Die berühmt-berüchtigte Günter Grass Verfilmung von Volker Schlöndorff ist aktuell in der Arte Mediathek zu finden. Schon gesehen?
Ich kannte das Buch noch nicht, wusste aber immerhin, dass der damals recht kontrovers ankam. War ganz überrascht, dass der ähnlichen Surrealismus und Ton hat wie manche Jodorowsky Werke. Der Film war damals trotz der Kontroversen reichlich erfolgreich, gewann bei Cannes und den Oscars und spielte das vierfache seines Budgets ein.
Es geht um einen kleinen wortkargen Jungen, der in der Nazizeit beschließt, nicht mehr länger zu wachsen und ständig eine Blechtrommel mit sich herumträgt, über die er seine Emotion abtrommelt. Er beobachtet den Wandel der Zeit und wird vom Aufkeimen seiner jugendlichen Hormone beeinflusst. Ach ja, und wie Banshee von X-Men kann er Scheiben zerschreien.
Der Film ist voller seltsamer Momente und Szenen. Ein Mann versteckt sich zB vor Soldaten unter dem Rock einer Bäuerin und nutzt die Gelegenheit, sie von dort zu penetrieren (während die Nazis buchstäblich davor stehen und den Typen suchen). Dann ist da was mit einem Pferdekopf, das die berühmte Pate Szene meilenweit in Sachen Ekel schlägt. Mit seinem Getrommel verjagt der Junge eine ganze Nazi-Armada, die gerad was Festliches spielen wollen. Besonders kontrovers ist eine spätere Szene, in der eine sechzehnjährige den Trommler mit Waldmeisterbrausepulver dazu bringt.... naja. Den Rest kann man sich denken.
Grass' Ideen und Wege kann ich durchaus nachvollziehen, die kindliche Perspektive des Trommlers und das Interesse, die Nazizeit als hässlich und das Soziale in originellen Bildern als zerfallen und verrucht darzustellen, aber es bleibt kein Platz für charismatische Figuren oder echte Emotionen außer Ekel, und vieles wirkt Bild-orientiert plakativ, nur um aufzuregen. Sicherlich einer der originelleren deutschen Filme. Ich kann es verstehen, wenn man hier vor Begeisterung die Hypetrommel schlägt, da der für eine deutsche große Produktion wirklich sehr ausgefallen anders ist, oder dass die verzerrten Wahrnehmungen und Erzählungen als Buch mit Ich-Perspektive weit besser funktionieren mögen, aber als Film hat mich dieses Drumsolo so nicht erreichen können. Euch?
Ich kannte das Buch noch nicht, wusste aber immerhin, dass der damals recht kontrovers ankam. War ganz überrascht, dass der ähnlichen Surrealismus und Ton hat wie manche Jodorowsky Werke. Der Film war damals trotz der Kontroversen reichlich erfolgreich, gewann bei Cannes und den Oscars und spielte das vierfache seines Budgets ein.
Es geht um einen kleinen wortkargen Jungen, der in der Nazizeit beschließt, nicht mehr länger zu wachsen und ständig eine Blechtrommel mit sich herumträgt, über die er seine Emotion abtrommelt. Er beobachtet den Wandel der Zeit und wird vom Aufkeimen seiner jugendlichen Hormone beeinflusst. Ach ja, und wie Banshee von X-Men kann er Scheiben zerschreien.
Der Film ist voller seltsamer Momente und Szenen. Ein Mann versteckt sich zB vor Soldaten unter dem Rock einer Bäuerin und nutzt die Gelegenheit, sie von dort zu penetrieren (während die Nazis buchstäblich davor stehen und den Typen suchen). Dann ist da was mit einem Pferdekopf, das die berühmte Pate Szene meilenweit in Sachen Ekel schlägt. Mit seinem Getrommel verjagt der Junge eine ganze Nazi-Armada, die gerad was Festliches spielen wollen. Besonders kontrovers ist eine spätere Szene, in der eine sechzehnjährige den Trommler mit Waldmeisterbrausepulver dazu bringt.... naja. Den Rest kann man sich denken.
Grass' Ideen und Wege kann ich durchaus nachvollziehen, die kindliche Perspektive des Trommlers und das Interesse, die Nazizeit als hässlich und das Soziale in originellen Bildern als zerfallen und verrucht darzustellen, aber es bleibt kein Platz für charismatische Figuren oder echte Emotionen außer Ekel, und vieles wirkt Bild-orientiert plakativ, nur um aufzuregen. Sicherlich einer der originelleren deutschen Filme. Ich kann es verstehen, wenn man hier vor Begeisterung die Hypetrommel schlägt, da der für eine deutsche große Produktion wirklich sehr ausgefallen anders ist, oder dass die verzerrten Wahrnehmungen und Erzählungen als Buch mit Ich-Perspektive weit besser funktionieren mögen, aber als Film hat mich dieses Drumsolo so nicht erreichen können. Euch?
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