Revolvermann schrieb:
Naja, um auch die positiven Seiten nicht zu kurz kommen zu lassen: Der Anfang erinnerte leicht an "Uncharted".
Ohja! Davon gerne mehr wäre gut gewesen.
Um mich mal selbst aus meiner BGT-Kritik zu zitieren...Es mag einfach sein, immerzu wieder auf dem Unsinn eines gemeinsames Filmuniversum verschiedener Helden oder in diesem Fall Monster herumzureiten, doch in diesem Fall muss es wohl nur allzudeutlich als Ursprung alles Übels herhalten. Denn DIE MUMIE scheitert dann, wenn er sich den Vorgaben solch eines Universums unterwerfen muss. Wenn die Handlung Hinweise auf weitere Abenteuer und Geheimnisse braucht, wenn klar sein muss, dass hier nach zwei Stunden noch kein Ende sein wird. Umso bedauerlicher, dass auf diese Weise auch der eigentliche Film und das eigentliche Monster fast in den Hintergrund rückt. Ganz modern findet man hier gendergerecht mal eine weibliche Mumie. Doch leider ist dies schon der interessanteste Punkt an der neuen Mumie. Verglichen mit der Ikone Boris Karloff oder Arnoldo Vosloos Imhotep aus den ersten beiden Mumien-Filmen von Stephen Sommers bleibt diese Mumie völlig blass und uninteressant. Ihre Beweggründe basieren auf reinen Machtwünschen und lassen nur wenig Empathie zu. Der weitere Verlauf lässt aber auch deutlich werden, wieso das für das große Ganze so essentiell ist, denn die Mumie soll ja ein fester Bestandteil dieses Universums werden und wohl deshalb auch nicht durch und durch böse.
Und da kommt eben Tom Cruises Figur ins Spiel...
Was dazu noch ins Gewicht fällt ist, dass es heutzutage im Kino auch scheinbar keine Helden mehr geben kann, sondern nur noch Superhelden. So muss auch Tom Cruise Abenteurer Nick mit Superkräften ausgestattet zu werden um sich der Gefahr zu stellen und schließlich das Filmuniversum zu erweitern. Tom Cruise bleibt dabei einer der wenigen, der sich profiliferen darf, während der Rest nur munter mitrennen darf. An Russel Crowe und seiner Figur merkt man dann am deutlichsten wie sehr das ganze Vorhaben noch in der Vorbereitungsphase steckt und eigentlich noch nicht in diesen Film gehört. Doch der Film versucht so schnell wie möglich nach London zu kommen, nicht nur um dieses zu zerstören, sondern auch den ganzen Mumien-Plot zu stoppen und die Shared-Universe-Ebene auszubreiten. Leider wirkt das alles noch viel zu gehetzt und zusammenhangslos, so dass man sich damit keinen großen Gefallen getan hat. Man stelle sich vor der Film hätte ein Tom Cruise als Nick ohne Superkräfte, der sich einer Mumie entgegen stellen muss. Das wäre dann wohl wieder nah an Stephen Sommers Filmen gewesen, doch diese können noch heute unterhalten und bleiben auch erstmal die besseren Filme.