Man ist der schlecht. Hab ja zuvor sowohl negatives als auch positives zum Film gehört, wobei ich die positiven Meinungen echt nicht nachvollziehen kann. Mittelmäßig kann ich beinahe noch verstehen, aber eigentlich verdient "Brautalarm" auch dies nicht. Der Film ist einfach zu schlecht, um als Durchschnitt zu gelten.
"Brautalarm" ist schlecht geschnitten und dabei auch noch viel, viel, ja vieeel zu lang. Der Schnitt ist dabei ein unharmonisch aneinander gereihtes Etwas aus Szenen. Vom Gefühl her erinnert er dadurch an einen ersten Rohschnitt, bei dem man hier etwas zu viel drangelassen hat, und dort etwas zu früh ausgestiegen ist. Aber es wirkt definitiv nicht wie eine finale Fassung, die man auf das Publikum loslassen kann. Tatsächlich geht es oft einfach nur zap, und ab zur nächsten "komischen" Szene. Entweder der Cutter hatte kein Gefühl für einen harmonischen Szenenwechsel, oder aber das Material von Regisseur Paul Feig gab wirklich nicht mehr her. Der Film hätte dann echt Nachdrehs in jeder zweiten Szene gebraucht.
Und man weiß eben nicht wann Schluss und gut ist. Dies trifft auf viele Gags und dadurch resultierend auch auf die Gesamtlänge zu. Da werden Gags minutenlang zu Tode geritten um dann scheinbar wieder reanimiert zu werden, nur um weitere quälend lange Minuten von ach so komischem Treiben zu füllen. Auf komödienfreundliche 90 Minuten gekürzt, so wäre Brautalarm evtl. etwas besser und knackiger.
Auch taugt Kristen Wiig nicht zur Hautrolle. Zumindest scheint mir dies so, nach dieser krampfigen Performance, die scheinbar zwanghaft versucht witzig zu sein und dabei eben verkrampft und unwitzig rüberkommt. In kleinen Dosen, also in einer Nebenrolle wie in "Paul", oder als Yoga-Lehrerin in der Langfassung von "Nie wieder Sex mit der Ex" fand ich sie immer sehr sympathisch, gut und vor allem lustig. Hier, schnarch. Zumindest zumeist. Eigentlich sind fast alle Figuren und ihre Darsteller zum einschlafen langweilig. Stereotyp und Klischeehaft, von mir aus. Sind sie, und dürfen sie sein. Aber doch bitte auch lustig.
Zugegebenermaßen hat der auch ein paar Lacher drin, die die Bezeichnung auch verdienen. Zum Beispiel Jon Hamm, den fand ich so überzeichnet schon wieder lustig. Zudem hat Melissa McCarthy ein paar gute Momente. Davor und danach kommen aber zu viele komisch gemeinte, aber als Rohrkrepierer endende Szenen, die den Film leider deutlich dominieren. Sollte ja sowas wie der weibliche "Hangover" werden, aber leider ist man nicht ansatzweise so witzig wie der angepeilte Ziel. Der Platz des weiblichen Hangovers ist also noch frei. Nach "Wie ausgewechselt" eine weitere Komödie, die die Bezeichnung nicht verdient.
3/10 Schnappsläden die Jay's heißen.