3096 Tage: Der Natascha Kampusch Film [Kritik]

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von Eddy Turturro
Nunja,ich finde es einbischen fragwürdig, wen Personen (bezieht sich nicht nur auf Kampusch) aus ihrem Trauma provit schlagen wollen.
Ganz salopp gesagt: Sie hat gelitten, und das ist so eine Art Schmerzensgeld, wenn man so will. Ich sehe da jedenfalls nichts Schlimmes.

Es kommt mir eher so vor, dass sich die Menschen ein Opfer niedergeschlagen und gedemütigt vorstellen (wünschen?). Und wenn das Opfer dann plötzlich ein solches Selbstvertrauen an den Tag legt, sind die Menschen wohl verwirrt (?). Vielleicht würden sie sich ja wünschen, dass sie sich irgendwo verkriecht und den Mund hält, denn das würde ja ihrer Vorstellung von einem Opfer entsprechen? Ich weiß nicht.
 

DiMaggio

New Member
Hört sich zwar jetzt einfach an, aber ich finde, sie hat soviel gelitten in ihrem Leben, also soll sie doch mitnehmen was geht, und sich das Leben jetzt so schön wie möglich machen. Die verlorenen Jahre kann ihr nämlich niemand zurück geben, das ist noch schlimmer, als das sie jetzt Profit daraus zieht. Wobei ich sowieso nicht glaube, das das allzuviel ist.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von DiCaprio-Fan
Wobei ich sowieso nicht glaube, das das allzuviel ist.
Eben, der Film wird doch kein Kassenschlager. Das ist einfach kein Film, den man sich mit der Freundin oder mit der Familie ansieht; das ist ein Film, der die meisten von vorn herein abschrecken wird, weil sie sich mit solchen Themen nicht beschäftigen wollen - zieht einen zu sehr runter.
 

Eddy Turturro

New Member
Original von Tyler Durden
Original von Eddy Turturro
Nunja,ich finde es einbischen fragwürdig, wen Personen (bezieht sich nicht nur auf Kampusch) aus ihrem Trauma provit schlagen wollen.
Ganz salopp gesagt: Sie hat gelitten, und das ist so eine Art Schmerzensgeld, wenn man so will. Ich sehe da jedenfalls nichts Schlimmes.

Es kommt mir eher so vor, dass sich die Menschen ein Opfer niedergeschlagen und gedemütigt vorstellen (wünschen?). Und wenn das Opfer dann plötzlich ein solches Selbstvertrauen an den Tag legt, sind die Menschen wohl verwirrt (?). Vielleicht würden sie sich ja wünschen, dass sie sich irgendwo verkriecht und den Mund hält, denn das würde ja ihrer Vorstellung von einem Opfer entsprechen? Ich weiß nicht.

Und genau diese Art von Schmerzensgeld,missfällt mir in gewisser weise.Im Endeffekt zahlen wir ja für ihr leid,ich bezweifle das er im Kino laufen wird, aber ARD oder ZDF wird sich bestimmt dafür hergeben, sicherlich wird keiner dazu genötigt sich das anzuschauen, aber das verhärtet doch nur die annahme, das sie sich weiter öffentlich darstellen möchte.Niedergeschlagen oder gedemütigt möchte ich sie auch nicht sehen, aber weg von der öffentlichen Bildfläche.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Ne, also verfilmen muss man das jetzt echt nicht.
Vor allem nicht Eichinger, von dem halte ich überhaupt nichts, meiner Meinung nach ist das so ein richtig berechneter Geldmacher.

Und sicher spielt hier Geld ne Rolle. Ich meine die ganze Aufmerksamkeit, die ihm sofort gewiss ist, macht das ganze bereits für die Macher lohnenswert.
 

3isKaLt

Strahlender Psycho
Original von Tyler Durden
[...]
Es kommt mir eher so vor, dass sich die Menschen ein Opfer niedergeschlagen und gedemütigt vorstellen (wünschen?). Und wenn das Opfer dann plötzlich ein solches Selbstvertrauen an den Tag legt, sind die Menschen wohl verwirrt (?). Vielleicht würden sie sich ja wünschen, dass sie sich irgendwo verkriecht und den Mund hält, denn das würde ja ihrer Vorstellung von einem Opfer entsprechen? Ich weiß nicht.
Nein, nein. Also ich "wünsche" mir kein Opfer niedergeschlagen und gedemütigt, aber ich kann mich mit dem
Gedanken einfach nicht anfreunden, von seinem eigenen Leid so viel Profit wie möglich rausholen zu wollen.
(damit ist jetzt die Talkshow, das Buch und dieser Film von Natascha Kampusch gemeint)

Selbstverständlich steht einem Schmerzensgeld zu, keine Frage... aber wenn mir so etwas wiederfahren sollte,
dann würde ich schauen dass ich dieses "Ereignis" so schnell wie möglich verarbeiten und in Frieden mein
Leben weiter leben kann... und mich nicht selbst immer wieder damit befassen zu wollen.

Ich schneide mal kurz das Thema Josef F. an. Versuchen da die Opfer an die Öffentlichkeit zu gelangen? Nein.
Einfach weil ihr langjähriges Leid so unfassbar grausam war, dass sie versuchen (so gut wie möglich das halt ist)
ein neues Leben zu leben.

Und bei der Kampusch? Die wird bestimmt schon an einer Fortsetzung schreiben... :-/
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von 3isKaLt
aber wenn mir so etwas wiederfahren sollte,
dann würde ich schauen dass ich dieses "Ereignis" so schnell wie möglich verarbeiten und in Frieden mein
Leben weiter leben kann...
Jeder verarbeitet solche Erlebnisse wohl auf seine eigene Art, und Kampusch tut es (oder versucht es) durch eben diese offene Umgehensweise und indem sie das Ganze aufschreibt. Wenn ich mich nicht irre, wird das Schreiben manchmal auch zu Therapiezwecken genutzt, also dadurch kann man auch eine solche Sache verarbeiten.
Die Opfer von Fritzl gehen halt anders ran, das ist, wie gesagt, bei jedem unterschiedlich.
 

Time Lord

of The Doctor
Wieso stand der bei "Nicht mehr in der Mache"?
Jedenfalls..

Neuer Titel

War "3096" und ist jetzt "3096 Tage", Kinostart ist am 21.02.2013.

q: zelluliod.de
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Hier der erste Trailer zur Verfilmung des Entführungsfalles Natascha Kampusch, von Constantin Film produziert:

Trailer

Was meint ihr... ?
 

Sesqua

Lebt noch
Ich schau mir den nicht an.

Erstens weil es Kampusch ist und zweites weil solange der Fall noch beim FBI liegt ich nicht glaube das alles was sie geschildert hat wahr ist und der Film spiegelt Nur ihre Wahrheit wieder.
 

Presko

Don Quijote des Forums
"Nach dem unvollendeten Drehbuch von Bernd Eichinger"?

Sonst schauts gar nicht uninteressant aus. Aber will ihn trotzdem nicht sehen.
 

squizo

Zillion Dollar Sadist
Uah übler Trailer. Sieht fast schon aus wie eine Liebesgeschichte. Die Stimmung, die ein Film über so ein Thema haben sollte, hat der Trailer meiner Meinung nach total verfehlt.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Der Trailer gefällt mir auch nicht so recht und ich denke, ich werde mir den Film nicht ansehen.
Sesqua schrieb:
Ich schau mir den nicht an.

Erstens weil es Kampusch ist und zweites weil solange der Fall noch beim FBI liegt ich nicht glaube das alles was sie geschildert hat wahr ist und der Film spiegelt Nur ihre Wahrheit wieder.
Meinst du, sie hat ihre Entführung mit 10 Jahren selbst inszeniert und lebte freiwillig bei dem Typen im Verließ? Und wieso beschäftigt sich das FBI mit einem österreichischen Entführungsfall? :check:
 

Puni

Well-Known Member
Ne, viel mehr ist die Frage immernoch ungeklärt, ob es Helfer gab oder nicht. Das Thema ist hochsensibel, aber wer weiß schon, was im Kopf von Menschen passiert, die so so viele Jahre eingesperrt sind und nur eine einzige Bezugsperson haben. Ist der Fall denn mittlerweile eigentlich abgeschlossen? Wenn keine Zweifel mehr an ihrer Geschichte bestehen, dann nehm ich natürlich alles zurück, möchte hiermit auch keine Anschuldigungen äußern, nur eher eine Möglichkeit, so lange der Fall nicht völlig geklärt ist.

Hab den Trailer schon im Kino gesehen und man, ist das furchtbar. Wird sich bestimmt auf einem ähnlichen Level bewegen, wie dieses bekloppte TV-Talk-Format, das Kampusch für kurze Zeit hatte. Warum muss man immer alles verfilmen? Ich will gar nicht wissen, wie furchtbar kitschig der Film am Ende wird. Ich hoffe auf einen Flop, damit Produzenten von so einem Schwachsinn in Zukunft die Finger lassen.
 

Presko

Don Quijote des Forums
squizo schrieb:
Sieht fast schon aus wie eine Liebesgeschichte. Die Stimmung, die ein Film über so ein Thema haben sollte, hat der Trailer meiner Meinung nach total verfehlt.

Das ist halt die Frage. Ich muss sagen, dass ich den Aspekt noch einigermassen interessant finde. Ohne jetzt auf die realen Ereignisse eingehen zu wollen. Wenn ein Kind bei so jemandem aufwächst, wird der doch gewzungenermassen gleichsam zum Vertrauten, wie er auch Entführer ist. Und da kann es doch auch Nähe und Intimität geben. Diese Gratwanderung fände ich als Thema darum schon recht interessant. Andererseits nervt mich dieses "nach dem wahren Fall"-Getue.

@McKenzie: Wieso bzw. wem gegenüber jetzt genau unsensibel? Und wieso wird das gerade bei dem Film hier so hoch gewertet? Viele, viele Filme sind unsensibel, aber dann heisst es immer "ist doch nur ein Film. Ist nur Unterhaltung. bla, bla,bla"
 
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