Erschütternde Wahrheit ~ Will Smith gegen die NFL

Rebell

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Hollywoodreporter:
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Oscars: 'Concussion' Confirms Will Smith as a Serious Best Actor Threat


Und auch sonst lesen sich die meisten Reviews äußerst Positiv. Das wär eig. was neben Star Wars fürs Weihnachtskino gewesen(für mich). Schade das man die Smith Filme meist erst im Januar bringt.

http://www.hollywoodreporter.com/race/oscars-concussion-confirms-will-smith-839225
http://www.screendaily.com/reviews/concussion-review/5096744.article?referrer=RSS

https://www.yahoo.com/movies/review-will-smiths-hard-hitting-nfl-120738320.html
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Rebell, schon Karten bestellt? Erschütternde Wahrheit erschüttert ab heute die Kinosäle. Das ist die Wahrheit.
 

Rebell

Well-Known Member
Jay schrieb:
Rebell, schon Karten bestellt? Erschütternde Wahrheit erschüttert ab heute die Kinosäle. Das ist die Wahrheit.
Ich bin dran, ja. Aber kein Kino um mich herum zeigt denn Mittags. :headbash: Daher erst nächste Woche oder so.
 

McKenzie

Unchained
American Football gefährdet Menschenleben und zerstört Familien. Das ist die grobe Grundaussage des Films, oder zumindest versucht der Pathologe Dr. Bennet Omalu (Will Smith) das den Amerikanern zu erklären. Mit seinem eigenen Geld finanziert er seine Forschungen, bis die NFL ihn gerne weg vom Fenster hätte und sich sein Leben langsam schwieriger gestaltet.

Man muss schon sagen, dass das eine ziemlich mutige Prämisse für einen amerikanischen Film ist, nachdem Football der Nummer 1 - Sport in Amerika ist. Der Film steht auch überraschend deutlich zu seiner Botschaft. Ja, es gibt den ein oder anderen "Football ist aber einfach awesome!" - Kommentar und Omalu versucht zumindest versöhnlich zu erklären, dass er die Faszination des Spiel zwar nicht nachvollziehen kann, dass seine Frau es aber gerne schaue und daher verstünde er so irgendwie, warum die Leute es mögen...trotzdem wirken diese paar Momente eher pflichtmäßig eingebracht, damit Concussion nicht gar zu aggressiv einseitig rüberkommt (und damit auf dem amerikanischen Markt wohl keinen guten Stand hätte). Man hat so am Ende nicht wirklich das Gefühl, dass Concussion eine Geschichte erzählt die sich eben begeben hat, sondern viel eher das mit dem Film Omalus Erkenntnissen mehr Aufmerksamkeit verschafft werden soll, dass es quasi ein weiterhin geführter Kampf für bessere Sicherheitsvorkehrungen und Information ist. Ein wenig wird versucht, auch die Gegenseite zu erklären, dass in der Sport-Industrie eben so viele Menschen mitdrinhängen und Jobs haben, dass ein paar depressive/selbstmordende Ex-Spieler dagegen nicht wirklich ins Gewicht fallen; Dennoch bleibt der Film klar erkennbar immer auf Omalus Seite.

Concussion ist ordentlich, aber eher unauffällig isnszeniert, ist bei dieser Art Film halt auch nicht großartig aufregender machbar. Es gibt quasi keinerlei glorifizierende Sportszenen, viel eher sieht Omalu, wenn er die Spieler auf dem Feld beobachtet, im Geiste immer schon ihre Gehirne bleibende Schäden nehmen. Smith spielt als Omalu recht gut, aber vielleicht auch ein klitzeklein wenig zu bemüht. Der afrikanische Akzent funktioniert prinzipiell, aber stellenweise wirkt die Rolle wie ein hinschielen auf den Oscar ("SAY DE TRUTH!!" ist so ein Moment, wo man in tränenglitzernden Äuglein eine goldene Statuette spiegeln sehen kann. Würde mich auch nicht wundern, wenn das ein kleines Meme wird :squint: ).

Wenn einen das Thema interessiert oder man Will Smith mag, kann man Concussion auf jeden Fall schauen. Es gibt nichts wirklich grobes auszusetzen, nur eben vielleicht dass er gar etwas "gewöhnlich" ist, und man diese Dinge wahrscheinlich auch bei Wiki-Seiten nachlesen könnte. Kann man natürlich auch positiv sehen, denn der Film ertrinkt in seiner eher trockenen Art jedenfalls nicht in Kitsch und Pathos.

6,5/10
 

Rebell

Well-Known Member
Ich bin echt erleichtert. Smith kann noch Schauspielern. Für eine Oscar Nominierung hat es aber klar nicht gereicht. Wobei wenn die Konkurrenz nicht so groß wäre... wer weiß.

Rein Darstellerisch kann der Film def. punkten. Besonders angetan bin ich in dem Fall auch von Alec Baldwin der iwie auch Optisch iwie perfekt in diese Rolle passen will.

Wie bei allen "Nach einer wahren Begebenheit" Filmen ist auch hier nat. das Ende bereits vorweg genommen.

Dennoch finde ich durchaus interessant mit welchen mitteln Omalu auffahren musste um derartige Erkenntnisse zu gewinnen. Neben den persönlichen Opfern wie Unmengen an Dollarnoten bis hin zur Existenzbedrohung durch Entzug seiner Glaubwürdigkeit bzw. der Ausweisung aus Amerika ist alles dabei. Und doch hält er, wie auch seine Kollegen, fest an seinen Erkenntnissen fest.

Stellenweise wirkt das ganze wie McKenzie sagt schon alles ein wenig verkrampft in Szene gesetzt. Dennoch hält der Film die ganze Zeit ein relativ hohes Niveau ohne wirklich in ein Tief zu fallen.

Ich denke nicht das es bei dem Film, mit der Story, großartig viel besser zu machen ist.

Das Konzept mit Will Smith als Mainact und Alec Baldwin als Sidekick bringt zwei äußerst Erfahrene Leute zusammen die das ganze, hier besonders Smith, wirklich erst Emotional machen.
Vergleicht man diese Arbeit mit dem bewusst eiskalt wirkenden "After Earth" sind das wieder Welten.

Zu einigen Details wie die von Kenzie angesprochene halbherzige versöhnungsrede nur NFL am Ende will ich mich nicht äußern ohne das Buch dazu gelesen zu haben. Ich pers. fand es gelungen.
Denn du erreichst die Menschen nicht wenn du knallhart sagst: Es ist Gefährlich hört auf damit. In dem du sagst, Leute ich weiß es ist euer Sport. Ihr liebt diesen Sport. Fans wie Profis. Aber seit euch der Gefahren bewusst die damit einhergehen. Ihr seit da für euch verantwortlich, das kann euch niemand nehmen. Aber ihr sollt wissen welche Gefahr dahinter steckt. Aber das ist ein pers. Echo.

Ich ergänze Kenzie noch:
Neben Fans des Sportdrama Genres und von Will Smith ist der Film def. auch eine Super Adresse für alle American Football Fans dieser Welt.

Ich gebe dem Film starke 8-9/10 festlegen tu ich mich da erst nach der Englischen Sichtung
 

McKenzie

Unchained
Rebell schrieb:
Denn du erreichst die Menschen nicht wenn du knallhart sagst: Es ist Gefährlich hört auf damit. In dem du sagst, Leute ich weiß es ist euer Sport. Ihr liebt diesen Sport. Fans wie Profis. Aber seit euch der Gefahren bewusst die damit einhergehen. Ihr seit da für euch verantwortlich, das kann euch niemand nehmen. Aber ihr sollt wissen welche Gefahr dahinter steckt. Aber das ist ein pers. Echo.
Da geb ich dir auch durchaus recht. Im Grunde ist das ja Omalus Entwicklung in der Geschichte, vom "Was machen denn diese Amis für einen Blödsinn, das muss denen wer sagen!" zu "Okay, wer es machen will soll halt, aber seien wir bitte alle ehrlich". Nur fand ich eben grad diese Komponente nicht übermäßig ausgearbeitet.

Rebell schrieb:
Ich denke nicht das es bei dem Film, mit der Story, großartig viel besser zu machen ist.
Das seh ich auch so. Ich vermute dass man sich hier ziemlich an die Fakten gehalten hat, was dann natürlich einen trockeneren (aber auch ehrlicheren) Film ergibt. Das ist halt leicht zwiespältig - So erfahren wir z.B. öfter, dass Omalu eine Menge Geld in seine Forschungen steckt, aber es wirkt auch nie als würde er schlimm am Hungertuch nagen deswegen, der baut ja weiterhin sein Haus. Wird wohl in der Realität so gewesen sein, und wenn der Film da ehrlich ist und nicht überdramatisiert bin ich da aus Prinzip voll dafür, aus filmischer Sicht ist es dann aber halt undramatischer, als wenn er z.b. in eine schäbige Hütte umsiedeln müsste :squint:
 

patri-x

New Member
Ich fand den Film auch ganz gut, allerdings haben mir die privaten Angelegenheiten nicht so ganz in den Kram gepasst. War mir etwas zu langatmig und uninteressant. Krass aber, wie lange die NFL sich gegen die Studien gewehrt hat und ich sehe American Football jetzt auch mit anderen Augen. Schon bei den Play-Offs ist mir aufgefallen, wie oft da Köpfe zusammenprallen.
 

Rebell

Well-Known Member
@Kenzie:

Ja ich weiß was du meinst. Aber wenn ich das mal etwas gegenrechne: Er hat seit seinen ersten Abschluss ca. 12 Jahre gearbeitet bis 2002. Das macht 144 Monate. Gehe ich davon aus das er Anfangs etwas weniger verdiente und später, weil auch mehr und mehr Abschlüsse, mehr rechne ich einfach mit einem durchschnitts Gehalt von 4000 Dollar im Monat. Was über 500.000 macht. Reche ich noch gegen das er davon ja eher Spartanisch gelebt hat usw. und er nach eigenen Aussagen sonst jeden Cent gespart hat komme ich irgendwo bei 400.000 raus. + Zinsen. 20.000 pro Untersuchung. Da bleibt noch ne Menge übrig.

Aber ja. Nat. hätte man das ganze mehr Dramatisieren können mit Wohnung weg bzw. Haus weg und nur eine kleine Wohnung. Aber es war schon richtig so rum.


@patri-x:
Nat. der ganze Private Kram. Aber er füllt die Geschichte halt mit. Die Dame ist später ja nicht unerheblich beteiligt daran das Omalu nicht aufgibt sondern weiter kämpft. Zumindest erstmal. Da stört mich pers. viel mehr das ganze typisch Amerikanische Gott gefasel :wink:
 

Schneebauer

Targaryen
@pat:

Die NFL ist da in den letzten Jahren schon extrem vorsichtiger geworden. Diese Head on Head Hits werden hart bestraft. Auch das Concussion-Protocol gibts ja noch nicht all zu lange und soll genau diese Verletzungen und Folgeschäden vermindern/vorbeugen. Aber viele Profis stellen die Leistung und die Karriere ganz bewusst über die eigene Gesundheit.
 

patri-x

New Member
@Rebell
Ja, das mag ja sein. Filmisch wurde das allerdings sehr langatmig umgesetzt. Ein anderer Regisseur und ein schwungvolleres Drehbuch hätten in der Hinsicht vielleicht gar nicht geschadet.

@Schneebauer
Jo,finde ich auch gut so. Also das mit der Sensibilisierung. Dass einige nur Dollars in den Augen haben, finde ich zwar etwas traurig, aber lange werden sie davon nichts haben. :wink:
 

Rebell

Well-Known Member
Ich z.B. fand es nicht. Ich finde der hatte ein fast durchgängig hohes Niveau gehalten.

Ein schwungvolleres Drehbuch... wie Kenzie und Ich bereits angemerkt haben dürfte wohl so ziemlich das beste aus den Stoff rausgeholt worden sein. Man hätte höchstens mit Absicht ein paar Tatsachen ändern können um das ganze ein wenig Dramatischer zu gestalten wie z.B. das er daran fast Pleite geht etc.
Aber das ist nicht passiert und sollte auch nicht passieren. Gemessen an dem was man vorliegen hatte, so empfinde ich das halt :wink:, haben Regie und Darsteller raus geholt was ging. Das Glück war hier das mit Baldwin und Smith zwei sehr erfahrene Darsteller an Bord waren. Mit anderen hätte der Film evtl. nicht funktioniert.
 

patri-x

New Member
Ja klar, das ist dann eben der Preis dafür, dass man sich an Tatsachen gehalten hat. Aber ich sehe Kino immer noch als Unterhaltung, sonst könnte man ja eine Dokumentation daraus machen. Deswegen: Für mich war es teilweise leider zu langatmig. :smile: Aber ist ja auch subjektiv. Freut mich aber auf jeden Fall, dass der Film hier Anklang findet!
 
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