The Marine 2-6

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
The Marine 2
USA, 2009
R: Roel Reine
D: Ted DiBiase Jr., Temuera Morrison, Lara Cox, Robert Coleby. Michael Rooker

In einem exotischen Luxusresort sind Marine-Sergeant Joe Linwood und seine Frau Robin Gäste einer exklusiven VIP-Party. Der festliche Event endet jedoch in einer Katastrophe, als brutale Terroristen die Anlage stürmen und Robin und weitere Geiseln in ihre Gewalt bringen. Allein in einem fremden Land hat Joe nur eine Waffe, um Robin lebend wieder zu sehen: Seine Kampfausbildung als Marine. Eiskalt und gnadenlos heftet er sich an die Fersen der Terroristen und kommt dabei einem perfiden Komplott auf die Spur. Bald geht es um mehr als um das Leben der Geiseln …


The Marine 3: Homefront
USA, 2013
R: Scott Wiper
D: Mike 'The Miz' Mizanin, Neal McDonough, Michael Eklund, Jared Keeso, Jeffrey Ballard

Sergeant Jake Carter ist auf Urlaub in seiner Heimatstadt und erfährt, dass seine Schwester von einer Gang gewalttätiger Extremisten entführt wurde. Um sie zu retten, startet Mike einen waghalsigen Ein-Mann-Angriff auf die Operationsbasis der Entführer. Dabei entdekct er, dass der skrupellose Anführer der Truppe einen verheerenden Terroranschlag plant. In einem Wettlauf gegen die Zeit muss Mike sein Leben aufs Spiel setzen, um das Leben Tausender Unschuldiger zu retten.

The Marine 4: Moving Target
USA, 2015
R: William Kaufman
D: Mike 'The Miz' Mizanin, Danielle Moinet, Paul McGillion, Melissa Roxburgh, Matthew MacCaull

Jake Carter hat den Dienst bei den Marines quittiert und arbeitet nun als Personenschützer. Der erste Auftrag seines Teams besteht darin, die Informantin Olivia zu schützen. Da sich diverse Kreise von Olivias Wissen über Korruption in der Rüstungsindustrie bedroht fühlen, wird ein Killerkommando auf sie angesetzt. Als einziger Überlebender seines Teams kann Jake mit Olivia flüchten und muss um ihr Leben kämpfen.

The Marine 5: The Battleground
USA, 2017
R: James Nunn
D: Mike 'The Miz' Mizanin, Maryse Mizanin, Anna Van Hooft, Nathan Mitchell, Sandy Robson

Nach seiner Zeit beim Sicherheitsdienst arbeitet der (Ex-)Marine Jake Carter als Sanitäter in der Großstadt. Bei einem Einsatz begegnet er mit seiner Kollegin zwei schwer verletzten Männern, die dem Präsidenten des Motorradclubs "Lost Legion" aufgelauert hatten. Jetzt macht die Bande Jagd auf sie ...

The Marine 6: Das Todesgeschwader
USA, 2018
R: James Nunn
D: Mike 'The Miz' Mizanin, Shawn Michaels, Rebecca Quin, Louisa Connolly-Burnham, Terence Maynard

Jake Carter und der ehemalige Marine Luke Trapper schließen sich zusammen, um ein entführtes Mädchen aus den Händen einer Gang internationaler Verbrecher zu befreien, die von Maddy Hayes angeführt wird.
 

Dr Knobel

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Kurzkritik THE MARINE 2

Nachdem THE MARINE (aus guten Gründen) an den Kassen nicht so funktionierte wie gedacht, kam irgendjemand bei WWE auf die Idee, den Titel für DtD-Sequels zu benutzen. Die haben durchweg nichts mit dem Original zu tun und stehen prinzipiell für sich alleine.

In THE MARINE 2 übernahm Ted DiBiase das Zepter von John Cena. Auch er ist schauspielerisch ähnlich limitiert wie Cena, hat aber zumindest etwas mehr Charisma und profitiert zudem von einem Regisseur, der schlicht weiß, wie solche Filme funktionieren. Am Ruder stand Roel Reine, der hier sein erstes DtD-Sequel inszenierte und nicht umsonst für weitere Produktionen dieser Art verpflichtet wurde, z.B. DETH RACE 2+3. Und wie üblich liefert er ab.
Was Reine aus dem Budget herausholt ist unglaublich. Natürlich profitiert er von der Location, doch unabhängig davon sind die Schauwerte für so ein Projekt hoch und handwerklich souverän in Szene gesetzt, auch wenn sie dem 10 x so teurem Original in Punkto Aufwand natürlich nicht das Wasser reichen können. Explosionen, exzellent gefilmte Fights, hohes Tempo, manchmal vielleicht etwas viel Handkamera-Einsatz, doch im Gegensatz zu anderen Genre-Filmemachern hat er nicht den Komplex, mehr aus dem Film machen zu wollen, als er ist. Die Story ist eben nicht mehr als eine sehr günstige und austauschbare Südsee-Variante von STIRB LANGSAM, ein bloßer Vorwand für die Action. Reine weiß das und versucht gar nicht erst, diesen Umstand zu kaschieren oder seinen Hauptdarsteller darstellerisch zu überfordern. Gleichzeitig nimmt er die Story zumindest so ernst, dass THE MARINE 2 eine erkennbare Dramaturgie, einen Spannungsaufbau hat. Und so traurig es ist: Das ist mittlerweile nicht mehr selbstverständlich. Dass es dabei vor Klischees, Plotholes und Vorhersehbarkeiten nur so wimmelt – geschenkt, das gibt es bei der größeren Konkurrenz auch.
Der Film ist auch deutlich härter, was sich insbesondere in den Fights wiederspiegelt, und mit Michael Rooker und Temuera Morrison hat er auch noch zwei Mimen, die zwar etwas zu kurz kommen, das Niveau aber noch einmal anheben.
Aber natürlich bleibt es ein anspruchsloser, günstig produzierter Klopper für den DtD-Markt. Wer davor zurückschreckt, wird auch mit THE MARINE 2 nicht glücklich werden, da – trotz Reines Talent – die Einschränkungen sehr offensichtlich und die Ambitionen gering sind. Das Ding will so ein Klopper sein und schämt sich dafür nicht.

Unabhängig davon: Trotz eines mickrigen Budgets ist THE MARINE 2 ein ziemliches Brett mit erstaunlich vielen Schauwerten, guten Stunts und Fights und einem hohen Tempo. Roel Reine ist und bleibt eine Bank in diesem Segment und darf nicht umsonst mittlerweile auch für Marvel im TV-Bereich arbeiten. Und könnte jetzt mal bitte jemand die Verantwortlichen wachrütteln und ihm die Regie für EXPENDABLES 4 übertragen?

6,5/10
 

Dr Knobel

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Kurzkritik THE MARINE 3

Nach dem überraschend gelungenen THE MARINE 2 dauerte es ein paar Jährchen, bevor ein weiterer Film des Franchises erschien. Als Teil eines Drei-Filme-Deals zwischen WWE und Fox erinnerte man sich an den guten Umsatz des vorangegangenen Sequels und kündigte einen weiteren Beitrag mit Randy Orton an, nachdem Bob Holly aus gesundheitlichen Gründen absagen musste. Doch auch Orton trat den Job nicht an, nachdem herausgekommen war, dass er sich in seiner Zeit bei den Marines nicht sonderlich elegant verhalten haben soll. Daraufhin wurde Mike "The Miz" Mizanin als Hauptdarsteller verpflichtet, und Scott Wiper, der bereits THE CONDEMNED mit Steve Austin Regie inszeniert hatte, als Regisseur verpflichtet. Wiper schrieb das Drehbuch gemeinsam mit Declan O'Brien, der „Glanzlichter“ wie WRONG TURN 3-5 oder SHARKTOPUS auf dem Kerbholz hat.

Es überrascht daher nicht, dass THE MARINE 3 ein klarer Rückschritt und der bislang schwächste Teil der Reihe ist. Wiper stand zwar dasselbe Budget wie Reine beim Vorgänger zur Verfügung, doch diesmal sieht man dem Film sein knappes Budget auch tatsächlich in jeder Sekunde an. Optisch alles grau und trist mit einem alten Schiff als Haupthandlungsort und simpel gestaltete und knapp gehaltene Actionszenen ohne Tempo und Esprit, unterstreichen, was für einen guten Job Reine bei THE MARINE 2 geleistet hat. Auch dramaturgisch ist das alles äußerst durchwachsen und über weite Strecken recht bieder in Szene gesetzt.
Was THE MARINE 3 vor einem Komplettabsturz bewahrt sind Nebendarsteller wie Neal McDonough, eine halbwegs funktionierende Story aus der talentiertere Beteiligte jedoch mehr heraus geholt hätten, und an The Miz, der zwar nicht so sympathisch wie Ted DiBiase aus THE MARINE 2 ist, in den wenigen Actionszenen jedoch mit einer gehörigen Portion Grimmig- und Wuchtigkeit überzeugen kann.

War THE MARINE 2 ein DtD-Sequel mit (teilweiser) Kinoqualität, ist THE MARINE 3 nicht mehr als ein austauschbares Low-Budget-Action-Vehikel ohne besondere Pluspunkte und mit den typischen Schwächen von Produktionen dieser Größenordnung, reiht sich da aber noch eher im oberen Drittel ein.
4,5/10
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Also überzeut Roel Reine einmal mehr als einer der besten seiner Sparte?
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
In THE MARINE 2? Ja, absolut. Reine ist sicherlich kein Scorsese, aber er ist z.B. als "Erzähler" wesentlich besser als ein Florentine, der immer dann Schwierigkeiten bekommt, wenn keine Action auf dem Drehplan steht. Und was er aus dem Budget und dem knappen Zeitrahmen wieder einmal heraus holt, ist im Vergleich unfassbar und wird halt besonders deutlich, wenn man kurz danach THE MARINE 3 sieht, der genauso teuer war. Reine ist gut, und ich würde ihm wünschen, dass er das auch einmal in einem US-Kinofilm mit entsprechendem Budget zeigen darf.
 

Dr Knobel

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Kurzkritik THE MARINE 4

Premiere! Zum ersten Mal kein neuer Hauptdarsteller, denn Mike "The Miz" Mizanin, der in THE MARINE 3 seinen Einstand gab, nimmt seine Rolle wieder auf. Auf dem Regiestuhl nahm immerhin William Kaufman Platz, und das Skript wurde von Alan B. McElroy, der bereits das Drehbuch für den ersten Film mit Cena beigesteuert hatte, geschrieben.

Und tatsächlich ist THE MARINE 4 nachd em recht schwachen Vorgänger ein Schritt in die richtige Richtung. Die Story ist zwar nicht mehr als Mittel zum Zweck, funktioniert im Rahmen der Möglichkeiten aber akzeptabel als Aufhänger und bereits nach knapp 15 Minuten ist Action angesagt, die sich wesentlich besser, abwechslungsreicher und spektakulärer über den Film verteilt als noch im direkten Vorgänger. Kaufman ist auch ein wesentlich besserer Handwerker als Scott Wiper, lässt den Film nie zur Ruhe kommen und versucht alles, um das begrenzte Budget möglichst ideal auszunutzen. Das gelingt ihm auch überwiegend recht gut, wobei die ständigen Schusswechsel im Wald bei allen Bemühungen schon irgendwann ermüden. Die Fights sind sehr ordentlich inszeniert und choreographiert und man würde sich wünschen, dass der Fokus mehr auf den physischen Auseinandersetzungen läge. Schauspielerisch wirkt The Miz etwas souveräner, und auch der Rest des Casts liefert ab, ohne dass jemand besonders herausragen könnte. WWE-Wrestlerin Summer Rae wird dabei jedoch bis auf eine Fight-Einlage sträflich verschenkt
Natürlich ergibt das alles wenig Sinn und natürlich ärgern einzelne Szenen und natürlich ist das Low-Budget-Action, doch THE MARINE 4 zählt sicher zu den besseren Vertretern seiner Art und wirkt nicht so lieblos heruntergekurbelt wie die meisten Produktionen von Seagal und Co. Und Kaufman beweist, dass er selbst bei so einer reinen Auftragsproduktion ein ordentlicher Action-Regisseur ist, der aus wenig viel machen kann.
Für Fans daher eine klare Empfehlung und sogar etwas besser als das unausgegorene Original, ohne an Teil 2 heranreichen zu können. Aber definitiv für Genre-Fans sehenswert.

5,5/10
 
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