Hab den Film gestern gesehen, bin aber ziemlich enttäuscht, denn von Zwick habe ich mir nach "Last Samurai" und "Blood Diamond" deutlich mehr erhofft.
Sah zwar alles ganz schick aus, aber die Story ist dabei leider vollkommen abhanden gekommen.
Eigentlich zeigt der Film die ganze Zeit über nur, wie sich die Flüchtlinge vor den Nazis im Wald verstecken und hin und wieder mal auf Nahrungssuche gehen. Das könnte zwar durchaus eine interessante Geschichte ergeben, aber leider fehlt es dafür an der Tiefe der Charaktere. Daniel Craig, wie auch Schreiber und Bell bleiben ziemlich blass. Es gibt zwar hin und wieder Spannungen zwischen den drei Brüdern, aber leider macht Zwick daraus nicht viel. Auf die Nazis wird dann überhaupt nicht eingegangen, es gibt nichtmal einen wirklichen Gegenspieler, der diese Truppen anführt.
Ansonsten waren auch die Szenen im Wald ziemlich einfach gehalten. Kaum tauchen da ein paar attraktive Frauen im Wald auf, schon stehen die Männer Schlange.
Man merkt leider allzu deutlich, dass es sich hierbei um eine Hollywoodproduktion handelt und somit kaum Tiefe auftaucht. Wieso muss Daniel Craig beispielsweise ausgerechnet auf einem Pferd rumreiten, nur um eine Ansprache an die Flüchtlinge zu halten.
Ein kleiner Pluspunkt ist die Musik Newton Howard, die ja recht überraschend für den Oscar nominiert wurde, wo doch viele eher mit einer Nominierung für "The Dark Knight" gerechnet hätten. Diese Nominierung ist auch durchaus gerechtfertigt, denn die Musik ist wirklich sehr schön, bei diesem Film jedoch verpufft diese etwas.
Defiance hätte bei der Geschichte durchaus ein interessanter Film werden können, aber leider lässt er jegliche Spannung vermissen, vor allem im Vergleich zu Operation Walküre, der trotz seiner deutlich bekannteren Story einen sehr guten Spannungsbogen aufgebaut hat. Defiance ist davon aber leider weit entfernt. Schade, hatte da deutlich mehr erwartet.
5/10