Cimmerier schrieb:
TheReelGuy schrieb:@ Dr. Knobel
Ich hätte keinerlei Problem, wenn die Emmys eine Kategorie für die Streaming-Produktionen hätte, aber ich fände es auch gut, wenn die Oscars sich da öffnen, weil mehr und mehr bedeutende Filmemacher im Streaming-Bereich produzieren. Vielleicht startet man mit einer Streaming-Kategorie bei den Oscars, aber in den nächsten 10 Jahren sollten die Filme auch in den "richtigen" Kategorien mitmachen dürfen.
TheReelGuy schrieb:Batou9 schrieb:In Wahrheit geht es doch nur darum, die Political Correctness der auserwählten und immer linksliberaler werdenden Filme zu sichern. Hollywood hat da über die Studiorichtlinien einen glasklaren politischen Auftrag und wählt ganz sicher keinen Film in die engere Auswahl, der gegen den Zeitgeist zu schlagen versteht.Und von wem haben die Studios ihren "linksliberalen Auftrag"? Hat da die Frankfurter Schule was mit zu tun oder hat der bekannte linksliberale Donald Trump da was in Auftrag gegeben?
Ehrlich, solche Aussagen halte ich für nicht sehr zielführend, da in Hollywood immer noch sehr, sehr viele verschiedene Menschen an Filmen zusammenarbeiten. Studiosbosse sind älter und deshalb meistens konservativer in ihrem Denken. Dann hast du wieder jüngere Leute und die machen dann eben Filme aus ihrer politischen Denke heraus. Da kann man nicht einfach sagen: "Hollywood denkt das" oder "Hollywood macht dies"
Dr Knobel schrieb:Warum bringen sie die jeweiligen Produktionen nicht einfach ins Kino?
Dr Knobel schrieb:Ich wiederhole meine Frage: Und wenn Netflix schon unbedingt den Oscar will: Warum bringen sie die jeweiligen Produktionen nicht einfach ins Kino?
Netflix "will" auch gar keine Kinoauswertung. Das ist halt nicht ihr Markt. Würde sich auch wahrscheinlich in den allermeisten Fällen nicht lohnen da Millionen Kunden direkt Zugriff auf den Film vom heimischen Sessel aus haben. Und auch haben wollen.TheReelGuy schrieb:Wenn du eine "große" Kinoauswertung meinst, lässt sich das wohl mit den damit verbundenen Kosten erklären, die eben nochmal um einiges höher wären.
TheReelGuy schrieb:Dr Knobel schrieb:Warum bringen sie die jeweiligen Produktionen nicht einfach ins Kino?Die Produktionen laufen doch im Kino, wenn natürlich auch nur für bestimmte Zeiten und auch nicht überall. Ansonsten wären deren Filme ja laut den Academy-Statuten ja auch gar nicht zulässig gewesen. Wenn du eine "große" Kinoauswertung meinst, lässt sich das wohl mit den damit verbundenen Kosten erklären, die eben nochmal um einiges höher wären.
Revolvermann schrieb:Netflix "will" auch gar keine Kinoauswertung. Das ist halt nicht ihr Markt. Würde sich auch wahrscheinlich in den allermeisten Fällen nicht lohnen da Millionen Kunden direkt Zugriff auf den Film vom heimischen Sessel aus haben. Und auch haben wollen.
Der Großteil der Konsumenten ist das Kinoerlebnis keine Extrakosten wert.
Es sei denn, sie bringen den Film erst im Kino und nach einer gewissen Zeitspanne dann auf Netflix. Aber das wollen die bei Netflix doch gar nicht. Die haben ihr Geschäftsmodell und wollen eben genau dieses Geschäftsmodell fördern und nicht auf den alten Zug der etablierten Studios aufspringen. Die wollen das du dir ein Abo zulegst. Die wollen den Oscar trotzdem, als Prestigeobjekt und als Auszeichnung eben genau ohne den ganzen Firlefanz eines Systems, dass sie abschaffen wollen.
Die winzigen Kinoauswertungen sind dann halt das nötige Übel, welches man bereit ist einzugehen, solange es noch notwendig ist.
Batou9 schrieb:Doch, das kann man sagen. Denn schliesslich kann sich jeder über die zunehmend durchschaubaren, linksliberalen Leitfäden an denen ein Hollywoodfilm heute ausgerichtet wird mit jedem Kinobesuch deutlich machen. Es sind bei den Academylieblingsstudios keine wahren Enthusiasten und Künstler mehr am Werk die intuitiv aus der heutigen Zeit ein Kunstwerk auf die Leinwand bringen, sondern kühle Strategen/Studioabteilungen, die ihre Storys schon lange bevor ein Regisseur seinen Platz nur soweit spinnen können, wie sie an einem politischen Agendakatalog ausgerichtet werden knn.
Batou9 schrieb:Du kannst keinen Avatar machen, wenn du konservative Werte einforderst. Dasselbe gilt für einen Terminator, einen Ghostbusters, einen Star wars, einen Creed oder sonst was für größere Mainstream-Produktionen. Jeder Marvelfilm, jeder DC-Comic-Film muss im Kern die selbe linksliberale Wertevermittlung und Haltungen seiner Protagonisten anbieten. Das muss einen Film nicht schlecht machen, aber es macht ihn zu 99% durchschaubar.
Batou9 schrieb:
Dr Knobel schrieb:TheReelGuy schrieb:@ Dr. Knobel
Ich hätte keinerlei Problem, wenn die Emmys eine Kategorie für die Streaming-Produktionen hätte, aber ich fände es auch gut, wenn die Oscars sich da öffnen, weil mehr und mehr bedeutende Filmemacher im Streaming-Bereich produzieren. Vielleicht startet man mit einer Streaming-Kategorie bei den Oscars, aber in den nächsten 10 Jahren sollten die Filme auch in den "richtigen" Kategorien mitmachen dürfen.
Ich wiederhole meine Frage: Und wenn Netflix schon unbedingt den Oscar will: Warum bringen sie die jeweiligen Produktionen nicht einfach ins Kino?
Der Oscar hat noch immer einen hohen Stellenwert. Oscars bringt man immer noch mit hochqualitativen Produkten im Bereich Film in Verbindung. Auch wenn die jeweiligen, tatsächlichen Preisträger selbstverständlich subjektiv betrachtet werden. Jeder kennt den Oscar, als Auszeichnung. Einfach jeder. Wäre ein Netflix Film nicht für den BAFTA zugelassen worden, hätte das nur sehr wenige interessiert. Ich wage zu behaupten, auch hier gäbe es diese Diskussion nicht in dem Ausmaß.Dr Knobel schrieb:Wenn es aber nicht ihr Markt ist, warum wollen sie dann mit aller Gewalt einen Oscar, der für genau diesen Markt gemacht ist? Es könnte ihnen völlig egal sein, aber sie tun alles dafür, um diesen Preis zu bekommen. Ich kann aber nicht das eine wollen, und mich dann allem beugen. Im Augenblick kommen sie damit durch, weil es halt dieses Schlupfloch gibt. Schließen, und dann wollen wir doch mal schauen, was sie tun.
Puni schrieb:Rantman schrieb:Ich finde, dass die Aussage ein Armutszeugnis ist.
Der Oscar SOLLTE eine Auszeichnung für die besten Filme sein.
Wenn num streaming Anbieter gute Filme produzieren, mit welcher begründung sollte man sie ausschließen? Da stecken mittlerweile die gleichen Leute mit gleicher mühe und mehr künstlerischer Freiheit ihre Arbeit rein. Die Oscars verlieren immer mehr an Bedeutung, wenn sie nicht irgendwann komplett in der Bedeutungslosigkeit versinken wollen, sollten Sie nicht einfach die Zukunft ausschließen.
Aber leider SIND die Oscars irgendwie doch eine privatveranstaltung und können tun was sie wollen. Leider beweisen diese Äußerungen, wie wenig der Oscar wert ist, weil sich hier eine elitäre Gruppe von Filmmachern gegenseitig die Preise zuschubsen. Solche Aussagen Zeugen vor Angst, Angst nicht mehr mitzukommen. Also lieber alles, was man nicht versteht ausschließen und unter sich bleiben. Und wird damit zu einer selbst verwirklichenden prophezeihung.
Aus welchem Grund werden die Oscars denn immer unbedeutender? Und mit Roma hat doch zum Beispiel dieses Jahr ein Netflix-Film gewonnen, warum sollten die Oscars vor Netflix Angst haben? Ist ja immerhin "nur" die Aussage von Spielberg und nicht eine offene Forderung der Academy. Daraus direkt auf die Bedeutung der Oscars, deren Untergang etc. zu schließen finde ich dann doch etwas weit hergeholt.
Wie gesagt, ich denke auch wenn sie die Hintertür schließen wird Netflix keine Filme groß im Kino bringen. Die sind bereits wo sie hin wollten.Dr Knobel schrieb:In meinen Augen sollte man das nachholen und Netflix so dazu zwingen, die jeweiligen Filme und Kino zu bringen.
Auch wenn ich das Kino liebe - aber nein. Das denke ich nicht. Im Endeffekt geht es um die Werke also die Filme und da ist den meisten die mediale Verbreitung egal. Ein neues Medium kann seinen Weg blitzschnell finden und ein anderes ersetzen. Tolle Filme werden bleiben auch wenn sie nicht mehr im Kino laufen. Bei den meisten jungen Leuten haben Streamingportale schon jetzt mehr Relevanz als das Kino. Nach den paar Jahren.TheGreatGonzo schrieb:Online-Streaming muss sich erst mal halb so lange halten wie es das Kino bisher getan hat, um wirklich ähnlich relevant zu sein
Das ist auch wahr. Ich glaube ganz sicher, dass es auch in Zukunft noch Kino und Kinofilme geben wird. Wenn auch in geschrumpfter Form.Joel.Barish schrieb:Wir müssen im vermeintlichen "Kampf" zwischen Kino und Stream nicht eine Seite vernichten, um die andere zu behalten.