[...]Doch die Starbesetzung - Joaquin Phoenix in der Hauptrolle, den ich schon in "Elvis" klasse fand, und Robert de Niro in einen Nebenrolle - die guten Filmkritiken und die Empfehlungen meiner Freunde sprachen für sich. Doch leider wurde ich enttäuscht.[...]
Gemeint war anscheinend Johnny Cash, denn mittlerweile wurde der Text zu "
den ich schon in "Walk the Line" klasse fand" geändert. Schon etwas peinlich, wenn das niemandem in der Redaktion aufgefallen ist, aber sowas soll ja auch mal vorkommen.
Aber mal wieder zurück zum leidigen Thema der Filmkritiker: wenn man Kritiker liest, sollte man einen ungefähren Eindruck davon haben, was der Geschmack eines bestimmten Kritikers ist und ob man da ungefähr mitgehen kann. Dann sorgt das Lesen der Kritiken auch häufig dafür, dass man einen Eindruck bekommt, ob man einen gewissen Film nun unbedingt gucken muss oder nicht. Natürlich ist eine Kritik keine universelle Empfehlung, aber durch die Kenntnis über die Kritikerin oder den Kritiker kann man sich ganz gut durch die Flut an Medien navigieren.
Dabei sollte nochmals darauf hingewiesen werden, dass Kritiker IMMER subjektiv in ihrer Bewertung sind. Und das ist auch gut so. Wie eine 100% objektive Kritik beispielsweise aussehen könnte, hat Videospiel-Kritiker Jim Sterling mal
ganz eindrücklich präsentiert.
Ich lese Kritiken, weil ich entweder mit den Autorinnen und Autoren vertraut bin und verstehe, wie deren Geschmack im Vergleich zu meinem positioniert ist und kann mich deshalb ganz gut orientieren, wenn ich verschiedene Stimmen zu einem Film höre und einschätzen kann, was das für mich bedeutet. Im Fall vom "Joker" sagen mir Kritiker wie David Ehrlich, Richard Lawson und Michael Phillips, dass ich eher weniger Spaß am Film hätte, während die ebenfalls von mir geschätzten Tasha Robinson, Mark Kermode und Josh Larsen von einem der besten Filme des Jahres sprechen. Diese Mischung macht den Film für mich derzeit natürlich wirklich interessant, auch wenn das allgemeine Kritiker-Echo eher durchwachsen ist. Sich einfach nur über schlechte Kritiken zu beschweren und den KritikerInnen etwas zu unterstellen, ist einfach nicht zielführend. Ich verstehe ja, dass ein Film die Gemüter ziemlich erhitzen kann, aber gegen KritikerInnen zu wettern, ist uncool.