Moulin Rouge!

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
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Moulin Rouge
mit Nicole Kidman, Ewan McGregor, Richard Roxburgh

Story: Durch Zufall gerät der junge Schreiber Christian in das berühmte Pariser Varietéhaus Moulin Rouge ("die rote Mühle"), in der er sich in Kurtisane und Star der Show Satine verliebt. Der Ort der sündigen Abende steht allerdings durch Schulden vor seinem Ruin, und so will man den reichen Duke dazu bringen, das Moulin Rouge zu retten... mit Hilfe von Satine.

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Opulent würde dieses Musical wohl noch untertrieben beschreiben. Moulin Rouge ist ein ekstatisches Farbenfest, das in wilden Bildern eine typische Bühnengeschichte erzählt. Kidman und McGregor sind großartig, die Inszenierung bombastisch und das Songprogramm mehr als nur abwechslungsreich.

Frage ist nur, wieso die Geschichte, die alles verbindet so kitschig und abgedroschen sein muss. Der naive arme Mann aus ärmlichen Verhältnissen, die bildhübsche Frau die sich zwischen wahrer Liebe und Reichtum entscheiden muss, das haben wir doch schon bis zum geht nicht mehr gesehen. Auch sind die lustig gemeinten Szenen übertrieben albern, wie es zwar auf Theaterbühnen funktioniert - im Film aber reisst es aus der Atmosphäre, als würde Charlie Chaplin in Titanic auftauchen.

Wertung? Irgendetwas zwischen

7 / 10 und
8 / 10
 
J

jeremybentham

Guest
Sicherlich ein guter Film, aber ich kann Musicals nicht leiden.
Ebenso Chicago.

Einfach nicht mein Fall. (konntes schon bei den Simpsons nie leiden, wenn die gesungen haben, kam ja nich so selten vor)
 

Joel.Barish

dank AF
"Moulin Rouge" - hach, ich liebe den Film, schaue ich immer wieder gerne und es ist einer dieser Filme, die man unmöglich in irgendeiner Synchro genießen kann, hier muss der O-Ton her, denn viele Sätze sind Songzitate und die Personen brechen plötzlich in Gesang aus.

Im Paris von 1899 entsteht durch Baz Luhrman ein dekadentes, wirres, atemberaubendes, knalliges, ultrarasantes, grelles, buntes und gigantomanisches Liebesdramamusical, dass man gesehen haben sollte. Der Film wird zwar oft auf die Farben und Schnitte reduziert, doch es ist auch irgendwie verständlich, zumindest am Anfang. Wenn Jim Broatbent zum ersten Mal ins MR lädt und Marilyn Monroe auf Nirvana trifft, dann kann einem schon schwindelig werden. Es ist schlichtweg vituos wie man als Zuschauer zwischen den netzbestrumften Beinen der CanCan-Tänzerinnen hergerissen wird, einmal durch den Saal schwingt um dann an der Decke Satine zu begrüßen. Muss man gesehen haben. Noch dazu erlaubt sich Luhrman eine Ausstattungsorgie in jeder Szene, bis die Premiere von "Spectacular Spectacular" zum bombastischen Overkill gerät, wobei man schon in Satines Zimmer den Anschein hatte, auf LSD zu sein.

Zudem zeugt Luhrman von vielen skurrilen Ideen. Sei es das Theater mit dem Fox-Logo zu Anfang, die grüne Fee (Kylie Minogue singend und später mit Ozzys Stimme!) oder der tolle Abspann. Und selbst in den Dialogen bietet sich lustiges Liederraten geradezu an.

Doch neben all der optischen Brillianz, überzeugt nahezu der komplette Rest auf ganzer Linie. Die Story ist eine bekannte Dreiecks Liebesgeschichte um einen armen Mann und einen reichen Mann, die um die Dame streiten, so gesehen einfach gestrickt und daher auch sehr passend um sie zu diesem Monstrum aufzublasen. Die Darsteller sind perfekt Besetzt. Broadbent ist eine Offenbarung, Leguizamo beweist, dass er unter Luhrman zu Höchstleistungen fähig ist, Roxbury gibt eine herrliche Karikatur des reichen Investors, der etwas schwer von Begriff ist. Aber Kidman und McGregor sind das Zentrum des Spektakels uind das völlig zurecht. Darstellerisch eh eine Sichere Nummer, aber gesanglich entpuppen sich Beide als ganz große Talente. Kidmans zarte, mitunter zerbrechlich hauchende Stimme, die aber auch groß und tragend werden kann, ist ja schon genial, aber McGregor offenbart ein unmenschliches Volumen, wo man sich fragt, wo das her kommt. Wenn zum ersten Mal "Your Song" ertönt, bläst das den geneigten Zuschauer glatt um.

Das Highlight sind in einem Musical aber die Songs und hier zeigt "MR", warum man diesen Film lieben muss. In atemberaubenden Crossover Interpretationen werden altbekannte neu aufgearbeitet und verändert. Klassiker und Geheimtips von Bands quer durch die Musikgeschichte und fast alles klingt aufregender als das Original. Die Highlights sind selbstverständlich das "Elephant Love Medley", "The Show Must go on", "Come what may" und über Allem "Your Song". Elton Johns nettes Lied mutiert hier zu einem gigantischen, emotional extrem ergreifendem Werk, dessen wunderschöner Text einem noch lange im Gedächtnis bleibt. Genial.

Was man wissen sollte, ist, dass man es hier mit der vollen Dröhnung Emotionen zu tun hat. Hier wird nichts klein gehalten, hier wird alles groß, schmachtend und überwältigend inszeniert und so sind auch sämtliche Gefühle gigantisch, überdimensional groß und mitunter unrealistisch. Aber um Realismus ging es Luhrman eh nie. Dies ist eine aberwitzige und ergreifende Tour der Emotionen und Impressionen und die sollte man genießen, wenn man kann. Ich liebe den Film, gerade weil er so unfilmisch, überdimensional und irre ist. Ein ganz großes Werk. 9,5/10 Punkten!!!
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ich überlege schon die ganze Zeit ob der Film etwas für mich ist.
Bin auf ihn durch die neuen Fox-Steelbooks gestoßen und hab vor 2 Tagen im Media Markt im Sound-Raum nen Abschnitt gesehen.
Vergleichbares gesehen hab ich bisher nur Phantom der Oper und den fand ich u.a. wegen dem klasse DTS-Sound klasse.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
So nachdem ich den Film vor eineinhalb Wochen gekauft habe war ich bis jetzt sehr skeptisch...

Aber der Film ist wirklich klasse!Gewaltig!!!Bombastisch!!!

:jabba: :jabba:

9/10
 

Joel.Barish

dank AF
9/10 Punkte sind natürlich gerechtfertigt, aber verheimliche doch nicht, genauere Worte!!! Zu Deutsch: Schreib mal ne kleine Begründung/Kritik.

Übrigens - plötzlich im "The Fountain" Fieber? Klang ja erst so, dass du nicht so begeistert davon bist und jetzt sind Ava und Sig dem Film angepasst und den höllisch geilen Soundtrack hörste auch. Willst dich wohl bei mir einschleimen, was? :ugly:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Naja sind eigentlich nur zwei ganz kleine Kritikpunkte.

Einmal fand ich schade, dass man schon am Anfang erfahren hat wie das Ganze enden wird. Ich denke, wenn man es noch nicht ganz sicher gewusst hätte wäre das Ende für einen noch tragischer und emotionaler. Nummer 2 war, dass ich ein klein wenig enttäuscht war von der Interpretation von the show must go on. Erstmal zum positiven. Ich hab irgendwie zum ersten Mal richtig bemerkt wie viel Tragik in dem Lied steckt, aber ich fand es im Film zu "sanft". Ich hab gedacht, dass wird ne riesen Bühnensequenz und null-plus-ultra- Superlative Bombast.

Jetzt im Nachhinein wenn ich nochmal drüber nachdenkt gibt es aber so viele, naja geile klingt ein wenig deplatziert, mhm phänomenal tolle ( :uglylol: ) Szenen, dass ich auch 9,5/10 geben könnte.

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Kurz zu The Fountain, auch wenn es Off-Topic ist und wir alle die Erfindung ICQ kennen:

Hab den Film erst wieder in den letzten Tagen richtig zu Kenntnis genommen und mein Interesse und die Faszination daran entdeckt. Für mich das logische Ergebnis dieses Jahres, welches für mich aus Sicht der Filme sehr wichtig und prägend war, was Dinge betrifft wie, welche Filme ich geschaut habe und wie sich mein Blckwinkel, Verständnis usw. für Filme geändert hat. Ich würd sagen vor ca. eineinhalb Jahren gab es für mich nur Bay, Spielberg und Herr der Ringe um es mal extrem darzustellen, aber nun ist das ganz anders... :jabba:
 

Joel.Barish

dank AF
Deinen beiden Kritikpunkten kann ich zu ca. 70% zustimmen. Das man Satines Schicksal schon von Anfang an kennt, raubt ein wenig die Illusionen. Es lässt uns den Film dann zwar anders sehen, aber die Wirkung am Ende ist sicherlich anders, ich denke, auch ein wenig schwächer.

Zu "The Show must go on" sagst du sehr richtig, dass man nun merkt, wie schwer und bitter das Lied eigentlich ist, aber die Umsetzung im Film fand ich mehr als gelungen. Warum auch Bombast an dieser Stelle? Es ist ja kein zentrales Lied und kurz darauf folgt ja auch "Hindi Sad Diamonds", das optisch ja wohl jede Bombast-Grenze Überschreitet und emotionaler als "Come what may" oder "Your Song" kanns auch nicht werden und doch schafft es Broatbent, das Lied dennoch sehr weit und tragend zu interpretieren.

Zu "The Fountain": Besser spät als nie. :wink:
Oh mann, etwas mehr als zwei Wochen noch.
 

gimli

Elbenfreund
Auch mal wieder geguckt und würde mich Jigsaws Meinung anschließen, aber die höhere Wertung vergeben.

Vom Inszenierungsstil ist der Film grandios und auch wenn vieles übertrieben ist, wirkt es zu keinem Zeitpunkt lächerlich. Das Songprogramm ist wirklich super ausgewählt, wobei das Highlight ganz klar "The show must go on" ist. Schauspielerisch grandios fand ich Jim Broadbent und Ewan McGregor und wie die singen können, wunderbar. Nicole Kidman spielt auch ok, aber von ihr werde ich wohl nie ein großer Fan werden.
Der Haken an dem Film ist aber die Story, die einfach nicht für 2 Stunden ausreicht. So wirkt es zwischen den Songs manchmal schon langweilig und man hat irgendwie alles schon mal gesehen.
Also gebe ich

8/10
 

Scofield

Fringe Division
Heute Abend auf Disney+ entdeckt und bestimmt nach über 10 Jahren mal wieder geschaut.

Eigentlich kann ich nichts mit Musicals anfangen , aber Moulin Rouge ist einfach Grandios und nach wie vor ein kleines Meisterwerk in meinen Augen.
Der Soundtrack ist wirklich genial mit der Story verbunden und es gibt einige sehr schöne Medleys. Dazu die wirklich bombastische Optik.
Ewan McGregor spielt / singt alle an die Wand und Nicole Kidman ist auch okay in ihrer Rolle.

Fazit : 9 / 10

Hoffe das irgendwann Disney eine 4K HDR/DV Version auf den Markt bringt. Der Film hat wirklich ein Upgrade verdient. :thumbsup:
 
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