Jau, habe ich auch spontan zuletzt im TV geschaut, quasi als direkter Vergleich zu "The Descent", der mir noch einigermaßen präsent war und besser ist (aber nicht so gut wie er gerne gemacht wird). "The Cave" ist stattdessen eine The Descent-Kopie mit gesteigertem Wasseranteil, bizarreren Monstern und höherem Bodycount. Das wars eigentlich schon. Erwähnenswert ist da nur noch die Kameraarbeit, die einige Male, besonders unter Wasser, sehr gelungen ist. Der Rest ist formelhafte Standardware, die man nun komplett zerreißen könnte, oder als das sieht, was sie versucht zu sein. Formelhaft-Unterhaltsames von der Stange.
Nachdem uns schon der Einstieg die haarsträubendsten Physikaussetzer seit Erfindung des Films präsentierte (eine Höhle stürzt gleich doppelt ein und die Verschütteten sind kaum bis gar nicht verletzt), springen wir aus Ungarn ungeschickt 30 Jahre in die Zukunft und in die Südsee, wo uns ein paar der Hauptfiguren vorgestellt werden. Wirklich als Charakterzeichnung kann man das aber nicht bezeichnen, auch wenn wir hier schon die beiden Brüder, Einer besonnene Führungspersönlichkeit, der Andere Angeber mit Geltungsdrang, in Interaktion erleben dürfen. Wieder in Ungarn gehts dann endlich los bis zum ersten Unfall ist das gar nicht so schlecht, weil es optisch einigermaßen was her macht und weil sich das Team zunächst erfreulich professionell verhält.
Ziemlich früh haben wir aber die Gewissheit, dass fiese Bestien hier ihr Unwesen treiben und ein komischer viraler Parasit ist auch mit von der Partie. Das Folgende ist eine Mischung aus žAlien, žPredator, žCliffhanger, diversen weiteren Monsterfilmen und eben žThe Descent und in Spannung und Atmosphäre sieht žThe Cave in den meisten Fällen den Kürzeren. Zudem gibt es die üblichen Logikfragen, Marke: Wer lässt Amateure ohne Kletter-, Tauch- und Höhlenerfahrung ins Team? Wie können diese Amateure ohne diese Erfahrung doch so lange überleben? Und warum machen in der Regel die Profis immer die alleroffensichtlichsten Fehler, in diesem Fall nämlich Kollegen alleine losziehen zu lassen. So reibt sich die blass besetzte und uninspiriert gespielte Gruppe auf.
Gut nur, dass das Ausscheiden der Personen nicht so vorhersehbar ist, wie in anderen Filmen, dafür wird die Logik weiter arg strapaziert. Da findet man sich in der Höhle mal eben zufällig wieder, eine Flucht endet genau da, wo man eh hinwollte, die Zeit spielt auch immer mit und Temperaturen sind eh überflüssig zu erwähnen. Und Piper Perabos Seilnummer ist nun wirklich zu Schießen dämlich. Zum Schluss dann noch ein zünftiges Gebashe mit den Monstern, die vermeintliche Sicherheit und der obligatorische Schlussgag. Tja. Kann man wie gesagt komplett zerpflücken oder man erkennt an, dass es das auch schon mal schlimmer gab, dass nur das letzte Drittel wirklich albern erscheint. Sehen muss man die Nummer hier aber nicht.
4/10