Joel.Barish
dank AF
@Walter
Und wo klingt das, was ich geschrieben habe, so stark anders wie das, was du hier andeutest? Oder wie das, was sich über den Film nun mal faktisch sagen lässt? Weil, die zur Legende gewordene Geschichte der 47 Ronin ist ja nun tatsächlich Teil der japanischen Kultur und Historie. Gänzlich ohne irgendwelche Fantasy Zusätze. Und aus dieser Geschichte macht man einen stark veränderten und um besagten Firlefanz erweiterten amerikanischen Fantasy Radau. Man überspringt nur die Comic Umsetzung, ansonsten ist die Handhabung doch wirklich mehr als nur ähnlich wie "300". Der Vergleich zwischen "Die verborgene Festung" und "Star Wars" macht daher nicht wirklich viel Sinn. Der Kurosawa Film besitzt, soweit ich weiß, keine historische Originalvorlage und "Star Wars" ist maximal inspiriert von dem Kurosawa Film, wie SW auch inspiriert von dutzenden, ja hunderten anderen Mythen, Legenden, Märchen, Geschichten und Filmen aus aller Welt ist.
Aber mir geht es ja gar nicht so sehr um Authentizität. Ich finde die präsentierte Welt nur so billig und einfallslos und so konsequent unjapanisch/-asiatisch, weil man sich nur der populären Asien-Klischees bedient. Ich sehe hier wirklich keinen großen Unterschied zu "Seventh Son", außer dass dieser hier wahrscheinlich ein wenig teurer war. Ansonsten suggerieren mit die Trailer zu beiden Filmen bisher einen lieblosen, überfrachteten, konfus durcheinandergewürfelten Fantasy-Reigen, der inhaltlich absoluter Standard ist.
Und gegen Keanu habe ich nichts. Ich bin nicht sein größter Fan, aber es gibt genügend Filme, die ich mag und wo ich auch ihn mochte. ich habe ja auch nichts Negatives gegen ihn persönlich geäußert. Negativ geäußert habe ich mich gegen den Fokus auf ihn. Und ja, ich weiß, warum das so ablaufen muss in einem mit überwiegend amerikanischen Geld produzierten Blockbuster, aber ich bin noch nicht bereit, das schulterzuckend hinzunehmen, nur weil man das kommen sah. Es stört mich halt, dass Keanu (trotz 1/8 oder so asiatischer Vorfahren) den zentralen Platz einnimmt und inhaltlich den Retter/die letzte Chance für die stolzen Ronin spielen muss, in einer Rolle (und da kommt die Vorlage dann doch wieder ins Spiel) die es ziemlich sicher nicht in den Überlieferungen gibt. Ich kann nicht ausschließen, dass der Film mir später gefällt, so wie ich mittlerweile nicht überrascht wäre, wenn ich "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" tatsächlich unterhaltsam finden wurde. Aber das bisher Gezeigte weckt bei mir keine Freude.
Große, laute Filme - gerne. Von mir aus auch blöde Filme, wenn sie denn Spaß machen. Aber leer? Wir reden hier ja nicht von hochkomplexen Charakterdramen, sondern von funktionierenden Charakteren und einer nachvollziehbaren Story. Die minimale Grundausstattung davon wollte in "Pacific Rim" keiner wahrnehmen und legte es als Schwachpunkt aus, weil man mehr wollte. Aber bei diversen anderen Unterhaltungsfilmen werden konfus zusammengebastelte Bombast-Plots und nicht nachvollziehbare Charaktere, die je nach Bedarf das tun, was für die Handlung wichtig ist, einfach ignoriert und der Film lustvoll konsumiert. Mir scheint, dass es große Unterschiede gibt, wie leicht und simpel auch Unterhaltungsfilme sein dürfen und wie weit "leer" gehen darf.
Und wo klingt das, was ich geschrieben habe, so stark anders wie das, was du hier andeutest? Oder wie das, was sich über den Film nun mal faktisch sagen lässt? Weil, die zur Legende gewordene Geschichte der 47 Ronin ist ja nun tatsächlich Teil der japanischen Kultur und Historie. Gänzlich ohne irgendwelche Fantasy Zusätze. Und aus dieser Geschichte macht man einen stark veränderten und um besagten Firlefanz erweiterten amerikanischen Fantasy Radau. Man überspringt nur die Comic Umsetzung, ansonsten ist die Handhabung doch wirklich mehr als nur ähnlich wie "300". Der Vergleich zwischen "Die verborgene Festung" und "Star Wars" macht daher nicht wirklich viel Sinn. Der Kurosawa Film besitzt, soweit ich weiß, keine historische Originalvorlage und "Star Wars" ist maximal inspiriert von dem Kurosawa Film, wie SW auch inspiriert von dutzenden, ja hunderten anderen Mythen, Legenden, Märchen, Geschichten und Filmen aus aller Welt ist.
Aber mir geht es ja gar nicht so sehr um Authentizität. Ich finde die präsentierte Welt nur so billig und einfallslos und so konsequent unjapanisch/-asiatisch, weil man sich nur der populären Asien-Klischees bedient. Ich sehe hier wirklich keinen großen Unterschied zu "Seventh Son", außer dass dieser hier wahrscheinlich ein wenig teurer war. Ansonsten suggerieren mit die Trailer zu beiden Filmen bisher einen lieblosen, überfrachteten, konfus durcheinandergewürfelten Fantasy-Reigen, der inhaltlich absoluter Standard ist.
Und gegen Keanu habe ich nichts. Ich bin nicht sein größter Fan, aber es gibt genügend Filme, die ich mag und wo ich auch ihn mochte. ich habe ja auch nichts Negatives gegen ihn persönlich geäußert. Negativ geäußert habe ich mich gegen den Fokus auf ihn. Und ja, ich weiß, warum das so ablaufen muss in einem mit überwiegend amerikanischen Geld produzierten Blockbuster, aber ich bin noch nicht bereit, das schulterzuckend hinzunehmen, nur weil man das kommen sah. Es stört mich halt, dass Keanu (trotz 1/8 oder so asiatischer Vorfahren) den zentralen Platz einnimmt und inhaltlich den Retter/die letzte Chance für die stolzen Ronin spielen muss, in einer Rolle (und da kommt die Vorlage dann doch wieder ins Spiel) die es ziemlich sicher nicht in den Überlieferungen gibt. Ich kann nicht ausschließen, dass der Film mir später gefällt, so wie ich mittlerweile nicht überrascht wäre, wenn ich "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" tatsächlich unterhaltsam finden wurde. Aber das bisher Gezeigte weckt bei mir keine Freude.
"Auch du, Brutus, du?"Jay schrieb:wenn man eine Menge Filme schaut und sich auch für große, laute, leere Filme nicht zu schade ist.
Große, laute Filme - gerne. Von mir aus auch blöde Filme, wenn sie denn Spaß machen. Aber leer? Wir reden hier ja nicht von hochkomplexen Charakterdramen, sondern von funktionierenden Charakteren und einer nachvollziehbaren Story. Die minimale Grundausstattung davon wollte in "Pacific Rim" keiner wahrnehmen und legte es als Schwachpunkt aus, weil man mehr wollte. Aber bei diversen anderen Unterhaltungsfilmen werden konfus zusammengebastelte Bombast-Plots und nicht nachvollziehbare Charaktere, die je nach Bedarf das tun, was für die Handlung wichtig ist, einfach ignoriert und der Film lustvoll konsumiert. Mir scheint, dass es große Unterschiede gibt, wie leicht und simpel auch Unterhaltungsfilme sein dürfen und wie weit "leer" gehen darf.