Da ich annehme, dieses Jahr keinen Film aus diesem Jahr mehr zu sehen, poste ich mal meine Listen meiner Lieblingsfilme des Jahres und drei, die ich ganz furchtbar fand mit bisschen Erläuterung. Negatives natürlich wieder zu erst.
Flop 3:
3.Hitchcock
Biopic von Leuten, die Hitchcock nicht verstehen für Leute, die nichts über ihn wissen wollen. Die Geschichte eines der größten Filmemacher aller Zeiten beim Dreh seines Meisterwerks als alberne und oberflächliche Komödie.
2.Die Unfassbaren - Now You See Me
Strunzdummer und angestrengt virtuoser Magierblödsinn. Illusionistenlevel: Zauberkasten ab 6.
1.Paulette
Peinlicher, klischeeüberladener und rassistischer Banlieufirlefanz.
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Top 10:
10.Star Trek Into Darkness
Verklagt mich doch.
9.Blau ist eine warme Farbe
Hat mich nicht durchweg mitgenommen, ist aber in seinen vielen besten Momenten ein realistischer und über alle Maßen emotionaler Blick auf die Liebe, der nicht immer, aber ziemlich oft das Beste aus seiner 3 stündigen Laufzeit macht.
8.The Master
Paul Thomas Andersons neuster Film ist sein verkopftester und der, der sich von der Idee des Films als Erzählmedium am meisten löst. Weniger ist es hier die Geschichte, sondern die Figuren, die den Film vorantreiben. Ein faszinierendes, visuall brilliant auf 65mm gedrehtes, subtextreiches Werk mit einem wahnsinnigen Joaquin Phoenix in der Hauptrolle.
7.Die Monster Uni
Ein fantastisch unterhaltsames Prequel zu einem Lieblingsfilm aus meiner Kindheit. Zwar nie so anspruchsvoll wie manch andere Werke von Pixar, dafür macht dieses inhaltlich originelle, brilliant gemachte und optisch Henson-esque Monsterspektakel von vorne bis hinten Spaß und weiß bei all dem Spektakel auch, wann es an der Zeit ist ruhigere Töne anzuschlagen.
6.Frankenweenie
Tim Burton läuft mit diesem liebevoll stop-motion-animierten und nostalgischen Coming-of-Age-Creature-Feature in schwarz-weiß wieder zu alter Stärke auf. Gleichzeitig wundervoll tragikomisch und sich durch Jahrzehnte an Horrorfilmen reminiszenierend, erzählt Burton doch auch hinter dem unterhaltsamen Monster Mash eine berührende Geschichte über Liebe, Verlust und Tod, wie nur er es kann.
5.The World's End
Edgar Wright bringt die Three-Flavours-of-Cornetto-Trilogie mit seinem thematisch ambitionierten und filmisch virtuosen dritten Teil zu Ende. Ein Feuerwerk an großartiger und verblüffend getrickster Action, das aber am Ende vor allem wegen seiner zutiefst tragischen Behandlung einer aus den Fugen geratenen Freundschaft zu überzeugen weiß, bei der Simon Pegg als verzweifelt und verbissen an der Vergangenheit festhaltender Gary King zeigen darf, wie gut er spielen kann. Drink up, let's Boo-boo!
4.Inside Llewyn Davis
Es ist beinahe schon langweilig, wie konstant gut die Coen Brüder seit ihrem Debut 1984 sind. Mal von einem kleinen Tief Anfang der 2000er abgesehen, stehen vor allem sie für die qualitative Spitze des kontemporären amerikanischen Kinos. Und das zu recht. Mit Inside Llewyn Davis haben sie ein neues Meisterwerk geschaffen, vermutlich ihr bestes seit dem Oscargewinner No Country for Old Men. Während der aber noch ein brutaler und düsterer Thriller war, ist Inside Llewyn Davis ein romantischer Blick auf die Folkszene der 60er. Einerseits. Andererseits ist er ein in typischer Coen-Manier verschrobener und philosophierender Blick auf das Leben. Ein in allen Belangen ganz großer, aber doch kleiner Film.
3.Frances Ha
Noah Baumbachs schwarz-weiße, new yorker Selbtsfindungskomödie, irgendwo zwischen Woody Allen und Francois Truffaut. Optimistisch, leichtfüßig und liebenswürdig wie seine Hauptfigur, dabei sagenhaft witzig und alles andere als belanglos. Großartig zeitgemäßes und unprätentiöses Indiekino mit einer anbetungswürdigen Greta Gerwig. Bekommt man so viel zu selten zu sehen, was Frances Ha allerdings noch einzigartiger macht. Ahoi Sexy!
2.Mud
Twain-esques Coming-of-Age-Märchen als rauer Südstaatenthriller über Männlichkeit, Heldentum, Liebe und die Fähigkeit loszulassen. Jeff Nichols festigt seinen Stand als neue große Regiehoffnung und inszeniert einen poetisch bebilderten und berührenden Film mit glänzenden Darstellern, der ganz im Zeichen des klassisch amerikanischen Erzählkinos steht.
1.Silver Linings
Jennifer Lawrence und Bradley Cooper tanzen sich und mich ins Glück. Eine auf dem Papier recht gewöhnlich wirkende Romcom wird dank Lawrence und Cooper aber auch vor allem wegen Regisseur und Drehbuchautor David O. Russell zu purer Kinomagie. Der rundum wundertollste Film des Jahres.