Tyler Durden schrieb:
Nicht für iranische Fahrrad-Dramen, die Joel und Jay und machmal auch ich schauen
Iranische Fahrrad-Dramen sind die besten!
Quffreahlzo schrieb:
Nenne mir Vorteile eines öffentlichen
Für mich? Zunächst mal die Tatsache, dass ein Kinobesuch dazu zwingt, sich völlig auf den Film zu konzentrieren. Zuhause bin ich viel eher dazu geneigt, mich dabei zu unterhalten, mal aufs Handy zu sehen oder nebenbei was zu machen oder arbeiten.
Dann hat es für mich noch immer den von Kindheit an getragenen Eventbonus, das ein Kinobesuch etwas Festliches ist. Wenn meine Eltern mir als Kind sagten, dass es ins Kino geht, habe ich mich sehr drauf gefreut. Das hat sich bei mir verankert, und ob ich nun mit Freunden oder alleine ins Kino gehe, das Gefühl existiert weiterhin.
Komödien profitieren ungemein von einem großen Publikum, da Lachen ansteckt. Noch stärker aber profitieren Horrorfilme von einem großen Publikum. Wenns im Saal mucksmäuschen still ist, überträgt sich die Spannung. Dh, selbst wenn man selbst nicht schnell gepackt oder geschreckt wird, sei es, weil man die Mechanismen längst kennt oder was absehbar ist, intensiviert das Publikum das eigene Erlebnisse. Also ich für meinen Teil find es immer wieder herrlich, wenn andere zusammenzucken oder kreischen. Ich wünschte, Horrorfilme würden heute noch so auf mich wirken wie mit 15.
Quffreahlzo schrieb:
ist das gleiche wie 1 Meter vor nem 1 Meter TV zu sitzen
Ne ist es nicht. Vielleicht, wenn mans ganz trocken auf die Sichtgröße runterbricht, aber es macht schon allein einen Unterschied, ob man 10 Meter von einer riesigen Leinwand wegsitzt oder 50cm von einem großen Flatscreen. Zumal die meisten doch wohl eher 2-3 Meter von ihrem Fernseher wegsitzen. Einen Meter oder weniger sitzt man ja eher am Computer.
@Gastronomiedebatte
Tyler Durden schrieb:
so wie es jetzt läuft, bezahle ich momentan mehr für Getränke und Essen, damit die anderen weniger für ihre Kinokarten zahlen müssen. Ist auch irgendwie nicht korrekt.
Das ist wie die Ansichtssache, ob das Glas halb leer oder halb voll ist. So wie es jetzt läuft, bezahlst du momentan weniger für die Kinokarte,
weil die anderen mehr für Getränke und Essen zahlen. Wer Getränke und Essen warum auch immer zwingend braucht, kann sich ja auch fragen, wieso er das für dich mittragen soll.
Tyler Durden schrieb:
Sollen sie halt die Preise für Kinokarten erhöhen.
Bist du sicher? Wie Mestizo schon richtig schrieb, würde da einiges an Aufschlag draufkommen, nicht bloß 50 Cent.
Und es gibt ja Leute, die meinen:
Quffreahlzo schrieb:
Kinotickets sind eh schon zu teuer.
Die Sache ist nun mal die, dass Kinos pro Besucher ca. 17 Euro einnehmen müssen. So wie ein Supermarkt jeden Tag Lebensmittel im Wert von Summe X verkaufen muss oder der Friseur am Tag Haare im Wert von X frisieren muss, sonst muss dichtgemacht werden. Wir haben die Wahl, wie wir auf diese fürs Kino wichtige Summe kommen. Günstiges Ticket und Snacks? 3D Überlänge ohne Snacks? Jeder, der nur am Kinodienstag für 6,80 reingeht und keine Snacks kauft, also die minimal mögliche Summe bereit ist auszugeben, legt die Verantwortung der Kostendeckung in andere Besucher, das wieder auszugleichen.
Ich will die Kinos jedoch nicht zu sehr in Schutz nehmen. Natürlich könnten sie den Pro-Kopf Preis senken, hätten sie generell mehr Besucher. Könnte man durch bequemere Sitze erreichen, durch coolere Aktionen, durch lohnende Sparangebote die Kundentreue schaffen (nicht diese lächerlich überteuerten Jahreskarten, die sich kein Mensch leisten kann). Auch durch günstigere Snacks und Getränke, keine Frage. Find ichs unverschämt, dass ein kleines Popcorn im Cinestar 5 fucking Euro kostet? Ja? Davon ab, dass ich mir abgewöhnt habe mir während eines Films aus Langeweile die ganze Zeit Süßigkeiten reinzustopfen, würde ich mir schon gern häufiger mal was zu trinken holen. Ich schaue aber lieber zwei unterschiedliche Filme statt einen mit Zusatzkosten. Es wird aber sicher schon Kinos gegeben haben, die es ausprobiert haben, die Gewinnspanne bei den Snacks zu reduzieren und es stattdessen auf die Tickets zu packen. Wird sich nicht gerechnet haben, sonst hätten das die meisten Kinos.
Also ich hätte gern eine Welt, in der jedes Kinoticket 4 Euro kostet, ein Getränk 1 nochwas und Popcorn maximal 2 Euro und 3D und Überlänge nichts extra kosten. Wenn ein Kinobesuch all in (dh mit Parkhaus) 10 Euro kostet, statt 20, wie es heute ist, würd ich sehr viel häufiger gehen. Mir ist aber auch bewusst, dass das nicht geht, oder nur bei schrottigen Müllkinos mit 0 Auswahl, ungepflegtem Saal und 16jährigem Praktikanten als alleinigen Arbeiter. So geizig könnte ich nicht sein, dass ich mich da froh fühlen würde.
Und selbst bei einem Preis von 4 Euro würden Leute noch maulen, dass Netflix doch günstiger sei oder sie für das Geld auch den ganzen Tag ins Schwimmbad gehen könnten oder schon die halbe Blu-ray kaufen könnten oder whatever. Ich glaub, die wären erst froh wenns komplett umsonst wäre. Quff, was wäre für dich ein Preis, bei dem du strahlend sagen könntest, jau, perfekt?
TheGreatGonzo schrieb:
Ich weiß jetzt nicht wie dörflich dein kleines Kino ist, aber ist es nicht immer so, dass die Preise in kleineren Orten günstiger sind, als in größeren Innenstädten, wo sich meistens auch die großen Kinos befinden?
Vor allem sind die Kosten für das Kino weit geringer. Ein Dorfkino in Asbachuntertupfingen hat wesentlich geringere Kosten zu decken als ein Multiplex in der Innenstadt Berlins. Nein, sogar die kleinen Arthouse Kinos in den Großstädten haben weniger Kosten. Also ich kenne es gut, dass die gleiche Person Tickets und Snacks verkauft, den Projektor anschmeißt und den Saal anschließend reinigt. Da kann die Kinokarte automatisch 4 Euro kosten statt 9. Hätte man aber nur solche Ein-Mann-Betriebe, könnte man nicht mehr als zwei Säle füllen, und dann wird wieder gemosert dass die Programmauswahl zu klein ist. Zumal man wirklich nicht erwarten kann, dass alle Kinos von Geringverdienern wie Studenten geführt werden.