The Ballad of Buster Scruggs ~ Coen-Brüder, Tim Blake Nelson, James Franco [Kritik]

Woodstock

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Der Oregon Trail war mit Abstand meine liebste Geschichte in diesem Film. Danach kommt Francos Panshot.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Ich finds überraschend, dass ihr die überhaupt so trennt von der Wertung. Für mich haben die alle nur in genau dieser Abfolge funktioniert. Mein eigener Höhepunkt waren definitiv die Goldgräber und Planwagen-Trek Geschichten. Und ich würde trotzdem keine von denen Streichen wollen oder würde sagen, dass das überhaupt geht.

Die Goldgräber Geschichte kommt an so einem speziellen Punkt in der Abfolge, nach denen eigentlich alles furchtbar und grausam geendet ist. Oft auch extrem traurig. Die fröhliche, positive Art ist dann ein krasser Kontrast. Aber du gehst trotzdem davon aus, dass es furchtbar für ihn ausgehen wird. Und genauso kommt es auch - zunächst zumindest. Bis sich das Blatt auf einmal wendet und damit hatte ich absolut nicht gerechnet. Es hat die "Regeln" des Films auf den Kopf gestellt. Deswegen finde ich die Schausteller Geschichte aber umso wichtiger. Denn die ist definitiv der traurige Höhepunkt, bedrückender geht es wohl kaum. Und nur dadurch funktioniert der Goldgräber danach so gut. Und im Anschluss auch die Planwagen Geschichte, in der man sich auf einmal wieder unsicher ist, wie das ganze wohl ausgehen wird.

Das war mal ein richtig interessanter Film und hat mich durchweg überzeugt. Die Technik hat mich jetzt auch nicht gestört. Ganz im Gegenteil, bei der Goldgräber Geschichte war ich baff von den wunderschönen Aufnahmen.
 

Joel.Barish

dank AF
00Doppelnull schrieb:
Ich finds überraschend, dass ihr die überhaupt so trennt von der Wertung.
Ja, ich auch. Ich meine, ich hatte auch unterschiedliche Reaktionen zu den jeweiligen Episoden, aber der Film als Ganzes braucht schon jede davon. Dass dann ausgerechnet Jay (nach seinem Unsinn beim Lion King) auch noch rät, man könne sich Episoden sparen - *schauder. :bibber:

Stimme auch deiner im Spoiler beschriebenen "Zäsur" zu, was die Erwartung und emotionale Reaktionshaltung des Zuschauers betrifft.
Wobei ich dennoch finde, dass diese Geschichte ganz gezielt hinterhältig ist; quasi ein zweischneidiges Schwert. Ich denke, dass diese extreme Schönheit der Bilder (die in dieser Geschichte ja herausragt, würde ich sagen) darauf abzielt, dass wir das grobe Goldgräberhandwerk kritisch bewerten. Diese Natur ist so schön, ein Fluss und eine Wiese wie gemalt, Berge und Wälder im Hintergrund. *seufz. Und dann geht der alte Kerl los und gräbt ein großes Loch nach dem anderen, plättet das Gras, wühlt das Wasser auf etc. Ja, er überlebt und das ist definitiv eine Überraschung und Erleichterung, aber ich denke nicht, dass wir ihn als unschuldig positiven Menschen wahrnehmen sollen.
 

serd

Well-Known Member
Jay schrieb:
I

The Gal Who Got Rattled mit Zoe Kazan ist nett, trottet in der Karawane der Coen Kurzfilme aber sehr gemächlich mit und hat dann auch nicht wirklich viel zu sagen oder zeigen. Ich würde sagen, etwa auf einer Stufe mit der Goldgräber Story.

The Mortal Remains hätte eine Art The Hateful 8 in einer Kutsche werden können, aber damit konnte ich gar nichts anfangen. Für mich mit Abstand die schwächste der fünf Westerngeschichten. Langweile Charaktere, langweilige Handlung, nichtsssagender Schluss. Buster Scruggs ballert die sowas von weg.

I

Bezüglich letzter Episode: So nichts sagend war die in meinen Augen nicht, bedenkt man, dass
es hier um zwei Sensenmänner geht, die drei Passagiere ins Jenseits bringen
:biggrin:

Hier noch - ganz kurze - Gedanken zu den einzelnen Episoden:

1. Buster Scruggs: Oberflächlich wenig Tiefgang, eher ein Cartoon mit echten Personen. Dennoch einfach unglaublich unterhaltsam
2. The Gal who get rattled: Wie ein Western-Epos auf Taschenformat
3. Mortal Remains: Oberflächlich langweilig, lädt jedoch zum genauen studieren ein. Dann aber top
4. Goldgräber: Tolle Bilder, aber irgendwie nicht gepackt
4. James Franco: Fängt gut an, aber ist dann aber plötzlich ohne eine Pointe oder Twist zu Ende
6. Meal Ticket: Ich verstehe die Intention, ich verstehe die Aussage, ich erkenne das Handwerk, aber ich fand es unglaublich lahm, nervig und zu lange.
 

Rhodoss

Well-Known Member
Gefällt mir jetzt echt n coenfilm?
Ich fand jede einzelne Story toll.
Buster ist genial überzeichnet.
Franco erinnert an klassischen italowestern.
Der Puppenspieler ist sowas von böse. Da das hat mich echt beschäftigt.
Der goldgräber zeigt wunderbare Landschaften und hat eine sehr interessante Botschaft - Save the Earth...
Der planwagen war ein wirklich tolles Drama.
Aber mein liebster teil war die kutschfahrt.
Ganz ehrlich, hätte Tarantino das gedreht, hätte sich keiner über die Dialoge beschwert. Das war genial. Und diese versteckten Hinweise zu den kopfgeldjägern und dem kutscher der nie anhält... ganz ganz toll. Naja bei Tarantino wäre da nicht so viel "Botschaft" drin gewesen. Da hätten sich am Ende
alle erschossen
Ich bin begeistert. Wirklich.
Wie will man das in Punkten bewerten?
 
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