Einige Kritiker schrieben damals, der Film würde Pocher als halbwegs talentierten Schauspieler zeigen. Nachdem ich mir den Film aber gestern Nacht mal angetan hab frag ich mich, was das bitte für Filmkritiker gewesen sein sollen. Pocher schauspielt in dem Film genau so glaubhaft und überzeugend wie Atze Schröder in U 900 oder Mario Barth in Männersache: nämlich gar nicht, und das auch noch schlecht.
Pocher versetzt sich in keine Rolle, er macht aus dem Buch einfach typische Pocher Sketche, und die sind dann auch typisch Pocher: also typisch schlecht. Wenn er im Film "betrunken" auf der Tanzfläche herum kaspert, hält er sich sicher für den oberlustigsten Jim Carrey Verschnitt Deutschlands, aber davon ist der Junge soweit entfernt wie unser Thomas von Megan Fox.
Das Buch ist ja eine Lifestyle Geschichte über die Probleme eines modernen Endzwanzigers. Während hier und da die Globalisierung und Amerikanisierung Deutschlands kritisiert und persifliert wird, geht es natürlich um Beziehungsprobleme und Dumpfbacken am Arbeitsplatz, aber irgendwie will das ganze in Filmform nicht greifen. Mit seinen Kommentaren und direkten Ansprachen in die Kamera will der Film kumpelhaft und gesellschaftskritisch ala Fight Club wirken, aber abgesehen von ein paar direkt aus dem Buch übernommenen Phrasen gibts im ganzen Film nur leeres Geschwätz, keinerlei Gefühle und auch keine wirklichen Gags.
Vielleicht liegts auch dran, dass die Figur Pochers genau so unsympathisch ist wie er selbst. Wie soll man Spaß mit einer Figur haben, die ihre Freunde hängen lässt, ins Bordell geht, jeden von oben herab behandelt, die Frauen seiner Freunde anbaggert, sich überall wie ein Volltrottel verhält und dann irgendwann Trauer schiebt, weil nichts im Leben klar geht und er einsam ist? Wer würde diesen Simon Peters ernsthaft gern als Kumpel haben wollen?
Das Konzept netter Loser haut so nicht hin, jedenfalls nicht, wenn der Loser auch noch ein Arschloch ist. Mit so einer Figur kann man nicht mitfühlen und die gleiche Schadenfreude die er immer allen gegenüber genießt... die will man gar nicht ihm gegenüber haben, sonst wär man ja sonst wie er. Wie man sowas macht, kann man zb bei Lost sehen. Sawyer ist da auch ein hinterlistiger Mistkerl, aber im Grunde ein guter Typ mit Herz - Simon Peters dagegen ist absolut oberflächlich, uncharismatisch und herzlos.
Da ich Männersache schon 0 Pkt gegeben hab und Vollidiot tatsächlich noch schlechter ist, geb ich dem jetzt mal
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