Leid und Herrlichkeit ~ Almodovar

TheRealNeo

Well-Known Member
Der neue Film des Spaniers Pedro Almodovar feiert diesen Freitag als Teil des Wettbewerbs seine Premiere auf den Filmfestspielen in Cannes.
In die deutschen Kinos kommt der Film am 25. Juli und nun gibt es einen ersten Trailer.

Trailer

Wie vertraut seid ihr denn mit seinem Werk?
ich muss zugeben, dass ich da auch noch relativ unbefleckt bin. Hab wohl eine schöne DVD-Box mit fast allen seinen Filmen, aber noch nie wirklich Zeit dafür gefunden.
 

Butch

Well-Known Member
Hab bisher 3 seiner Werke gesehen, einer war sehr gut, einer gut und einer war nix für mich. Der neue Film interssiert mich nach dem Trailer auch nicht.
 

Butch

Well-Known Member
Sprich mit ihr
Alles über meine Mutter
Die Haut, in der ich wohne

Letzterer hat mir am besten gefallen, weil der eher als untypischer Almodovar gilt habe ich mich auch noch nicht weiter mit seinen Werken beschäftigt.
Alles über meine Mutter hat mir leider gar nicht gefallen obwohl der wohl zu seinen besten Werken überhaupt zählt. Sprich mit Ihr war gut.
 

Joel.Barish

dank AF
Hm. Sieht eigentlich nicht schlecht aus. Aber die letzten Almodóvars waren nicht mehr so gut, wie man das lange gewohnt war. Wobei, was erzähle ich da?! Wirklich enttäuschend war nur "Fliegende Liebende", denn "Julieta" habe ich noch nicht gesehen und "Die Haut in der ich wohne" war zumindest ein origineller und lebendiger Versuch, der eher "unabsichtlich" in ein paar problematische Darstellungen abrutscht. Und davor, "Zerbrochene Umarmungen", ist auch schon wieder zehn Jahre her. Soll heißen: Aktuell kann man sich nicht darauf verlassen, wie gut Almodóvar noch/wieder drauf ist. Ich bin hier auf jeden Fall interessiert, obwohl ich dachte, er hätte das Semi-Autobiographische schon bei "La mala educación" abgearbeitet - der sehr gut war.

TheRealNeo schrieb:
Wie vertraut seid ihr denn mit seinem Werk?
Abgesehen von seinen ganz frühen Werken (und wie erwähnt "Julieta") habe ich so ziemlich jeden Almodóvar gesehen, ungefähr ab "Matador". "Alles über meine Mutter" ist einer meiner Lieblingsfilme - und ich glaube, ich habe in einem anderen Thread schon einmal geschockt auf Butchs Meinung reagiert. :ugly: Der und vermutlich "La mala educación - Schlechte Erziehung" sind wohl meine Highlights. Hätte "Sprich mit ihr" nicht diesen seltsamen Vergewaltigungssubplot, wäre der ebenfalls herausragend gut. Aber, ohne das herunterspielen oder entschuldigen zu wollen, dieses Spiel an Grenzbereichen, mit Tabus usw. gehörte bei Almodóvar wohl von Anfang an dazu. Das passiert im eigentlich super schräg unterhaltsamen "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" auch mal eben so zwischendurch.
Weitere Anspieltipps:
- "Átame! - Fessle mich"
- "Das Gesetz der Begierde"
- "High Heels"
- "Volver"
- "Frauen am Rande..."

Aber es ist auch klar: Almodóvar ist sehr speziell. Und gerade da er in den 80ern und 90ern als Tabubrecher in den Randzonen der Gesellschaft unterwegs war, u.a. permanent in seinem schrillen Stil dargestellte Homosexuelle, Transsexuelle und Transvestiten in seinen Filmen hatte, ist vieles auch im moderneren differenzierteren Diskurs von heute nicht unbedingt ideal gealtert, würde ich schätzen.
(Aber wie ich jüngst bei "Ein Pyjama für zwei" in Erinnerung an Doris Day feststellen konnte, passiert das natürlich ständig. Filme im Kontext ihrer Entstehungszeit zu betrachten ist eine große Herausforderung, was dennoch nicht heißen muss, dass man alles schulterzuckend abnickt.)
 

Revolvermann

Well-Known Member
Der ist klasse. Banderas ist so gut wie lange nicht mehr.
Man könnte es eine künstlerisch verschachtelte, sich selbst zitierende, neurotische Version eines Biopics nennen.
Sehenswert.
 
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