Dann mach ich halt den Anfang.
Focus ist ein solider, kurzweiliger Streifen irgendwo zwischen Romanze, Comedy und Gaunerfilm - RomCon, hrhr. Ich bin normalerweise kein Fan davon, wenn ein Film selbst nicht so genau weiß wo er hin will, aber hier ist das zu verschmerzen. Es herrscht eigentlich den ganzen Film über ein sehr lockerer, leichter Ton, der diese schwammigen Übergänge verzeiht. Aber worum gehts eigentlich? An sich ganz kurz erzählt. Will Smith ist ein Betrüger, der mit einem Team versuchen will in der Superbowlwoche soviele Menschen wie möglich zu beklauen. Ein Teil des Teams wird die hübsche Margot Robbie - welche, wie bereits im Trailer zu erahnen, als Love Interest fungiert. Das angesprochene Team, darf man aber getrost ausßen vor lassen, denn man sollte nicht den Fehler machen hier einen nächsten 'Oceans' oder einen weiteren 'Now you see me' erwarten. Man bedient sich zwar fleißig, aber 'Focus' bleibt eine Nicky/Jess Show. Die beiden haben zwar eine super Chemie und es macht Spass den beiden zuzuschauen, aber das geht ein wenig auf Kosten der Nebencharaktere. Egal ob wie angesprochen, das Team um Nicky, oder die Gegenspieler bzw. Opfer werden nur oberflächlich und schemenhaft dargestellt. Da fehlt es definitiv an Tiefe und an der Script Ausarbeitung. Ein weiteres Manko, was ich dem Film ankreiden muss, sind die unmengen an (versuchten) Twists. Das hatte fast Gossip Girl Niveau. Ich weiß nicht ganz warum das Regisseur-Duo versucht hat auf Biegen und Brechen (gefühlte) 20 Gamechangertwists einzubauen, aber für mich hat das eher das Gegenteil von Spannung bewirkt. Nicht unbedingt Langeweile, aber eine gewisse Gleichgültigkeit. Zum einen konnte man die Twists extrem leicht vorhersehen und zum anderen wurden durch die Fülle, die wenigen guten entwertet (Grade die Anfangsszene ist ohne Vorwissen um was es geht, sehr gut). Warum also irgendwo mitfiebern, wenn man sich sicher sein kann, dass in 5 Minuten der nächste Twist kommt? Leider etwas übers Ziel hinausgeschossen.
Focus ist eine nette, bunte Gaunerromanze für zwischendurch, die weder von neuen Ideen, noch von einer besonderen Story lebt. Smith und Robbie funktionieren aber wunderbar und tragen das Teil fast schon alleine. Wer sich also in dem Genre nicht ganz falsch aufgehoben fühlt und Filme wie Oceans XX, Now you see me, 21 usw. mochte darf den gerne beim Onlineshop seines Vetrauens vorbestellen oder aus der Videothek mitnehmen. Ins Kino muss man dafür nicht unbedingt.
Wo landen wir punktemäßig? Schwierig. Aber da ich wie gesagt, die obigen "Genrekollegen" und "Inspirationen" durchweg mochte, bin ich mal gnädig und gib
6 / 10