Alien
einer der ersten SF Filme der es gewagt hat dreckige Raumschiffe und eine realistische durchaus negative Zukunft zu zeigen (analog Blade Runner, Klapperschlange, und wenn man den Ursprung des ganzen sucht : Metropolis).
Ganz bewusst wurde anstatt wie in der Romanvorlage beschrieben keine Elitesoldaten auf einem glänzend geputztem Raumschiff zu zeigen, ein Frachter mit einer gemischten menschlichen Crew genommen.
Ebenfalls neu : Nicht der Captain des Schiffs überlebt das 10 kleine Negerlein Prinzip (auch hier erstmals angewandt und in zig weiteren Nachahmern und bis zu den Teene Schlitzer Filmen immer wieder genutzt), sondern der erste Offizier - und dann auch noch eine Frau !
Das düstere Giger Design hat dem ganzen dann die Krone aufgesetzt und das erste richtige Monster der Filmgeschichte zur Welt gebracht, dessen Faszination bis heute geblieben ist.
Im ersten Teil wird das Alien kaum gezeigt (eins zwei Großaufnahmen - das wars) was dem Film aber zu Gute kommt.
Die Grundidee : Du bist mit einem Monster in einem Raum eingesperrt. Das Monster kann nicht getötet werden (was leider in den folgenden Alienfilmen dementiert wurde) und der Raum (das Schiff) kann ja nicht verlassen werden. Klaustrophobie pur.
Weaver hat es als einer der wenigen weiblichen Darsteller der Filmgeschichte geschafft glaubwürdig die Action Heroin herüberzubringen, die aus Panik und Verzweiflung handelt und irgendwann doch die Schnauze voll hatte von dem Miststück.
Ein düsteres Meisterwerk welches Vorbild für etliche Filme war.
Der DC ist ok, enthält aber eine unverzeiliche Sequenz mit einem Ei auf der Nostromo, welches dann wohl das Alien gelegt haben muss (!) oder es eventuell mitgebracht hat (Überraschungsei)....
Damals gab es allerdings die Queen noch nicht - die kam ja erst in Teil 2 als Idee dazu. Dennoch hätte man diese Szene locker aus dem DC rauslassen sollen, denn da kannte man die Zyklen der Xenomorphen bereits sehr gut...
Aliens
Schon der Titel ist genial - kein Alien 2 sondern ein dezenter Hinweis auf die Anzahl der zu erwartenden Monster.
Cameron übernimmt wesentliche Elemente des Vorgängers, baut diese aus und steigert das Tempo enorm. Er kommt dem ursprünglichen Roman näher als der Erstling, denn diesmal sind die Elitetruppen dabei.
Neben den unzähligen Aliens, die ebenso spät wie genial in den Film eingeführt werden wie es Scott mit seinem Einzelexemplar gemacht hat, zählt die Queen zum absoluten Höhepunkt des Filmes.
Sie war auch notwendig, den die einzelnen Aliens wurden nicht so beeindruckend in Szene gesetzt wie bei Alien. Sie werden massenweise erschossen (auch durch Handfeuerwaffen) und verlieren dadurch ihre Bedrohung. Nur durch die Vielzahl der Monster macht Cameron diese Entzauberung der einzelnen Aliens wieder wett. Die Queen musste also als neuer Übergegner eingeführt werden. Und das kam gut an.
Sie war noch größer, gut animiert und hatte noch schönere Beisserchen...
Cameron führt eine Menge neuer Charaktere ein, und spielt vor allem beim Androiden Bishop mit Ripleys negativ Erfahrungen. Die Dialoge sind oft kultig aber auch reichlich überzogen.
Die größte Schwäche hat der Film bei der Story mit den Siedlungen, die zufällig nach 52 Jahren den Kontakt zur Erde verlieren... da man die Flugdauer der Elitetruppe dorthin nicht kennt (Tiefschlaf ist auf jeden Fall angesagt gewesen) ist es ok dass zwischen verlorenem Funkkontakt und dem was man vorfindet eine gewisse Zeit vergangen ist. Aber warum verlassen ALLE das Mutterschiff ? Unlogisch irgendwie...
Trotzdem hat Cameron eine klasse Fortsetzung geliefert. Er baut das Thema aus, übernimmt viele gewohnte Elemente - und liefer viele Szenen die so genial gedreht sind, dass man sie nie wieder vergisst.
Alien 3
Nach Camerons Steigerung konnte man nicht noch mehr bringen - er hatte die Messlatte ans Maximum gesetzt. Alien 3 ging also bewusst einen Schritt zurück und konzentriert sich wieder nur auf ein einzelnes Alien.
Teil 1 wird wieder aufgenommen, indem diesmal ein Gefängnis zur Klaustrophobie beiträgt, und zudem gibt es keine Waffen !
Hiervon waren viele in zweierlei Hinsicht enntäuscht. Die einen hatten einen Film wie Aliens erwartet, der ja durch seinen Erfolg die Alien Filme überhaupt diesen Stellenwert gab, die anderen hatten eine Rückkehr zur Erde erwartet.
Schuld daran war natürlich auch der Teaser, der damit warb dass es diesmal auf der Erde spielen wird.
Finchers Regiedebüt ist dennoch genial geworden.
Befreit man sich von den hohen Erwartungen die durch Aliens und dem Teaser entstanden sind, ist es Fincher gelungen faszinierende Bilder zu liefern, eine dichte Atmosphäre zu schaffen und eine interessante Geschichte zu erzählen.
Doch der Film hat zu viele unlogische Elemente. Wahrscheinlich haben die Skriptdoktoren nicht gewusst was sie vorhaben. Wer den Rohschnitt von der Quadrilogy Box kennt (ist kein DC !) der weiss wie komplex die Randbedingungen zu dieser Geschichte waren.
Die liebgewonnenen Charaktere aus Aliens am Filmanfang sterben zu lassen ist enttäuschend aber auch irgendwie knallhart. Man sieht welchen Einfluss Schauspielergagen (Michael Biehn) oder Schauspielerwünsche (Ripley soll sterben) Einfluss auf den Film hatten. Da Fincher noch Neuling war, hatte er sicher kein großes Mitspracherecht gegenüber diesen Größen und den Produzenten.
Alien 3 ist ein spannender und guter Film, war aber nicht ideal um die Alienfilme fortsetzen zu können.
Er sollte auch eher der Abschluss einer Trilogie sein.
Pech hatte man auch mit dem Ende.
Nachdem Schwarzenegger in T2 bereits in flüssiges Metall sprang, war Ripleys Abgang ein Jahr später irgendwie nicht mehr orginell...
Das Alien - erstmals Computeranimiert - sieht schlecht aus (die Nahaufnahmen waren aber wieder ok).
Das Bild mit dem Alienschädel dicht an Ripleys Gesicht ist das stärkste Element des Filmes. Es wird immer wieder von Nachahmern aufgegriffen.
Mir war das Alien (ein vom vierbeiner abstammendes) nicht eindrucksvoll genug wie das aus Teil 1. Es war zu schnell, zu hektisch, wie eine kleine Ratte.
Das Alien aus Teil 1 hatte sich langsamer bewegt - es war sich seiner Beute sicher und machte hierdurch einen überlegenen Eindruck.
Alien Ressurection
Der Film hat eine Menge guter Szenen und viele gute Ideen (z.B. der Ausbruch der Aliens) - aber ansonsten wurde hier soviel Mist gebaut und schlecht gemacht dass es nicht umsonst das Ende der Alien Reihe einläutete.
Zwar ist das Tempo wieder eher wie in Aliens, und die Viecher sahen auch wieder besser aus (ausser im Wasser), doch schon die Idee Ripley wieder einzusetzen war schlecht. Auch wenn Weaver hier eine klasse Rolle hat und sich richtig austoben kann, war das der größte logikfehler des Filmes.
Ich frage mich heute noch wie eine konservierte Blutprobe (von wann die auch immer stammte) die Gene des eingedrungenen Chestburster enthalten soll... klar er war seit Beginn von Teil 3 in ihr, aber gehen Gene eines fremdgewebes (so wird das Alien durch den Bordcomputer der Sulaco identifiziert) in eine Blutprobe über ?
Egal - der Film hat viele Stellen wo die Story zurechtgebogen wurde um Fehler von Teil 3 wieder wettzumachen.
Doch das schlimmste ist das Ende. Es musst ja unbedingt noch eine Queen in den Film - und dann wird auch diese noch entzaubert da sie die Szene nicht wirklich überlebt.
Der neue Endgegner (der Hybrid) war schlecht - und sein Ende noch schlechter... das einzige gute in dieser Szene war Ripleys plötzliche Angst, die sie im ganzen Film nicht einmal zu haben brauchte...
Ich vergass zu erwähnen dass man um das Klonen zu rechtfertigen, die Story um ca. 150 Jahre oder mehr in die Zukunft gesetzt hat ! Ein Weg zurück ist für weitere Filme etwas schwierig.
Solche Entscheidungen der Filmemacher einer Fortsetzungen sind für mich stets zu gewagt. Man kann eine ganze Filmreihe damit vernichten.
Noten : (Editiert - alle einen nach oben)
Alien - 10/10 genialer Meilenstein / das Alien-Theaterstück
Aliens - 9,5/10 geniale Fortsetzung / die Alien-Kinoversion
Alien 3 - 8,5/10 Meisterwerk mit einigen Fehlern / die Alien-Oper
Alien 4 - 6/10 schlechter versuch an Aliens anzuknüpfen / der Alien-Videoclip