Der Herr der Ringe (-Kosmos) von J.R.R. Tolkien

TheRealNeo

Well-Known Member
Ich dachte eigentlich, dass wir dazu schon ma einen Thread hatte, aber ich konnte nichts finden, deswegen bekommt die Trilogie bzw. das Werk von einem der wohl noch immer wichtigsten Fantasyautoren nun auch sein eigenes Thema hier.

Ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt die Bücher mal wieder zu lesen - seit dem Erscheinen des ersten Films im Kino ist das nämlich nicht mehr passiert - und mit Hilfe dieses Podcasts habe ich das nun mal wieder angegangen:

https://anchor.fm/tollkuehn?fbclid=IwAR1A9rxFjols4PB3PobW2Zqb8E84S3mY9Kc61VqFPODstRvw5bUXXXl4mZE
Dort wird Woche für Woche ein Kapitel besprochen und weitere Hintergrundinfomationen diskutiert. Die Kapitel sind ja auch nicht soo lange, deshalb kann man das gut nebenher/neben anderen Büchern lesen ohne Stress. Vielleicht mag ja hier auch der ein oder andere einsteigen und man kann die Diskussion hier weiterführen. :smile:

Habt ihr denn die Bücher schon gelesen? Viele scheinen ja so ihre Probleme damit zu haben.
Carroux- oder Krege-Übersetzung? Ich kenne nur zweitere, weiß aber um die Kritik darum.
 

McKenzie

Unchained
Habe sie damals mehrmals gelesen, die Krege-Version. Finde die heute ebenfalls stellenweise problematisch, aber die von Carroux ist halt leider auch nicht das gelbe vom Ei (altbacken und manche Begriffe/Namen stimmen glaub ich nicht mit den heute üblichen überein..oder war das nur bei der ersten Hobbit-Übersetzung der Fall..?). Wenn ich es mal wieder lese, kommt vermutlich nur das Original in Frage.

Fand die Herr der Ringe - Bücher übrigens auch als Teenager keineswegs trocken, die sind lebendiger als man denkt, es ist bloß die erste Hälfte von Die Gefährten relativ langsam was Plotentwicklung betrifft. Aber dieses hartnäckige Klischee, dass da so viele Landschaftbeschreibungen drin wären ist völlig aus der Luft gegriffen. Wer auch immer das behauptet, sollte mal Karl May lesen :ugly: Silmarillion ist dann schon etwas zäher, aber immer noch durchaus angenehm lesbar, Buch der verschollenen Geschichten und Nachrichten aus Mittelerde verlangen dann halt schon einiges an Geduld :squint:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ich war ja bisher eigentlich überrascht wie flott das am Anfang vorangeht. Hatte das länger in Erinnerung. Andererseits sind nun schon 150 Seiten vergangen und Tom Bombadil taucht auch noch auf. Aber wenn man weiß, was noch so kommt ist das vielleicht weniger langgezogen für einen.
Mich störte ja wenn dann eher viel mehr, wie dann Band 2 und 3 nicht mehr parallel hin und her springt, sondern erst einen Erzählstrang komplett zu Ende erzählt um dann für den anderen wieder eine bestimmte Zeit zurückzuspringen.

Frau Carroux hat ja, was ich bis dato nicht wusste, in Zusammenarbeit mit Tolkien persönlich ihre Übersetzung angefertigt.
 

McKenzie

Unchained
Grade gelesen dass Kreges Version nach all der Kritik nochmal leicht überarbeitet wurde. Bin aber nicht sicher, ob es damit besser wurde. Krege bekam viel Kritik ab, weil Sam Frodo des öfteren als "Chef" bezeichnet anstelle von "Herr". Letzteres klang ihm wohl zu sklavig, wo er schon irgendwo recht hatte, auch wenn "Chef" eine recht unbeholfene Lösung ist. Das Wort beschreibt das soziale Verhältnis der beiden besser (Sam kommt aus niedriegerem Hause, soweit es sowas bei Hobbits überhaupt gibt, steht aber eher in einem Arbeitsverhältnis mit ihm als dass er ihm Untertan wäre), klingt aber hier einfach falsch. In der Überarbeitung ging man nun dazu über, stattdessen das englische "Master" zu verwenden, was meiner Ansicht nach eine noch schlechtere Lösung ist..

Die Filme haben es am besten gelöst, hier wurde "(mein) Herr Frodo" einfach wie eine höfliche Respektanrede verstanden.
 
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TheRealNeo

Well-Known Member
Ich lese aktuell die Übersetzung von 2000, also die noch nicht übearbeitete von Krege, aus dem bekannten grünen Schuber, den es mittlerweile auch mit seiner überarbeiteten Übersetzung von 2012 gibt.
 

Metroplex

Well-Known Member
Ich war ja bisher eigentlich überrascht wie flott das am Anfang vorangeht. Hatte das länger in Erinnerung.

Ich habe damals beim ersten mal sogar aufgegeben nachdem es nach über 100 Seiten immer noch um die Lebensgewohnheiten und das Sozialleben der Hobbits ging :ugly: Habe es dann wenn ich mich recht erinnere fast ein Jahr liegen lassen.
Danach habe ich es aber fast am Stück fertig gelesen, und den Hobbit und das Silmarillion gleich hinterher.

Ich hatte damals auch die Krege Version, welche ja blödsinnigerweise leider ohne die Anhänge daher kommt.
Sollte ich mich dazu durch ringen können die Bücher nochmal zu lesen, dann sicher im Original. Ich bin total genervt von all den übersetzten Namen.
Vermutlich greife ich aber eher zum Hörbuch.

Krege bekam viel Kritik ab, weil Sam Frodo des öfteren als "Chef" bezeichnet anstelle von "Herr". Letzteres klang ihm wohl zu sklavig, wo er schon irgendwo recht hatte, auch wenn "Chef" eine recht unbeholfene Lösung ist.

Rofl, das wusste ich gar nicht.
Wär ja zu geil wenn ihn "Boss" genannt hätte.
Vielleicht erinnere ich mich falsch, aber ich habe das Gefühl im Hobbit wird irgendwo mal das Wort "Fundbüro" verwendet... das fand ich auch irgendwie fehl am Platz.
 

McKenzie

Unchained
Ja, und die Orks in Two Towers reden auch irgendwann von "Sarumans schmierigem Logo", das stieß mir auch immer sauer auf. Vermutlich würde ich heutzutage die Carroux-Version vorziehen.

Stimmt, die Anhänge musste ich mir damals extra dazukaufen, das war dämlich..
 

Cimmerier

Administrator
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Hab nur die Carroux-Übersetzung gelesen und diese hier stehen. Fand aber auch die schon nicht perfekt. Würde, falls ich die Bücher nochmal lesen sollte, vermutlich dieses Mal zum Original greifen.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ich habe damals beim ersten mal sogar aufgegeben nachdem es nach über 100 Seiten immer noch um die Lebensgewohnheiten und das Sozialleben der Hobbits ging :ugly: Habe es dann wenn ich mich recht erinnere fast ein Jahr liegen lassen.
Danach habe ich es aber fast am Stück fertig gelesen, und den Hobbit und das Silmarillion gleich hinterher.

Na am schwierigsten dürfte dahingehend der Prolog des Buches sein. Nichts im Vergleich zum Film. Anstattdessen gibt es mehrere Seiten zur Geschichte und Sitten der Hobbits. Da merkte man schon wie verliebt und tief drin da Tolkien in seiner eigenen Welt war.

Ich hatte damals auch die Krege Version, welche ja blödsinnigerweise leider ohne die Anhänge daher kommt.

Ja das stimmt. Die Wollte ich mir in dem Zuge dann nochmals extra kaufen, wenn ich mit der Trilogie wieder durch bin.
 

McKenzie

Unchained
Joa, aber da gibt es halt wie gesagt viel, viel schlimmere Romane. Karl May z.B. hat wirklich regelmäßig mehrere Seiten lang irgendwelche Täler oder Flüsse beschrieben, die er nie im Leben gesehen hat. Und die Bücher hab ich als Kind verschlungen, auch wenn ich an den Stellen dann manchmal echt zum grob überfliegen übergehen musste. :ugly: Herr der Ringe ist dagegen ne Bild-Schlagzeile.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ja mich hat es ja diesmal eher überrascht wie flott es vorangeht. Und wenn es mal tiefer in eine Lore geht, bin ich der letzte der sich da beschwert, wenn auch die Hobbit-Geschichte vielleicht nicht die spannendste ist. :biggrin:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Was ich mich zuletzt mal gefragt habe...
Was wäre eigentlich in Mittelerde so los, gäbe es keine Ringe bzw. Sauron nicht?
Gäbe es dann nicht das Böse?
 

McKenzie

Unchained
Dann gäbe es vermutlich mehr Streitigkeiten zwischen Elben, Menschen und Zwergen (auch intern, gibt ja etliche Elben/Menschenvölker). Die haben ja die längste Zeit nicht immer so friedlich UNO-style zusammengearbeitet wie im 3. Zeitalter, da gab's früher öfter Reibereien. Aber ein gemeinsamer Feind schweißt halt zusammen.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Was ich mich zuletzt mal gefragt habe...
Was wäre eigentlich in Mittelerde so los, gäbe es keine Ringe bzw. Sauron nicht?
Gäbe es dann nicht das Böse?
Ey Kenz, darauf hätte ich jetzt aber eine nerdigere Antwort erwartet. :tongue:

Hier eine verkürzte Übersicht über die Wesen, die sich so auf Arda (=Welt in der Mittelerde liegt) tummeln.
Bener.png

Wie man sieht, ist Sauron nicht die Wurzel allen Übels, sondern "Melkor". Der ist in etwa das Teufelsäquivalent in Tolkiens Kosmos und hat schon direkt am Anfang bei der Erschaffung der Welt (via Musik) dazwischenkrakeelt und fleißig Dämonen erschaffen bzw. bestehende Maiar korrumpiert (z.B. Sauron). Zum Zeitpunkt vom Herrn der Ringe und dem Hobbit ist Melkor zwar bereits irgendwohin verbannt, aber seine Kreationen/Diener werkeln trotzdem weiter an der Weltherrschaft. Hätte es Sauron nicht gegeben, wäre wahrscheinlich einfach ein anderer Maiar korrumpiert worden und hätte den Platz eingenommen.
Die interessante Frage wäre allerdings: Was wäre wenn es Melkor nicht gegeben hätte? Dann wäre nämlich alles nach "Gottes Plan" verlaufen - aber wie der aussieht oder wie Tolkien ihn sich vorgestellt hat, werden wir wohl nie erfahren. (Am Anfang wurde im Silmarillion, meine ich mich zu erinnern, so eine Art musikalischer Testlauf der Weltgeschichte beschrieben, aber wenn ich mich recht entsinne gings da nicht sonderlich tief ins Detail)

Fun Fact:
Eru Illuvatar hat bis auf die Schöpfung eigentlich nie wieder in den Lauf der Dinge eingegriffen, außer einmal um das ardaische Atlantisäquivalent zu versenken, weil Sauron den dortigen König dazu verführt hat die Unsterblichen Lande (da wo Frodo am Ende hinsegelt) erobern zu wollen.
 
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TheRealNeo

Well-Known Member
Ok dann die erste Hälfte...wenn es die Ringe der Macht nicht gegeben hätte?
Hätte Sauron anders seine Macht gebündelt?
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Ich hoffe du hast das nicht als Kritik an deiner Frage verstanden, ich hatte nur Lust das Schaubild zu erstellen und ein bisschen Nischenwissen rumzuschmeißen was sonst nie relevant ist.

@weiterführende Frage: Keine Ahnung - bestimmt. :biggrin:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Nein, überhaupt nicht. :smile:
Nur habe ich dann bemerkt, dass ich mit dem 'beziehungsweise' das Ganze wohl zu einfach gestaltet habe. :biggrin:
 

McKenzie

Unchained
Ich hatte die Frage so aufgefasst, wie das Was-wäre-wenn ganz ohne Teufel aussähe, und da Melkor noch viel teufliger als Sauron war, hab ich den ausgelassen. Sicher haben die beiden viel Zwietracht gesät, aber auch ohne gibt es ja immer Konfliktpotenzial. :squint:
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Hehe, alles klar! :biggrin:
Aber ohne kakophonische Töne im Schöpfungslied gäbs das Konfliktpotential ja vielleicht gar nicht. Nur einen Garten Eden in denen die einzelnen Valar mit ihren jeweiligen Kindern durch die Gegend frohlocken und sich manchmal mit den Maiar und Daddy Eru zu 'ner Jam-Session treffen.
 

McKenzie

Unchained
Hm jo. Ganz technisch hat Neo ja Mittelerde ohne Sauron angesprochen, sprich Melkors Saat des Bösen wäre dann in Arda nichtsdestotrotz gesät, aber keine unmittelbare Superbedrohung da, weil sein Helferlein Sauron keinen weiteren Unsinn treibt (vielleicht wo runtergefallen oder was mit Botulismus gegessen, oder in Ibiza beim koksen gefilmt worden). 🤔 Somit wäre das generelle Konfliktpotential vorhanden.
 
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