Sie hätten den Film weiterhin "Zweifel" nennen sollen, das wäre ein viel aussagekräftigerer Titel, aber ansonsten hab ich an dem Streifen selber nicht viel auszusetzen.
Streep und Hoffman, wenn man drüber nachdenkt eigentlich eine tödliche Kombi, und ich meine tödlich im positiven Sinne. Die beiden machen ihre Sache richtig gut, vor allem in ihren gemeinsamen Szenen, wobei ich glaube dass das bei Hoffman im Original noch besser rüberkommt. Seine Synchronstimme hat bei manchen Stellen einfach den falschen Tonfall würd ich sagen, aber das tut dem großen Ganzen keinen Abbruch. Hoffman als Priester ist echt ungewöhnlich und von daher irgendwie umso beeindruckender. Und seinen Predigten kann man auch als Zuhörer im Kinosaal etwas abgewinnen.
Amy Adams ist auch gut, aber sie sollte vllt bald auch mal was anderes Spielen als das Naivchen vom Dienst.
Dass Viola Davis für einen Oscar nominiert war, überrascht mich jetzt schon ein klein wenig. Ihre Rolle ist sehr kurz und sie spielt sie auch gut, nur glaube ich wäre ein Oscar da in der Tag übertrieben gewesen. Und auch hier hat die Synchro genervt, weil sie wieder die nervige Stammsprecherin von Bart Simpson/Hilary Swank für eine Schauspielerin, zu der sie gar nicht passt, genommen haben.
Aber da kann der Film ja nichts für und da werden meinerseits auch keine Punkte abgezogen.
Ist in der Tat ein sehr ruhiger Film mit ziemlich düsteren, matten Farben und Kirchenmusik, aber durch die Darsteller kriegt das ganze Leben und auch dadurch, dass jeder Zuschauer für sich entscheiden kann, ob er noch Zweifel hat oder nicht.
Ach ja, besonders gefallen hat mir auch noch die Metapher mit den Federn. Wer sich den Film ansieht sollte da mal drauf achten.
8,5/10 Windböen