Original von Tyler Durden
Ich finde ja, dass viel zu viel auf die "dumme Jugend" eingeprügelt wird, obwohl Studien belegen, dass heute weniger Straftaten durch die Jugend begangen werden als früher (dafür sind die einzelnen Taten allerdings extremer als früher), und dass die Jugendlichen heutzutage verantwortungsvoller beim Sex vorgehen als früher. Das wird gerne übersehen und man hört nur noch, wie schlimm "die Jugend heutzutage" ist. So schlimm ist sie aber nicht. Es wird einfach mehr darüber berichtet als früher, aber diese "Jugendgewalt" gab es schon immer, und diejenigen, die die Jugend kritisieren, sind meistens auch dieselben, die immer davon reden, dass früher alles besser war. Wann genau war alles besser? Die Lage war schon immer so.
Ich glaube fast, dass wir dafür (Schulsystem+Jugend heuzutage) lieber einen eigenen Thread aufmachen sollten. :gruebel:
Ich verstehe gerade kein bischen, wie du von "dumme Jugend" auf "Straftaten" kommst.
Wir reden hier gerade über Bildung und Schulsysteme.
Ungebildet ist ungleich Verbrecher
Und wie du dann zur Verhütung kommst ist mir ein Rätsel. Ich versteh wirklich deine Gedankensprünge nicht
:omg:
Aber um mal darauf einzugehen:
- ob jugendliche mehr oder weniger straftaten begehen weiß ich nicht. das hat aber nicht wirklich was mit bildung zu tun. Aggro Berlin und ähnliche Szenen die für Jugendliche als vorbilder dienen, werden ja nicht nur von getto Kindern bedient sondern von jeglicher Herkunft. Schlaue Kinder, dumme Kinder, Kinder aus guter Abstammung, Kinder aus asozialer Abstammung, einwanderer Kinder... es gibt über all immer gute und weniger gute. Schlechte Menschen findet man überall.
Aber wie du richtig erkannst hast sind jugendliche heutzutage eher zu extremen Gewalttaten fähig. Mobbin in Schulen nimmt immer härtere Züge an. Das ist eine entwicklung die nicht besonders gut ist. Das liegt aber an der Jugendkultur und nicht am Bildungssystem.
- auch das jugendliche beim Sex verantwortungsbewusster umgehen ist so eine sache. als erstes muss man mal darüber nachdenken, dass jugendliche heutzutage viel früher sex haben als noch vor 10, 20 oder 30 jahren. dazu kommt, dass immer früher von den Schulen ausgehend (aber nicht nur von denen) Kampagnen für Verhütung unternommen werden. natürlich einerseits wegen Krankheiten wie Aids, andererseits wegen ungewollter Schangerschaften. Letztere nehmen nicht nur deshalb ab, sondern auch wegen der steigenden Anzahl an Abtreibungen.
Grundsätzlich ist Sexualität heutzutage ein viel offeneres Thema, mit dem jugendliche viel besser umgehen können als noch vor 20 jahren.
Dennoch werden weiterhin ca 8 von 1000 weiblichen jugendlichen Schwanger. Das ist eine Zahl, die ich persönlich immer noch zu hoch finde.
- früher war nicht besser, sondern anders. für den einen oder anderen mag das persönliche empfinden das als besser beurteilen, der andere mag es schlechter finden. Aber die welt dreht sich, jugendliche verhalten sich heutzutage anders als vor 10 jahren, 20 jahren ect.
Ich weiß noch als ich auf das Gymnasium kam habe ich respektvoll zu den Abiturienten hoch gesehen, wie alle anderen in meinem alter. Als ich dann Abiturient war, hatte sich schon wieder alles geändert, die "kleinen Blagen" kannten sowas wie respekt nicht mehr.
Es gibt immer bestimmte Jugendbewegungen. Und irgendwelche davon sind immer schlimmer als andere.
Während jugendschwangerschaften sinken und wie du sagst, Jugendkriminalität, so steigt aber immer mehr das Drogenproblem. FLatratesaufen, Alcopops und co sorgen für eine Generation, die Spass daran hat sich jedes Wochenende ins Koma zu saufen.
Marihuana gilt heutzutage schon fast nicht mehr als Droge und es ist schwer jemanden zu finden der damit keinen Kontakt hatte.
Ist das jetzt alles gut oder schlecht? Wer weiß das schon. Wie sich eine Generation entwickelt sieht man eh immer erst 20 Jahre später.
Was hat das alles jetzt mit Bildung zu tun? Keine Ahnung. Ich wollte nur mal drauf eingehen.
Zum Bildungysystem an sich. Ich war schon immer absolut dagegen in der jetzigen Form. Das ganze System, von allem ein bischen beizubringen, halte ich für totalen Nonsense. Wie Mestizo so schön sagte: 90% dessen was man in der Schule gelernt hat, braucht man später im Leben nicht. Wir haben das doch alle durchgemacht. Man lernt für eine Prüfung und 1 Woche später war alles aus dem Gehirn raus. Wozu also das Ganze?
Ich finde Schulen sollten sich viel mehr darauf konzentrieren sinnvolle Dinge beizubringen.
Warum sollte man etwas über Gesteinsschichten in Erdkunge lernen? Viel interessanter ist doch, wie ist Europa aufgebaut, welche Länder haben wir hier im Umfeld, was gibt es für kulturelle Unterschiede ect. Das sind Dinge, die behält man im Hinterkopf.
Und prinzipiell sollte es viel eher zu Wahlmöglichkeiten bzw spezialisierungen kommen. Schüler sollten schon ab der 6ten Klasse anfangen sich auf die Fächer zu spezialisieren, zu denen sie sich hingezogen fühlen. Dann sollen die Freunde der Naturwissenschaften eben Bio, Physik und Chemie haben und die Freunde der sozialwissenschaften kriegen Erdkunde, Geschichte, Politik. Und so weiter und so fort.
Des weiteren finde ich die Entwicklungen der letzten Jahren sehr schlecht. Abitur in 12 Jahren statt 13 ist nicht so doll. Zentralabitur sowieso nicht. Aber das sind Themen, da könnte ich mich stundenlang drüber auslassen.
Aber zum Glück hab ich das alles hinter mir und werde mich hoffentlich auch nicht mehr damit befassen müssen, sodass es mir eigentlich Schnuppe sein kann.