2015 Tops + Flops (Jay und Joel) - Predestinö

Schneebauer

Targaryen
Hm, stimmt auch wieder. Dachte wäre zu viel für einen Post, aber geht anscheinend. :biggrin:




Fury [7/10]
Atmosphärischer WW2 Streifen mit einem tollem Brad Pitt. Auch der Rest vom Cast überzeugt. Die Story war leider etwas weit hergeholt und überspitzt. Passte aber irgendwie zum Flair. Das war mehr Inglorious Basterds als Iwo Jima oder Schmaler Grat.

Mad Max [7/10]
Viel gelobt von allen Seiten. Mich hat er durchaus auch überzeugt. Aber halt “nur” als sehr guter Endzeit Actioner und als bester Mad Max Teil, mehr leider nicht. Hardy und Theron zusammen auf der Leinwand würde ich aber auch weiterhin jeder Gibson Version vorziehen.

Star Wars VII [7/10]
Der wohl meisterwartete Film 2015. Mich hat der Hype und die Vorfreude genau gepackt wie viele andere auch. Dementsprechend hoch war demnach auch die Enttäuschung am Release Tag, Leider. Dabei macht man eigentlich soviel richtig. Ich war ab der ersten Sekunde im Star-Wars-Modus. Tolle Bilder, toller Sound, neue Figuren und Links zu den vorherigen Teilen. Storytechnisch wollte der Funke allerdings nicht überspringen. Zuviel erscheint recycelt und aufgewärmt. Der Vgl. zu Episode IV eigentlich unvermeidbar. Hommage bzw. Fan-Service hin oder her. Auch Kylo Ren erschien mir zu keinem Zeitpunkt als würdiger Star Wars Antagonist. Aber wie gesagt, hier spielt sicherlich Enttäuschung eine große Rolle. Es wird auch nicht bei einer Sichtung bleiben. Hier ist also noch Luft nach oben. Mal sehen was uns die nächsten Episoden bringen.

American Sniper [7,5/10]
Kontrovers diskutiert - wenn auch mehr in den Staaten, als bei uns - hat Eastwoods Oscaraspirant natürlich auch bei uns starke mediale Aufmerksamkeit bekommen. Und auch wenn man quasi ewig diskutieren könnte, ob nun Anti- oder Nicht-Anti-Kriegsfilm, oder Pro-/Contra-Irakkrieg, fand ich die Geschichte um Chris Kyle sehr bewegend. Nicht Hinsichtlich Mitleids, sondern ob der Auswirkungen eines solchen Krieges. Einer der wenigen Eastwoods in jüngerer Vergangenheit die mir zusagten.

Inherent Vice [7,5/10]
Pflichtprogramm wegen Paul Thomas Anderson und dem Cast. Vielmehr hab ich im Vorfeld dazu gar nicht gewusst. Die Buchvorlage kannte ich genausowenig. Bin also ziemlich unvoreingenommen ins Kino marschiert. Bekommen hab ich eine ziemlich wirre, überdrehte Kriminalodyssee gepaart mit Drogen und einem eigenartigen Witz. Gefällt. Speziell, aber gefällt!

Spectre [7,5/10]
Bond Nr. 24. Craig Nr. 4. Ja, James Bond ist eine Reihe die fast jeder kennt, und von der so gut wie jeder einen Teil gesehen hat. Ich bin mit der Brosnan-Ära aufgewachsen, welche ja die eher “bunteren” und überdrehteren Filme waren. Mit Craig und Casino Royale kam daher ein sehr angenehmer, neuer Wind in das Franchise. Nach dem in meinen Augen sehr schwachen ‘Skyfall’ war Spectre wieder eine positive Entwicklung. Man hat mit Waltz einen grandiosen Schauspieler als Gegenspieler gewinnen können und inhaltlich ein Fundament für weitere Filme gelegt.




Nightcrawler [7,5/10]
Gyllenhaal konnte mich mit seinen drei vorherigen Filmen (End of Watch, Prisoners, Enemy) schon überzeugen. Nightcrawler war daher gesetzt. Super spannend inszeniert. Die frische Story und die dichte Atmosphäre machen echt was her.

Everest [7,5/10]
Wieder Gyllenaal. Diesmal eher in kleinerer Rolle, aber dafür auf dem höchsten Berg der Welt. Ich hab zwar mit Bergsteigen nicht viel am Hut, aber der Everest hat denke ich auf jeden eine eigenartige Anziehung, die Interesse weckt. Kormakur, der mich mit ‘2 Guns’ zuletzt begeistern könnte, schafft es dem Zuschauer ein Gefühl für diese Extremsituation zu vermitteln, dass man fast meinen könnte, selbst da oben auf dem Hillary Step zu stehen.

Southpaw [7,5/10]
Und Jakey die Dritte. Junge, der hatte aber auch ein Pensum. Diesmal als tragischer Boxchamp der Frau, Kind und Freunde verliert und nicht nur gegen Harte Schläge, sondern auch gegen eine wachsende Alkoholsucht kämpfen muss. An sich ist die Story schnell erzählt und lässt wenig Raum für Spekulationen. Allerdings machen Fuqua und Sutter das keineswegs platt oder langweilig, sondern schaffen eine sehr dichte Atmosphäre.

Tribute von Panem: Mockingjay Part 1+2 [7,5/10]
Ich bin ja bekennender Fan der Reihe und war nicht begeistert über die Splittung des Finales. Nebenbei gesagt mit das größte Unding, was unsere Freunde in Hollywood da anstellen. Dementsprechend unterwältigt war ich vom ersten Teil. Langweilig, zäh und unnötig! Der wirklich letzte Film dazu macht das aber wieder wett. Man bringt es zu einem schöne, emotional packenden und durchaus spannenden Ende.

Foxcatcher [8/10]
Steve Carell, den man bisher ja eher im Comedy Genre fand darf in Bennett Millers Sportdrama mal eine andere Seite von sich zeigen. Das Biopic der Schulz-Brüder inszeniert Miller mit sehr viel Emotion, die durch grandiose Leistung von Carell, Tatum und auch Ruffalo hervorragend transportiert werden. Vielleicht und hoffentlich kann er das demnächst auch abseits des Sportgenres beweisen. Foxcatcher ist aber nicht nur für Sportfans eine absolute Empfehlung.

Whiplash [8/10]
Whiplash war so ein Film, den ich an sich überhaupt nicht auf dem Zettel hatte und auf den ich erst durch einen kleinen Oscar Buzz und die hervorragenden Kritiken wahrgenommen habe. Jazz mag nicht jedermanns Sache sein - meine auch nicht - aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Der Film lebt nur für die Konfrontation zwischen Andrew und Fletcher, respektive deren Performances. Großartig! Alleine dafür eigentlich Plichtprogramm.

Birdman [8,5/10]
Für mich definitiv einer der Besten des Jahres. Hat zwar die Meinungen gespalten, aber wurde hervorragend unterhalten. Lubezki an der Kamera ist einfach super - zurecht mit dem Goldjungen ausgezeichnet! Einfach mal was anderes.


Avengers: Age of Ultron [8,5/10]
Ja, die meinerseits lang ersehnte Fortsetzung zum ultimativen Zusammenschluss der Marvelhelden. Auch hier gehen die Meinungen teils weit auseinander. Ich bin mittlerweile großer Fan des Cinematic Universe und froh um jeder filmischen Umsetzung aus dem Hause Marvel. Die Avengers bilden da natürlich den Höhepunkt. Auch wenn Age of Ultron ein bisschen mehr Laufzeit sicherlich gut getan hätte, sehe ich das nicht allzu tragisch. Man hat immerhin den unterhaltsamsten Blockbuster 2015 bekommen und ein weiteres Kapitel des großen Marvelplans wurde eingeläutet.

Sicario [8,5/10]
Denis Villneuve konnte mich mit seinen letzten beiden Filmen schon begeistert und schafft es mit ‘Sicario’ erneut. Hier passt (fast) alles. Gnadenlos und eiskalt umgesetzt - wie der Alltag einer DEA Task Force, die jenseits der rechtlichen und der Landesgrenzen agiert, eben sein muss. Dazu hat man mit Deakins einen der renomiertesten Kameramänner in Hollywood mit an Bord holen können. Schade, dass das Drehbuch das Level der ersten Hälfte nicht ganz halten konnte.

Entourage [9/10]
HBOs Show ‘Entourage’ zählt zu meinen absoluten Lieblingsserien. Entsprechende Vorfreude kam daher seit der ersten Ankündigung eines Abschließenden Kinofilms auf. Noch einmal Vinnie und seine Clique auf großer Leinwand sehen. Noch einmal Ari sehen, wie er ohne Blatt vor den Mund zu nehmen Hollywood aufmischt. Der Humor der Truppe ist einfach grandios. Dazu bekommt man Unmengen an Cameos die nicht nur obligatorisch sind, sondern das ganze auch sehr authentisch und sympathisch machen. Ein würdiger Abschluss!

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Sonstige Nennungen:

Imitation Game: Hat mich anfangs ziemlich gepackt. Tolle Thematik! Ist teilweise etwas kitschig geworden und bleibt deshalb leider kaum im Gedächtnis. Cumberbatch macht seine Sache gewohnt souverän.

The Martian: An sich ein super Film. Tolle Bilder. Tolle Story. Nur kam bei mir da nicht ein Fünkchen Spannung auf. Nicht eine Sekunde hab ich gezweifelt, dass da doch alles gut geht. Und nein, ich kannte das Buch davor nicht. Schade drum.

Focus: Netter Con-Thriller mit sympathischen Cast und netten Ideen. Leider nicht so clever wie er sein möchte.

Codename Uncle: Überraschend leicht und unterhaltsam. Wie eigentlich jeder Guy Ritchie Film. Glaube aber Kingsmen hat mir besser gefallen.

Victoria: Ein dt. Film der aus einer einzigen Plansequenz besteht? Das muss Interesse wecken. War ein spannendes Experiment. Hat inhaltlich leider nicht so ganz überzeugt.

Ant-Man: Der Zweite und letzte Marvel 2015 der gleichzeitig die Phase 2 (offiziell) beendet. Die Figur war mir bisher eigentlich ziemlich egal, aber Rudd und Reed bringen das ganz nett auf die Leinwand. Bin gespannt wie die Ameise sich in Phase 3 integrieren wird.

The Interview: Gute Komödien die mir wirklich gefallen sind jedes Jahr rar gesät. Hier hab ich wieder eine gefunden. Zwar etwas vorhersehbar aber mit einigen Lachern.

Enttäuschungen und Flops:

Jurassic World: Einfach Käse und ein völlig unverdient hohes Einspiel. Erstaunlich, dass der überragende Teil 1 nach Zwei halbgaren Fortsetzungen doch noch soviel Buzz kreiert.

Noch nicht gesehen:

Beasts of no Nation
Inside Out
 

Puni

Well-Known Member
So, etwas verspätet auch meine Liste. Empfand es dieses Jahr als sehr schwer, da doch einiges gutes lief, doch selten was richtig herausragendes. Nunja, eigentlich sollte das eine Top10 werden, aber es gab dieses Jahr wirklich erstaunlich viele gute, tolle Filme:


20. Men & Chicken
19. St. Vincent
18. Heart of a Lion
17. Sicario
16. A Girl Walks Home Alone At Night
15. Crimson Peak
14. Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach
13. Beasts Of No Nation
12. Wild - Der große Trip
11. Der Marsianer
10. Das Mädchen Hirut
9. Ex: Machina
8. Das ewige Leben
7. A Perfect Day
6. Inherent Vice
5. Ich und Earl und das Mädchen
4. Mad Max: Fury Road
3. Victoria
2. Wild Tales
1. Palo Alto

Ebenfalls sehenswert: In meinem Kopf ein Universum, It follows, MI:5, Kiss the Cook, Straight Outta Compton, Der kleine Tod, Slow West, Codename: UNCLE, Kingsman, A Most Violent Year, Whiplash, The Guest, The Drop, Foxcatcher, Birdman, Star Wars VII.

Nachholen muss ich noch Carol, The Visit, Verstehen Sie die Beliers, Mein Herz tanzt, Ich seh, ich seh, 45 years.
Positive Überraschung des Jahres: Jurassic World; absolut nichts erwartet und wurde doch ganz nett unterhalten.
 

Puni

Well-Known Member
Der Film ansich nicht, wurde, wie bei so manchen kleineren Produktionen, hier aber um einiges später veröffentlicht, nämlich im Sommer 2015. :smile:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Das ist eine richtig gute Liste, Puni. Die Hälfte der Titel muss ich allerdings noch nachholen, u.a. die fucking Taube.
 

Argento

Well-Known Member
Meine Favoriten des Jahres 2015 (es sind auch Produktionen aus dem Jahre 2014 und 2013 darunter, da so manches Werk erst im Jahre 2015 in unseren Gefilden veröffentlicht wurde):

20 - TALE OF TALES
19 - THE GUEST
18 - HERZ AUS STAHL
17 - BLACK SEA
16 - ICH SEH ICH SEH

15 - EVERYTHING WILL BE FINE
14 - FASSBINDER (ANNEKATRIN HENDEL)
13 - THE RAILWAY MAN
12 - MEN & CHICKEN
11 - IT FOLLOWS

10 - SPRING - LOVE IS A MONSTER
09 - DER BUNKER (Nikias Chryssos)
08 - SON OF A GUN
07 - EWIGE JUGEND
06 - BORGMAN

05 - THE DROP
04 - SPECTRE
03 - MAD MAX: FURY ROAD

02 - LEVIATHAN

01 - ES IST SCHWER, EIN GOTT ZU SEIN


Lohnend:
- BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL 2
- DER BABADOOK,
- TRUE STORY - SPIEL UM MACHT
- BRIDGE OF SPIES

Lohnender, als es die Kritiken vemuten lassen:
- BLACKHAT

Noch nicht gesehen:
SOUTHPAW, SICARIO, CRIMSON PEAK, LOVE,
MR. HOLMES, DIE RÄUBER, LOST RIVER, WAS HEIßT HIER ENDE?,
DEN MENSCHEN SO FERN, UM JEDEN PREIS, 45 YEARS, THE LOOK OF SILENCE,
DÜRRENMATT - EINE LIEBESGESCHICHTE, IRRATIONAL MAN, THE GIFT,
THE DUKE OF BURGUNDY, MADAME BOVARY, REMEMBER - VERGISS NICHT, DICHT ZU ERINNERN


Enttäuschungen:

- STAR WARS
- BIRDMAN
- KÖNIGIN DER WÜSTE
- MACBETH
- AIN'T THEM BODIES SAINT
- ST. VINCENT
- CAROL
- ICH.DARF.NICHT.SCHLAFEN

Werke, zu denen ich bedauerlicherweise keinen Zugang fand:
- INHERENT VICE
 

gimli

Elbenfreund
Nachdem ich einige Filme des letzten Jahres noch mal Revue passieren lassen habe, habe ich jetzt auch meine Jahresbestenliste zusammengestellt:

Top

20. Big Eyes

Gut inszenierter Film mit zwei topbesetzten Hauptdarstellern, der auch eine interessante Geschichte zu erzählen weiß. Um noch weiter oben in der Liste zu landen, hätte dem Film aber 20 Minuten durchaus gut getan um einige Dinge ausführlicher darzustellen.

19. Spectre

Auch wenn das neueste Bond-Abenteuer gegenüber "Skyfall" einen Rückschritt darstellt, so ist Craig in der Hauptrolle erneut überzeugend und hat mit Lea Seydoux eines der besseren Bond-Girls, während Christoph Waltz einen Bösewicht nach Vorschrift spielt (wirklich schlecht ist er aber nicht). Actionmäßig ist das auch sehr solide, wenngleich die eine Hammerszene fehlt, die den Film innerhalb der Bond-Reihe herausstechen lässt.

18. Into the Woods

Unterhaltsames Musical mit einem großartigen Cast, welches kaum Längen aufweist, in der Musik aber nicht den Sprung von guten bis sehr guten Songs zu fantastischen Songs schafft.

17. Whiplash

Gutes Drama mit einer sympatischen Geschichte, welches aber insbesondere durch die Leistung J.K. Simmons in Erinnerung bleibt, der hier einen großartigen Trainer abgibt, der auch mal über die Stränge schlägt.

16. Mad Max: Fury Road

Actionmäßig bietet der Film wohl einige der am besten durchchoreografierten Actionszenen aller Zeiten. Um sich aber weiter oben in der Liste zu platzieren, fehlt mir wie bei den meisten "Mad Max"-Filmen eine wirklich interessante Rahmengeschichte, sowie Figuren, mit denen man wirklich mitfiebern kann.

15. Codename U.N.C.L.E.

Vergnüglicher Actionthriller mit guter Inszenierung, einem gut zusammengestellten Cast und nettem 60-er-Jahre-Feeling, der auch actionmäßig einiges zu bieten hat, sowie einen sehr charismatischen Henry Cavill.

14. Inherent Vice - Natürliche Mängel

Mit Paul Thomas Anderson - Filmen ist es bei mir immer so eine Sache. Während "The Master" zuletzt trotz guter Darsteller etwas sperrig war, konnte ich hier mich wieder mehr auf ihn einlassen. Die Inszenierung ist großartig und sorgt für eine tolle Atmosphäre, der die 70-er gut einfängt und eine gute Crimegeschichte mit tollen Darstellern erzählt.

13. Bridge of Spies

Gelungene Geschichte über das zweigeteilte Deutschland, welche nicht übermäßig spektakulär ist, aber durch einen starken Cast und gute Dialoge zu überzeugen weiß und auch inszenierungsmäßig das ganze Talent Spielbergs unter Beweis stellt.

12. Kingsman - The Secret Service

Ein typischer Matthew Vaughn - Film, der mit stark inszenierten Actionszenen und abwechslungsreichen Charakteren, sowie einem starken Cast (insebsondere Colin Firth) punkten kann. Inhaltlich gibt es vielleicht ein paar Längen, doch insbesondere in der zweiten Hälfte kann der Film sich dann komplett entfalten.

11. Crimson Peak

Nachdem "Pacific Rim" zwar unterhaltsam war, aber relativ wenig Del Toro bot, erlebt man den Mexikaner hier wieder voll in seinem Element. Vom Produktionsdesign her sicherlich einer der beeindruckensten Filme des Jahres und auch wenn man inhaltlich sicherlich Kritikpunkte finden kann, so ist der Film dank seiner drei Hauptdarsteller trotzdem extrem unterhaltsam.

10. Mission: Impossible - Rogue Nation

Auch Cruise 5. Agentenabenteuer ist ein toll inszenierter und spannender Agententhriller, der mit Rebecca Ferguson gleichzeitig die stärkste weibliche Figur des Franchises aufbietet und mit der Opernszene in Wien eine der besten Actionszenen des Jahres.

9. Cinderella

Im Fahrwasser von meist durch Effekte erdrückten Live-Action-Verfilmungen alter Märchenstoffe, wo panisch irgendwelche Twists in die Geschichte eingebaut werden, gelingt es Regisseur Kenneth Branagh tatsächlich den Charme der Vorlage einzufangen. Obwohl er sich stilistisch an dem Zeichentrickfilm von 1950 orientiert, schafft er dank gut aufgelegter Schaupieler (insbesondere Cate Blanchett) dem Film seine eigene Note zu verleihen und liefert damit die nahezu perfekte Cinderella-Verfilmung ab, die man sich von Disney erhoffen kann (der Zeichentrickfilm hat zwar auch seinen Charme, lenkt seinen Fokus aber viel zu sehr auf das Katz-und-Maus-Spiel als auf das eigentliche Märchen und seine menschlichen Figuren).

8. Jurassic World

Erinnert an viele großartige Momente des ersten Films, wenngleich er sicherlich nicht so revolutionär ist wie der Blockbuster von 1993. Dafür ist die Action aber gut gemacht, der Cast ordentlich zusammengestellt und es ist einfach wieder schön, einen Survival-Thriller im Blockbusterbereich anzuschauen, der ganz im Stile Spielbergs inszeniert ist, zumal man bei John Williams Hauptthema immer noch Gänsehaut bekommt (wobei Giacchino auch so einen guten Score abliefert).

7. Die Melodie des Meeres

Wunderschön animierter Zeichentrickfilm, der all dessen Vorzüge hervorhebt und zeigt, dass man auch in dieser Animationsart ohne das Budget eines Hollywoodfilms tolle Geschichten erzählen kann, die das Herz erwärmen.

6. Carol

Toll gespieltes Drama mit zwei erstklassigen Hauptdarstellerinnen, der auch durch eine nahezu perfekte Regie besticht und die 50-er Jahre perfekt einfängt. Die zweite Hälfte ist dann vielleicht nicht mehr ganz so stark, aber trotzdem immer noch sehr gut.

5. Star Wars - Das Erwachen der Macht

Kaum ein Film der letzten Jahrzehnte dürfte sich solch hohen Erwartungen ausgesetzt haben wie Teil 7 der "Krieg der Sterne" - Saga und entsprechend schwer ist es auch jetzt seine genauen Gefühle für den Film kurz nach Kinostart bereits in einer Jahresbestenliste einzuordnen, da noch nicht absehbar ist, wie sich der Film in einem halben Jahr oder dann auch in Bezug zu Episode VIII oder IX halten wird. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass J. J. Abrams einen der unterhaltsamsten Blockbuster des Jahres ablieferte. Vieles ist zwar altbekannt, dafür sind sowohl neue, als auch alte Charaktere gut eingearbeitet, die Action und Inszenierung souverän und versprechen somit für die Fortsetzungen einige interessante Geschichten.

4. EX Machina

Toller Science-Fiction-Film, der als Kammerspiel mit nur drei Charakteren durchweg spannend bleibt, durch großartige Dialoge unterhalten kann und auch schauspielerisch überzeugend ist.

3. The Walk

Robert Zemeckis findet immer mehr zu alter Stärke zurück. In den ersten 2/3-Dritteln liefert er einen unterhaltsamen Heist-Film ab (wenngleich Gordon-Levitt's französischer Akzent zumindest in der deutschen Fassung etwas zu viel des Guten ist), eher er mit dem Finale den wohl mitreißensten Drahtseilakt des Jahres abliefert. Großes Kino.

2. Der Marsianer: Rettet Mark Watney

Das Comeback des Ridley Scott. Nach einer Folge von eher enttäuschenden Filmen zeigt er dieses Jahr mal wieder seine ganze Klasse auf. Bildtechnisch gewohnt souverän, schafft er es diesesmal auch die Geschichte entsprechend unterhaltsam und kurzweilig zu erzählen, die zudem noch einen angenehm humorvollen Ton anschlägt und sich damit von anderen Sci-Fi-Filmen der letzten Jahre abheben kann. Dies verdankt man einem großartigen Matt Damon in einer seiner besten Karriereleistungen. Großartiges Kino, was man sich immer wieder gerne angucken kann.

1. Alles steht Kopf

Gefühlschaos in Perfektion. Pete Docter schafft mit seinem neuesten Animationsfilm einen weiteren Animationsklassiker, der auf den ersten Blick zwar lediglich die Geschichte eines kleinen Mädchens erzählt, welches den Umzug in eine andere Stadt zu verkraften hat. Doch schnell bemerkt man, dass dabei eine der ungewöhnlichsten Geschichten des heutigen Blockbusterkinos bei herausgekommen ist. Die Welt der Emotionen ist extrem glaubwürdig und rührt den Zuschauer im Verlauf des Films mehrfach zu Tränen, als auch zum Lachen. Abgerundet wird dies von tollen Animationen, sowie einem der schönsten Scores der letzten Jahre, was den Film endgültig zur emotionalsten Achterbahnfahrt des Jahres macht.

Gute Filme, die es nicht in die Top-Liste geschafft haben:

Ant-Man - Inhaltlich wirkt es zwar etwas wie "Iron Man"-Reloaded, aber die Action ist durchaus unterhaltsam und insgesamt ist er dann auch recht kurzweilig.

Arlo & Spot - Animationstechnisch einer der wohl aufwendigsten Produktionen überhaupt, bietet der Film vom Grundsatz her auch eine sympatische (wenn auch nicht ganz so neue) Geschichte, die aber vielleicht auch wegen diverser Produktionsprobleme nicht ganz die emotionale Stärke und Humor erreicht wie man es sonst von Pixar kennt.

Baymax - Riesiges Robowabohu - Inhaltlich und emotional etwas schwächer als die letzten Disney-Filme, besitzt der Film mit Hiro und Baymax ein tolles Hauptgespann und auch animationsmäßig ist der Film oftmals sehr stark.

Die Peanuts - Der Film - Durchweg sympatisch mit einem eigenwilligen Animationsstil, der aber weitesgehend funktioniert und auch Leute, die mit den Peanuts sonst eher wenig anfangen können, zum Lachen animiert.

Foxcatcher - Stark gespieltes Drama, welches insbesondere in der zweiten Hälfte immer stärker wird, wenn Steve Carrell eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass er mehr kann als nur Comedy.

Steve Jobs - Der Film erreicht zwar nicht die Stärke von "The Social Network", welcher interessantere Charaktere aufbot, doch insbesondere in der Geschichte zwischen Jobs und seiner Tochter hat der Film durchaus seine Stärken, zumal Michael Fassbender in der Hauptrolle mal wieder zu Höchstleistungen aufläuft.

The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben - Gut gespielt und inszeniert. Allerdings gab es zuletzt zu viele Filme dieser Art um diesen hier herausstechen zu lassen.
 

gimli

Elbenfreund
Der zweite Teil:

Der ambitionierteste Fehlschlag des Jahres:

Jupiter Ascending

Die Wachowskis habe ich immer dafür geschätzt, dass sie sich innerhalb des Big-Budgets-Bereichs Stoffe aussuchen, die sich vom üblichen Hollywood-Allerlei etwas abheben und nach dem trotz einiger Macken unterhaltsamen "Speed Racer" und dem durchweg grandiosen "Cloud Atlas" waren das Interesse an ihrem neuesten Werk entsprechend hoch. Doch obwohl der Film vom Production-Design her vielversprechend ist, will die Story diesesmal nicht wirklich funktionieren. Dafür sind die Dialoge zu oft zum fremdschämen und das Duo Kunis/Tatum eines der wohl schwächsten Hauptdarstellerduos der letzten Jahre. Irgendwo versteckt sich darin vielleicht eine großere Space-Opera, aber dafür sind die Figuren allgemein zu schwach und so bleibt eigentlich nur Eddie Redmayne in Erinnerung, dessen Figur zwar ebenfalls grausig geschrieben ist, er diese aber zumindest so spielt, dass sie fast schon extrem lustig ist (insbesondere kann man sie ihm noch in 50 Jahren unter die Nase halten).

Sonstiger "Käse"

A world beyond

Nun hat es auch Brad Bird getroffen. Nachdem er sowohl im Animationsbereich, als auch in seinem Live-Action-Debut stets für großartige Filme sorgte, ist "A world beyond" sein erster Fehlschlag. Sein Talent blitzt im Film immer mal wieder auf und insbesondere eine Traumsequenz über "Tomorrowland" zeigt, was der Film hätte werden können. Doch leider entwickelt sich der Film über weite Strecken zu einem Schatzsuche-Film mit schwachen Figuren und einem Drehbuch, was sich ständig selbst auf den Füßen steht und weit weniger zu bieten hat als als dem Zuschauer verkaufen möchte ehe es in einem 0815-Twist und grausigem Finale mündet.

Chappie

Stilistisch durchaus nett anzusehen, ist der Film eine drehbuchtechnische Totalkatastrophe, die im Kitsch ersäuft und inhaltlich selbst für einen Science-Fiction-Film extrem unglaubwürdig erscheint. Hinzu kommen Charaktere, deren Wandlungen im Film kaum nachzuvollziehen sind und das wohl dämlichste Product-Placement der Filmgeschichte (Sony's Schrottstation 4) aufbietet.

Minions

Die Minions haben als Sidekicks funktioniert, doch ohne die sympatische Geschichte eines Gangsters, der sein Herz an drei junge Mädchen verliert, können sie deutlich weniger überzeugen. Der Humor ist oftmals viel zu albern um darüber lachen zu können und wenn ein Großteil des Films nur noch aus Dialogen der Form Palgulia De Banana (oder was auch immer) besteht, dann wird es schnell anstrengend, zumal auch die neuen Figuren wenig Sympatien wecken.

Pan

Visuell in wenigen Momenten ganz nett, ist eine wirliche Motivation für den Film kaum zu erkennen. Trotz des Prequel-Ansatzes bietet der Film kaum Neues was man über die Figur Peter Pan noch nicht kannte und wirkt auch inhaltich ziemlich zusammengeschustert, so dass man sich praktisch nur von einer Actionsequenz zur anderen hangelt. Dabei sind die Darsteller größtenteils gar nicht so schlecht besetzt. Einzig Hugh Jackman scheint dieses Jahr ein Abo auf besch...eiden geschriebene Bösewichter gebucht zu haben.

Terminator: Genisys

Alan Taylor ist auf einem guten Weg sich als langweiligster Blockbuster-Regisseur Hollywoods zu etablieren. Wie schon in der "Thor"-Fortsetzung werden hier langweilige CGI-Actionszenen präsentiert, wo man kein Gefühl für Figuren aubringen kann. Der größte Actionheld aller Zeiten versteht man hingegen nur zu Slapstick-Einlagen einzusetzen, so dass auch Bedrohung kaum aufkommen will (und das in einem Terminator-Streifen !!!). Umso schlimmer ist es dann, wenn die Story dem Regisseur in der zweiten Hälfte auch noch komplett entgleitet und wie die Asylum-Variante von Teil 2 wirkt. Grausig.

Sonst noch gesehen

96 Hours - Takken 3 - Es hat zwar immer noch einen gewissen Reiz Liam Neeson als Actionheld zu sehen, aber inhaltlich bewegt man sich doch auf sehr dünnem Eis und es wird Zeit das Franchise ruhen zu lassen.

Asterix im Land der Götter - Inhaltlich solide und die Figuren passen auch in 3-D, wenngleich man dem Film doch manchmal sein geringeres Budget ansieht.

Avengers - Age of Ultron - Action ist weiterhin ganz nett, aber ansonsten finde ich die Assemble-Filme weiterhin zu überfrachtet um da wirklich mitfiebern zu können.

Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit - Von der Kameraarbeit her recht interessant und schauspielerisch gut besetzt, ist der Film inhaltich solide, teilweise aber auch etwas arg selbstverliebt.

Erinnerungen an Marnie - Erneut schön animiert, inhaltlich aber oftmals unfokussiert, so dass der Film doch etwas stark in die Länge gezogen wirkt und nur in den letzten Minuten die Magie Ghiblis wirklich ausstraht. Somit also nur ein solides Abschiedswerk (?) des Studios.

Fast and Furious 7 - Macht weiterhin Spaß, wenngleich die Over-the-Top-Action an einigen Stellen doch etwas zu viel des Guten ist und teilweise auch für faule Drehbuchentscheidungen herhält.

Focus - Solide Gaunerkomödie mit Smith und Robbie, die ein gutes Gespann abgeben. Wirklich herausstechen kann der Film dann aber nicht.

Joy - Alles außer gewöhnlich - Inhaltlich oftmals holprig, kann der Film durch eine gute Jennifer Lawrence erst in der zweiten Hälfte punkten, doch erreicht er nicht die Höhen eines "The Fighter" oder "Silver Linings".

Macbeth - Schauspielerisch gut gespielt, war der Film inhaltlich dann doch etwas sperrig, insbesondere wenn man mit dem Werk nicht so vertraut ist.

Maggie - Arnie ist gut und die Geschichte solide, wenngleich alles etwas zu melancholisch wirkt und es etwas mehr Spannung durchaus hätte sein dürfen.

Tinkerbell und die Legende von Nimmerbiest - Solide animiert, aber halt auch extrem brav.
 

Slevin

New Member
Mir fällt auf, dass ich kaum was aus dem Jahr gesehen habe.
Hatte Mortdecai letztens mal geschaut und ja, der war sehr überflüssig...
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Das erinnert mich daran, dass ich den Entourage Film noch gucken muss.
Und The American als lahm zu bezeichnen, geht mal gar nicht. :nene:
 
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