47 Ronin ~ Keanu Reeves [Kritik]

Joel.Barish

dank AF
@Walter
Und wo klingt das, was ich geschrieben habe, so stark anders wie das, was du hier andeutest? Oder wie das, was sich über den Film nun mal faktisch sagen lässt? :ugly: Weil, die zur Legende gewordene Geschichte der 47 Ronin ist ja nun tatsächlich Teil der japanischen Kultur und Historie. Gänzlich ohne irgendwelche Fantasy Zusätze. Und aus dieser Geschichte macht man einen stark veränderten und um besagten Firlefanz erweiterten amerikanischen Fantasy Radau. Man überspringt nur die Comic Umsetzung, ansonsten ist die Handhabung doch wirklich mehr als nur ähnlich wie "300". Der Vergleich zwischen "Die verborgene Festung" und "Star Wars" macht daher nicht wirklich viel Sinn. Der Kurosawa Film besitzt, soweit ich weiß, keine historische Originalvorlage und "Star Wars" ist maximal inspiriert von dem Kurosawa Film, wie SW auch inspiriert von dutzenden, ja hunderten anderen Mythen, Legenden, Märchen, Geschichten und Filmen aus aller Welt ist.
Aber mir geht es ja gar nicht so sehr um Authentizität. Ich finde die präsentierte Welt nur so billig und einfallslos und so konsequent unjapanisch/-asiatisch, weil man sich nur der populären Asien-Klischees bedient. Ich sehe hier wirklich keinen großen Unterschied zu "Seventh Son", außer dass dieser hier wahrscheinlich ein wenig teurer war. Ansonsten suggerieren mit die Trailer zu beiden Filmen bisher einen lieblosen, überfrachteten, konfus durcheinandergewürfelten Fantasy-Reigen, der inhaltlich absoluter Standard ist.

Und gegen Keanu habe ich nichts. Ich bin nicht sein größter Fan, aber es gibt genügend Filme, die ich mag und wo ich auch ihn mochte. ich habe ja auch nichts Negatives gegen ihn persönlich geäußert. Negativ geäußert habe ich mich gegen den Fokus auf ihn. Und ja, ich weiß, warum das so ablaufen muss in einem mit überwiegend amerikanischen Geld produzierten Blockbuster, aber ich bin noch nicht bereit, das schulterzuckend hinzunehmen, nur weil man das kommen sah. Es stört mich halt, dass Keanu (trotz 1/8 oder so asiatischer Vorfahren) den zentralen Platz einnimmt und inhaltlich den Retter/die letzte Chance für die stolzen Ronin spielen muss, in einer Rolle (und da kommt die Vorlage dann doch wieder ins Spiel) die es ziemlich sicher nicht in den Überlieferungen gibt. Ich kann nicht ausschließen, dass der Film mir später gefällt, so wie ich mittlerweile nicht überrascht wäre, wenn ich "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" tatsächlich unterhaltsam finden wurde. Aber das bisher Gezeigte weckt bei mir keine Freude.

Jay schrieb:
wenn man eine Menge Filme schaut und sich auch für große, laute, leere Filme nicht zu schade ist.
"Auch du, Brutus, du?" :crying:
Große, laute Filme - gerne. Von mir aus auch blöde Filme, wenn sie denn Spaß machen. Aber leer? Wir reden hier ja nicht von hochkomplexen Charakterdramen, sondern von funktionierenden Charakteren und einer nachvollziehbaren Story. Die minimale Grundausstattung davon wollte in "Pacific Rim" keiner wahrnehmen und legte es als Schwachpunkt aus, weil man mehr wollte. Aber bei diversen anderen Unterhaltungsfilmen werden konfus zusammengebastelte Bombast-Plots und nicht nachvollziehbare Charaktere, die je nach Bedarf das tun, was für die Handlung wichtig ist, einfach ignoriert und der Film lustvoll konsumiert. Mir scheint, dass es große Unterschiede gibt, wie leicht und simpel auch Unterhaltungsfilme sein dürfen und wie weit "leer" gehen darf. :unsure:
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Joel.Barish schrieb:
@Walter
Und wo klingt das, was ich geschrieben habe, so stark anders wie das, was du hier andeutest? Oder wie das, was sich über den Film nun mal faktisch sagen lässt? :ugly:
Dr.WalterJenning schrieb:
Keanu endlich wieder in einem Blockbuster und dazu ein für Hollywood-Verhältnisse unverbrauchtes Setting in Kombination mit einer, zumindest für mich, interessanten Mythologie...bin definitiv im Kino :top:

Nun, festzustellen, dass es sich bei dem Film um einen Blockbuster mit Keanu Reeves handelt und anhand des Plots zu erkennen, dass '47 Ronin' in der asiatischen Mythologie angesiedelt ist, ist nun wirklich keine Kunst :biggrin: Dem Film allerdings bereits im Vorraus Versagen auf ganzer Linie, Konfusion und Unterdurchschnittlichkeit zu unterstellen ist schon eine andere Hausnummer :whistling: :smile:

Man sollte das Endergebnis abwarten, was du ja selbst schreibst und den Trailer nicht überzeugend zu finden ist auch dein gutes Recht, soweit reicht meine narzistische Ader nun doch nicht :ugly: aber, dass ein hochbudgetiertes Hollywood-Fantasy-Epos nicht ohne amerikanische Besetzung auskommt, ist dir schliesslich auch bewusst und diesbezüglich hätte man die Wahl durchaus schlechter treffen können als mit Keanu Reeves. Der Mann versteht immerhin etwas von der japanischen Kultur, betreibt zudem schon eine lange Zeit selbst Kung-Fu und widmete dieser Leidenschaft jüngst einen ganzen Spielfilm. Davon abgesehen sind mit Rinko Kikuchi, Hiroyuki Sanada, Togo Igawa ect. einige Hochkaräter japanischer Abstammung vertreten.

Es ist doch eher positiv anzumerken, dass das System wieder vermehrt Geld in solche unsicher zu refinanzierenden, großen Projekte investiert wie z.B Pacific Rim oder eben auch 47 Ronin. Natürlich schwingt da auch ein gewisses Kalkül bezüglich des wachsenden, asiatischen Filmmarktes mit aber solange diese Entwicklung diese Art von Filmen hervorbringt, ist das meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung. Denn sind wir mal ehrlich, die meisten von uns sind bereits gelangweilt und übersättigt ob der ganzen Prequels, Sequels, Reboots usw.. Trotzdem muss die Qualität stimmen und dies kann letztendlich nur durch den fertigen Film bestätigt werden. Die Vorraussetzungen sind bei 47 Ronin zumindest durch einen der Autoren und den Darstellern gegeben.

Und zum Thema Star Wars:

Das Beispiel sollte nur verdeutlichen, dass eine in ein anderes (Sub-) Genre portierte Geschichte durchaus funktionieren kann.
 

Woodstock

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Ich stimme Jay zu, schön Keanu wieder in einem Actionfilm mit Fantasy Elementen zu sehen. Das Genre kann er aber habt ihr bemerkt das er im aktuellen Trailer nicht ein einziges mal seinen Gesichtsaudruck geändert hat? Das kann er auch...
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Woodstock schrieb:
habt ihr bemerkt das er im aktuellen Trailer nicht ein einziges mal seinen Gesichtsaudruck geändert hat? Das kann er auch...

Ein Klax für den Guten, das hat er u.a. im 'Tag, an dem die Erde stillstand' - Remake über 104 Minuten lang durchgezogen und das nennt sich Method Acting, inspiriert vom Großmeister des Mimenspiels Steven Seagal :biggrin: Hach...ich mag Keanu...ein Hoshie im Geiste :love:
 

Woodstock

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Dr.WalterJenning schrieb:
Woodstock schrieb:
habt ihr bemerkt das er im aktuellen Trailer nicht ein einziges mal seinen Gesichtsaudruck geändert hat? Das kann er auch...

Ein Klax für den Guten, das hat er u.a. im 'Tag, an dem die Erde stillstand' - Remake über 104 Minuten lang durchgezogen und das nennt sich Method Acting, inspiriert vom Großmeister des Mimenspiels Steven Seagal :biggrin: Hach...ich mag Keanu...ein Hoshie im Geiste :love:

Kristen Stewart ist in diesem Gebiet das neue Großtalent. :biggrin:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Joel.Barish schrieb:
"Auch du, Brutus, du?" :crying:
Große, laute Filme - gerne. Von mir aus auch blöde Filme, wenn sie denn Spaß machen. Aber leer? Wir reden hier ja nicht von hochkomplexen Charakterdramen, sondern von funktionierenden Charakteren und einer nachvollziehbaren Story. Die minimale Grundausstattung davon wollte in "Pacific Rim" keiner wahrnehmen und legte es als Schwachpunkt aus, weil man mehr wollte. Aber bei diversen anderen Unterhaltungsfilmen werden konfus zusammengebastelte Bombast-Plots und nicht nachvollziehbare Charaktere, die je nach Bedarf das tun, was für die Handlung wichtig ist, einfach ignoriert und der Film lustvoll konsumiert. Mir scheint, dass es große Unterschiede gibt, wie leicht und simpel auch Unterhaltungsfilme sein dürfen und wie weit "leer" gehen darf. :unsure:

*Dolch abputz

"Leer" ist vielleicht übertrieben gezeichnet, aber Independence Day, GI Joe und Transformers, nicht dass ich sie auf eine Höhe stellen würde, sind auch reichlich leer, was Charaktere, Beweggründe, Gefühle etc. betrifft, dennoch spaßig. Ob 46 Japanese And 1 Hawaiian Ronin letztlich nur so "gut" wie Pirates 4 wird, muss sich erst noch zeigen. Ich geb ja zu, dass das Gezeigte insgesamt erstmal bloß ausschaut wie Snow White and the Huntsman mit Keanu-san statt Kristen und Samurai und Monster statt Märchenwesen, aber Keanu und die gewählten Themen finde ich schon mal grundsätzlich interessanter als letzteres.

Tag, an dem die Erde stillstand versuche ich noch angestrengt zu vergessen.
 

Woodstock

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Joel.Barish schrieb:
"Auch du, Brutus, du?" :crying:
Große, laute Filme - gerne. Von mir aus auch blöde Filme, wenn sie denn Spaß machen. Aber leer? Wir reden hier ja nicht von hochkomplexen Charakterdramen, sondern von funktionierenden Charakteren und einer nachvollziehbaren Story. Die minimale Grundausstattung davon wollte in "Pacific Rim" keiner wahrnehmen und legte es als Schwachpunkt aus, weil man mehr wollte. Aber bei diversen anderen Unterhaltungsfilmen werden konfus zusammengebastelte Bombast-Plots und nicht nachvollziehbare Charaktere, die je nach Bedarf das tun, was für die Handlung wichtig ist, einfach ignoriert und der Film lustvoll konsumiert. Mir scheint, dass es große Unterschiede gibt, wie leicht und simpel auch Unterhaltungsfilme sein dürfen und wie weit "leer" gehen darf. :unsure:

^ Das (Bedeutet ich stimme zu)!

Die Charaktere von Pacific Rim waren ausreichend für den Film aber in einem anderen Projekt wären sie zu wenig gewesen. Der Film war gut aber den hätte nicht Guillermo del Toro machen müssen. Würde man es nicht vorher wissen, wären ich nie auf die Idee gekommen das der Film von ihm war.

Sorry, kam erst jetzt zum nachlesen was ihr alle hier so schreibt.
 

Joel.Barish

dank AF
@Walter
Manchmal scheint es mir, wir wollen ähnliche Dinge sagen, die wir aber unterschiedlich auffassen und formulieren das so blöd, dass wir endlos aneinander vorbei reden. Scheinbar auch jetzt. :ugly: :hae: Denn nochmal: Was genau habe ich gesagt, das so "zu viel hineininterpretiert" war? Ganz ehrlich gefragt. Wo genau unterstelle ich dem Film schon jetzt Versagen? Ich lasse mich in negativer Weise über den Trailer aus, der ja immerhin dazu da ist, mir den Film in einem möglichst positiven Licht schmackhaft zu machen. Ich sagte, das Gezeigte gefällt mir nicht, wie das täglich viele, viele Male passiert. Ich habe das mit einem anderen Trailer, Seventh Son, verglichen, der zeitnah erschien und einen ähnlichen Eindruck hinterließ. Dass der Film "generisch" wird ist eine Vermutung, die ich auch genau als solche Formuliert habe. Für mich ist das alles legitim. :confused:

Und zu dem Keanu Problem habe ich vorher doch schon ausreichend erklärt, warum und inwiefern ich da ein Problem sehe. Dass es nicht an Keanue persönlich liegt, sondern an der Art, wie er sich als hinzugedichtete Figur, als (überwiegend) kaukasischer Typ in einer japanischen Geschichte breit macht. Nimms mir nicht übel, aber ich bin ehrlich verwirrt, was genau du von mir hören möchtest. :plemplem: Mir ist egal, was Keanu persönlich mit der japanischen Kultur am Hut hat. Er ist im doppelten Sinne ein Fremdkörper (neben den miesen Effekten! Burn! :biggrin:) in der Geschichte, der aber im Zentrum steht. Ich finde es einfach blöd, dass wir uns wirklich ein Publikum heranzüchten, das nicht damit klarkäme, wenn im Film niemand so aussieht wie sie selbst. Oder ein Publikum, das nur Filme konsumiert, in denen ein bekanntes Gesicht herumturnt. So was erschafft Gleichförmigkeit. Und das gesamte Drumherum von "47 Ronin" ist für mich nicht neu, nicht selten, nicht ungewöhnlich genug, um Keanu quasi als Mittel zum guten Zweck zu sehen, um nämlich ungewöhnliche Stoffe an den Mann zu bringen. Dafür sieht das alles zu 0815 aus.

@Jay
Nur so "gut" wie Pirates 4? :blink: :biggrin: :ugly: Hahaha! Lol! Roflcopter!
Davon rede ich doch die ganze Zeit! Dass der hier so aussieht, als würde er ziemlich teurer Murks. Wie z.B. Pirates 4. Du hast in deinem vorherigen Post noch geschrieben...
Von der Größe der Effekte scheint der am ehesten mit dem dritten Pirates zu vergleichen, man beachte nur die Eröffnungsbilder mit den vielen Schiffen.
... und das finde ich ähnlich absurd-amüsant. Pirates 3 ist vielleicht ähnlich überladen, wahrscheinlich noch mehr überladen, aber in Sachen Qualität und Originalität sind die Piraten diesem hier doch um Lichtjahre voraus. Es sei denn, die halten hier noch die ganz großen Kanonen zurück.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Joel.Barish schrieb:
Denn nochmal: Was genau habe ich gesagt, das so "zu viel hineininterpretiert" war?

Zum Beispiel hier:

Joel.Barish schrieb:
Pirates 3 ist vielleicht ähnlich überladen, wahrscheinlich noch mehr überladen, aber in Sachen Qualität und Originalität sind die Piraten diesem hier doch um Lichtjahre voraus. Es sei denn, die halten hier noch die ganz großen Kanonen zurück.

Allerdings relativierst du die Aussage diesesmal wenigstens ein wenig :biggrin: Und solche Aussagen minus die Relation findest du auch u.a. in deinem ersten Kommentar :whistling: Was ich von dir hören will: Deine Meinung zum Trailer und nach Belieben eine Weiterführung der Disskussion :biggrin: Für mich liest sich das jedoch, als hättest du den bereits fertigen Film gesehen und warst maßlos enttäuscht. Ich für meinen Teil finde den Trailer akzeptabel und als erster, kleiner Heißmacher brauchbar, würde aber nicht soweit gehen, dem Film aufgrund dessen Brillianz, Genialität oder das krasse Gegenteil anzudichten :nene:

Joel.Barish schrieb:
Er ist im doppelten Sinne ein Fremdkörper (neben den miesen Effekten! Burn! :biggrin:) in der Geschichte, der aber im Zentrum steht.

Du tust es schon wieder :ugly: :biggrin: Ich würde die Effekte keinesfalls als mies, sondern eher als unfertig bezeichnen. Die Post-Production hat noch mehr als ein halbes Jahr zur Verfügung, um an den Effekten zu arbeiten und auch Reeves Rolle und Position ist noch nicht eindeutig definiert. Zudem könnte man im Umkehrschluss behaupten, dass es sehr engstirnig von dir ist, einem westlichen Darsteller das Mitwirken in einem asiatischen Film abzusprechen aber soweit will ich (noch) nicht gehen :wink:

Joel.Barish schrieb:
Und zu dem Keanu Problem habe ich vorher doch schon ausreichend erklärt, warum und inwiefern ich da ein Problem sehe. Dass es nicht an Keanue persönlich liegt, sondern an der Art, wie er sich als hinzugedichtete Figur, als (überwiegend) kaukasischer Typ in einer japanischen Geschichte breit macht. Nimms mir nicht übel, aber ich bin ehrlich verwirrt, was genau du von mir hören möchtest. :plemplem:

Und ich hatte dir erklärt, weshalb es nahezu unvermeidbar ist, einen solchen Film mit derartigen Darstellern zu besetzten. Vermutlich verläuft die Story ähnlich wie 'Shogun' mit Chamberlain und sollte es so kommen, kann ich mich auch damit anfreunden. Es gibt genügend Filme, auch höher budgetierte, die auch auf westliche Hauptdarsteller verzichten können/wollen/dürfen und zudem aus Hollywood stammen, z.B. 'Ninja Assassin'.

Natürlich bilden solche Filme die Ausnahme aber ich sehe da keine Gefahr, dass ein evtl. Publikum durch das gängigere Prozedere des Systems verblendet wird, das entspringt eher einer Vermutung und gleichzeitig auch Kalkül der Studios, die fälschlicherweise davon ausgehen, dem Zuschauer könne man keine Newcomer präsentieren ohne Identifikationsschwierigkeiten zu provozieren oder eindeutig asiatische Rollen mit zurecht geschminkten, westlichen Darstellern zu besetzen. Nicht nur in diesem Bereich (siehe u.a. untertitelte Filme) schätzt man den Zuschauer als dümmer bzw. einfältiger ein, als er in Wirklichkeit ist. Wäre dem so, hätte ein James Bond nach Connery nicht mehr funktioniert und Batman wäre nach Keaton oder Adam West gestorben.

In Sachen Originalität und da bleibe ich dabei, lässt das Setting auf bisher Unverbrauchtes oder zumindest auf eine lange Zeit nicht genutzte Thematik hoffen. Oder wann gab es zuletzt einen Film aus Hollywood, der in Japan spielt, größtenteils mit japanischen Darstellern besetzt war, eindeutig- japanische Mythologie mit westlichen Fantasy-Elementen kombinierte und ein Budget von 150.000.000 Dollar + zur Verfügung hatte?

Ja, Fantasy ist spätestens seit Herr der Ringe wieder massenkompatibel und lukrativ und Ja, auch Pirates nutzt angestaubte (Sub-) Genres (Der Piratenfilm) und haucht ihnen mittels des Fantasy-Elements neues Leben ein aber das bedeutet nicht gleichzeitig einen Mangel an Kreativität sondern viel mehr eine Neuetablierung eines bekannten Themas. Diesen Weg geht nun auch 47 Ronin. Das kann wie im Fall von Pirates gut funktionieren und auch akzeptiert- bzw. vom Publikum angenommen werden aber kann auch scheitern, wie jüngst Cowboys vs. Aliens bewies. Das alles steht und fällt mit dem Autor, dem Regisseur, den Darstellern ect. aber auch nicht zuletzt mit dem gewählten Zeitpunkt der Veröffentlichung, dem Zeitgeist, und diesbezüglich ist Ronin eine Wundertüte.

Zu guter Letzt:

Mir ist egal, was Keanu persönlich mit der japanischen Kultur am Hut hat.

Das mag dir vielleicht egal sein, mir hingegen ist ein Schauspieler, der sich auch privat mit der thematisierten Kultur identifizieren kann, respektive in diesem speziellen Fall sogar lebt, lieber und daraus resultierend auch glaubwürdiger als ein Darsteller, der die Rolle ausschliesslich der Gage wegen und aus Gründen der Popularität spielt.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Aber die Kombination aus Martial Arts und Fantasy ist doch absolut nichts Neues (man denke nur an "A Chinese Ghost Story" und an die vielen anderen Fantasy-Eastern). Bei den Piraten war es wohl eine Neuetablierung eines alten Themas (zumindest fallen mir keine früheren Piraten-Fantasy-Streifen ein), aber hier sehe ich das nicht.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Tyler Durden schrieb:
Aber die Kombination aus Martial Arts und Fantasy ist doch absolut nichts Neues (man denke nur an "A Chinese Ghost Story" und an die vielen anderen Fantasy-Eastern).

Ich wusste gar nicht, dass 'A Chinese Ghost Story' eine Hollywood-Produktion ist, die in der japanischen Mythologie/Kultur angesiedelt ist?! :wink: Vielleicht solltest du die letzten beiden Absätze einfach nochmal lesen :whistling: :biggrin:
 

TheWolf82

Well-Known Member
Um mal die Diskussionen zu durchbrechen: :wink: Einfach mal abwarten wie er dann wirklich wird. Trailer sagen nicht unbedingt was über dei Qualität aus.

Schade finde ich allerdings das sie keinen "Bodenständigeren" Film gemacht haben ohne Fantasyelemente. Als ich vor langer zeit die Ankündigung für den Film gesehen hatte stand da meine ich noch nichts mit Fantasy und denke so hätte er mir besser gefallen. Aber schaun mer mal. :wink:
 

Batou9

Well-Known Member
Joel.Barish schrieb:
Ich finde es einfach blöd, dass wir uns wirklich ein Publikum heranzüchten, das nicht damit klarkäme, wenn im Film niemand so aussieht wie sie selbst. Oder ein Publikum, das nur Filme konsumiert, in denen ein bekanntes Gesicht herumturnt. So was erschafft Gleichförmigkeit. Und das gesamte Drumherum von "47 Ronin" ist für mich nicht neu, nicht selten, nicht ungewöhnlich genug, um Keanu quasi als Mittel zum guten Zweck zu sehen, um nämlich ungewöhnliche Stoffe an den Mann zu bringen. Dafür sieht das alles zu 0815 aus.
Du sprichst mir so sehr aus der Seele. Ich dachte bei diesem Film mindestens an 10 andere Filme und habe auch nur ganz nebenbei bemerkt, dass bereits der ganze Film gezeigt wurde. Die späteren Szenenerweiterungen sind, sofern man diese Leere in seinem Charakter (THE ONE, Auserwählter, Mann der Stunde) und das antidramaturgische Gespiele und Rumgehüpfe und nur Minuten andauernde Selbstgefinde mal beiseite kehrt, für mich jetzt schon nur gefühlte Lückenfüller. Ich will endlich, dass mal was neues mich so sehr ergreift, dass ich am Ende des Films wieder Liebhaber des Films bin. Und das muss keine hohe Kunst sein, wie z.B. Taken (96hours) oder auch Take Shelter bei mir gezeigt haben. Hier fehlt einfach die Inspiration um mich zu entführen. Keanu Reeves sehe ich zwar gerne (wer tut das nicht?! Er schaut so einfaltig aus, dass wir in dieser ungreifbaren Welt, gerne auch so wären, jemand der nichts mehr zu sagen hat und einfach THE ONE ist).

Trailer war 08/15 und das Ende so dämlich (hab keine Angst ........ na dann warte mal ab!), dass sie den Film bitte direkt auf BluRay rausbringen sollen. CGI kann auch überall.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Batou9 schrieb:
Die späteren Szenenerweiterungen sind, sofern man diese Leere in seinem Charakter (THE ONE, Auserwählter, Mann der Stunde) und das antidramaturgische Gespiele und Rumgehüpfe und nur Minuten andauernde Selbstgefinde mal beiseite kehrt, für mich jetzt schon nur gefühlte Lückenfüller. Ich will endlich, dass mal was neues mich so sehr ergreift, dass ich am Ende des Films wieder Liebhaber des Films bin. Und das muss keine hohe Kunst sein, wie z.B. Taken (96hours) oder auch Take Shelter bei mir gezeigt haben. Hier fehlt einfach die Inspiration um mich zu entführen.

Immer wieder beeindruckend, wie hier manche von einem mickrigen Trailer/Teaser bereits auf den fertigen Film inklusive Charakterentwicklung- und Tiefe schliessen können :plemplem: Vielleicht können mir diese Personen auch sagen, wer nächste Buli-Saison deutscher Meister wird?! :hae: Mit einem solchen Talent lässt sich immerhin 'ne Menge Kohle machen :biggrin: Der Teaser/Trailer hat aus welchen Gründen auch immer nicht gezündet? OK! Aber alles weitere kommt dem Lesen im Kaffeesatz gleich und ergibt folglich nicht den geringsten Sinn. :wink:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
@Walter: keine Sorge, das habe ich schon gelesen. Aber macht es einen Film wirklich origineller, wenn er dieselben Elemente nutzt (also Fantasy + Martial Arts + asiatische Mythologie), aber nicht mehr aus Asien kommt, sondern von Hollywood produziert wird und einen Keanu Reeves dabei hat?
 

Joel.Barish

dank AF
Lol, Walter. Findest du nicht, dass du das ein wenig zu eng siehst? :smile: Du hängst dich hier an etwas auf, das in vergleichbarer oder auch extremer Form andauernd passiert. Leute lassen sich über Trailer aus und egal ob es heißt "Yeah, das wird ein Fest! Kinoticket ist bereits gekauft!" oder ob man sagt "Was ein Scheiß, das gefällt mir gar nicht." in beiden Fällen kann sich das doch nur auf den Trailer beziehen. Das wird permanent so formuliert. Auch, dass man über die Handlung urteilt, die einem im Trailer angedeutet wird, ist doch nur legitim. Wenn Keanu Reeves in zwei Dritteln des Bildmaterials zu sehen ist, wenn er in mehreren Momenten Kämpfe austrägt, die der Trailer als entscheidend verkauft, und wenn Hiroyuki Sanada auch noch bzgl. Keanus Figur sagt, dass die übrigen Ronin nur mit ihm eine Chance haben, dann finde ich schon, dass der Trailer eindeutig genug darin ist, Keanu als Hauptfigur zu verkaufen. Und das darf dann auch kritisiert werden.

Die Alternative wäre, dass du Leute, in diesem Fall mich, entweder so arrogant oder so blöd einschätzt, dass ich nach einem zweieinhalb Minuten Schnipsel den Film endgültig abverurteile. Keine Sorge, ich habe das nicht so aufgefasst, aber dein Festhalten daran irritiert doch ein wenig. :wink: Das ist wie dieses Betonen, dass man nur für sich spricht, dass die Meinung, die man gerade geäußert hat, nur die eigene repräsentiert. Natürlich (!!) tut sie das. Das ist logisch und das extra betonen zu müssen nervt. Und ähnlich geht es mir mit Trailereinschätzung. Ich mag es auch nicht unbedingt, wenn Leute sich durch - aus meiner Sicht - unpassende Argumente nach einem Trailer dazu entschließen, einen Film nicht zu sehen, auf den ich mich sehr freue. Aber beurteilt wird trotzdem erstmal nur der Trailer und man kann ein wenig bohren und versuchen, die negativen Eindrücke der anderen argumentativ aufzubessern, aber wenn jemand sagt "Sieht scheiße aus", dann sollte das auch erlaubt sein. (Argumente dazu sind aber immer gut.)

Die Möglichkeit, dass man sich mit solchen Einschätzungen irrt, ist doch bei allem gegeben, was wir hier im Forum bzgl. Filmen reden, ehe wir den fertigen Film schauen und unsere Erwartungen bestätigt oder enttäuscht sehen. Ich kann in meinen Posts keine Formulierung entdecken, die so endgültig klingt, dass ich jetzt schon den Film unwiderruflich beurteile. Aber ein Trailer ist nunmal Werbung für einen Film, soll diesen anpreisen. Wenn das nicht klappt, hat man automatisch weniger Lust den Film zu schauen. So läuft das Spiel doch.
Gerade in meinem ersten Post, den du aufgegriffen hast, sehe ich absolut nichts Ungewöhnliches. Eher bin ich verwirrt, dass du mit "zu viel hineininterpretiert" scheinbar eher etwas im Sinne von "vorschnell verurteilt" meinst. Aber beim nächsten Mal weiß ich das. Dass du jetzt zur Erklärung Dinge zitierst, die ich erst lange danach geschrieben habe, finde ich fast schon wieder amüsant. :clap:

Dass das Mitwirken eines bekannten US-Stars für einen Film wie diesen, der zum größten Teil ein teure US-Produktion ist, unvermeidbar ist, weiß ich. Ich habe es bereits in meinem zweiten Post hier (Donnerstag 16:19) erwähnt. Überlesen? :tongue: Mich stört, DASS so was nötig ist. Warum, habe ich auch erklärt. Reeves persönliche Beziehung zur japanischen Kultur ändert nichts daran, dass er in diese Geschichte eigentlich nicht reingehört. Was in die wirkliche Legende hineingehört kann man an verschiedenen Orten nachlesen. Er ist ein Mittel zum Zweck, um das große Budget zu legitimieren und den Produzenten die Sorge zu nehmen, der Film könnte in den USA abschmieren.
Über dieses "Originalität" Argument kann man sicherlich noch ewig streiten, wozu ich wenig Lust hätte. Aber auf mich wirkt es (wirkt, gell? :wink:), als wäre das einzige originelle Detail, dass es eine amerikanische Produktion ist, die sich überwiegend in Asien ihre Inspiration holt. Ansonsten steht der Film in einer Reihe mit diversen wilden Fantasy Keilereien der letzten Jahre, von denen viele hier schon genannt wurden. "47 Ronin" ist für mich - nach dem Trailer zu urteilen ! - nicht groß anders wie "Jack and the Giants". Nur "Asien" ist noch nicht originell genug. Und dass man Einfluss asiatischer Fantasy doch sehr verwestlicht hat, dafür gibt es im Trailer auch schon genügend Andeutungen. Zumindest genügend, um das eben über den Trailer zu sagen und den Film zu vermuten.
:wacko:
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Tyler Durden schrieb:
@Walter: keine Sorge, das habe ich schon gelesen. Aber macht es einen Film wirklich origineller, wenn er dieselben Elemente nutzt (also Fantasy + Martial Arts + asiatische Mythologie), aber nicht mehr aus Asien kommt, sondern von Hollywood produziert wird und einen Keanu Reeves dabei hat?

Die Frage nach der Originalität oder simpel formuliert der Echtheit hattest du nicht gestellt sondern vielmehr, ob es sich dabei um einen neuen Ansatz handelt. Diese Frage hatte ich bereits mit einem deutlichen Jein (<-- :ugly: ) beantwortet. Mir persönlich fällt zumindest nichts Vergleichbares ein, was sämtliche Komponenten beinhaltet. Aber selbst wenn, nur weil man eine bereits zuvor existente Idee weiterentwickelt oder gar kopiert, muss das Endprodukt, Trailer hin oder her, nicht zwangsläuifig versagen zumal es ziemlich schwer, wenn nicht sogar inzwischen unmöglich ist, sich in der Kunst nicht zu wiederholen.

Lol, Walter. Findest du nicht, dass du das ein wenig zu eng siehst? :smile:

Nö! :smile: Es geht um's Thema und ich werde sicherlich nicht die Nacht davon träumen :biggrin:

Ich mag es auch nicht unbedingt, wenn Leute sich durch - aus meiner Sicht - unpassende Argumente nach einem Trailer dazu entschließen, einen Film nicht zu sehen, auf den ich mich sehr freue. Aber beurteilt wird trotzdem erstmal nur der Trailer und man kann ein wenig bohren und versuchen, die negativen Eindrücke der anderen argumentativ aufzubessern, aber wenn jemand sagt "Sieht scheiße aus", dann sollte das auch erlaubt sein. (Argumente dazu sind aber immer gut.)

Nichts anderes habe auch ich (mehrfach) geschrieben :wink: Wobei es mir egal ist, ob ich mich auf den Film freue oder auch nicht. Nur aufgrund eines Trailers oder einer Altersfreigabe ect. nicht in den Film zugehen ist Bullshit. Wenn mir das Thema nicht zusagt, ok, aber alles andere ist sinnlos. Auf diese Art wären mir schon so einige Perlen entgangen.

Aber auf mich wirkt es (wirkt, gell? :wink:)
Ich habe es bereits in meinem zweiten Post hier (Donnerstag 16:19) erwähnt. Überlesen? :tongue:

Du bist schon 'ne kleine Sacknase, gell?! :tongue: :biggrin:

Eher bin ich verwirrt, dass du mit "zu viel hineininterpretiert" scheinbar eher etwas im Sinne von "vorschnell verurteilt" meinst. Aber beim nächsten Mal weiß ich das. Dass du jetzt zur Erklärung Dinge zitierst, die ich erst lange danach geschrieben habe, finde ich fast schon wieder amüsant. :clap:

Du hattest nachgefragt und wolltest Beispiele, die ich dir auch genannt habe :nene: Und auf diese Beispiele trifft sowohl "zu viel hineininterpretiert" als auch "vorschnell verurteilt" zu.

Ansonsten steht der Film in einer Reihe mit diversen wilden Fantasy Keilereien der letzten Jahre, von denen viele hier schon genannt wurden. "47 Ronin" ist für mich - nach dem Trailer zu urteilen ! - nicht groß anders wie "Jack and the Giants".

Wenn Fastasy draufsteht, dann soll auch Fantasy drin sein und darum macht Ronin seit der Ankündugung auch keinen Hehl, ist also kein "Wolf im Schafspelz". Die Qualität ist hierbei ausschlaggebend und nicht die Masse, wobei der Begriff "Vielfältigkeit" ebenfalls nicht negativ behaftet sein sollte. Und 'Jack And The Giants' war entegen dem Trailer und meiner Erwartung, als Genre-Vertreter durchaus brauchbar :tongue:
 

Envincar

der mecKercheF
ist mir zuviel Fantasy und zuviel CGI bisher. Auch der letzte Trailer wo Keanu so eine Kampfarena leitet wirkt auf mich leicht trashig. Hoffentlich macht Herr Reeves jetzt ned nur noch son komisches Zeug, denn mal ernsthaft...als würden diese Filme an den Kassen erfolg haben. Mir hätte es besser gefallen, wäre dieser komische Klotz aus dem Trailer, der die Ketten schwingt, dass einzige große CGI...aber diese Asiatischen Karnevalsdrachen gefielen mir überhaupt nicht. Denke mir würde der Film besser gefallen im Stile eines 13 Assassins und The Last Samurai, bei ersterem dann natürlich etwas mehr die Hollywoodoptik anstatt dem Asiastyle.
 
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