Sony macht nun auf Marvel

Etom

Well-Known Member
Ich weiß nicht, ob man Videospiele überhaupt verfilmen kann. Mittlerweile ist die Grafik so weit, dass die Gesichter der Charaktere in unseren Köpfen eingebrannt sind.

Cavill als Gewalt sieht für mich bisher aus, wie jemand, der auf ein Cosplay Event fährt. Dwayne Johnson ist für Kratos vielleicht schon zu auftrainiert, aber unabhängig davon passt das Gesicht einfach nicht.
Und selbst, wenn man dann ein passendes Gesicht findet, bleibt immer noch die Stimme. Kratos, Snake, ... seit Jahren und Jahrzehnten hören wir diese Stimmen und in den Filmen klingen die plötzlich anders?

Im Grunde müssten die Entwickler mitdenken und wirklich nur mehr reale Personen für die Spiele casten, damit bei Erfolg ein Film folgen kann.
 

Gray_Fox

Well-Known Member
Dwayne Johnson war auch nur ein möglicher Vorschlag, da die Studios wirtschaftlich denken müssen und gerade ein God of War wird ein teures Unterfangen.
Ein Jason Momoa wäre auch denkbar.

Und God of War hat sich z.B. 10 Millionen Mal verkauft, aber einen Blockbuster Film sehen durchaus mehrere hundert Millionen Menschen.
Wenn dann das Gesicht nicht 100 % der Vorlage entspricht oder die Stimme anders ist, wird es kaum ausschlaggebend sein.
Auch wenn Spiele immer besser aussehen und es Projekte gibt, die fotorealistisch aussehen (nicht unbedingt ganze Spiele), sind gerade bekannte Schauspieler noch ein Problem (Uncanny Valley Effekt).
Nathan in Uncharted 4 gefällt mir z.B. erheblich besser als der gesamte Cast von Until Dawn.
Peter Stormare sieht z.B. viel zu künstlich aus.
Auch sind die Kosten zu hoch, sollte man z.B. einen Tom Cruise noch mit in ein Spiel packen.
 

Etom

Well-Known Member
Dwayne Johnson habe ich jetzt als Beispiel genommen, weil der Name schon öfter gefallen ist. Momoa sehe ich jetzt auch nicht unbedingt als Idealbesetzung. Wie es hier schon irgendwo erwähnt wurde, ist ein unbekanntes Gesicht wahrscheinlich am besten.

Auch wenn sich die Spiele Millionen Mal verkauft haben, reicht das leider nicht zum Erfolg. Haben wir schon öfters erlebt. Leider.

Ich denke, die Stimme ist wirklich wichtig. Snakes Stimme ist zum Beispiel sehr genial und gehört einfach dazu.

Tom Cruise brauche ich weder in Filmen noch spielen, aber unabhängig davon müssen es ja keine A-List Schauspieler sein. In einem Star Wars Spiel (Force Unleashed?) war der Hauptcharakter zum Beispiel auch ein Schauspieler. Eine Verfilmung wäre hier kein Problem. Zumindest, was den Hauptdarsteller angeht.

Nathan Drake hat sich doch immer mehr in Richtung Nathan Fillion entwickelt oder? Ob sie ihn da nicht doch als Vorbild genommen haben?
 

Gray_Fox

Well-Known Member
Da hast du mich missverstanden.
Mein Argument war, dass die Verkaufszahlen von Spielen weiterhin nur einen Bruchteil von Kinozuschauern und später BR Käufern ausmachen und man daher nicht zwingend sklavisch die Videogamer befriedigen muss.

Dazu zählen auch Stimmen. Zudem bekam Snake in MGS V bereits eine andere Synchro.

Unbekannte Gesichter sind immer so eine Sache.
Sicherer fühlen sich die Studios bestimmt mit einem Star hinter dem Film.
Und bei unbekannten Gesichtern könnte ich keinen nennen. Sind ja unbekannt.

Wenn man Schauspieler für Spiele nimmt, weil man direkt einen anschließenden Film plant, sind wir wieder bei Dwayne und anderen Stars.
Studios wünschen eher bekanntere Stars und ein bereits teures GTA könnte noch mehr verschlingen, bei der Produktion.
Auch MGS V wäre ein Punkt oder God of War.
Wählte man bisher anhand der Qualität der Stimme, müsste man die Schauspieler auch anhand des Aussehens casten.

Kratos wird von Terrence Carson in den alten Teilen gesprochen und im neusten von Christopher Judge.
Hat auch keinen wirklich gestört, aber beide würde ich nicht als Kratos auf der Leinwand sehen wollen.
Ein David Hayter ist ein guter Synchronsprecher, aber ihn als Snake sehen?
Gerade da es ja versch. gab.

Kann man bei kommenden Spielen natürlich alles anders regeln.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
In Biopics kriegen es die Leute auch hin, zu überzeugen. Warum sollte das hier unmöglich sein? Finde, diese optische Übereinstimmung ist kein nennenswertes Hindernis. Der Witcher aus den Spielen ist am Ende auch nur eine Interpretation und basiert auf den Beschreibungen aus den Büchern.
 

Etom

Well-Known Member
Gray_Fox:
Da habe ich dich wirklich missverstanden, aber ich denke auch, dass man zuerst einmal die Gamer zufrieden stellen muss. Videospielverfilmungen haben immer noch keinen guten Ruf und sich auf Mundpropaganda angewiesen. Die ersten, die sich den Film ansehen werden sind die Fans und wenn die schwärmen und ihre Freunde mit ins Kino nehmen, könnte sich etwas entwickeln, wie bei Deadpool, Black Panther oder einigen Horror Filmen.

Ich bin mir ehrlich nicht sicher, wie die Zeitlinie bei Metal Gear funktioniert und ob Hayter immer den selben Snake gesprochen hat. Kiefer Sutherland war sicher ein guter Ersatz.
Mein Gefühl sagt mir einfach, dass die Stimmen und Optik schon derart präsent sind, dass es beinahe unmöglich ist, diese Charaktere gut zu besetzen.

Gibt es überhaupt eine durchwegs gelungene Videospielverfilmung? Selbst Angelina Jolie als Lara Croft wirkt für mich nicht überzeugend. Silent Hill gehört vielleicht zu den besten Umsetzungen. Liegt das vielleicht daran, dass hier die Silent Hill Thematik mit "neuen" Rollen umgesetzt wurde, anstatt ein vorhandenes Spiel nachzuerzählen? Ist schon länger her, bilde mir aber ein, dass es keine Charaktere aus den Spielen sind. (Bis auf die Monster)

GTA könnte genauso gut funktionieren, da man hier die Thematik und den Ton der Spiele übernehmen und eine neue Geschichte erzählen kann.

Cimmerier:
In Biopics spielen Menschen andere Menschen. Klingt vielleicht blöd, aber ist für mich ein großer Unterschied. Wenn jetzt Christian Bale für seine Rolle als Dick Cheney zunimmt, die Stimme und Bewegung anpasst und das Ergebnis mit Make Up perfektioniert wird, ist die Illusion fast perfekt. Aber ich kenne Cheney nicht persönlich, bin nie mit ihm in einem Raum gesessen. Cheney, Johnny Cash, Elvis, ... ich kenne sie nur aus dem Fernsehen oder von Bildern und wenn diese Eindrücke nachgestellt werden, funktioniert das recht gut.
Wenn ein Schauspieler nun eine Person aus meinem Umkreis nachstellen würde, kann ich nicht sagen, ob das Ergebnis gleich gut ausfallen würde.

Eine Figur wie Snake steuert man nun seit vielen Jahren, die Stimme erkennt man im Schlaf, die emotionale Verbindung ist enorm. Zum Teil treffen mich Spiele stärker als so manche Filme, selbst, wenn ich nur Beobachter bin und ein Freund das Gamepad in den Händen hält.
Und dann kommt auf einmal der Film und Kurt Russell läuft als Snake durch das Bild, sieht anders aus, klingt anders und verhält sich anders.

Ja, der Witcher aus den Spielen ist nur eine Interpretation der Bücher, aber von 100 Leuten, denen Witcher etwas sagt, wie viele kennen die Bücher und wie viele kennen den Charakter aus Videospielen?


Ich habe ja geschrieben, dass ich nicht weiß, ob man Videospiele überhaupt verfilmen kann. Hätte es vielleicht anders formulieren sollen. Ich weiß nicht, ob man Videospiele mit so starken Charakteren verfilmen kann. Natürlich hoffe ich, dass ich mich irre, aber noch sehe ich kein Licht am Horizont. :smile: Silent Hill ist in die Welt eingetaucht und war am richtigen Weg. Sonst fällt mir spontan leider kein weiterer Film ein.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Etom schrieb:
Silent Hill gehört vielleicht zu den besten Umsetzungen. Liegt das vielleicht daran, dass hier die Silent Hill Thematik mit "neuen" Rollen umgesetzt wurde, anstatt ein vorhandenes Spiel nachzuerzählen? Ist schon länger her, bilde mir aber ein, dass es keine Charaktere aus den Spielen sind. (Bis auf die Monster)
Ich würde sagen, dass Silent Hill seine Qualität dem Regisseur zu verdanken hat. Christopher Gans hat schon vorher mit Pakt der Wölfe gezeigt, was er draf hat.
Leider oder zum Glück, das mag jeder für sich entscheiden, interessieren sich solche Regisseure selten bis gar nicht dafür, irgendein Videospiel zu verfilmen. Das mag sicher auch an den vielen grottigen Resultaten liegen, die andere Regisseure bisher vollbracht haben, das hat diesem Genre geschadet (danke Herr Boll für nix!).
Ich finde schon, dass der Regisseur hier entscheident ist. Eine Bioshock Verfilmung von Del Toro bspw. wäre ein garantierter Hammerfilm!
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
@Etom
Deine Meinung sei Dir gegönnt, ich sehe das nicht ansatzweise so. Zudem ist nicht jedes Spiel mit realistischen und ikonischen Menschen ausgestattet. Von daher würde das Problem lediglich bei einem Bruchteil möglicher Adaptionen überhaupt relevant sein.
 

Etom

Well-Known Member
Deswegen denke ich ja auch, dass gerade die Spiele, die nicht so sehr an einer Figur ausgerichtet sind, sich besser für Verfilmungen eignen. :smile:
 
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