Hotel Ruanda ~ Don Cheadle

Capote

New Member
HOTEL RUANDA
mit Don Cheadle, Nick Nolte, Joaquin Phoenix

Story: Der Film erzählt die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte des Hôtel des Mille Collines in Kigali während des Völkermordes in Ruanda im Frühjahr 1994. In dem seit vielen Jahrzehnten bestehendem Konflikt zwischen der Bevölkerungsmehrheit der Hutus und den politisch wie wirtschaftlich dominierenden Tutsi wird am Abend des 6. April 1994 das Flugzeug des Präsidenten Juvénal Habyarimana beim Landeanflug auf Kigali abgeschossen, was die Auseinandersetzungen eskalieren lässt. (wikipedia.de)

#

Toller Film, mein Freund. Don Cheadle zeigt eindrucksvoll wieso er einer der besten seiner Art ist. Er müsste allerdings mehr sowas statt Oceans irgendwas machen.+

9 / 10
 

squizo

Zillion Dollar Sadist
Wirklich Klasse Film ! Bei vielen Szenen bekommt man echt einen schlechten Geschmack im Mund,weil sie so heftig sind.

85/100%
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Also hab ihn mir nun angeschaut.

Danke nochmal für den Tipp. :top:

Wirklich toller und vor allem wichtiger Film.

Die Thematik wird doch anfangs sehr nüchtern erzählt. Man muss sich erstmal mit den Namen etc. zurecht finden, aber z.b. die letzte halbe Stunde ist dann richtig packend, wobei das vielleicht ein wenig unangebracht bei dem Film ist.
Was eben richtig rüber kommt ist die Angst. Nicht nur vor dem Tod, sondern einer einzigen Pistolenkugel. Und das geht ja in der heutigen Zeit oft unter. Es liegt immer eine Spannung in der Luft und als Zuschauer hab ich lange nicht mehr so realistisch mitgefiebert.

Don Cheadle ist wirklich gut, aber auch Nick Nolte gefiel mir in seiner Rolle.

9/10


Den Vergleich mit Schindlers Liste kann man nur schwer anstellen. Ok sie haben beide viele Leute gerettet, aber die jeweiligen Hintergründe waren anders.
Beide sind gut, aber auf ihre Art. Einzig bei Schindlers Liste ist mir nur negativ die Szene in Erinnerung geblieben in der die jüd. Frauen in eine Dusche kommen und man dem Zuschauer vortäuscht diese sterben gleich und es ist dann nur ne normale Dusche. Das was für mich in dem Kontext ein etwas grenzwertiges dramaturgisches Mittel.
 

Joel.Barish

dank AF
So, zuletzt im TV geschaut, aber wirklich genial war der Film nicht. Zweifelsohne ein wichtiger Film, der auf eine Sache aufmerksam macht, die den meisten Leuten im Westen wohl nicht bekannt war. Bürgerkrieg in Afrika könnte man zwar kennen, aber dass durch Spätimperialismus und dem guten, alten Wegsehen ein Bürgerkrieg mit 1 Million Tote entstanden ist, darauf musste aufmerksam gemacht werden.

Leider aber verfängt sich der Film zu sehr in der Familiengeschichte der Hauptfigur. Diese ist einfach zu priviligiert, um dort für entsprechende Reaktionen zu sorgen. Das mag zwar dem realen Charakter entsprechen, aber da der Film ausschließlich Don Cheadles Charakter folgt, fällt es an manchen Stellen schwer, die Ausmaße des herrschenden Massenmords zu erkennen. Es fehlte an historisch-politischen Unterbau, der wurde nur leicht angerissen und dann ging es teilweise auch zu einfach, siehe der Anruf bei Jean Reno.

Und ein Kernpunkt des Grauens in Ruanda war doch, dass urplötzlich Nachbarn und Freunde aufeinander losgegangen sind, weil Hutus und Tutsis, beliebig erscheinende Gruppenraster, jeweils angestachlt wurden und der Propagandafreifahrtsschein gespielt wurde. Die sind mit Macheten, die übrigens mit Geld aus der Aufbauhilfe bezahlt wurden, auf gute Freunde losgegangen, doch der Film zeigt davon nichts. Auch hier gilt wieder, dass man nicht zwangsläufe hätte brutale oder gar blutige Szenen zeigen müssen, aber wenn man über 90 Minuten eigentlich nur ein Familiendrama im Hotel zu sehen bekommt und nur ein, zwei Szenen wirklich für ein mulmiges Gefühl sorgen, hat der Film nicht Alles richtig gemacht.

Don Cheadle spielt sicherlich okay, nur ist sein Charakter eben etwas eindimensional und Tiefe fehlt ihm auch. Diese Ambivalenz, die Oskar Schindler hatte, fehlt hier. Das entspricht zwar der Realität, aber es macht den Film eben nicht besser und da hätten interessantere Nebencharaktere gut getan. Stattdessen wird aber größtenteils nur die Polizei mit Alkohol geschmiert und Nick Nolte versucht verzweifelt, eine Lösung zu finden, während Cheadle seiner Familie und dem Personal Durchhalteparolen um den Mund schmiert.

Insgesamt ist der Film zwar dennoch gut und er ist wirklich ein Film, den man gesehen haben muss, einfach um von dieser schreienden Ungerechtigkeit zu erfahren, aber er hat eben Fehler, der Film. Andererseits, wie es in einer anderen Kritik hieß, hätte ein besserer Film vielleicht nicht die breite Masse angesprochen. Aber das Ende ist dennoch einfach furchtbar kitschig und irgendwie naiv.
6,5/10
----------

@Neo
Das mit der Dusche in "Schindlers Liste" entspricht aber auch der Realität. Die Nazis haben wirklich Gruppen zusammengepfercht und sie glauben lassen, sie würden vergast und dann kam Wasser, nur damit beim nächsten Mal wirklich Gas kam. Im Film mag das ein dramaturgisches Mittel gewesen sein, aber immerhin eins, was der Realität entspricht.
 

Smokersdeelight

Smoker No.1
Auch endlich mal gesehen.
Der Film hat einige sehr starke, bewegende Momente aber ich bin auch der Meinung, dass die tatsaechlichen Hintergruende etwas schnell "abgehandelt" wurden, um den Aspekt der Familie unterzubringen, da haette ich gern mehr erfahren.
Trotzdem, alleine Cheadles Schauspiel, die Darstellung der Hilflosigkeit/Untaetigkeit der UN-Truppen und die Tatsache, dass so etwas Unfassbares vor der Weltoeffentlichkeit unterging, machen Hotel Ruanda zu einem wichtigen, sehenswerten Film.

8 von 10
 

DiMaggio

New Member
Also mich hat der Film von Anfang an gefesselt, fand ihn unglaublich spannend und sehr gut geschauspielert, die Regiearbeit war klasse und das Drehbuch auch. Schwachpunkte fallen mir eigentlich gar keine ein, nur das der Film vielleicht noch länger hätte laufen können. Schindler's Liste z.B. hat mich Themenbezogen nicht so beeindruckt wie dieser Film.

10/10
 

Presko

Don Quijote des Forums
Toller Film mit vielen eindringlichen Szenen und sehr guten Schauspieler.
Zwei Punkte stören mich allerdings nachwievor. Einerseits wird zuwenig auf die Hintergründe des Konflikts eingegangen. Und ich finde auch, dass man letzten Endes sehr wenig Informationen über den Völkermord in Ruanda allgemein erhält. Wie er ablief, wie lange er eigentlich dauerte etc.
Etwas, das mich noch stört, sind einige Charaktere, die einfach als eindimensional böse dargestellt werden, wie der ein Poriter vom Hotel und der eine General.

Etwas besser und v.a. komplexer emfpinde ich da den von HBO produzierten Film "sometimes in april"
 
Oben