It's all about Love - Mysteryliebesthriller

Joel.Barish

dank AF
http://www.klangundkleid.de/img/dvd/covers/VCD0387.jpg

Darsteller:
Joaquin Phoenix
Claire Danes
Sean Penn
Regie:
Thomas Vinterberg

Was kommt nach Dogma95? Nach der Askese, nach den selbstauferlegten Pflichten zur Erhaltung des Films. Was kommt nach ultrarealistischen, kargen und simplen Filmen ohne filmtechnische Verfemdung? Ein strahlend bunter Cinemascope Film mit Hollywoodstars!

Thomas Vinterberg entwickelte mit Lars von Trier das Dogma95 Manifest. It's all about Love ist das komplette Gegenstück und ein kleines, leider nicht sonderlich bekanntes Prachtstück von Film. Eine verrückte und zugleich wunderschöne Idee in perfekter Umsetzung.

Die Welt im Jahre 2021 ist ein verrückter Ort, der langsam zu zerfallen droht. In Uganda setzt die Schwerkraft aus, eine neue Eiszeit steht bevor, sodass es im Juli in New York zu schneien beginnt und Menschen sterben einfach so auf der Straße wortwörtlich an gebrochenem Herzen, an der Einsamkeit. Mitten in dieser Welt will sich John (Phoenix) von seiner Frau, der polnischen Eiskunstläuferin Elena (Danes) scheiden lassen. Doch umringt von Managern und durch verwirrende Morddrohungen, fliehen die Beiden zusammen und finden wieder die Liebe zueinander, während sie vor Killern, Managern und Dopplegängerinnen Schutz suchen und wegrennen. Über all dem schwebt Sean Penn als Johns Bruder in einem Flugzeug, dass nicht landen kann und philiosphiert über die Welt, das Leben und die Liebe. Denn darum geht's. Es geht um die Liebe.

Ein wunderbarer Geheimtipp der zu verrückt ist, um ihn zu erzählen, der zunächst befremdlich wirkt und dann doch befriedigend und wunderschön ist. In wunderschönen, bewusst künstlich wirkenden Bildern erzählt Vinterberg seine kleine irre Geschichte, unterstützt von einer originellen, schicken stylischen Ausstattung, melodramatischer Musik und Chören, sowie tollen Darstellern, die intensiver und realistischer agieren, als in anderen Hollywoodfilmen. Wohl ein Relikt aus Dogma Zeiten.

Fazit: Eine Erfahrung die man machen muss um zu realisieren, dass man was verpasst hätte. So muss Hollywoodkino aussehen: Originell, emotional bewegend und groß. Toll. 9/10 Punkte.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Superfilm. Frage mich echt warum der von den Kritikern so zerrissen wurde.

Klar ist die Story ein wenig verworren, aber das ist doch mal gern gesehen, wenn man selbst ein wenig nachdenken muss bzw. nicht alle genau erklärt bekommt.
Die Schauspieler sind klasse, auch Kamera und Musik fallen sehr, sehr postiv auf.

Mehr braucht man wohl gar nicht sagen. Dicke Empfehlung von mir an die Leute, die nach der Hälfte des Films nicht hoffen, dass nun die Action losgeht.

9/10
 

Presko

Don Quijote des Forums
Ist lange her, seit ich ihn gesehen habe. Mir gefiel der Film aber auch recht gut. Die Darsteller und Atmosphäre sind super. Das Drehbuch hatte aber Schwächen

Ich würde ihm 7 oder 8/10 geben
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Also ich konnte nahezu nichts mit dem anfangen. Die Handlung ist ja eine völlige Nichtentität, eine leere Hülle für das, was das Gesamtkonstrukt ausdrücken will: eine träumerisch poetische Darstellung der vernebelten Probleme der Liebe (>"It's all about Love").

Das wiederum klappte meiner Meinung nach nicht wirklich, da Phoenix, Danes und Penn zwar prinzipiell toll sind und auch noch Unterhaltungswert hätten, würden sie sich zwei Stunden über Spülmaschinenmodelle unterhalten, aber mehr als das konnte ich dem Film nicht entnehmen.

Hätte man die Story nicht ein bisschen interessanter, spannender, dichter machen können? Ist ja nun nicht so, dass das mit den Kopien und der Verfolgungsjagd kein Stoff für einen guten Film wäre. Es taucht aber alles belanglos und emotionslos auf und die angeführten Aussagen und Motive (Menschen sterben an traurigem Herzen, liegen tot in den Straßen rum, Penn fliegt auf ewig philosophierend durch die Welt, es schneit im Sommer) waren mir persönlich ganz ehrlich gesagt zu platt, zu unfähig aufgetragen.

Nach dem Film habe ich mich gefühlt, als hätte ich eine von diesen merkwürdigen Kunstdarbietungen gesehen, die oft Abends auf den verschwindend gering besuchten Dritten laufen. Unverständliches, toternstes Gebrabbel über Schein und Sein, das man wohl entweder nur umarmen kann :smile:D) oder das trefferlos an einem vorbei rast.

Und ich war Freitag Abend erst in Dr. Parnassus, der schon die Stränge des Typischen überschlägt, ebenfalls mit Aussagen um sich wirft, das aber mit Hand und Fuß macht.

Zwei Daumen nach unten für It's all about Vakuum.
 
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