Mestizo hat befohlen, ich gehorche. Meine Fantasy Tips, nach Autoren/Zyklen sortiert...
Michael Moorcock: Elric von Melniboné (Elric of Melniboné)
Alles dreht sich um einen Elfenprinz - später König - der dummerweise als Albino zur Welt kam, eigentlich als kranker Krüppel sein Dasein fristen müßte, aber durch das blut- und seelentrinkende Schwert Stormbringer sogar über sein körperliches Handicap hinaus gewaltig an Macht gewinnt. Moorcock's Hang zur sozialkritischen Schreibe kommt hier extrem durch, der Abschluss der Saga kommt daher ohne Kinderfasching aus und auch sonst wird wenig an Gewalt und Blutvergießen gegeizt. Sollte man nicht allzu ernst nehmen, aber auch nicht unterschätzen, da längst Kult und die Zeit allemal wert.
Es gibt einen Sammelband, der den gesamten Zyklus beinhaltet. Unbedingt reinschauen! Drizzt Do'Urden ist ein Waisenknabe gegen diesen drogenabhängigen Spinner!
Michael Moorcock: Das Buch Corum (The Book of Corum)
Ein weiterer von Moorcocks abgedrehten ewigen Helden, Corum ist allerdings im Vergleich zu Elric kein Extrembeispiel für die verzerrte Darstellung eines Antihelden, sondern eher einfach etwas... außergewöhnlich. Er hat eine Hand, mit der etwas nicht so völlig in Ordnung ist - was beim Leser durchaus für Stirnrunzeln sorgen könnte. Ansonsten macht die Saga durch die wirklich gelungene Story auf sich aufmerksam und ist nicht die stereotype Fantasy, die man sich Anfangs vielleicht noch vorstellen mag.
Ebenfalls Kult und allemal einen Blick wert, aber lange nicht so radikal wie die Elric Saga.
Raymond Feist: Midkemia Saga (The Midkemia Saga)
Vom Godfather of Fantasy himself. Feist erzählt als einer der ersten Fantasy Autoren die Geschichte um eine Welt, die von völlig fremdartigen Feinden angegriffen wird und unterzugehen droht. Wie immer setzt Feist als Protagonisten einen stinknormalen Helden ein, der eher durch seine Erlebnisse an Größe gewinnt, denn durch seine Attribute. Sehr schönes Werk.
Sorry Mestizo, als Du mich fragtest ob ich die kenne hab ich nein gesagt, das ist weil sich mein Gehirn so langsam auflöst. Ich hab die Bände da, muß bei Feist aber immer nur die Serpent War Reihe denken...
Raymond Feist: Schlangenkrieg Saga (Serpent War Saga)
Ganz großes Kino und wer sich noch an die Computerspiele 'Betrayal at Krondor' plus Nachfolger erinnern kann, der weiß das Feist etwas verdammt Wichtiges geschaffen hat. Großartiges Werk, sein Durchbruch und die Sorte Fantasy, an der sich Dragonlance und Konsorten später als Zyklen orientierten. Feist schafft es, bodenständige Fantasy so zu verpacken, das es einfach nur Spaß macht.
Love it!
Michael A. Stackpole: Verschiedene Werke
Mein absoluter Favorit und eines der humorvollsten Fantasy Bücher überhaupt
Es war einmal ein Held (Once a Hero) macht im Grunde alles richtig.
Der Held, oder besser gesagt Antiheld, oder vielleicht doch Held...?!? ...jedenfalls der Protagonist Neil ist eigentlich ein völlig normaler Bursche. Er will wie alle anderen in seinem Alter gerne mal als Held gefeiert werden. Da bietet sich eine alte Prohezeiung mehr als an. Doch genau da fängt das Debakel, in das Neil sich und seine Freunde stürzt bereits an. Er ist eigentlich gar nicht der Prophezeite. Er mogelt sich auf völlig untypische Weise durch alle möglichen Abenteuer, nur um am Ende den finalen Showdown fast zu verpassen. Aber nur fast, denn Neil ist vor allem anderen eines ganz Besonders: Der größte Glückspilz der Fantasy.
Genialer Roman, in sich abgeschlossen, auch wenn man gerne mehr von Neil lesen würde. Stackpole hat wirklich was ganz Besonderes damit geschaffen.
Weitere Bücher von ihm sind
Silberauge, das man auch empfehlen kann, da ebenfalls in sich abgeschlossen und durchaus solide geschrieben.
Der Weg des Richters weiß ebenfalls zu gefallen, zumal wie schon bei seinen anderen Werken schöne Aufmachung.
Michael A. Stackpole: Düsterer Ruhm Saga
Seine erste eigene Fantasy Saga. Tolle Story um die Jagd nach der Drachenkrone, ein Gegenstand, der die Drachen der Welt an den Besitzer der Krone bindet und eine ähnliche Handlung wie in Herr der Ringe verfolgt, aber mit völlig anderen Schauplätzen und Storywendungen begeistert. Flacht zum Ende hin leider etwas ab - mir persönlich kam es so vor, als wolle Stackpole das Ganze schnell beenden, dennoch schön geschrieben und auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Robert Jordan: Das Rad der Zeit (Wheel of Time)
Vorerst letze Empfehlung, bzw. Warnung in diesem Fall wäre diese Saga. Ich muß zugeben, das Wheel of Time tatsächlich besser ist als alles bisher da gewesene. Jordan schreibt auf einem Niveau, an das Tolkien nie heran kam, die meisten anderen Autoren ebenfalls nicht.
Allerdings hat der Zyklus eine Eigendynamik entwickelt und auch wenn er nach dem sechsten Band eigentlich enden sollte - abgeschlossen versteht sich - findet Jordan kein Ende und verstrickt sich immer tiefer in offene Handlunsgsstränge. Das gesamte Werk kann man schon nicht mehr episch nennen, es ist eigentlich schon fast so etwas wie die Biografie verschiedenster Protagonisten in einer wirklich irritierend eigenständigen, wie innovativen Fantasywelt, die man in der Form eigentlich auch nicht erwartet, sofern man von klassischer Fantasy ausgeht.
Die Story erzählt die Geschichten eines jungen Mannes und seiner Freunde, die dazu verdammt sind, durch ihre Schicksale ein finales Ereignis herbeizuführen, das ihr Zeitalter beendet und ein Neues einleitet. Von Beginn an zieht Jordan den Leser immer tiefer in einen eigentlich hoffnungslosen Konflikt zwischen Gut und Böse, wobei die Guten nicht selten das Böse erst möglich machen.
Es gibt kaum Ähnlichkeiten zur klassischen Fantasy Story, es gibt keinen Frodo, keinen Legolas und auch keinen Sauron, denn selbst die Personofizierung des Bösen tut das, was das Schicksal von ihm verlangt. Sehr deutlich bringt Jordan auch zum Ausdruck, wie wirkungslos Politik und Kriege, Machtspiele und Intrigen für das Schicksal der Welt sein können. Er treibt seine Geschichte um die oftmals verzweifelten Protagonisten dermaßen schonungslos in einer Grauzone, das man immer wieder überrascht vom Ausgang einer Handlung ist, die unter der Rahmenhandlung stattfindet.
Die Sozialkritik drängt sich in jedem Band auf, wirkt aber nicht aufgesetzt und macht das Ganze vielleicht deshalb auch so packend, da fast alle Themen der Gegenwart aufgegriffen werden. Weltreligionen gegeneinander, Politische Intrigen, die Misere des Adels in einer vom Krieg gebeutelten Welt und die Ankunft einer scheinar neutralen, aber gewaltigen Macht, die sogar das Böse zurückweichen lässt und die Karten neu mischt.
Gewaltiger geht es kaum noch.