The Fighter ~ Christian Bale [Kritik]

B

batgadget

Guest
Meinst du von seiner Annahme, dass Jeremy Piven in The Fighter mitspielen könnte?

Weil er bei den Premierenfotos auftaucht.
 
M

Master Chief

Guest
Kurzkritik:
Nachdem "The Fighter" nach den tollen Trailern zu meinem absoluten "Most Wanted" geworden war, besuchte ich natürlich gestern pünktlich zur Premiere das Kino. Ich wurde nicht enttäuscht, obwohl der Film sich doch gänzlich anders entwickelte, als man es nach den Trailern vielleicht vermuten konnte.

"The Fighter" ist nämlich weit davon entfernt ein echtes Drama zu sein. Vielmehr ist er doch tatsächlich eine Art kleines "Feel Good Movie" geworden, welches viele Momente bietet die zum Schmunzeln einladen. Es gibt phasenweise natürlich dramatische Szenen. Doch diese werden nie wirklich emotional, da sie meist locker abgerundet oder stimmig (!) abgebrochen werden, bevor sie je in die Gefahr kommen könnten rührselig zu werden oder die lockere Grundstimmung unangenehm zu vermiesen.

Dies liegt größtenteils an Christian Bales wirklich genialer Darbietung des cracksüchtigen und zur Selbstdarstellung neigenden Bruders Wahlbergs. Nach American Psycho zeigt Bale nach schauspielerisch eher lahmen, da austauschbaren Perfomances, in "Terminator", "Public Enemies" oder "Prestige" endlich wieder was er kann. Seine Darstellung des Dicky Ecklund ist phänomenal, da Bale mit unglaublicher Spielfreude zu Werke geht und auch sein komödiantisches Talent mehr als unter Beweis stellt. Er ist zweifelsohne die Attraktion des Films und spielt alle anderen gekonnt an die Wand. Eine Ausnahmeperfomance, die sich hinter Pat Bateman nicht zu verstecken braucht. Wahlberg ist solide wie immer, kann aber keine Akzente wie beispielsweise in "The Departed" setzen.

Einfach herrlich ist auch die Darstellung der weißen Unterschicht, die der Film präsentiert. Die Familie in der Micky Ward (Wahlberg) und Ecklund leben ist absolut pointiert präsentiert worden. Sie haben acht (!) nervende, dümliche Schwestern, die immer am Nörgeln sind und keinen Job haben, eine Mutter die schlichtweg dümmlich ist und einen Vater (herrlich Jack McGee) der im Frauenhaushalt schlichtweg nichts zu sagen hat und resigniert die Zügel aus der Hand gegeben hat.

Boxen spielt eigentlich eine völlig untergeordnete Rolle, da es nur anfangs einen kurzen Fight und im Finale einen etwas längeren Fight gibt. Trainingssequenzen sind quasi nicht existent, da der Fokus ganz woanders liegt. Der liegt nämlich zum Einen auf Bales Charakter und zum Anderen auf Wahlberg und seinem Versuch unabhängiger zu werden.

Fazit:
"The Fighter" ist ein absolut unterhaltsames Feel-Good Movie mit kleineren dramatischen (aber nie rührseligen) Szenen geworden, das größtenteils locker leicht daherkommt und vor allem durch Bales unterhaltsame Perfomance und die pointierte (aber nie respektlose) Darstellung des sog. White Trash lebt.
8/10
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich hänge in den Seilen. Nicht ganz geknockouted, aber die Pumpe geht definitiv schwer. Das saß.

Der Bale Oscar ist absolut verdient.

Das Sequel muss nun nicht sein, aber wenn man Boxfilme, Sportfilme oder einfach gute Dramen mag, darf man in den Ring steigen. Lobende Kritik folgt. Ich muss für mich noch sortieren, wie ich Wahlberg fand, da bin ich mir noch uneins.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Also ich muss sagen, ich war nach all den grossartigen Kritiken schon etwas enttäuscht. Der Film ist sicherlich alles andere als schlecht, aber jetzt so unglaublich gut? Ich fand, er hätte einfach viel besser sein können. Ich finde, es wird viel angeschnitten, es kommen viele spannende Charaktere vor, aber irgendwie, bleibts wenigstens in meinen Augen oft etwas oberflächlich. Insbesondere die Figur der Mutter hat bei mir viele Fragen hinterlassen.

Also irgendwie bin ich nicht ganz befriedigt.

7.5/10 leicht enttäuschte Punkte.
 

cologne25

New Member
obwohl ich kein bock auf bale als trainer habe... gefällt mir die kritik und lotst mich gerade zu ins kino *thumps up :super:
 

Presko

Don Quijote des Forums
Ein grosser Schwachpunkt im Film einer Meinung nach ist die Auflösung des Beziehungskonflikts. Viel zu einfach runtergespult.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich fand den Film gut. Die Grundidee mit dem Boxer, der aus der Unterschicht kommt und sich nach oben kämpft (nachdem er am Anfang verloren hat), ist ja nun wirklich nicht neu, aber hier machen die Nebenhandlungsstränge vieles aus. Besonders der Bruder und Trainer war sehr interessant, und vor allem grandios gespielt von Christian Bale, der hier dem Hauptdarsteller ein wenig die Show stiehlt. Auch die Boxkämpfe waren sehr authentisch, sahen wirklich echt aus.
Es gab nur ein paar kleinere Sachen, die ich nicht so toll fand.

Original von Presko
Ein grosser Schwachpunkt im Film einer Meinung nach ist die Auflösung des Beziehungskonflikts. Viel zu einfach runtergespult.
Ja, das fand ich auch.

8/10

Und wie bei allen Filmen, die auf realen Begebenheiten basieren, würde ich auch hier gerne wissen, wie viel sich wirklich so wie im Film ereignet hat und was hinzugedacht wurde.
 
A

Azrael

Guest
Klasse Film.
The Fighter ist für mich eher Bale als Wahlberg. Ich habe mich während des ganzen Films eh gefragt wer die Haupt- und wer die Nebenrolle hat.

9/10
 

hexe

omg lazerguns pew pew
Puh, ganz schwer hier ne Wertung zu machen. Wie Azrael schon schrieb, Bale ist stark und von Wahlberg bekommt man relativ wenig mit, Hauptrolle hin oder her.

Die Story ist seicht erzählt, Micky und Dicky könnte es wesentlich schlechter gehen, aber auch sehr viel besser, wären da nicht Probleme und Personen, die man nicht wie Boxgegner auf die Bretter schicken kann. Sobald klar wird, warum Micky in dieser Situation steckt, fängt Wahlberg allerdings an schwächer zu werden, bzw. wird immer mehr vom Rest des Casts verdrängt. Ich weiß nicht genau, ob seine zurückhaltende Art Absicht war um Micky etwas zurückgeblieben und still darzustellen, aber im Grunde deutet darauf nichts hin. Micky ist auch eigentlich weder dumm noch unfähig, nur einfach mit der Situation überfordert.
Dicky wiederum ist Bale und Bale ist Dicky. Es war nicht anders zu erwarten, aber Bale spielt Wahlberg an die Wand. Eigentlich kein Problem, weil der ganze Film stimmig ist, aber ich hätte von Wahlberg gerne mehr gesehen, alleine schon weil seine Anstrengungen für die Rolle (siehe Jays Info in der Kririk) immens waren und auch wenn Bale sich erneut physisch stark verändern musste, um Dicky glaubwürdig zu verkörpern, Wahlberg musste ebenfalls jahrelang in Form bleiben, bis der Film im Kasten war.
Der Rest des Cast passt wie die Faust aufs Auge, ich war sowieso überrascht, wie stimmig hier alles funktioniert und das trotz Russell, der beileibe kein Genie ist - auch wenn er gute Filme abliefern kann - und ich hier die meisten Bedenken hatte.

Die Boxszenen sind gut, aber unwichtig. Die Kämpfe im Ring sind nicht das, was The Fighter wirklich ausmacht, auch und weil sie relativ authentisch sind.

Alles in allem ein sehr starker Film, Bale sticht heraus. 8/10 von mir.
 

Solid FoX

to Pobe a true fan.
Letztes im Kino angeschaut und The Fighter ist ein toller Film. Sogar genauso gut wie Rocky 1. Jedenfalls spielen die Schauspieler/rin alle hervorragend und besonders hervorheben möchte ich Christian Bale, der in meinen Augen schon viel her einen Oscar bekommen hätte müssen.

09/10...Boxern
 

cologne25

New Member
viel besser als ich erwartet habe. Bale und Wahlberg spielen hervorragend ohne sich gegenseitig in den schatten zu stellen. Die Kampfzenen waren mittelprächtig choreographiert und konnten leider nicht überzeugen, aber sollten Sie dass ? - Im Fordergrund stand die Beziehung der Halbbrüder Eklund und Ward und diese war bemerkenswert unterhaltsam umgesetzt.

aus lauter neugier hab ich mir direkt nach dem Kinobesuch den Kampf auf youtube angesehen... >>klick<< irgendwie sieht es nicht wie ein KO aus, sugar ray scheint wirklich nur ausgerutscht zu sein :wink:

7,5 von 10 Leberhaken
 

Puni

Well-Known Member
Hat er sich machen lassen, er hat doch eigentlich auch nicht solche Geheimratsecken. :wink:
 

j.@.c.K

Liza Saturday
Ganz großes Kino, das für mich nur 2 kleine Schwachstellen hat, die den Film von der (subjektiven) Perfektion trennen. Zum einen das dann schon fast hollywoodmäßige Happy End. Zu Anfang und im Mittelteil herrschte noch ein gewisser, schwarzer Grundton. Natürlich immer ein wenig aufgelockert. Ich denke, mit einem nicht ganz so jeder hat was er will und wir alle haben uns lieb Happy End wäre da mehr drin gewesen. Aber gut, ist ja auf einer wahren Geschichte aufgebaut und wenn die nunmal so ausging, gut.

Der andere kleine Knackpunkt ist Mark Wahlberg. Ich hab absolut nichts gegen ihn und seh ihn egtl immer sehr gern im Medium Film. Aber hier in der Rolle ... er passt, aber er passt nicht perfekt. Diese Naivität nehm ich ihm einfach nich ab. Ein Rourke in The Wrestler zB hatte da viel mehr Präsenz und ihm nahm man diese tumbe Einfältigkeit jederzeit ab.
Wahlberg hier leider nicht. Er wirkt auf mich nicht so.

Das also als kleine Kritikpunkte. Der Rest ist, wie bereits erwähnt, ganz großes Kino. Bales Performance ... der Oscar war überfällig. Und auch sonst ist der Film erste Sahne. Hat viele schöne Momente. Man lacht, man bibbert, man schlägt sich die Hand vor den Kopf, man leidet mit. Der Film hat Emotionen, Herz. Und das ist im heutigen Filmalltag nicht immer selbstverständlich.

9/10
 

Schneebauer

Targaryen
Gestern mal wieder gesehen. Immer noch ein klasse Film. Was Bale da abliefert ist ganz großes Kino und zurecht mit einem Oscar belohnt worden. Aber auch der Rest liefert wirklich gut ab.

Thematisch bin ich an sich null am Boxsport intressiert. Auch die Rocky-Saga hat mich schon immer kalt gelassen. Aber hier steht eindeutig anderes im Vordergrund. Die verworrene Familiensituation, Dickeys Egoismus, Der Kontroll- und Machtwahn von Alice, der allgemeine Zustand der weißen Arbeiterschicht... das überzeugt einfach durchweg. Aber man bekommt nicht 2 Stunden lang bierernste Kost serviert, sondern immer wieder auflockernde, humorvolle Szenen. Dickeys Flucht aus dem Fenster, die Pressekonferenz vor dem Kampf und die Amtsanmaßung waren herrlich.

Nach meinem Geschmack hätte The Fighter durchaus noch 20 Minuten länger dauern dürfen. Einige Szenen wurden mir ein wenig zu schenll abgehandelt, hätten aber mehr Zeit zur Entfaltung verdient gehabt. So blieben halt hin und wieder kleine Fragezeichen. Eventuell hätte man anderswo etwas streichen, oder kürzen können. Aber das hält sich zum Glück im Rahmen.

Der Rest überzeugt aber und sorgt für einige Gänsehautmomente.

8/10
 

McKenzie

Unchained
Schneebauer schrieb:
Thematisch bin ich an sich null am Boxsport intressiert. Auch die Rocky-Saga hat mich schon immer kalt gelassen.
Wobei zumindest bei Rocky 1, 2 & 6 das Boxen auch nicht wirklich im Mittelpunkt steht. Der ist halt ein simpler Typ aus der unteren Gesellschaftsschicht, der mit einer Chance sein Leben umkrempelt. Sind schon gute Geschichten, wo immer erst am Ende geboxt wird.
 
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