Offene Spielwelten=Grenzenloser Spielspaß? (M)Ein Überblick

Beckham23

Well-Known Member
Auch 2015 war wieder einmal das Jahr der "Offene Welt"-Spiele auf dem PC - man wußte eigentlich gar nicht, welches Spiel man zuerst spielen sollte. Ich liebe dieses Genre und habe deshalb mal meine persönlichen Eindrücke von den Spielen zusammengefasst, die ich im letzten Jahr gespielt habe. Ok, ein paar davon sind schon aus 2014 - da ich diese aber auch erst im letzten Jahr gespielt habe, finden diese hier auch Erwähnung. Natürlich sind das bei Weitem nicht alle Spiele aus diesem Genre, aber Spiele der Assassin´s Creed, Batman oder Just Cause Reihe interessieren mich gar nicht.

Los geht´s:

DL (Zombiespiel von Techland):
Das Spiel von Techland bringt mit seinem Parkourelement frischen Schwung ins Genre. Statt durch die Straßen zu schleichen, liegt der Fokus hier meist beim schnellen Fortbewegen durch die Spielwelt. So macht es doch einigen Spaß von Hausdach zu Hausdach in luftigen Höhen zu springen, während am Boden die Zombies auf den Spieler lauern. Besonders bei Nacht kann es da zu einigen hitzigen Duellen mit den Zombies kommen, da bestimmte Arten von denen sehr schnell hinter dem Spieler her sind und so einiges an Panik bei diesem verursachen können. Die Spielwelt hat einen städtischen Charakter - alte verfallene/verlassene Häuser wechseln sich mit Hochhäusern ab. Einen sehr schicken Strandabschnitt, sowie eine äußerst beeindruckende Brücke (auf die man im Verlauf der Kampagne bis ganz noch oben klettern muß) gibt zudem. Die Spielwelt fällt insgesamt recht klein aus, dafür ist sie aber schick detailiert. Bei den Missionen ist mir jetzt keine so wirklich in Erinnerung geblieben und im großen und ganzen halten die sich auch an den Genrestandart. Trotzdem fällt die Zombiehatz recht unterhaltsam aus. Auch wenn die Spielwelt einen verlassenen, aber keinen großartig zerstörten Eindruck hinterlässt, so macht es doch Spaß die detailireiche Welt zu erkunden. Leider gibt es Abseits der Kampagne nicht wirklich viel Abwechslung. Das Add On "The Following" scheint aber auch interessant zu werden: größere und neue Spielwelt. Und dazu gibt´s nun auch fahrbare Autos.
Hinweis: da ich glaube, daß das Spiel indiziert ist, habe ich mal nur die Anfangsbuchstaben des Spiels verwendet...
PRO & KONTRA
+ innovatives Parkour-Spielelement
+ trotz der schnellen Parkour-Anleihen, kann man seinen Spielfluß auch schleichend anpassen
+ ordentlich umgesetzte Spielwelt....(1)
+ nachts durchstreifen andere (gefährlichere) Zombies die Spielwelt als tagsüber

- (1)...die aber nicht wirklich sehr groß ist
- kaum Wiederspielwert, da man beim ersten Durchspielen schon alles gesehen und erlebt hat
- keine nennenswerten Nebenmissionen oder andere Beschäftigungen außerhalb der Kampagne
- "Standart-Zombies" stecken (schon zu Spielbeginn) viele Schläge (mit dem Knüppel) ein und das beim leichtesten Schwierigkeitsgrad
SPIELSPAß: 75%


Far Cry 4:
Die Far Cry Reihe hat mit jedem Teil ein neues Spielelement integriert: Teil 1 bot eine bis dahin ungekannte Freiheit in einem Shooterspiel. Teil 2 bot dann erstmals eine Offene Welt, die Teil 3 übernommen hat und mit der Ubi Soft Formel "überarbeitet" hat. Teil 4 bot dann quasi das gleiche wie sein Vorgänger, nur der Spielort hat sich verändert. Nun macht man den Himalaya unsicher - ein unverbrauchtes Szenario. Schick sieht die Bergwelt durchaus auch aus, allerdings beschränkt sie den Spieler (durch die Topografie) doch etwas in seinem Freiheitsdrang: hohe Berge wechseln sich ständig mit tiefen Tälern und Flußläufen ab, während einen die Straßen von A nach B bringen. Mit dem Gyrocopter kam ein neues Fortbewegungsmittel hinzu, von dem ich auch regen Gebrauch gemacht habe. So frei die Spielwelt einem auch vor kam, so linear war das Spielgefühl. Die Kampagne hetzte den Spieler von einer Mission zur nächsten, die sich hin und wieder doch erfrischend gespielt haben. Leider wurden die Missionen von unzähligen KI Gegnern künstlich schwerer gemacht, sodaß die Missionen immer in eine wilde Moorhuhnschießerei ausarteten. Die Nebenmissionen waren auch ziemlich langweilig und spielten sich alle gleich: hier eine Festung säubern, dort einen Außenposten einnehmen, hmmm....Dafür haben die Charaktere einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. Die Spielwelt selber war für Far Cry Verhältnisse doch recht groß und grafisch an bestimmten Orten schon recht beeindruckend.
PRO & KONTRA
+ Himalaya - unverbrauchtes Szenario...(1)
+ tolle grafische Umsetzung des Himalaya-Gebirges
+ neue "Fortbewegungsmittel", wie Elefant und Gyrocopter
+ freie Missionsauswahl bei Amita und Sabal...(2)

- (1)...das aber durch seine Topography die Bewegungsfreiheit des Spielers eingrenzt
- (2)...deren Ausgang aber nicht die weitere Geschichte/Handlung beeinflußt, man spielt lediglich eine andere Mission
- durch "Gegner-Horden" wird versucht den Schwierigkeitsgrad künstlich anzuheben
- Einsatz der Ubi Soft-Formel - unverändert aus Teil 3 übernommen
- keinerlei interessante Nebenmissionen
- trotz der freien Spielwelt ein sehr linearer Spielverlauf
- töten von Tieren, um sich Gürtel, etc. anfertigen zu können. Passt überhaupt nicht zum modernen Setting des Spiels (ist eher was für Fantasie Rollenspiele). Zudem gefällt es mir gar nicht, daß mir das Spiel VORSCHREIBT harmlose Tiere kaltblütig zu töten
- außerhalb der Missionen gibt es nix zu tun
SPIELSPAß: 60%


Watch Dogs:
Mit dem Handy Einfluß auf die Spielwelt nehmen - das war die große Vorgabe von Watch Dogs und ich fragte mich im Vorfeld, wie das in hitzigen Spielsequenzen funktionieren soll. Zum Glück stellte sich dann heraus, daß dieses Element super einfach zu bedienen ist. Watch Dogs simuliert in Ansätzen Chicago - während das Zentrum einigen Wiedererkennungscharakter ausstrahlt, wirken das Umland und die Vororte frei erfunden. Egal, detailiert und super umgesetzt sieht es auf jeden Fall aus. Sehr stimmig und äußerst beeindruckend wirkt die Lichtstimmung in Watch Dogs. Besonders zu Sonnenuntergang und später dann in der Nacht, baut sich eine hervorragende Atmosphäre auf - kommt dann noch Regen hinzu, wirkt das ganze schon ziemlich umwerfend.
Die Missionen konzentrieren sich weitestgehend auf das Element "Hacken", denn mit seinem Handy kommt man quasi überall rein. Bzw. muß man das auch, denn die Missionen sind nach diesem Grundprinzip designt. Meist muß man über die Kameras einen Weg zum Serverraum finden, um dort per hack etwas zu entschlüsseln/entriegeln - natürlich geht das meist nicht ohne Schießereien aus. Diese gestalten sich eigentlich immer fair. Jedoch wirkt die Steuerung durch die Schulterperspektive etwas hackelig und Aidan bleibt gerne mal an der ein oder anderen Ecke hängen - das kann durchaus schon mal nerven, besonders, wenn man auf der Flucht ist. Leider ist mir auch bei Watch Dogs nicht eine Mission im Gedächtnis hängengeblieben, von der man sagen kann: exzellent. Auch die Nebenmissionen sind nicht wirklich der Brüller und meist nur "Fleißaufgaben". Wie oben schon erwähnt, gestaltet sich das Manipulieren von Ampeln, Pollern, Brücken, etc. ganz leicht - alles was man zu einem bestimmten Zeitpunkt per Handy manipulieren kann, wird auffällig angezeigt. Einen Tastendruck später (am besten zum richtigen Zeitpunkt) und die Verfolger krachen direkt in einen ausgefahrenen Poller. Auch wenn Watch Dogs sich wieder der Ubi Soft Formel bedient (auch wenn dies hier nicht gänzlich so auffällig, wie in anderen Ubi Soft Spielen ist) hat das Spiel enormen Unterhaltungswert. Direkt per Hack Einfluß auf die Spielwelt zu nehmen macht schon Spaß und Watch Dogs weis auch genau dieses Element alle paar Meter dem Spieler fast schon auf´s Auge aufzudrücken.
PRO & KONTRA
+ Umsetzung der Chicago-Spielwelt sehr gelungen...(1) -----
+ hervorragende Lichtstimmung bei Dämmerung und Nacht - insgesamt sehr detailreiche Spielwelt
+ Hacken per Handy - innovatives und super einfach zu bedienendes neues Spielelement

- (1)...auch wenn lediglich das Stadtzentrum Chicago´s wiederzuerkennen ist. Das Umland und die Vororte sind eher frei erfunden
- Spielwelt doch recht klein
- außerhalb der Missionen gibt es (fast) nix zu tun
SPIELSPAß: 80%
 

Beckham23

Well-Known Member
GTA V:
Vorweg kann ich nur eins sagen: DANKE Rockstar, daß ihr GTA V doch noch für PC herausgebracht habt!!!
GTA V hat mich wie noch nie ein Spiel zuvor beeindruckt. Die Spielwelt ist einfach nur ein Traum: so abwechslungsreich hat sich bisher noch keine offene Welt gezeigt. Und erst der Detailgrad der auf den Spieler wartet - überall gibt es etwas zu entdecken, der reinste Zeitfresser. Abseits der Kampagne gibt´s soviel zu machen, das man gar nicht weis, mit was man beginnen soll: soll´s ´ne Partie Tennis oder Golf sein? Oder doch lieber Darts? Nee, ich fliege ´ne Runde in meinem Heli, lande auf ´nem Hochhaus in der Stadt und steige dort in die S-Bahn. Nach ein paar Stationen steige ich aus und kralle mir ein Auto oder Moped und cruise hoch nach Paleto Bay. Hmmm, und was mache ich nun? Steige ich in mein U-Boot und erkunde den Ozean oder nehme ich die Seilbahn hoch zum Mount Chiliad und radle dort mit dem Mountain Bike? Wohlgemerkt: all das steht mir in meiner Freizeit zur Verfügung!!!
Widme ich mich der Kampagne, bekomme ich es mit den tollsten Missionen zu tun, dich ich bis dahin in einem Spiel gespielt habe. Diese gestalten sich äußerst abwechslungsreich und laden dazu ein, immer wieder gespielt zu werden. Dies funktioniert ganz simple über´s Hauptmenü - welches "Offene Welt" Spiel bietet sonst diese Möglichkeit an...? Schön ist zudem, daß Rockstar der PC Version eine Egoperspektive spendiert hat - so macht das ganze doch viel mehr Spaß und die Steuerung funktioniert dabei deutlich besser.
PRO & KONTRA
+ gigantisch detailierte und abwechslungsreiche Spielwelt
+ sehr gute Umsetzung von der Konsole auf den PC
+ fantastische Grafik und enorme Weitsicht
+ EGO-PERSPEKTIVE!!!!!
+ "unendlich" viele Fortbewegungsmittel zu Land, Luft und Wasser (und auch unter Wasser...)
+ hervorragende Kampagnenmissionen...(1)
+ wunderbare Nebenmissionen
+ außerhalb der Missionen gibt es unzählige Nebenbeschäftigungen
+ tolle Radiosender
+ spielinterenes Internet - super Idee mit (teilweise) lustigem Inhalt
+ alle Missionen (auch aus der Kampagne) kann man jederzeit bequem aus dem Hauptmenü neu starten
+ man kann Immobilien kaufen - die zudem Geld einbringen...(2)
+ Gassi gehen mit Chop - bsw. am Vespucci Beach bei Abenddämmerung, was für eine unglaubliche Atmosphäre!!!!
+ jederzeit freies Speichern (plus Schnell Speichern) möglich

- (1) die sich aber meist nur auf eine Art lösen lassen
- keine dt. Sprachausgabe - eine Schande, wenn man bedenkt, welchen Gewinn/Umsatz alle Spiele der Reihe gemacht haben, da sollte eine dt. Umsetzung doch möglich sein...
- die 3 verfügbaren Charaktere sind nicht wirklich sehr sympathisch. Eigentlich kann ich mich nur mit Michael anfreunden.
- warum spielen Frauen keine Rolle? Ständig ist man nur von Typen und miesen Schlägern umgeben.
- (2)...warum kann man sich dann nicht sein eigenes Haus (aus verschiedenen) aussuchen und kaufen?
- Autos verschwinden immer mal wieder gern (deshalb immer Platz in der Polizei-Aufbewahrungsstelle lassen!!!!!!)
SPIELSPAß: 95%


Fallout 4:
Was war das für eine Überraschung als im August 2015 Fallout 4 aus dem Nichts angekündigt wurde - dazu sollte das Spiel schon im November erscheinen. Nach dieser Ankündigung und ein paar Videoschnipseln wurde es ziemlich ruhig um das Projekt. Zudem hörte man kaum neue Infos (bzw. Seitenhiebe auf die Konkurrenz wie bsw. "wir haben dies oder das in unserem Spiel...") - warum dies so war, zeigten dann die ersten Spielstunden im Spiel. Meine Vorfreude auf das Spiel wurde während des Spielens immer weiter getrübt - die Faszination die Teil 3 noch verbreitet hat war in Teil 4 überhaupt nicht mehr zu spüren. Das liegt in erster Linie daran, daß man in 2015 noch auf die alte Engine gesetzt hat, die einfach nicht mehr zeitgemäß ist, nein, sie ist einfach nur mies. Die Grafik profitiert durchaus durch das Aufpolieren der Lichtstimmung die eine tolle Atmosphäre entfaltet. Damit ist aber Schluß, wenn man ein bißchen weiter in die Ferne schaut - überall Texturmatsch, Weitsicht sieht anders aus. Auch die Ladezeiten verlangen sehr viel Geduld vom Spieler: betritt man eine größere Siedlung wie Diamond City oder Goodneighbor, bekommt man erstmal einen Ladebildschirm zu sehen. Diesen gibt´s dann noch mal zu sehen, wenn man ein Haus darin betritt. Die größte Frechheit ist aber, das selbst das Luftschiff der Bruderschaft in einzelne Teile "zerlegt" wurde und man im Inneren mit etlichen Ladezeiten rechnen muß...
Ok, vielleicht taugen ja die Missionen was. Auch hier, Fehlanzeige. Alles endet immer in einer Schießerei. fairerweise muß ich sagen, daß ein paar wenige Missionen mir dann doch Spaß gemacht haben - wie bsw. die Questreihe und deren Ausgang rund um die USS Constitution oder Nick Valentine. Enttäuschend zeigten sich aber die großen Handlungsstränge der Hauptkampagne - der St. Bruderschaft und des Institutes. Was waren das bitte für Enden?
Der Baumodus passt gerade in ein solch zerstörtes Weltszenario richtig gut rein. Nur lässt einem dabei das Spiel völlig allein - nach dem Motto "...findet das mal selbst heraus...".
PRO & KONTRA
+ das zerfallene Boston wurde richtig gut umgesetzt
+ bei der Grafik kann vor allem die Lichtstimmung punkten...(1)
+ Baumodus ist interessantes Spielelement...(2)
+ alle Aktionen laufen über den spielinternen Pip-Boy, was für ein tolles "Mittendrin-Gefühl" sorgt...(3)
+ man kann zwischen Ego- und Schulterperspektive wählen
+ gute dt. (sprachliche) Umsetzung
+ verschiedene Fraktionen...(4)
+ interessanter Queststrang rundum die USS Constitution
+ tolle Missionen mit/für Detektiv Nick Valentine
+ während des Spielverlaufs kann man zwischen mehreren Begleitern wählen
+ jederzeit freies Speichern (plus Schnell Speichern) möglich

- (1)...ansonsten ist die Grafik einfach nur veraltet
- hässliche und undetailierte Charaktermodelle
- völlig veraltete Engine, was sich mit langen und viel zu oft auftretenden Ladezeiten äußert (negativer Höhepunkt ist dabei das Luftschiff der Bruderschaft)
- (2) das aber in keinster Weise, weder im Spiel noch im Handbuch, erklärt wird - für ungeduldige Spieler wie mich ist das völlig unverständlich
- (3)...das aber mit seiner völlig vermurksten Steuerung/Bedienung nur nervt
- nutzlose (weil undetailiert) Weltkarte
- kleine Spielwelt (laut Gamestar nur ganz 10m² groß - Link http://www.gamestar.de/spiele/fallout-4/news/fallout_4,44673,3241869.html )
- auswählbare Dialogzeilen nicht immer verständlich
- (4)...wobei es letztendlich egal ist, für welche man kämpft, die Missionen gleichen sich allesamt
- Ausgang der beiden Hauptkampagnen von "Der Bruderschaft" und dem "Institut" völlig enttäuschend
- Missionen werden im Pip-Boy nicht nach Kampagne und Nebenmissionen getrennt, somit weiß man nie, welche zur Fortführung der Kampagne gehören
- eintönige Missionen - immer muß am Ende jemand umgebracht werden
- außerhalb der Missionen gibt´s nix tun, außer dem Erkunden der Spielwelt
- Installationsdateien müssten erst noch runtergeladen werden
SPIELSPAß: 45%
 

Beckham23

Well-Known Member
The Witcher 3:
Vereint ein Spiel die Punkte "Magie, Zauberei, Tränke brauen, Schwertkämpfe und Fantasie", dann mache ich meist einen weiten Bogen um das jeweilige Spiel. Bei Witcher 3 hat mich nur der Charakter einer offenen Welt interessiert. Nachdem ich bei einem Kumpel ein paar Stunden mit dem Spiel verbracht habe, gefiel es mir von Stunde zu Stunde immer besser. Anfangs sah ich es nur als eine Art "Pausenfüller" zu Fallout 4 an, nun kann ich sagen, daß Witcher 3 schlicht und einfach eines der besten Spiele ist, das ich jemals gespielt habe. Ich glaube, das ist eines der größten Komplimente dem ich einen Spiel machen kann, von dem mich eigentlich der Inhalt eher abschreckt, als anzieht. Aber die ganzen kleinen Geschichten die jede einzelne Quest (egal ob Auftrag, Nebenmission oder Kampagne) erzählt, sind einfach fantastisch umgesetzt wurden. Die Schnitte, die Emotionen der Charaktere, die Mimik und Gestik - alles wirkt ziemlich echt. Und dazu noch die super dt. Sprachausgabe.
Und was ist das erst für eine detailierte Spielwelt? Überall gibt es etwas umwerfendes zu entdecken - die Welt lebt ganz einfach an jedem Ort! Auch die Quests sind äußerst abwechslungsreich und nicht jede läuft darauf hinaus irgendetwas oder jemanden umzubringen. Es gibt auch sehr viel "Diplomatie"-Quests und viele weitere fantastische Ideen der Entwickler (bsw. steht der Hexer auf der Bühne und spielt in einem Theaterstück mit...). Schön ist zudem, daß man auch Ciri spielen kann - lustiger Kampagnenstrang. Auch die Entscheidungen die man während der Quests trifft haben Auswirkungen auf den weiteren Spielverlauf - höre ich hier die Worte "hoher Wiederspielwert"? Das trifft tatsächlich zu, genau wie die Tatsache, daß Witcher 3 ein wahrer Zeitfresser ist. Wahnsinn ist auch die Rückkehr nach Kaer Morhen. Dort startet man ja zu Spielbeginn und kann nur einen kleinen Blick auf diese Spielwelt werfen. Nach der Rückkehr, kann man diese aber frei erkunden. Dieser Spielwelt-Abschnitt ist zwar recht klein, aber grafisch grandios umgesetzt. Die Landschaft ist sagenhaft detailiert dargestellt.
Das Spiel hat ein paar kleinere Macken, macht aber ansonsten fast alles richtig und ist somit für mich eine absolute Überraschung gewesen.
PRO & KONTRA
+ liebevoll und detailiert gestaltete mittelalterliche Spielwelt
+ hervorragende Grafik
+ enorme Weitsicht
+ hervorragende dt. Lokalisation - dt. Synchro
+ übersichtliche Spielmenüs - wie Questbuch, Charakter/Inventarmenü, usw.
+ Questbuch trennt Kampagnen/Nebenmissionen, Aufträge und Schatzsuchen übersichtlich - inkl. kleiner Beschreibung der jeweiligen Quest
+ umfangreiche Tutorials, Bestarium, Charakter-Beschreibungen
+ fantastisch designte Missionen - egal ob Haupt-, Neben oder Hexer-Aufträge
+ sehr schönes, dynamisches Wettersystem
+ NOVIGRAD!!! Detailreich - da macht schon das Beobachten der Bewohner Spaß
+ filmreif inszenierte Zwischensequenzen - Emotionen und Gestik/Mimik der einzelnen Charaktere sind einfach umwerfend
+ man kann Ciri spielen
+ toll umgesetztes Schnellreisesystem
+ Entscheidungsfreiheit/Antworten bei einigen Dialogen, bestimmen den weiteren Fortlauf der Kampagne - erhöht den Wiederspielwert
+ super atmosphärische Musikuntermalung
+ jederzeit freies Speichern (plus Schnell Speichern) möglich
+ schnelle Ladezeit (Spielstand und Schnellreisen)

- die Steuerung hakt ab und zu mal - der Charakter bleibt gerne mal an Objekten hängen. Auch die Steuerung per Pferd geht in einigen engen Passagen oder Kurven nicht immer flüßig
- nur Schulterperspektive - keine Wahl der Egosicht
- abgeschlossene Quests werden im Questbuch zwar verzeichnet, leider kann man diese aber nicht mehr starten (wie bsw. bei GTA V) - ist technisch wahrscheinlich nicht machbar
SPIELSPAß: 95%


Fazit:
Wie ihr schon an meinen Spielspaß-Wertungen sehen konntet, stechen GTA V und The Witcher 3 deutlich hervor. Letztendlich kann ich aber gar nicht genau sagen, welches der beiden Spiele dann doch besser ist - beide haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Eines haben aber beide Spiele gemeinsam: sie wurden grandios umgesetzt - so muß eine offene Spielwelt mit Leben gefüllt sein. Ich kehre immer wieder gerne nach Los Santos oder ins Niemandsland zurück - vor allem, weil da ja noch ein Add On auf mich wartet...


Ausblick:
Auch in diesem Jahr wird es neue Vertreter in diesem Genre geben. Dabei interessieren mich vor allem Sniper - Ghost Warrior 3 und Ghost Recon-Wildlands. Von ersterem habe ich schon ein langes Gameplay-Video gesehen das schon mal richtig Lust auf das Spiel macht. Bei letzterem ärgert mich aber schon, daß es sich nur über die Schulterperspektive spielen lassen wird. Wichtigster Punkt bei diesen Spielen ist für mich aber, daß man die Missionen immer und immer wieder spielen kann - ähnlich wie eben bei GTA V. Nichts wäre dämlicher, als wenn man die Missionen nur jeweils einmal während der Kampagne spielen könnte...
 
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