunde wird man sich aber mit der Extended Version wohl nicht machen. Denn auf Disc wird sie miterscheinen, aber so ist es wohl nun so, dass jede neue Szene im Film mit einem fest eingebrannten Hinweis beginnt, dass es sich nun hiermit um eine Deleted Scene handelt.
 
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